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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Aktuelle Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Das Sachsische Oberbergamt ist die Ausfuhrungsbehorde fur das Bergrecht in Sachsen Es untersteht dem Sachsischen Staatsministerium fur Wirtschaft Arbeit und Verkehr Das Sachsische Oberbergamt in der Freiberger Kirchgasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Herausbildung Mitte des 16 Jahrhunderts 1 3 Ende des 16 Jahrhunderts bis Auflosung 1868 1 4 Wiedereinsetzung 1923 bis Auflosung 1946 1 5 Neugrundung 1991 2 Dienstsitz 3 Berghauptleute 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Ausgehend von den Silberfunden im Jahr 1168 entwickelte sich Freiberg zum Zentrum des erzgebirgischen bzw sachsischen Erzbergbaus Das Altere Freiberger Bergrecht wurde wahrscheinlich um das Jahr 1300 erstmals schriftlich festgehalten Fur die weitere Entwicklung des Bergrechts hatte es jedoch keine Bedeutung Ausschlaggebend hierfur war das Jungere Freiberger Bergrecht das im Zeitraum zwischen 1346 und 1375 niedergeschrieben wurde und auf dem Iglauer Bergrecht aufbaut Ab 1470 riefen ergiebige Silberfunde im Erzgebirge Schneeberg Annaberg Buchholz Marienberg ein neues das zweite Berggeschrei hervor Der Bergbau expandierte rasch und im Zuge dieser Entwicklung setzte Anfang des 16 Jahrhunderts der schrittweise Aufbau einer einheitlichen Bergverwaltung fur das albertinische Sachsen ein Die 1509 von Georg dem Bartigen erlassene Annaberger Bergordnung erganzte das Freiberger Bergrecht und loste es teilweise ab und stellte bis ins 19 Jahrhundert hinein eine massgebliche Grundlage des mitteleuropaischen Bergrechts dar Herausbildung Mitte des 16 Jahrhunderts Bearbeiten Die noch heute in der Literatur wiederholt kolportierte Nennung des 1 Juli 1542 als Grundungsdatum des Oberbergamtes beruht auf einem Irrtum Bei dem in diesem Zusammenhang erwahnten angeblich erstem Oberberghauptmann Wolf von Schonberg auf Neue Sorge handelte es sich in Wirklichkeit um den nach der Munzordnung vom 1 Juli 1542 zu einem der Aufseher uber die Einhaltung dieser Ordnung im so genannten Gebirgischen Kreis bestimmten Rate Herzog Moritz Wolf von Schonbergs Titel Oberhauptmann bezog sich dabei lediglich auf die von ihm ausgeubte Tatigkeit eines Verwalters der schonburgischen Herrschaften Glauchau und Waldenburg 1 2 Das erst seit Mitte des 17 Jahrhunderts so bezeichnete Oberbergamt bildete sich in einem langeren historischen Prozess seit der Mitte des 16 Jahrhunderts allmahlich heraus Begonnen hatte dieser Prozess der Installation einer landesubergreifenden zunachst herzoglichen seit 1547 kursachsischen Bergverwaltung unter Herzog Moritz mit der Bestallung von Simon Bogner zum Bergvoigt und von Hans Rohling zum Bergamtsverwalter zur Rechnung Matthei 21 Sept 1545 Dieser Installationsprozess fand durch die Einsetzung von Hans Rohlings Sohn Markus Rohling als Oberbergmeister fur das albertinische Kurfurstentum Sachsen im Jahre 1554 einen gewissen Abschluss Als erste Funktionsvorganger der Oberberghauptleute des 17 Jahrhunderts kann man den 1577 zum Bergamtmann berufenen Lorenz von Schonberg zu Reinsberg sowie den 1588 zum Berghauptmann ernannten Christoph von Schonberg sehen 2 Nach der durch Kurfurst Moritz am 5 August 1547 verabschiedeten Kanzleiordnung wurden funf Kreise mit jeweils einem Oberhauptmann an der Spitze geschaffen Erster Oberhauptmann des Gebirgischen Kreises war Heinrich von Gersdorff Da in diesem Kreis die wichtigsten kursachsischen Bergstadte und deren Reviere lagen war er neben den vielfaltigen von ihm wahrzunehmenden allgemeinen Verwaltungsaufgaben denjenigen zur Gewahrung der militarischen Sicherheit sowie des Finanzwesens auch fur das Bergwesen zustandig Ihm unterstanden deshalb sowohl die Amtleute der kursachsischen Amter als auch die genannten Funktionstrager der mittleren Bergverwaltung Bei den Oberhauptleuten des Gebirgischen Kreises handelte es sich also nicht um die Funktionsvorganger der spateren Oberberghauptleute Oberberghauptmann Berghauptmann diese fungierten als Leiter einer Spezial oder Fachbehorde dem Oberbergamt sondern um die ersten Vertreter landesherrlicher Verwaltungseinheiten die hierarchisch zwischen dem neu gegrundeten Hofrat und den Amtern eingeordnet waren Die Funktion der spater so bezeichneten Kreishauptleute bestand auch nach dem vollkommenen Ausbau des kursachsischen Oberbergamtes mit einem Oberberghauptmann