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Der Marx Semler Stolln auch Markus Semmler Stolln ist das am langsten ununterbrochen in Betrieb stehende Grubengebaude Deutschlands Mit einer Gesamtlange von uber 220 km ist er gleichzeitig das grosste Stollnsystem Deutschlands Sein Mundloch befindet sich bei 323 3 m u NN an der Zwickauer Mulde in Niederschlema im sachsischen Erzgebirgskreis Das Mundloch des Marx Semler StollnsEr wurde im 15 Jahrhundert zur Entwasserung der Oberschlemaer und Schneeberger Bergwerke angelegt und lag seither nie im Bergfreien In Anlehnung an den Namenspatron des Lehenstragers Marcus Semler wurde der Stolln 1503 St Marcus Stolln genannt Der Name wandelte sich in den folgenden Jahrzehnten ab 1590 ist der Name Marx Semler Stolln verburgt Seit 1946 ist seine Sohle als Nullsohle der Bezugspunkt fur den Bergbau der Wismut AG SDAG Wismut in den Revieren Schneeberg Oberschlema und Niederschlema Alberoda Der Markus Semmler Stolln ist Bestandteil der Montanregion Erzgebirge Krusnohori welche seit 2019 zum UNESCO Welterbe gehort 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1480 bis 1520 1 2 1520 bis 1573 1 3 1573 bis 1645 1 4 1645 bis 1720 1 5 1720 bis 1795 1 6 1795 bis 1861 1 7 1861 bis 1946 1 8 1946 bis 1991 1 9 1991 bis zur Gegenwart 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1480 bis 1520 Bearbeiten Mit dem allmahlichen Niedergang des Silberbergbaues in Schneeberg im Verlaufe des ausgehenden 15 Jahrhunderts war der Konig David Stehenden Oberschlemaer Kupfergang mit seiner Erstreckung von uber 1000 m einer Machtigkeit zwischen einem und vier Metern und einem Silbergehalt von durchschnittlich 1 Prozent von entscheidender Bedeutung fur den Bergbau in der Region Die auf diesem Gang bauenden Gruben Konig David Obere Nicol Schmidt Unterer Nicol Schmidt Pfeffer St Georg St Erasmus St Pankratius St Barbara Gorners Lehen und Fundgrube standen vor dem Problem die Wasserlosung der tiefen Baue zu gewahrleisten Schon 1481 entstand die Idee eines tiefen Stollns an der Zwickauer Mulde Nach einem Befehl des Kurfursten wurden die Gewerken der Kupfergruben St Marcus und Pfeffer mit dem Recht auf einen Erbstolln an der Mulde in der Grube Silberwaage an der 1480 auch Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen vier Kuxe besassen belehnt der im Jahr 1484 begonnen wurde Die Grube Silberwaage wurde 1446 das erste Mal erwahnt Uber den Fortgang der Arbeiten ist nichts bekannt 1491 wird erstmals ein weiter oben im Schlemaer Tal liegender Kupferstolln erwahnt dessen genaue Lage und Verlauf unbekannt sind Der Kupferstolln muss die oben genannten Gruben zwischen 1499 und 1500 erreicht haben konnte aber die Wasserprobleme der immer weiter in die Tiefe vordringenden Abbaue nicht losen Abhilfe sollte weiterhin ein tiefer Stolln schaffen Der aus Nurnberg stammende Marcus Semler war mit 62 Kuxen einer der Hauptgewerken dieser Gruben Gemeinsam mit seinem Bruder Matthias erbte er im Jahr 1501 von Martin Semler eine Saigerhutte in Schleusingen Zusatzlich war er gemeinsam mit dem ebenfalls aus Nurnberg stammenden Ullrich Erckel dem Alteren Anteilseigner einer Nurnberger Handelsgesellschaft deren Geschaftsfeld vom Silber und Kupferhandel bis hin zur Erzeugung und dem Vertrieb von Messingprodukten reichte Er hatte deshalb ein vorrangiges Interesse an diesem Stolln Im Herbst des Jahres 1502 grundete Marcus Semler eine Gewerkschaft zur Mutung eines Erbstollns Am 26 Januar 1503 wurde der Erbstolln an der Mulde in der Grube Silberwaage verliehen und als St Marcus Stolln im Schneeberger Verlagsbuch eingetragen Es wurden 128 Kuxe vergewerkt Ausser Marcus Semler und Andreas Matstedt der ebenfalls Kuxe erwarb sind die anderen Gewerken unbekannt Entgegen den sonst ublichen Gepflogenheiten wurde er ohne landesherrliche Unterstutzung gebaut Das Ziel der Gewerken bestand zu diesem Zeitpunkt einzig und allein in der Wasserlosung der auf dem Konig David Stehenden und seinen Nebentrumern bauenden Kupfergruben Der Ansatzpunkt des Stollns liegt an der Zwickauer Mulde in Niederschlema nahe dem heutigen Bahnhof bei 323 3 m u NN Die Entfernung vom Mundloch bis zur Grube Konig David betragt 3520 m Man kann davon ausgehen dass die Auffahrung des 1484 begonnenen Stollns ab 1503 unter neuem Namen als St Marcus Stolln weitergefuhrt wurde Der St Marcus Stolln hat bis zur Grube Konig David 16 Lichtlocher und wurde wahrscheinlich im Gegenortbetrieb aufgefahren Ein Beweis fur den Gegenortbetrieb konnte bisher nicht erbracht werden obwohl die Anzahl der Lichtlocher dafur spricht Wahrend des Vortriebs waren ungefahr 80 bis 100 Bergleute beschaftigt Der Stolln verlauft bis zum 15 Lichtloch in dem nur leicht ansteigenden Schlematal So hat das Lichtloch 13 bei 1650 m Entfernung von der Mulde gerade einmal eine Teufe von 29 21 m auf die Stollnsohle Nach 2859 m kommt er am Lichtloch 15 bei 333 3 m u NN in einer Teufe von 45 13 m ein Sein durchschnittliches Ansteigen auf dieser Strecke betragt damit 0 35 Prozent Beim Erreichen der Grube Konig David bringt der Stolln eine Teufe von 80 m ein Der Stolln wurde uber weite Strecken im Hauptstollngang einem erzleeren Morgengang aufgefahren Der Durchschlages in den Konig David Stehenden erfolgte wahrscheinlich 1520 Im Quartal Luciae wurden erstmals 200 Gulden an Neunten durch die ersten vom Wasser gelosten Gruben an die Stollngewerken gezahlt Marcus Semler erlebte den Durchschlag nicht mehr Er wurde 1511 von Balthasar von Mylaw getotet Im September 1511 wurde der Graf von Henneberg uber den Totschlag an Marx Semler unterrichtet Balthasar von Mylaw rechtfertigte seine Tat und erklarte seine Bereitschaft in Schleiz vor den Herren Reuss zu Recht zu stehen 2 Die Kuxe des Marx Semler gingen neben anderen Erben auch an seinen Bruder Matthias Semler der damit die Geschafte ubernahm Im Jahr 1513 kam es zur Auflosung