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Peter Nikolaus Neugart en von Gartenberg polnisch Piotr Mikolaj Neugarten von Gartenberg Sadogorski 1714 als Peter Niels Nyegaard in Kregome bei Frederiksvaerk Danemark 6 Januar 1786 in Sierakow Polen ab 1768 Baron von Gartenberg Sadogursky war ein sachsischer und polnischer Staatsmann danischer Herkunft Als einer der engsten Vertrauten des Premierministers von Bruhl fuhrte er seit 1753 als Generalbergkommissar die Oberaufsicht uber das kursachsische Berg und Huttenwesen ab 1761 war er zugleich auch Oberberghauptmann Nach Bruhls Rucktritt verlor Gartenberg samtliche Amter und begab sich in polnische Dienste wo er die Administration des koniglichen Munzwesens ubernahm Nach Ausbruch des Russisch Turkischen Krieges sicherte Gartenberg die Munzversorgung der russischen Armee Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Niels Nyegaard entstammte einer seelandischen Pfarrersfamilie Sein Vater Hans Nielsen Nyegaard war Pfarrer in Kregome seine Mutter war Marie geborene Arendrup Nach der Ausbildung an der Lateinschule der Kathedrale Roskilde nahm Nyegaard 1736 ein Medizinstudium an der Universitat Kopenhagen auf und promovierte 1743 an der Universitat Halle mit der Schrift De casu singultus chronici viginti quattuor annorum Anschliessend ging Nyegaard nach Kongsberg in Norwegen wo er sich montanwissenschaftliche Kenntnisse erwarb und als Bergassessor tatig wurde Im Jahr 1749 begab sich Nyegaard als Bergrat in kursachsische Dienste und ubernahm die Administration des wenig rentablen Kurfurstlichen Alaunwerkes zu Schwemsal das er 1754 selbst pachtete und zu wirtschaftlicher Blute fuhrte Zugleich wirkte er bis 1750 bei der Administration der kurfurstlichen Munzstatte Guben mit Ab Michaelis 1756 pachtete er auch das Kammergut Schwemsal mit dem Vorwerk Schwerz Binnen kurzer Zeit erfolgte durch seine Freundschaft mit dem Premierminister Heinrich von Bruhl dessen enger Vertrauter er wurde Nyegaards rasanter Aufstieg zum machtigsten Mann des Berg und Huttenwesens im Kurfurstentum Sachsen Im Jahr 1753 wurde er als Peter Nicolaus Neugart von Gartenberg in den Reichsadelsstand erhoben Bruhl berief Neugart von Gartenberg im selben Jahr zunachst als Supernumerar Bergrat in das Bergkollegium und ernannte ihn wenig spater zum Generalbergkommissar und betraute ihn damit mit der Oberaufsicht uber das Oberbergamt und Oberhuttenamt in Freiberg Zwischen 1753 und 1760 wirkte Gartenberg auch bei der Verwaltung der Munzstatte Leipzig mit 1755 ernannte ihn Bruhl zum Vize Oberbergwerks Direktor damit wurde Neugart von Gartenberg Bruhls Stellvertreter in allen Bergwerksangelegenheiten Im selben Jahr ordnete Neugart von Gartenberg am Rabenberg oberhalb der Haberlandmuhle die Anlegung des Tiefen Walts Gott Erbstolln durch die Walts Gott Fundgrubner und Massner an dessen Zweckmassigkeit sowohl von den beteiligten Zechen als auch vom zustandigen Bergamt Johanngeorgenstadt in Frage gestellt wurde Von der Familie von Schleinitz erwarb er 1756 das Rittergut Canitz 1 Gartenberg der sich intensiv mit der besseren Anwendung von Stein und Braunkohle zur Feuerung ansteller des knapper werdenden Holzes beschaftigt hatte liess den zum Rittergut Canitz gehorigen Kalkofen auf Steinkohlenfeuerung umbauen Zwischen 1756 und 1763 hatte Gartenberg auch des Gut Zambor in Polen gepachtet 1758 wurde er als Freiherr Neugarten von Gartenberg in den Reichsfreiherrnstand erhoben Zwischen 1758 und 1760 verwaltete Gartenberg die Zipser Guter seines Freundes Bruhl Nach dem Tode des Oberberghauptmanns Curt Alexander von Schonberg liess Bruhl seinen Vertrauten Gartenberg als dessen Nachfolger 1761 auch an die Spitze des kursachsischen Bergstaates setzen Kurz vor dem Hubertusburger