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Die Seeschlacht von Cesme auch Schlacht zu Tschesme ereignete sich zwischen dem 5 Juli und dem 7 Juli 1770 in der Nahe der osmanischen Hafenstadt Cesme Sie war ein Teil der Orlow Revolte in Griechenland eines Vorlaufers der spateren Griechischen Revolution und die erste einer Reihe von siegreichen russischen Seeschlachten gegen das Osmanische Reich Seeschlacht von CesmeTeil von Russisch Osmanischer Krieg 1768 1774 Seeschlacht von Cesme von Iwan Aiwasowski 1881 Datum 5 Juli bis 7 Juli 1770Ort Bucht von Cesme WestturkeiAusgang Vernichtung der osmanischen FlotteKonfliktparteienRussisches Kaiserreich Russisches Reich Osmanisches Reich 1453 Osmanisches ReichBefehlshaberRussisches Kaiserreich Alexei OrlowRussisches Kaiserreich Grigori SpiridowRussisches Kaiserreich John Elphinstone Osmanisches Reich 1453 Hosameddin PaschaOsmanisches Reich 1453 Hassan PaschaOsmanisches Reich 1453 Dschaffer BeyTruppenstarke9 Linienschiffe 3 Fregatten 4 Brander 4 Nachschubschiffe 16 Linienschiffe 6 Fregatten 6 Schebecken 13 Galeeren 32 kleinere Schiffe etwa 1300 KanonenVerlusteetwa 500 Tote etwa 11 000 ToteRussisch Turkischer Krieg 1768 1774 Aspindza Nauplia Orlow Revolte Cesme Larga Cahul Beirut Patras Kosludscha Kertsch Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Bedeutung 4 Zeitgenossische Resonanz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Die internationale Resonanz kann man auch an vier Drucken des Pierre Charles Canot sehen Ohne vermutetes oder tatsachliches Kaufinteresse waren diese Drucke nicht produziert worden Der 6 Russisch Turkische Krieg begann im Jahr 1768 und Russland entsandte mehrere Ostsee Schwadronen ins Mittelmeer um die osmanische Aufmerksamkeit von der noch im Aufbau befindlichen neuen Schwarzmeerflotte abzulenken die erst aus sechs Kriegsschiffen bestand Zwei russische Schwadronen angefuhrt vom Admiral Grigori Spiridow und dem britischen Berater Admiral John Elphinstone vereinigten sich unter dem Oberbefehl des Grafen Alexei Orlow und begannen nach der turkischen Flotte zu suchen Verlauf BearbeitenAm 5 Juli 1770 fanden die Russen die osmanische Flotte vor Anker nordlich der Cesme Bucht in der westlichen Turkei Auch wenn nicht alle Details uber die turkische Flotte bekannt sind gehorten zu ihr 14 bis 16 Linienschiffe darunter Real Mustafa mit 84 Kanonen Rhodos mit 60 Kanonen sowie ein 100 Kanonen Flaggschiff Zusatzlich bestand sie aus 6 Fregatten 6 Schebecken 13 Galeeren und 32 kleineren Schiffen mit einer Gesamtfeuerkraft von 1300 Kanonen Zehn Linienschiffe mit je 70 bis 100 Kanonen bildeten die turkische Hauptreihe sechs weitere die zweite Reihe wobei die Schiffe der beiden Reihen auf Lucke ankerten so dass die hinteren Schiffe durch die Zwischenraume der vorderen Reihe feuern konnten Dahinter befanden sich die kleineren Schiffe Die Flotte wurde von Kapudan Pascha Hosameddin befehligt Nach dem zuvor erstellten Angriffsplan segelte die russische Linie auf die sudliche Seite der turkischen Hauptreihe zu drehte dann nach Norden und eroffnete im Vorbeifahren an den turkischen Schiffen das Feuer Anfangs hatten die Russen Probleme ihre Formation zu halten doch mit zunehmender Schlachtdauer gelang es immer besser Spiridows Flaggschiff St Eustaphius fuhrte einen Zweikampf mit der Real Mustafa bis das turkische Schiff Feuer fing Sein brennender Mast sturzte auf die St Eustaphius die ebenfalls Feuer fing Kurz darauf explodierte Real Mustafa Georgi Spiridow und der Bruder des Oberkommandierenden Alexei Orlow Graf Fjodor Orlow konnten die St Eustaphius noch rechtzeitig verlassen bevor sie sank Am darauffolgenden Tag dem 6 Juli beschossen die Russen den ganzen Tag turkische Schiffe und Ziele an Land Am 7 Juli sandte Orlow Samuel Greigh mit sieben Schiffen in einer Linienformation gegen die Turken Bald darauf brannten drei turkische Schiffe deren Feuer sich schnell auf die