der Handelsgesellschaft mit den Erckels Hintergrund ist der Erbstreit um eine Messinghutte in Neubrunn an der die Semlers beteiligt waren Der Wert der Hutte betrug 19 785 Gulden In der Folge erhielten die Bruder Wolf Erckel und Ullrich Erckel der Jungere alle Kuxe der Semlers am Bergbau in Schneeberg Annaberg und andernorts und uberliessen ihnen im Gegenzug alle Rechte an der Messinghutte Am 17 Mai 1511 kam es durch aussergewohnlich starke Niederschlage zu einer Sturzflut die nicht nur die Gruben im Schneeberger Revier sondern mit Sicherheit auch den Marx Semler Stolln verwustete Die sofort aufgenommenen Aufraumungsarbeiten im Stolln konnten wahrscheinlich erst 1512 abgeschlossen werden Uber den Zeitraum zwischen 1513 und 1520 ist nichts bekannt Bis 1520 wurden 25 000 Taler in den Stollnbau investiert Der Nutzen fur die angeschlossenen Kupfergruben war aber gering da der zeitweise sehr intensive Abbau wegen Vertaubung des Ganges in der Tiefe auf einigen Gruben eingestellt werden musste ehe der Stolln sie erreichte 1520 bis 1573 Bearbeiten Durch Uberproduktion auslandische Konkurrenz und Erschopfung des Konig David Stehenden schwand auch das Interesse der Gewerken an den Kupfergruben Im Jahr 1526 war von den alten Gewerken nur noch die Familie Erckel geblieben Dies hatte auch Auswirkungen auf den Marx Semler Stolln Neue Gewerken mit anderen Interessen ubernahmen die hier frei werdenden Kuxe Darunter waren die Gewerken der Grube Rappoldt samt Heiligkreuz und Greif die Gewerken der Grube St Georg und die des Furstenstollns Unter den Gewerken des Marx Semler Stollns befinden sich seit 1535 auch die Herrscherhauser des ernestinischen und des albertinischen Sachsens Seit 1556 gehorte auch Barbara Uthmann aus Annaberg zu den Gewerken Sie besass zudem Kuxe der Rappoldt Fundgrube und war alleinige Eigentumerin der Kupfergruben St Christoph und Konig David Im Jahr 1566 wurden wegen Nichtbezahlung der Zubusse uber zwei Jahre hinweg die letzten neun Kuxe der Nachkommen der Stollnaufnehmer Sigmundt von Witzleben Wilhelm Semler Johann Zwusters und Stephan Koppen neu vergeben Damit waren letztmals alle Kuxe ohne Intervention des Kurfursten vergeben Das Hauptstollnort wurde ab 1521 von der Grube Konig David aus 571 m zur Grube Kaiser Heinrich vorangetrieben Nach weiteren 220 m erreichte der Stolln das Grubengebaude der Ratezeche Der Stolln wurde weitere 600 m uber die Ritterzeche die 1532 erreicht wurde und uber die Grube Arme Witwe zur Zeche St Georg getrieben Der Durchschlag mit dem Gegenort von St Georg erfolgte 1534 Hier sollten mit Hilfe des Marx Semler Stollns die Auswirkungen des Bruches von 1516 der zur Bildung der Grossen Wand an der Stelle des legendaren Silberfundes von 1477 gefuhrt hatte untersucht werden da man sich in der Tiefe noch reiche Silbererze erhoffte Offensichtlich waren die Auswirkungen auf dem Niveau des Marx Semler Stollns so gross dass der Stolln der Grube St Georg keinen weiteren Nutzen brachte Zur gleichen Zeit wurde ein Stollnflugel von der Grube Kaiser Heinrich aus weitere 152 m zur Grube Morgenstern und dann weiter Richtung Gleesberg zur Grube Glucksrad getrieben Von St Georg aus wurde das Hauptstollnort des Marx Semler Stollns weiter betrieben und erreichte nach 175 m im Jahr 1536 die Fundgrube Sperling Nach dem grossen Silberfund des Tiefen Furstenstollnortes auf dem Furstenvertrag Flachen im Jahr 1533 bestand seitens der Gewerken des Furstenstollns ein starkes Interesse an einer tiefen Wasserlosung der Furstenvertrag Fundgrube durch den Marx Semler Stolln So wurde neben dem Hauptort der Stolln auch mit einem Flugelort von der Sperling Fundgrube aus uber die Sittigfundgrube vorangetrieben und nach 500 m im Jahr 1543 im Furstenvertrag Flachen durchschlagig Nach weiteren 310 m wird die Furstenvertrag Fundgrube erreicht Das Hauptstollnort wurde teilweise im Gegenortbetrieb bis zur Grube Weisser Hirsch die er 1539 nach 388 m erreichte aufgefahren Hier kommt er bei 351 m u NN 38 1 m unter dem Tiefen Furstenstolln ein Nachdem der Marx Semler Stolln im Jahr 1540 nach 266 m mit der Katharina Neufang Fundgrube durchschlagig wird erreicht er 1545 nach weiteren 385 m die Grube Landeskrone Nach dem Erreichen der Grube Landeskrone erlosch das Interesse der Gewerken des Marx Semler Stollns an einem weiteren Vortrieb zusehends Sie verstuften Stollnorter an interessierte Gewerkschaften z B St Andreas Erst im Jahr 1554 wurde von der Grube Landeskrone aus nach 411 m die Grube Rappoldt erreicht Danach uberliess man den Weiterbetrieb des Stollns den Gewerken der Fundgrube St Andreas Diese erreichten nach 380 m im Jahr 1563 die St Andreas Fundgrube Im weiteren Verlauf trieb man den Stolln weitere 330 m zur Fundgrube Leviten Fur die im Hohen Gebirge bauenden Gruben war zu diesem Zeitpunkt die Wasserlosung durch den Furstenstolln und den Name Jesus Stolln vollig ausreichend so dass von dieser Seite aus kein Interesse an einer Anbindung an den Marx Semler Stolln bestand Mit dem an der Grube Landeskrone um 7 m verstuften Rosenkranzer Stolln fuhr man einen Flugelort in Richtung West auf und erreichte dort nach 380 m die Fundgrube Drei Lilien Im selben Zeitraum wurde noch ein Stollnflugel zwischen dem 16 Lichtloch und der Grube Konig David aufgefahren Dieser erreichte 1566 nach 240 m die St Christoph Fundgrube Im Quartal Luciae 14 September bis 13 Dezember des Jahres 1548 kam es zum ersten Mal zur Ausbeutezahlung an die Gewerken des Marx Semler Stollns Bis 1562 wurde in weiteren neun Quartalen Ausbeute gezahlt Der Stolln hatte um 1560 zusammen mit seinen Nebenflugeln bereits eine Lange von etwa 7500 m erreicht Da der Stolln uber den grossten Teil seiner Lange in Erzgangen aufgefahren wurde bestand hier standig die Gefahr eines Verbruches Aus diesem Grund standen 4000 m der Auffahrung in Holzausbau Aufgrund des schnellen Verfalls des Holzes