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Das Smolny Institut russisch Smolnyj institut ist ein ursprunglich als Kloster konzipierter Komplex in Sankt Petersburg der jedoch nie als solches benutzt wurde Der Komplex unterteilt sich dabei in das Institut selbst und das Kloster russisch Smolnyj monastyr samt Auferstehungskathedrale russisch Smolnyj Voskreseniya Hristova sobor Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft und Lage 2 Kloster und Auferstehungskathedrale 3 Smolny Institut 4 Literatur 5 WeblinksNamensherkunft und Lage BearbeitenSmolny kommt vom russischen Wort smoljanoj russisch smolyanoj was so viel wie harzig oder teerig bedeutet Der Standort war ein ehemaliges Gelande einer Teerfabrik gelegen an einer Newa Biegung im Nordosten Sankt Petersburgs Heute liegt das Kloster am Rastrelli Platz russisch ploshad Rastrelli der zu Ehren des Architekten des Smolny Klosters so benannt worden ist Kloster und Auferstehungskathedrale Bearbeiten nbsp Frontalansicht der Kathedrale des Smolny Klosters nbsp Seitenansicht des Smolny KlostersDas Kloster wurde von Zarin Elisabeth I als Altersruhesitz geplant und von dem italienischen Baumeister Bartolomeo Francesco Rastrelli in den Jahren 1748 bis 1757 erbaut Das Kloster ist in Form eines griechischen Kreuzes angelegt in dessen vier Ecken einkupplige Kirchen integriert wurden Es wird weithin als Meisterwerk des Elisabethanischen Barocks angesehen und die fur Rastrelli typischen weiss blauen Farbtone dominieren Der von ihm entworfene 160 Meter hohe Glockenturm hatte das hochste Gebaude Russlands der damaligen Zeit werden sollen Der Ausbruch des Siebenjahrigen Kriegs verhinderte jedoch den weiteren Ausbau und mit dem Tode Elisabeths im Jahre 1762 wurden Plane fur den Glockenturm und den weiteren Innenausbau auf Eis gelegt Da die neue Zarin Katharina II zudem den Klassizismus bevorzugte erhielt der vormalige Hofarchitekt Rastrelli keine weiteren Auftrage mehr Der weitere Innenausbau erfolgte erst gut 70 Jahre spater unter dem Baumeister Wassili Stassow im Auftrag des Zaren Nikolaus I im Jahre 1828 Stassow lehnte sich dabei eng an Rastrellis Entwurfen an Die Kathedrale wurde von ihm im damals vorherrschenden neoklassizistischen Stil prunkvoll ausgestaltet und enthalt einen Silbertabernakel der einem Tempel mit 24 Saulen und einem Altar in der Mitte ahnelt Am 22 Juli 1835 wurde die Kathedrale gesegnet In den Jahren 1873 bis 1875 entstand die Ikonostase nach dem Vorbild des Petersburger Barocks Die den Heiligen Elisabet und Maria Magdalena geweihten Seitenaltare wurden im Jahre 1885 errichtet Obschon die Kathedrale geweiht wurde diente das Kloster nie als solches Heute dient der Innenraum der Kathedrale unter anderem als Konzertsaal In den Gebauden des Klosterkomplexes befinden sich zudem die Fakultaten der Soziologie Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der Staatlichen Universitat Sankt Petersburg Smolny Institut Bearbeiten nbsp Entwurfszeichnung des 1806 bis 1808 nach einem Entwurf Giacomo Quarenghis errichteten Smolny Instituts nbsp Das Smolny Institut in Sankt PetersburgKatharina liess im Jahre 1764 zunachst Teile des Klosters zu einer hoheren Bildungsanstalt fur Madchen umfunktionieren Nachdem die Zahl der Schulerinnen gestiegen war wurde auf dem Gelande des Klosters das Smolny Institut errichtet um die alteren Madchen aufzunehmen Das Gebaude wurde 1806 bis 1808 nach streng klassizistischen Planen des Architekten Giacomo Quarenghi errichtet Formgebend ist ein zentraler Portikus mit acht Saulen der vor der eigentlichen Halle mit zahlreichen weissen Saulen errichtet wurde