bzw Berghauptmann an der Spitze dieser Fachbehorde bis weit ins 18 Jahrhundert fort 2 Ende des 16 Jahrhunderts bis Auflosung 1868 Bearbeiten nbsp Sterngewolbe im Erdgeschoss des Sachsischen OberbergamtesBis 1869 ubernahm das Oberbergamt auf der Grundlage des Bergregals im Rahmen des Direktionsprinzips und im Sinne der Gewinnmaximierung fur die sachsischen Kurfursten und Konige die wirtschaftliche und technische Leitung aller Bergwerke Damit einher ging der Aufbau eines geologischen Dienstes spater Abteilung fur Geognostische Landesuntersuchung Immer wieder setzten das Oberbergamt bzw die Oberberghauptleute auch bedeutsame wissenschaftliche Zeichen So pragte der Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz 1713 den Begriff der Nachhaltigkeit Wenige Jahrzehnte spater waren Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel und Generalbergkommissar Friedrich Anton von Heynitz massgeblich an der Grundung der Bergakademie Freiberg beteiligt nbsp Siegel des Bergamtes ca 1880 Im Zuge der Industrialisierung und Liberalisierung wurde das Direktionsprinzip durch das Allgemeine Berggesetz fur das Konigreich Sachsen vom 16 Juni 1868 abgelost das mit Beginn des nachsten Berg Rechnungsjahrs am 3 Januar 1869 in Kraft trat 3 Das Bergregal wurde durch die Bergfreiheit fur Erze und den Staatsvorbehalt fur Salze ersetzt Organisatorisch folgte dem Direktionsprinzip das Inspektionsprinzip welches die Aufsicht der Bergbehorde weitgehend auf Sicherheitsfragen beschrankte Mit einem weiteren Gesetz vom 1 Dezember 1868 wurde das vorherige Oberbergamt und die Bergamter von Freiberg Marienberg und Schwarzenberg aufgelost und in ein gesamtsachsisches Bergamt zu Freiberg umgewandelt In den Regionen waren danach Bergmeister zustandig 4 Zum 1 April 1943 wurde das Sachsische Oberbergamt zusammen mit den anderen deutschen Oberbergamtern zur zentralen Reichsbergbehorde zusammengefasst Damit endete vorerst dessen 400 jahrige Geschichte als Landesbergbehorde Wiedereinsetzung 1923 bis Auflosung 1946 Bearbeiten Durch das Allgemeine Berggesetz vom 9 August 1923 wurden auch die sachsischen Bergbehorden neu gegliedert Das Landes Bergamt Freiberg wurde wieder zum Oberbergamt und die bisherigen Berginspektionen in Dresden Leipzig Stollberg und Zwickau wurden zu Bergamtern Als Mittelbehorde unterstand das Oberbergamt zunachst dem Sachsischen Ministerium fur Finanzen ab 1935 dem Sachsischen Wirtschaftsministerium und ab 1940 dem Reichswirtschaftsministerium Nach der Annexion des Sudetenlandes wurden 1939 auch die bohmischen Bergamter Brux Most Teplitz Teplice Komotau Chomutov und Karlsbad Karlovy Vary dem sachsischen Oberbergamt unterstellt 1943 kam noch der thuringische Landkreis Altenburg hinzu Im August 1945 setzte die Sachsische Landesverwaltung das Oberbergamt mit den untergeordneten Bergamtern Dresden Leipzig Stollberg Zwickau und Gorlitz wieder ein Diese hatten aber nur kurze Zeit Bestand Mit Befehl Nummer 323 vom 20 November 1946 ordnete die Sowjetische Militaradministration die Auflosung des Oberbergamt zum 1 Dezember 1946 an nachdem die Bergamter schon im Juli 1946 in Technische Bergbauinspektionen umbenannt worden waren Zur Abwicklung verblieb in Freiberg eine Uberleitungsstelle Die Aufgaben gingen u a auf die Bergbauinspektionen und das Direktorat der Kohleindustrie uber Mit der Verwaltungsreform von 1952 endete die Existenz des Landes Sachsen und die restlichen Aufgaben wurden auf die Bezirke aufgeteilt Neugrundung 1991 Bearbeiten Nach der Wiedervereinigung wurde 1991 wieder ein sachsisches Oberbergamt eingerichtet das fur Arbeitssicherheit Gesundheitsschutz Umweltschutz und Rohstoffsicherung im sachsischen Bergbau zustandig ist Das Oberbergamt fuhrte 2013 die Betriebsaufsicht uber 231 Gewinnungsbetriebe mit Forderung darunter 227 Betriebe des Steine und Erdenbergbaus und die vier sachsischen Braunkohletagebaue Nochten Reichwalde Vereinigtes Schleenhain und Profen und 95 Gewinnungsbetriebe ohne Forderung sowie uber 95 Sanierungsbetriebe und anlagen darunter u a die Anlagen des Wismut Uranerzbergbaus 5 Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Sanierung von historischen Altbergbauanlagen insbesondere von alten Wasserlosungsstollen wie dem Rothschonberger Stolln und dem Marx Semler Stolln 6 Dienstsitz BearbeitenSitz des im Dezember 1991 wiedererrichteten Amtes ist Freiberg wo es auf eine lange Tradition grundet und auch mit der Bergakademie Freiberg verbunden ist Ursprunglich