unter Tage war man standig und unter erheblichem finanziellem Aufwand damit beschaftigt morsche Holzer auszutauschen Abhilfe sah man hier in der Ausmauerung weiter Bereiche des Stollns Zwischen 1560 und 1569 stellte Kurfurst August fur die Ausmauerung jahrlich 50 Gulden zur Verfugung In dieser Zeit wurden zwischen dem Mundloch und dem 13 Lichtloch der Stolln auf 334 m und die Lichtlocher 1 und 6 trocken ausgemauert Durch die Verarmung der Erzgange mit zunehmender Tiefe wurde der Silberbergbau im Schneeberger Revier immer unrentabler Das fuhrte zur Aufgabe vieler Gruben und damit zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gewerken des Marx Semler Stollns Im Jahr 1569 befanden sich deshalb schon 58 5 Kuxe im Freien Auch der auflebende Kobaltabbau brachte dem Stolln keinen Nutzen da er in Gruben umging die vom Marx Semler Stolln nicht entwassert wurden Die Stadt Schneeberg bat deshalb Kurfurst August die Kuxe zu verteilen Den Niedergang des Schneeberger Silberbergbaues dokumentiert auch 1570 die Vereinigung der 1483 gegrundeten Munzstatte Schneeberg mit der Munzstatte Dresden Eine erneute Sturzflut ausgelost durch starke Regenfalle im August 1573 beschadigte den Marx Semler Stolln schwer Trotz sofortiger staatlicher Hilfe sagten daraufhin ein Grossteil der Gewerken ihre Kuxe los Zu dieser Zeit hatte der Stolln eine Ausdehnung von 8450 m erreicht 1573 bis 1645 Bearbeiten Um die ins Freie gefallenen Kuxe unterzubringen griff erneut der Kurfurst August ein und ubertrug sie in den nachsten Jahren wohlhabenden und ihm ergebenen Zeitgenossen wie dem Feldherrn und Beamten Wolf von Schonberg Er selber war Besitzer von 16 Kuxen Der Stolln war durch die Flut auf seiner gesamten Lange verschlammt und teilweise verbrochen Der Vortrieb und die Ausmauerung wurden komplett eingestellt Die Aufwaltigung des Stollns wurde vom Mundloch her in Angriff genommen Erst im Jahr 1590 war der Marx Semler Stolln wieder bis zur Grube Kaiser Heinrich aufgewaltigt Von dort aus entschied man sich nicht den Hauptstollnflugel uber die Ritterzeche sondern den Stollnflugel uber die Morgensternfundgrube aufzuwaltigen und den Stolln im Quergestein in Richtung Grube St Georg weiterzutreiben Man hatte die Hoffnung im Bereich der Grossen Wand erneut auf reiche Silbererze zu stossen Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 19 5 Kuxe verbaut davon 16 durch Kurfurst Christian I Bis 1596 ubernahm Kurfurst Christian II weitere 20 Kuxe Bis zur volligen Ubernahme des Marx Semler Stollns blieb es dabei Der Durchschlag in den oberen Teil des Stollns erfolgte am 13 Oktober 1602 Durch den Druck des dahinterstehenden Wassers kam es nach dem Durchschlag zum Verkeilen eines Gesteinsblockes der den Wasserabfluss behinderte Trotz des Verbotes beseitigten die Bergleute Tobias Donat und Matthes Hopp am 14 Oktober den Gesteinsbrocken Die durchbrechenden Wassermassen toteten die beiden Bergleute zerstorten das Tragwerk und verschlammten den Stolln bis zum Morgensternschacht Erst Mitte 1603 waren alle Schaden des Durchbruches beseitigt und die Gruben St Georg Arme Witwe und Ritterzeche wieder durch den Marx Semler Stolln entwassert Durch den unaufhaltsamen Niedergang des Schneeberger Silberbergbaues kam auch der Marx Semler Stolln in Bedrangnis Um die finanzielle Lage zu verbessern befahl Kurfurst Christian II in einem Erlass vom 25 Juni 1604 dass zukunftig vom Farbkobalt und Wismut das Stollnneuntel zu zahlen sei 1605 wurden die Stollnflugel zur Fundgrube Drei Lilien und zur Fundgrube Leviten gewaltigt Alle Versuche die freien Kuxe zu vergewerken schlugen aufgrund der sich immer mehr verschlechternden Wirtschaftslage fehl Ein weiterer und notwendiger Aufschluss des Schneeberger Erzfeldes konnte wegen des Ausbleibens kapitalkraftiger Gewerke nicht erfolgen Hintergrund des Kapitalmangels ist das Fehlen einer ausreichenden Menge Munzsilber um den Geldfluss aufrechtzuerhalten Das fuhrte zur Zeit der Kipper und Wipper mit ihrem Hohepunkt im Jahre 1623 Nach heutigen Massstaben wurde man von einer Hyperinflation sprechen Die vollstandige Ubernahme der freien Kuxe und somit des Marx Semler Stollns durch den inzwischen regierenden Kurfursten Johann Georg I fand zwischen 1612 und 1613 statt Der 1618 begonnene Dreissigjahrige Krieg hatte trotz der Neutralitat Sachsens negative Auswirkungen auf die Wirtschaft Die Schulden des Marx Semler Stollns stiegen bis 1623 auf 1014 Gulden Zeitweise mussten die Schichtmeister des Stollns private Gelder vorstrecken um den Weiterbetrieb des Stollns aufrechtzuerhalten Die Einnahmen des Stollns sanken gegen Null da die betroffenen Gruben nicht in der Lage waren den geforderten Stollnneunten aufzubringen Im Jahr 1631 trat Sachsen in den Dreissigjahrigen Krieg ein In dessen Folge verwusteten die schwedischen Truppen unter General Holck im August 1632 und 1633 Schneeberg und markierten damit den wirtschaftlichen Tiefpunkt Die Kobaltproduktion war auf 15 Prozent des Standes von 1622 gesunken und eine Silberproduktion fand nicht mehr statt Wegen des akuten Geldmangels des Kurfursten wurde 1633 die Unterhaltung des Marx Semler Stollns bis auf gelegentliche Belegungen zu Gunsten des Koniglichen Furstenstollns eingestellt Im Verlauf der nachsten Jahre wurde die Wasserfuhrung des Marx Semler Stollns durch Verschlammung nach extremen Niederschlagsmengen in den Jahren 1640 und 1645 stark beeintrachtigt Als Folge der nicht mehr durchgefuhrten Unterhaltung des Stollns kam es zu einigen schweren Bruchen so 1637 im Bereich des Roten Kammes 1638 bei etwa 1600 m Entfernung vom Mundloch oberhalb vom 13 Lichtloch und 1640 bei etwa 870 m vom Mundloch am Lichtloch 9 Damit war der Stolln nicht mehr funktionstuchtig und die Wasser gingen bis zur Tiefen Furstenstollnsohle auf 1645 bis 1720 Bearbeiten Im Jahr 1645 wurde erneut damit begonnen den Stolln vom Mundloch her