Frieden uberreichte Gartenberg seinem Gonner Bruhl 1763 eine Denkschrift mit Vorschlagen zum Wiederaufbau des durch den Siebenjahrigen Krieg vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen Kurfurstentums 1763 wurde Gartenberg noch zum Geheimen Rat ernannt Mit der Entlassung Bruhls endete im selben Jahre auch Gartenbergs Karriere in Sachsen Der neue Kurfurst Friedrich Christian liess Gartenberg aller Amter entheben und unter dem Vorwurf der Bereicherung verhaften Gartenberg hatte wie Bruhl in den Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs ein grosses Vermogen angehauft jedoch waren ihm wie dem inzwischen verstorbenen Bruhl und den Mitangeklagten Johann Friedrich Hausius und Carl Heinrich von Heineken in dem am 3 Februar 1764 eroffneten Prozess keine strafbaren Handlungen nachzuweisen so dass sie im Mai 1764 von den Vorwurfen freigesprochen wurden Gartenberg verliess nach seiner Haftentlassung Sachsen im Jahre 1765 und begab sich nach Polen Dort war er zunachst als koniglicher Sachverstandiger fur Munzsachen tatig 1766 wurde Gartenberg die Administration der koniglichen Munze ubertragen und er zum Rat der Hof Finanzkommission fur Gewerbe und Bergsachen berufen Im Jahr darauf erfolgte seine Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat und 1768 wurde er als Piotr Mikolaj Neugarten von Gartenberg Sadogorski in den polnischen Adelsstand erhoben Wahrend seines Wirkens in Polen grundete Gartenberg konigliche Munzstatten in Warschau und Krakau nbsp nbsp 2 Paras turkisch 3 Kopeken russisch der Munzstatte Sadagora gepragt 1773 aus der Bronze turkischer Kanonen 2 Wappen des Furstentums Moldau Auerochse und der Walachei Adler mit Halbmond unter russischer Krone WertNach Ausbruch des Russisch Turkischen Krieges begab sich Gartenberg in die Dienste der Zarin Katharina II Zur Versorgung der russischen Armee mit Soldmunzen grundete Gartenberg bei Rohisna im Furstentum Moldau seine Privatmunzstatte Sadagora die 1770 in Betrieb ging und vier Jahre spater wieder stillgelegt wurde der Name Sadagora entstand dabei aus der russischen Ubersetzung von Gartenberg Der Pachtvertrag fur das Alaunwerk Schwemsal endete 1771 und wurde nicht verlangert Nach dem Ende des Krieges zog sich Gartenberg Sadogorski 1774 auf seine polnischen Guter Sierakow und Medyn zuruck Aus seiner Ehe mit Luise Philippine Juncker ging seine einzige Tochter Charlotte Neugarden Freiin von Gartenberg 1752 1828 hervor Die Ehefrau des kursachsischen Kanzlers Carl Abraham von Fritsch musste den vaterlichen Besitz Canitz in Sachsen wegen Uberschuldung verkaufen Werke BearbeitenDe casu singultus chronici viginti quattuor annorum Dissertation Halle 1743 Uber den Gebrauch der Steinkohlen und des Turffs Denkschrift 1754 Vorschlage zur Wiederherstellung der guten Zustandes der chursachsischen Lander Denkschrift 1763Literatur BearbeitenGerhard Schmidt Gartenberg Peter Nikolaus Neugarten Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 75 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Riesa Schloss Canitz In Sachsens Schlosser de Abgerufen am 6 Oktober 2013 William D Craig Coins of the World 1750 1850 2nd ed Western Publishing Co Racine Wis USA 1971 MOLDAVIA and WALLACHIA Principalities S 51 3 Normdaten Person GND 115789820 lobid OGND AKS VIAF 25339410 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gartenberg Peter Nikolaus vonALTERNATIVNAMEN Gartenberg Peter Nikolaus Neugart von Gartenberg Peter Nikolaus Neugarten von Nyegaard Peter NielsKURZBESCHREIBUNG sachsisch polnischer StaatsmannGEBURTSDATUM 1714GEBURTSORT Kregome bei Frederiksvaerk DanemarkSTERBEDATUM 6 Januar 1786STERBEORT Sierakow Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Nikolaus von Gartenberg amp oldid 231575815