gesamte turkische Flotte ausbreitete bis sie vollstandig abbrannte und versank Der Kampf endete in der Nacht auf den 8 Juli Die russischen Verluste waren abgesehen von der Besatzung der untergegangenen St Eustaphius minimal Die Verluste der Turken waren bedeutend hoher Hosameddin Pascha Hassan Pascha und Dschaffer Bey uberlebten Ersterer wurde als Konsequenz der Niederlage seines Postens enthoben Bedeutung BearbeitenDie Seeschlacht von Cesme wurde zur grossten osmanischen Niederlage auf See seit der Schlacht von Lepanto im Jahr 1571 Die Schlacht forderte in Russland das Vertrauen in die Flotte und sicherte den Russen die Kontrolle uber die Agais Im Osmanischen Reich inspirierte die Vernichtung der Flotte viele Minderheiten zu Aufstanden Katharina die Grosse befahl den Bau von vier Monumenten um den Sieg zu ehren den Tschesma Palast und die Tschesmensker Kirche in Sankt Petersburg 1774 1777 den Obelisk in Gattschina 1775 und die Tschesma Saule in Zarskoje Selo heute Puschkin 1778 Mitte des 19 Jahrhunderts wurde eine Kosakensiedlung ostlich des Ural das heutige Rajonverwaltungszentrum Tschesma in der Oblast Tscheljabinsk zu Ehren der Schlacht benannt Den Namen Tschesma entsprechend der damals im Russischen ublichen Form des Ortsnamens Cesme trugen ab 1770 ausserdem sieben verschiedene Schiffe der Kaiserlich Russischen Marine zuletzt das fruhere Linienschiff Poltawa ab 1916 Zeitgenossische Resonanz Bearbeiten nbsp Jakob Philipp Hackert Die Schlacht von Cesme am 5 Juli 1770 nbsp Jakob Philipp Hackert Die Zerstorung der turkischen Flotte in der Schlacht von Tschesme 1771Der in Neapel lebende deutsche Kunstler Jakob Philipp Hackert erhielt 1771 den Auftrag fur die Zarin eine Serie von sechs Gemalden uber die Schlacht anzufertigen Johann Wolfgang Goethe beschrieb die Geschichte ihrer Entstehung in einer Biographie Hackerts nach dessen autobiographischer Vorlage 1 2 Alexei Orlow der sich zu dieser Zeit mit einem russischen Flottengeschwader in Livorno befand war mit dem Entwurf des Bildes auf dem ein turkisches Schiff brennend explodiert nicht zufrieden Da Hackert noch nie ein explodierendes Schiff gesehen hatte liess Orlow eigens eine ausgediente Fregatte mit Pulver beladen und in Brand stecken damit Hackert die Explosion beobachten konnte Goethe kommentierte das mit den Worten zuverlassig das teuerste und kostbarste Modell was je einem Kunstler gedient hat indem man den Wert der noch nutzbaren Materialien dieser alten Fregatte auf 2000 Zechinen schatzte 3 Die Werke befinden sich noch heute im Schloss Peterhof Im Niederen Grossteich Barnsdorf nordlich von Dresden liess Kurfurst Friedrich August III von Sachsen mehrfach die Seeschlacht nachstellen Er hatte Orlow 1775 in seiner Residenz in Dresden empfangen und sich fasziniert von dessen Schilderungen der Geschehnisse bei Cesme gezeigt In der Folge liess der Kurfurst eine ganze Kustenlandschaft inklusive Miniatur Dardanellen und eines Hafens mit dem Leuchtturm Moritzburg errichten Literatur BearbeitenHelmut Pemsel Seeherrschaft Eine maritime Weltgeschichte von den Anfangen bis 1850 Bd 1 Bernard amp Graefe Verlag Augsburg 1996 S 302Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Battle of Chesma Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abbildungen der Seeschlacht im Digitalisierungsprojekt Wilhelmshoher KriegskartenEinzelnachweise Bearbeiten Johann Wolfgang von Goethe Philipp Hackert In Goethes Werke Weimarer Ausgabe 1 Abtheilung 46 Band Bohlau Weimar 1891 S 103 388 Kapitel Schlacht bei Tschesme S 130 138 Digitalisat im Internet Archive Seiler Rolf H Johann Wolfgang von Goethe uber Jakob Philipp Hackert In ders Hrsg Goethe Jahrbuch Band 104 1987 S 301 317 Johann Wolfgang von Goethe Philipp Hackert In Goethes Werke Weimarer Ausgabe 1 Abtheilung 46 Band Bohlau Weimar 1891 S 136 Digitalisat im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht von Cesme amp oldid 234941304