aufzuwaltigen Im Januar 1648 konnte der Verbruch am Lichtloch 9 gewaltigt werden Im April desselben Jahres fiel bei 1062 m Entfernung vom Mundloch zwischen Lichtloch 13 und Lichtloch 14 ein weiterer Bruch 1649 50 wurde auch dieser Bruch und im Oktober 1650 der Bruch der sich bei etwa 1600 m Entfernung vom Mundloch befand uberwunden Erst Ende August 1660 gelang die Aufwaltigung und Umfahrung mehrerer Bruche im Bereich des Roten Kammes Ein weiterer Bruch im Bereich der Grube Konig David wurde in der Folgezeit beseitigt Damit war die Wasserableitung im Stolln wiederhergestellt und man konnte erste Einnahmen verbuchen Um schneller zu den weiteren Gruben vorzudringen fordert 1661 das Berggemach 3 in Dresden statt der sieben Arbeiter und zwei Steiger weitere Leute anzulegen und wenn moglich in drei Schichten zu arbeiten Das dazu notige Geld wurde vom Berggemach bereitgestellt Der Stolln erzielte Einnahmen aus dem Stollnneuntel auch wenn Kurfurst Johann Georg II immer noch zwei Drittel der Ausgaben tragen musste Unter diesen Voraussetzungen ging die Aufwaltigung zugig voran auch wenn nicht wie gefordert in drei Schichten gearbeitet wurde Der Kobaltbergbau in Schneeberg brachte wieder steigende Ausbeute aber noch immer waren die ertragreichen Kobaltgruben im Bereich Neustadtel nicht an den Marx Semler Stolln angebunden Durch die seit 1610 immer wieder erneuerten Kobaltkontrakte wurden die Preise und Abnahmemengen durch die Blaufarbenwerke reguliert Das brachte dem Kobaltbergbau zusatzliche Sicherheit Der Silberbergbau spielte zu dieser Zeit keine Rolle mehr Im Jahr 1662 wurde die Grube Katharina Neufang erreicht Diese entwickelte sich in der Folge zur ertragreichsten Kobaltgrube in Schneeberg Damit verhalf sie dem Marx Semler Stolln zu weiter steigenden Einnahmen 1663 kam es zu einem schweren Bruch der Grundsohle in der Grube Konig David Der Bruch reichte bis zur Tagesoberflache und verschuttete den Stolln vollstandig Die notige Aufwaltigung des Bruches dauerte zwei Monate Nach der Aufwaltigung bestand die Hauptarbeit im Schlammen der Stollnsohle und der Instandhaltung des Holzausbaues Ab 1664 wurde mit der Aufwaltigung des Katharina Neufang Stollnflugels in Richtung der Weishauptel Fundgrube begonnen Am 23 Juni 1668 erreichte man den Elisabethschacht der Weishauptel Fundgrube Da keine Neuauffahrungen getatigt wurden und auch die weitere Aufwaltigung alter Grubenbaue in der Folgezeit unterblieb begannen die Einnahmen des Marx Semler Stollns ab 1670 wieder zu sinken Die Belegschaft wurde daraufhin ab 1672 auf drei bis vier Mann reduziert Infolge einer Uberschwemmung im Jahr 1683 kam es zu einem Bruch zwischen dem 12 und 13 Lichtloch Daraufhin wurde die Belegschaft wieder auf acht Mann erhoht um den Bruch zu beseitigen Erst Mitte des Jahres 1691 nahm man mit einer Belegschaft von einem Steiger und acht Arbeitern die Aufwaltigung des verschutteten Hauptstollns oberhalb der Fundgrube Katharina Neufang wieder auf Der Hauptstolln war dort schon 1573 verbrochen Nach der Aufwaltigung des Stollns im Bereich der Grube Landeskrone setzte man die Arbeiten Richtung Rappoldt Fundgrube fort Eine Uberschwemmung im Juni 1694 setzte diesen Arbeiten vorubergehend ein Ende und der Stolln wurde zwischen dem Mundloch und dem 12 Lichtloch erneut verschlammt Die sofort aufgenommenen Aufwaltigungsarbeiten konnten erst Mitte 1695 abgeschlossen werden Anschliessend wurden auch die Arbeiten in Richtung Rappoldt Fundgrube wieder aufgenommen Im Juni 1698 erfolgte der Durchschlag in das Grubengebaude Die Aufwaltigungsarbeiten im Grubengebaude der Fundgrube Rappoldt zogen sich bis 1700 hin wo im Juni mit einer Belegschaft von 24 Arbeitern das Stollnort erreicht wurde An diesem Punkt wurde fast 140 Jahre zuvor der Vortrieb des Stollns eingestellt Nach der Vollendung der Aufwaltigung wurde auf Druck des Oberbergamtes in Freiberg das ab 1704 durch Beratung und Kontrolle in die Geschafte des Stollns eingriff der weitere Stollnvortrieb vorbereitet Dies sollte der Beschaffung weiterer Einnahmen dienen Nach der Genehmigung und Bereitstellung weiterer Zuschusse wurden die Arbeiten fur den weiteren Stollnvortrieb in Angriff genommen und wurde 1704 nach der Aufwaltigung des St Andreas Flugels die Grube St Andreas erreicht Bei dem am 23 Mai 1702 erfolgten Auswechseln eines Hilfsjoches am 15 Lichtloch kam es zu dessen Einsturz Dabei wurden die Arbeiter Enoch Voigt und Christian Bergmann verschuttet Sie konnten eine Woche spater nur noch tot geborgen werden Das seit 1700 in Vortrieb befindliche Hauptstollnort kam auf Grund des festen Gesteins nur sehr langsam voran Erst durch einen Gegenortbetrieb von der aufgewaltigten Blauderer Fundgrube gelang im Jahr 1707 nach einer Gesamtlange von 210 m der Durchschlag Nach weiteren 420 m erreichte man im September 1711 die Grube Jung Sebastian und im Mai 1712 nach weiteren 110 m die Grube Unruhe Der Marx Semler Stolln wurde weitere 100 m vorangetrieben und kam im Mai 1713 in einer Teufe von 190 m und damit 56 46 m unter dem Tiefen Furstenstolln in das Grubengebaude vom Schindler ein 1715 kam es am 15 Lichtloch erneut zu einem Unfall mit zwei Toten Das Lichtloch wurde daraufhin abgeworfen verwahrt und mit dem Lichtloch 15a ein neues Lichtloch geteuft Zwischen 1717 und 1724 waltigte man von der Sperling Fundgrube uber die Sittigfundgrube den Furstenvertrag Stollnflugel auf einer Gesamtlange von 1508 m auf Ab 1713 begann der Vortrieb des Schimmelsberger Flugels von der Rappoldt Fundgrube aus Ziel waren die Kobaltgruben Gesellschaft Sauschwart und Michael Maassen Im selben Jahr erreichte auch die Aufwaltigung vom Elisabethschacht aus die Fundgrube Bergkappe Mit dem Anschluss weiterer Grubengebaude gelangten immer mehr zusitzende Wasser aber im steigenden Masse auch die Aufschlagwasser der Kunstgezeuge in den Stolln Die Aufnahmefahigkeit des Stollns