Das Institut diente im 19 Jahrhundert als Bildungsanstalt fur adelige Madchen die auf das Leben in der hoheren Gesellschaft als Hofdamen vorbereitet wurden und hauptsachlich Fremdsprachen und gutes Benehmen erlernten Es war die erste Bildungseinrichtung fur Frauen in Russland uberhaupt und stand bis zum Jahre 1917 unter dem personlichen Schutz der Zarin Besonders bekannt wurde das Institutsgebaude als im August 1917 der Petrograder Sowjet seinen Tagungsort vom nahegelegenen Taurischen Palast in den Smolny verlegte Hier wurde die Oktoberrevolution geplant und die ersten Dekrete uber den Frieden und uber Grund und Boden beschlossen Mit dem Satz Jetzt beginnen wir mit dem Aufbau einer neuen Ordnung habe Lenin die Vorstellung dieser beiden Dekrete eroffnet berichtet John Reed in Zehn Tage die die Welt erschutterten Nach dem Sturz der Regierung Kerenski residierte hier der Rat der Volkskommissare hier tagte der zweite Allgemeine Kongress der Sowjets der Arbeiter und Soldatenrate Der Kongress tagte bis in die fruhen Morgenstunden des 26 Oktober 8 November 1917 und nach dem Sturm auf den Winterpalast wurde die Machtubernahme um 5 Uhr morgens in einem Schreiben mit dem Titel An die Arbeiter Soldaten und Bauern juristisch verankert Lenin proklamierte die Sozialistische Sowjetrepublik die von einem Rat der Volkskommissare ab 1946 Ministerrat unter seiner Fuhrung geleitet wurde Lenin bewohnte zunachst Zimmer Nr 67 im rechten Flugel der dritten Etage dann ab Mitte November 1917 bis 10 Marz 1918 arbeitete er im Zimmer Nr 86 im zweiten Stock Nachdem Moskau am 10 Marz 1918 wieder Hauptstadt des Landes geworden war diente das Smolny Institut als Sitz der Petrograder Leningrader KPdSU Um die wichtige Rolle des Smolnys als Wiege der Revolution zu betonen wurden 1923 1924 am Beginn der Hauptstrasse zum Institut zwei funfsaulige Propylaen errichtet Sie sind einfach gehalten dominieren aber den Zugang und verbinden das Institut mit dem sogenannten Platz der proletarischen Diktatur und dem angrenzenden Garten Die Neugestaltung lag in den Handen der Architekten Wladimir Schtschuko und Wladimir Helfreich Zum 10 Jahrestag der Oktoberrevolution wurde im Jahr 1927 am Haupteingang des Gebaudes ein Lenin Denkmal des Bildhauers Wassili Koslow errichtet Der runde Sockel tragt die Inschrift 1917 1927 und ist durch ein Bronzeband mit der Aufschrift Lang lebe die Diktatur des Proletariats umgurtet In den 1930er Jahren wurde der Garten mit Blumenbeeten und Springbrunnen erweitert und die Busten von Karl Marx und Friedrich Engels vom Bildhauer Sergei Jewsejew aufgestellt Die Skulpturen sind in Bronze gegossen und befinden sich auf Granitsockeln Eher traurige Beruhmtheit erlangte das Institut im Jahre 1934 als der damalige Parteifunktionar Sergej Kirow auf dem Gelande unter bis heute ungeklarten Umstanden von einem Attentater erschossen wurde Heute dient das Gebaude als Sitz der Sankt Petersburger Stadtregierung Literatur BearbeitenCornelia Skodock Barock in Russland Zum Œuvre des Hofarchitekten Francesco Bartolomeo Rastrelli Veroffentlichungen des Osteuropa Institutes Munchen Reihe Geschichte Band 70 Harrassowitz Wiesbaden 2006 ISBN 3 447 05304 6 Zugl Erlangen Nurnberg Univ Diss 2000 2001 VolltextWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Smolny Institute Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Smolny Kathedrale Memento vom 22 August 2009 im Internet Archive Fotos vom Smolny Geschichte des Smolny russisch 59 946388888889 30 396388888889 Koordinaten 59 56 47 N 30 23 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smolny Institut amp oldid 229663710