hatte das Bergamt seinen Sitz auf Schloss Freudenstein 1679 erfolgte die Verlegung in das Freihaus der Familie Schonlebe in der Kirchgasse 11 Das um 1500 errichtete spatgotische Gebaude wurde im 19 Jahrhundert um eine Etage aufgestockt Es verfugt im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss uber sehenswerte Sterngewolbe und Netzgewolbe Im benachbarten Haus Kirchgasse 13 befand sich von 1679 bis 1859 das 1555 gegrundete Oberhuttenamt Berghauptleute Bearbeiten Hauptartikel Liste sachsischer Berghauptleute Unter den sachsischen Berghauptleuten waren so bedeutende Personlichkeiten wie Abraham von Schonberg Hans Carl von Carlowitz Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra Sigismund August Wolfgang von Herder und Johann Carl Freiesleben Siehe auch BearbeitenBergarchiv FreibergLiteratur BearbeitenHubert Ermisch Das Sachsische Bergrecht des Mittelalters Leipzig 1887 Friedrich Wernicke Hrsg 400 Jahre Oberbergamt Freiberg 1542 1942 Berlin 1942 Walter Fischer 400 Jahre Sachsisches Oberbergamt Freiberg 1542 1942 Die Bedeutung dieser Dienststelle fur die Entwicklung der Geologie und Lagerstattenkunde In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 95 1943 S 143 183 Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler Bergbau im Erzgebirge Technische Denkmale und Geschichte Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1990 ISBN 3 342 00509 2 Herbert Kaden Die Bergverwaltung des albertinischen Sachsen unter Herzog Kurfurst Moritz zwischen 1542 und 1548 In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 72 1992 S 36 46 Sachsisches Oberbergamt Hrsg 450 Jahre Sachsisches Oberbergamt Freiberg Freiberg 1993 Herbert Kaden Die Bergverwaltung Freibergs in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 78 1997 S 25 31 Andreas Erb Die Bestande des Sachsischen Bergarchivs Freiberg In Veroffentlichungen der Sachsischen Archivverwaltung A4 2003 ISBN 3 89812 216 6 Herbert Kaden Der Beginn der Herausbildung einer mittleren Bergverwaltung im albertinischen Sachsen um die Mitte des 16 Jahrhunderts In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 93 2003 S 23 83 Reinhard Schmidt Die sachsischen Bergbehorden In World of Mining Nr 58 2006 S 51 52 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsisches Oberbergamt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetangebot des Amts Literatur von und uber Sachsisches Oberbergamt in der Sachsischen BibliografieBestand 40001 Oberbergamt Freiberg und Bestand 40027 Oberbergamt Freiberg neu im Bergarchiv FreibergEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Loscher Herbert Luksch Das ehemalige Oberbergamt zu Freiberg und sein Archiv In Archivmitteilungen 1957 2 S 69 71 a b c Herbert Kaden Der Beginn der Herausbildung einer mittleren Bergverwaltung im albertinischen Sachsen um die Mitte des 16 Jahrhunderts In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 93 2003 S 23 83 hier v a S 28 32 Zugleich wissenschaftliche Abschlussarbeit am Fachbereich Geschichte der Humboldt Universitat Berlin 1992 93 Gesetz und Verordnungsblatt fur das Konigreich Sachsen 14 Stuck vom Jahre 1868 No 96 Verordnung die Erlassung eines Allgemeinen Berggesetzes betreffend vom 16 Juni 1868 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Konigreich Sachsen vom Jahre 1868 Erste Abtheilung enthaltend 1 bis 20 Stuck Nr 1 bis 129 Seite 1 bis 756 Dresden S 351 428 Digitalisat abgerufen am 17 Mai 2015 Gesetz und Verordnungsblatt fur das Konigreich Sachsen 31 Stuck vom Jahre 1868 No 173 Bekanntmachung die Aufhebung des Oberbergamts und der Bergamter zu Freiberg Marienberg und Schwarzenberg sowie die Errichtung eines Bergamts zu Freiberg betreffend vom 1 Dezember 1868 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Konigreich Sachsen vom Jahre 1868 Zweite Abtheilung enthaltend 21 bis 34 Stuck Nr 130 bis 191 Seite 757 bis 1426 Dresden S 1293 ff Digitalisat abgerufen am 17 Mai 2015 Zahlen und Fakten Nicht mehr online verfugbar Sachsisches Oberbergamt 2014 archiviert vom Original am 3 September 2014 abgerufen am 30 August 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oba sachsen de Bergbauliche Entwasserungseinrichtungen mit dem EFRE Vorhaben Sicherung und Ausbau von Entwasserungssystemen in Bergbaurevieren Sachsisches Oberbergamt 2014 abgerufen am 30 August 2014 50 919951 13 341908 Koordinaten 50 55 11 8 N 13 20 30 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsisches Oberbergamt amp oldid 229954504