gelangte damit an seine Kapazitatsgrenzen Vor allem an der Grube St Georg war der Stolln fur die Bergleute durch den geringen Querschnitt uber grossere Strecken nur kriechend befahrbar Hier wurde 1715 mit der notwendigen Profilerweiterung begonnen Ab 1716 betrieb man die Aufwaltigung des Katharina Neufanger Flugels in Richtung Munzzeche und Grube Klingelsporn Die Aufwaltigung und der Anschluss der neuen Gruben zahlten sich aus Die Einnahmen des Marx Semler Stollns stiegen von 1200 Gulden im Jahr 1713 auf 2729 Gulden im Jahr 1717 Allerdings lagen die Ausgaben bei 3800 Gulden und damit uber den Einnahmen nbsp Huthaus des oberen Reviers des Marx Semler Stollns an der Kreuzung Filzteichstrasse Schachtstrasse in Neustadtel50 34 52 N 12 37 46 ONach 150 Jahren Pause begann man auch wieder mit der Ausmauerung des Stollns So wurde 1718 die 150 m lange Rosche in Mauerung gesetzt und wurden im Jahr 1720 am 1 Lichtloch 24 m der alten Ausmauerung ersetzt Den Tod des Obersteigers Christoph Schick am 23 September 1720 und die dadurch notwendige Neubesetzung des Postens nahm man zum Anlass fur den inzwischen sehr weitlaufig gewordenen Marx Semler Stolln eine Teilung in ein unteres Revier vom Mundloch bis zur Sperling Fundgrube und ein oberes Revier von der Sperling Fundgrube bis vor Ort des Stollns und der Stollnflugel zu beantragen Das Oberbergamt stimmte der Teilung im Dezember 1720 zu nbsp Blick auf das Huthaus des unteren Reviers des Marx Semler Stollns am heutigen Zechenplatz in Bad Schlema Das einstockige Fachwerkhaus stammt aus dem 18 Jahrhundert und wurde erstmals 1780 in einem Inventarverzeichnis des Stollns genannt 50 36 4 N 12 39 18 ODas Huthaus des unteren Reviers wurde am Lichtloch 16 am heutigen Zechenplatz 5 erbaut Als Huthaus des oberen Reviers wurde damals ein Gebaude der Fundgrube Rappoldt in Neustadtel genutzt Das heutige Huthaus an der Schachtstrasse Nr 14 wurde im Jahr 1809 erbaut 1720 bis 1795 Bearbeiten nbsp VerlaufDie gute Entwicklung des Stollns setzte sich auch in den folgenden Jahren fort und die Zahl der Arbeiter wurde auf 50 bis 60 erhoht Nach der Weiterfuhrung der Mauerung und der Ausmauerung des Lichtlochs 9 im Jahr 1721 konzentrierte man sich wieder auf den Anschluss weiterer Gruben Im Jahr 1727 wurde vom Hauptstolln aus der Bergkappe Flugel angeschlagen Hier erreichte man nach 400 m die Fundgrube Bergkappe und konnte damit den wartungsintensiven Flugel vom Elisabethschacht abwerfen Nach weiteren 150 m wurde im Jahr 1737 auch die Grube Vier Evangelisten erreicht Ab 1728 wurde der Vortrieb des seit 1713 mit massigem Erfolg betriebenen Schimmelsberger Flugels forciert Hier wollte man den Rosenkranzer Stolln der die im Hohen Gebirge liegenden profitablen Kobaltgruben entwassert enterben und somit zusatzliche Einnahmen erzielen Mit einem Gegenortbetrieb ab 1737 wurde am 23 Marz 1740 nach 920 m der Durchschlag in die Grube Sonnenwirbel und somit das Hohe Gebirge erreicht Die Entwicklung des Stollns zeigte sich von der ab 1730 durch unwirtschaftliche Wasserhaltung und Forderung auf den immer tiefer werdenden Gruben einsetzenden Krise des Kobaltbergbaues unbeeindruckt Auch der Siebenjahrige Krieg hatte nur geringen Einfluss auf den Kobalthandel und somit auf die Kobaltforderung Wahrend der Ausbau durch Mauerung im Stolln und an den Lichtlochern 1734 36 Lichtloch 15 1738 die Lichtlocher 13 und 14 und 1741 42 Lichtloch 16 weiterging wurde auch der Stolln weiter in das Revier vorangetrieben Von der Grube Sonnenwirbel wurde der Schimmelsberger Flugel weiter aufgefahren und erreichte 1742 nach 225 m die Grube Gesellschaft und nach weiteren 110 m im Jahr 1744 die Grube Michaelis Maassen Ein weiterer Seitenflugel der im vorderen Teil des Schimmelsberger Flugels angeschlagen wurde erreichte 1748 nach 125 m die Grube Sauschwart Durch den Anschluss dieser wichtigen Kobaltgruben verbesserte sich die finanzielle Situation des Stollns entscheidend so dass er ab 1749 im Freiverbau arbeitete Ab 1749 erhohte man an den Engstellen die Stollnfirste um einen Meter und arbeitete weiter an der Stollnmauerung im unteren Revier In den Jahren 1753 bis 1754 wurde die Wassersaige im Stolln vom Mundloch bis zum Lichtloch 16 erhoht Damit verdoppelte sich die mogliche Durchflussmenge im Stolln Mit dem Ende des Siebenjahrigen Krieges im Jahr 1763 nahm der Blaufarbenabsatz und somit der Kobaltbergbau einen starken Aufschwung Der Silberbergbau brachte zu dieser Zeit nur noch 3 Prozent der Einnahmen des Reviers Im Verlauf einer Revision des Schneeberger Reviers durch den Bergrat Carl Eugenius Pabst von Ohain zwischen 1765 und 1767 wurde fur den Marx Semler Stolln neben den vorhandenen Aufgaben wie Anschluss weiterer Gruben Fortsetzung der Ausmauerung und Erweiterung des Stollnprofiles auch die Aufsuche neuer Erzgange uber weitere Stollnorter als neue Aufgabe festgelegt Damit erhielt der Marx Semler Stolln eine neue Qualitat Er diente nicht mehr ausschliesslich der Wasserlosung sondern nun auch der Erkundung des Reviers Dabei wurden auf Antrag der entsprechenden Gruben in deren Revier Auffahrungen durch den Stolln getatigt wobei der Stolln 75 Prozent der Kosten ubernahm Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden wurde die Mannschaft bis 1769 auf 136 Mann erhoht Ab 1766 war der Stolln deshalb wieder auf Zuschusse aus der kurfurstlichen Zehentenkasse angewiesen Die Ausmauerung des Stollns hatte inzwischen beachtliche Ausmasse erreicht Im Jahr 1767 standen nach der Ausmauerung des Lichtloches 2 im unteren Revier von 4910 m Hauptstollnlange schon 711 m in Mauerung aber noch 1475 m in Zimmerung Im oberen Revier standen von 3910 m Hauptstolln 549 m in Mauerung und 1338 m in Zimmerung Die Gesamtlange des Stollns betrug zu diesem Zeitpunkt 13 573 m Die Mauerung im unteren Revier wurde in der Folgezeit vor allen zwischen dem 2 und dem 6 Lichtloch sowie zwischen dem 13 und dem 16 Lichtloch betrieben Wie schon so oft in der Vergangenheit wurde der Marx Semler Stolln im Juli 1771 wieder von einem Hochwasser betroffen Der Stolln stand bis zum Lichtloch 16 firsthoch unter Wasser Der dadurch entstandene Ruckstau liess die Gruben bis zur Rappoldt Fundgrube komplett absaufen Auch die hoher liegenden Gruben waren durch den hohen Wasserstand stark beeintrachtigt Der Stolln erlitt Schaden am Tragwerk und durch Verschlammung Der weiter ins Revier getriebene Stolln erreichte 1765 von der Grube Gesellschaft aus nach 200 m die Grube Elisabeth Vom Hauptstolln aus zwischen der Landeskrone und der Fundgrube Rappoldt wurde 1774 nach 200 m in Richtung Osten die Grube Segen Gottes angeschlossen Durch die Auffahrung eines Querschlages von der Grube Klingelsporn erreichte man 1776 nach 150 m die Fundgrube Eiserner Landgraf Mit einer Verlangerung des Sauschwarter Flugels wurde man 1779 nach 400 m auch in die Junge Kalbe Fundgrube durchschlagig Im Jahr 1773 versuchten die Blaufarbenwerke den Kobaltbergbau und damit auch den Marx Semler Stolln unter ihre Aufsicht zu bringen Nachdem ihnen aber von Pabst von Ohain die Kosten des Marx Semler Stollns offenbart wurden liessen sie von diesem Vorhaben ab 1777 wurde entschieden den Hauptstolln von der Grube Morgenstern zur Grube St Georg zu verumbruchen und unter Umgehung der Grube St Georg den Stolln direkt zur Sperling Fundgrube zu fuhren Diese Arbeiten fanden 1789 ihren Abschluss Der 1753 unter Zahlung des 4 Pfennigs von der Weissen Hirsch Fundgrube aus in Richtung Ost begonnene Himmelfahrter Stollnflugel wurde 1786 nach 480 m in die Himmelfahrt Fundgrube durchschlagig Ein Jahr spater 1787 erreichte das von der Fundgrube Schindler aus betriebene Stollnort nach 650 m die Fundgrube Siebenschlehen Mit 364 73 m u NN brachte er damit 59 10 Teufe unter dem Name Jesus Stolln ein Mitte 1788 wurde durch den Berghauptmann Carl Wilhelm Benno von Heynitz begonnen einen Plan fur den zukunftigen Ausbau des Stollns zu erstellen Er enthielt neben der risslichen Darstellung des gesamten Marx Semler Stollns auch die Dokumentation des Ausbaues die Planung der auszufuhrenden Arbeiten und die Beantragung der notigen Mittel beim Fiskus Im Jahr 1790 wurde im Lichtloch 6 erstmals die vom Berggeschworenen Carl Gottfried Baldauf entwickelte elliptische Mauerung eingesetzt Diese Mauerung war haltbarer und kostengunstiger als die bisher ausgefuhrten Mauerungsarten Beruhmt geworden ist der in dieser elliptischen Mauerung ausgefuhrte Rappoldter Bogen Baldauf war in den folgenden Jahren fur die Planung der Stollnmauerung zustandig und im Jahr 1794 wurde der erste Mauerungsplan fur den Stolln aufgestellt Bergkommissionsrat Julius Wilhelm von Oppel entschied 1794 dass die Mauerungen vorrangig im unteren Revier voranzutreiben seien Der dafur von Carl Gottfried Baldauf erstellte Kostenvoranschlag betrug 21 203 Taler auf eine Zeit von funf Jahren und fur 1129 m Mauerung 1795 bis 1861 Bearbeiten Gemass einer Oberbergamts Verordnung vom 7 Marz 1795 wurde das untere Revier nun bis zur Fundgrube Rappoldt ausgedehnt Daraufhin wurde im Jahr 1797 ein neuer Plan fur die vorzunehmenden Mauerungen erstellt Von den im Jahr 1794 geplanten Mauerungen wurden bis 1797 nur 422 m ausgefuhrt Die neue Planung sah vor innerhalb von zehn Jahren und mit einem Aufwand von 31 000 Talern alle notwendigen Mauerungsarbeiten im unteren Revier auszufuhren Eine Revision im Jahr 1805 durch Oberberghauptmann Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder fur das untere Revier ergab dass von 13 083 m Stolln insgesamt 2967 m in Mauerung und 727 m in Zimmerung standen Weitere 1241 m sollten noch ausgemauert werden Im oberen Revier standen von 8727 m Stolln insgesamt 1190 m in Mauerung und 2419 m in Zimmerung 2852 m mussten ausgemauert werden Von den 4156 m Mauerung mussten zusatzlich 3147 m erneuert werden Veranschlagt fur diese Aufwendungen wurden insgesamt 486 000 Taler und eine Zeit von 75 Jahren Im Vordergrund standen die Mauerungen im Abschnitt zwischen dem Mundloch und dem 16 Lichtloch wo auch gleichzeitig die notwendige Profilerweiterung vorgenommen werden sollte Zeitgleich zu den Ausmauerungen wurde auch der Stolln weiter ins Feld getrieben 1799 erreichte man uber den Stollnflugel des Jung Zeche Spates der Siebenschlehen Fundgrube nach 300 m den Adam Heber Flachen der Fundgrube Adam Heber Anfang 1807 begann auch der Vortrieb des Gegenortes von Wolfgang Maassen in Richtung Priester Fundgrube Am 21 Juli 1809 kam es zu einem Tagebruch unterhalb des Lichtloches 13 der aber innerhalb eines Monats beseitigt wurde Die Napoleonische Besetzung Deutschlands ab 1806 und der ab 1812 durch den Krieg in eine Absatzkrise geratene Kobaltbergbau hatten auch Auswirkungen auf den Marx Semler Stolln Die Zahl der Arbeiter wurde auf 102 Mann reduziert 1815 trat zum ersten Mal ein Mangel an Kobalterz auf Um dieses Problem zu losen strebten die Blaufarbenwerke eine Ubernahme der Schneeberger Kobaltgruben an Durch den Aufkauf der Kuxe wurde die Ubernahme der Gruben bis 1844 in die Tat umgesetzt In der Folge der Ubernahme kam es zur Konzentration der Gruben Die durch Heynitz im Jahr 1794 und durch Baldauf und Herder seit 1805 eingefuhrten funfjahrigen Okonomie und Betriebsplane ermoglichten eine stetige Kontrolle uber die ausgefuhrten Arbeiten und eine schnelle Anpassung an sich verandernde Bedingungen Die Belegschaftszahl des Stollns stieg wieder auf 190 Arbeiter Eine im Jahr 1816 von Herder durchgefuhrte Revision ergab dass seit 1805 im unteren Revier 339 5 m und im oberen Revier 283 5 m in Mauerung gesetzt wurden Damit lag man weit hinter dem vorgegebenen Ziel von etwa 1600 m Mauerung In der gleichen Zeit verlangerte sich der Stolln durch Neuauffahrungen um etwa 1900 m 1822 wurde ein 206 m langer Umbruch zwischen dem 15 Lichtloch und der Konig David Fundgrube aufgefahren der den Stolln hier um 150 m verkurzte Um den seit 1805 bestehenden Plan der Aufwaltigung des Konig David Schachtes als Communbergwerk 4 in die Tat umzusetzen war es notwendig den uber die Grubenbaue von Konig David verlaufenden Marx Semler Stolln zu verlegen Aus diesem Grunde wurde die zwischenzeitlich in Angriff genommene Aufwaltigung des 1590 abgeworfenen Haupstollnflugels uber die Ritterzeche ab 1830 forciert Gleichzeitig musste von den Morgensternschachten aus der Greifstollnflugel mit dem St Michaeliser Stollnflugel verbunden werden Der Durchschlag erfolgte dort am 15 September 1835 Ab Juni 1833 wurde der gesamte Stollnbereich vom Mundloch bis zum 2 Lichtloch komplett umgebaut Die Durchlassfahigkeit des Stollns wurde durch eine Profilerweiterung auf 379 m Wasser pro Minute erhoht Die vorhandene Wassersaige wurde verwolbt und das Mundloch etwa 150 m flussabwarts an die heutige Stelle verlegt Diese Arbeiten wurden 1846 beendet Im Jahr 1843 wurde das seit 1807 betriebene Stollnort auf dem Roland Morgengang mit Ort und Gegenort in den Friedrich August Spat der Fundgrube Wolfgang Maassen durchschlagig Zuvor hatte man nach 570 m von der Priester Fundgrube aus das Gebaude der Auferstehung Christi Fundgrube durchfahren Der Wolfgang Maassener Tagesschacht wurde erst funf Jahre spater im Jahr 1848 nach 430 m von der Auferstehung Christi Fundgrube aus erreicht Ein neuer Stollnflugel der vom Elisabethschacht der Gesellschaft Fundgrube nach Westen getrieben wurde erreichte 1846 nach 350 m den Kunstschacht der Grube Froschgeschrei Ab 1841 wurden auf Anweisung des Oberbergamtes Freiberg hartgebrannte Ziegel zur Mauerung verwendet Diese kamen ab 1844 aus der Revierziegelei in Schneeberg die auf Kosten der Gruben und der Stolln neu errichtet worden war Da die Revierziegelei nicht die ausreichende Menge bereitstellen konnte und die Ziegel eine schlechte Qualitat hatten wurde die Ziegelei 1854 geschlossen Ab 1855 wurden die benotigten Ziegel aus Zwickau uber die inzwischen neuerrichtete Eisenbahnlinie nach Schneeberg geliefert Die Kosten der Mauerung konnten durch den Einsatz der Ziegel um 50 Prozent gesenkt werden Bedingt durch Missernten in den Jahren 1846 und 1847 sowie die Revolution von 1848 kam es zu Absatzschwierigkeiten beim Farbkobalt Die dadurch sinkende Kobaltproduktion wurde durch eine steigende Silberproduktion weitestgehend ausgeglichen Brachte Kobalt im Jahr 1826 noch 89 Prozent der Erlose der Blaufarbenwerke so waren es im Jahr 1850 nur noch 66 Prozent Im gleichen Zeitraum stiegen die Erlose des Silberausbringens von 9 Prozent auf 33 Prozent Die Gewinnung von Wismut spielte keine nennenswerte Rolle Die Gesamterlose der Blaufarbenwerke blieben abgesehen von kleineren Schwankungen in diesem Zeitraum nahezu gleich Im Rahmen der Ubernahme der Schneeberger Gruben durch die Blaufarbenwerke kam es zur Konzentration und Stilllegung einzelner Gruben Die Ubernahme des Marx Semler Stollns wurde wahrscheinlich aufgrund der hohen Kosten der Ausmauerung vorlaufig aufgeschoben 1851 schlossen sich die Blaufarbenwerke zum Sachsischen Privatblaufarbenwerks Verein zusammen und grundeten die Konsortschaftliche Grubenverwaltung Schneeberg Neustadtel Das hatte auch Auswirkungen auf den Marx Semler Stolln dessen Belegschaft 1844 um 20 Arbeiter auf etwa 170 reduziert wurde Diese 20 Arbeiter wurden zum Konsortschaftlichen Bergbau umgesetzt Es begann sich die Entwicklung abzuzeichnen dass der Sachsische Privatblaufarbenwerks Verein zukunftig die Aufgaben der Revierauffahrungen im Niveau des Marx Semler Stollns in eigener Regie durchfuhren wollte Die mit dem Ziel der Ausgabenverminderung im Jahr 1844 durch den Berghauptmann Friedrich Constantin Freiherr von Beust durchgefuhrte Revision hatte die Kurzung der Zuschusse fur den Stolln um 40 Prozent zur Folge Alle Stollnorter bis auf sechs wurden daraufhin eingestellt Der Stolln hatte bis dahin eine Gesamtlange von 29 400 m erreicht Im September 1849 erfolgte der Zusammenschluss zwischen dem Marx Semler Stolln und dem Furstenstolln Die Belegschaftsstarke betrug zu diesem Zeitpunkt 143 Mann davon 121 beim Marx Semler Stolln Innerhalb von funf Jahren sollten alle noch in Holzausbau stehenden Hauptstollntrakte des Marx Semler Stollns ausgemauert werden Durch die sinkende Belegschaft von 71 Mann im Jahr 1850 auf 30 Mann im Jahr 1853 konnte dieses Ziel aber erst 1857 erreicht werden Neben der wieder auflebenden Nachfrage nach Kobalt nach dem Ende der Wirtschaftskrise ab 1851 profitierte der Schneeberger Bergbau auch von der steigenden Bedeutung des Wismutmetalls Die Erlose durch Wismut erreichten im Jahr 1854 etwa 10 Prozent der Gesamterlose und waren damit genauso hoch wie die Erlose aus dem Silber die auf 10 Prozent gefallen waren Trotz der kurzfristigen Erholung des Kobaltmarktes betrug der Anteil von Kobalt am Gesamterlos nur noch 77 Prozent mit fallender Tendenz Im Jahr 1861 wurde der Marx Semler Stolln zusammen mit dem ihm zugeschlagenen Name Jesu Stolln und dem Furstenstolln gemeinsames Eigentum des Koniglich Sachsischen Staatsfiskus und des Sachsischen Privatblaufarbenwerks Verein Damit endete die Selbstandigkeit des Marx Semler Stollns Die Belegschaft des Stollns betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch zehn Mann 1861 bis 1946 Bearbeiten Nach der Ubernahme durch den Koniglich Sachsischen Staatsfiskus und den Sachsischen Privatblaufarbenwerks Verein beschrankte sich das Aufgabenfeld des Marx Semler Stollns auf die Ableitung der anfallenden Grubenwasser Die Belegschaft wurde bis 1868 auf nur noch zwei Mann reduziert die fur die Unterhaltung des Stollns im Schlemaer Bereich zustandig waren Im Zuge der weiteren Konzentration der Schneeberger Gruben kam es 1862 zum Anschluss der Furstenvertrag Fundgrube an die Grube Weisser Hirsch Zur Grube Weisser Hirsch gehorten schon die Gruben Weishauptel Klingelsporn Ursula Munzzeche Katharina und St Georg Ebenfalls im Jahr 1862 wurden auch die Gruben Sauschwart Junge Kalbe Neujahr an die Grube Gesellschaft angeschlossen zu der schon die Gruben Rosenkranz Michaelis Maassen und Elisabeth gehorten Im Jahr 1864 setzte sich dieser Trend fort und es kam zu den letzten Zusammenschlussen im Schneeberger Revier An die Grube Wolfgang Maassen wurde die Priester Fundgrube mit der Auferstehung Christi Fundgrube angegliedert Zu diesem Verbund gehorten ebenfalls schon die Gruben St Andreas Leviten und Rappoldt Im selben Jahr wurden an die Fundgrube Daniel samt Anna die Gruben Siebenschlehen Adam Heber Schindler Sebastian Unruhe und Froschgeschrei angegliedert Damit war der Konzentrationsprozess abgeschlossen Im Grubenfeld wurden nun alte Schachte und Grubenfelder Schrotschacht Eiserner Landgraf St Georg Schafstall Rappoldt Rosenkranz aufgewaltigt neue Schachte Beust Neujahr geteuft und der Marx Semler Stolln als eine Hauptfordersohle ausgebaut Zunehmend wurde der Hohenunterschied zwischen hoher liegenden Stolln und dem Marx Semler Stolln zum Einbau moderner Wasserhebemaschinen genutzt Um genugend Aufschlagwasser fur die Wasserhebemaschinen bereitstellen zu konnen wurde auch ein Teil des Zschorlaubaches uber den Kutscherflugel des Furstenstollns zum Wassersaulenkunstgezeug der Grube Weisser Hirsch umgeleitet Mit dem Erreichen grosserer Teufen der Schneeberger Gruben und der Unterfahrung und Aufwaltigung alter stillgelegter Grubenbaue wurden weitere Bereiche des Grubenfeldes entwassert Die dadurch anfallenden Wasser mussten gehoben und gelost werden Zusatzlich wurde im Jahr 1865 mit dem Durchschlag des mit Ort und Gegenort betriebenen Marx Semler Stollnflugels in das Grubenfeld des Turkschachtes der Bergkappe Fundgrube die letzte grosse Grube des Schneeberger Reviers an den Marx Semler Stolln angeschlossen Alle diese Faktoren fuhrten dazu dass die Wassermenge die uber den Marx Semler Stolln abgeleitet werden musste standig zunahm Im Jahr 1871 wurde dann das Grubenfeld des Marx Semler Stollns losgesagt Ebenfalls im Jahr 1871 wurde mit dem Beustschacht der erste saigere Schacht im Schneeberger Revier in Betrieb genommen Der Marx Semler Stolln brachte hier bei 361 23 m u NN eine Teufe von 165 44 m ein Mit der Grundung der Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld im Jahr 1880 wurden die Gruben Daniel Gesellschaft Weisser Hirsch Wolfgang Maassen Bergkappe Schwalbener Flugel und der Marx Semler Stolln in einem Unternehmen vereinigt Diese Gruben befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einem guten wirtschaftlichen Zustand Der Anteil der Kobaltproduktion am Gesamterlos betrug im Jahr 1881 zwar nur noch 22 Prozent Der Anteil der Wismuterze war auf 63 Prozent angestiegen und Silbererze brachten 12 Prozent der Erlose Immer wieder wurden auch Uranerze gewonnen Diese wurden vorwiegend zur Herstellung von Farben fur die Glas und Keramikindustrie sowie zur Herstellung von Tonern fur die Photographie verwendet So betrug beispielsweise im Jahr 1877 der Anteil der Uranerze 13 Prozent der Erlose Im Zuge des Ausbaues der Marx Semler Stollnsohle zur Hauptfordersohle wurden zur Verbesserung der horizontalen Forderung im Jahr 1883 Gleise verlegt Schon im Jahr 1863 waren im Feld der Daniel Fundgrube auf 608 m zwischen dem Krausschacht und dem Schindlerschacht Gleise eingebracht worden Auch der Bereich zwischen den Gruben Priester Wolfgang Maassen und dem Pucherschacht wurde 1881 auf 1203 m entsprechend ausgebaut Im Jahr 1883 erreichte der Marx Semler Stolln sudlich von Wolfgang Maassen in einer Entfernung von 580 m mit dem Anfahren des Friedefurst Spates am Granitkontakt seine weiteste Ausdehnung in sudliche Richtung Damit wurde nun auch die Fundgrube Friedefurst entwassert Im Bereich der Fundgrube Daniel kam der Marx Semler Stolln im Jahr 1889 dem Filzteich so nahe dass uber den angefahrenen Eva Spat das Wasser des Filzteiches in die Grube eindrang Man war gezwungen die Strecke mit einem Verspunden abzuriegeln um den weiteren Wasserzutritt zu unterbinden Nach wie vor bewegt sich der Vortrieb des Marx Semler Stollns fast ausschliesslich auf den Erzgangen So blieben Auffahrungen von Querschlagen wie die im Turkschachter Feld bei der im Jahr 1891 der Katharina Flache aufgefunden wurde die Ausnahme Nach einer Berechnung des Bergdirektors Richard Otto Troger erreichte der Stolln im Jahr 1893 eine Gesamtlange von 42 983 m Wahrend die Erlose der Gruben im Schneeberger Revier seit 1865 recht konstant waren begann ab 1895 ein allmahlicher Ruckgang der Erlose Trotz weitraumiger Auffahrungen und Untersuchungen sowie der Wiederinbetriebnahme des zwischenzeitlich stillgelegten Reviers der Fundgrube Daniel im Jahr 1901 war das weitere Absinken der Erlose nicht aufzuhalten Betrug das Ausbringen im Zeitraum zwischen 1881 und 1890 im Durchschnitt noch 863 714 73 RM pro Jahr so sank es im Zeitraum von 1891 bis 1900 auf durchschnittlich 819 971 52 RM pro Jahr und im Zeitraum von 1901 bis 1910 auf 623 828 61 RM pro Jahr Einhergehend wurde in den gleichen Zeitraumen die Belegschaft der Gruben von 661 auf 575 und letztendlich auf 422 reduziert Im Jahr 1897 wurde das Grubenfeld von St Georg und 1909 die Grubenabteilung von Wolfgang Maassen stillgelegt Beide galten als abgebaut Der Marx Semler Stolln erlebte allerdings zu dieser Zeit gerade im unteren Abschnitt eine Renaissance Nachdem im Jahr 1906 im bohmischen Joachimsthal ein Radiumbad gegrundet worden war sollten nun auch in Sachsen diesbezugliche Ambitionen in die Tat umgesetzt werden Das Koniglich Sachsische Finanzministerium beauftragte im Juli 1908 die Koniglich Sachsische Bergakademie Freiberg die Untersuchungen zur Auffindung radioaktiver Wasser in Sachsen aufzunehmen Unter der Federfuhrung von Professor Carl Anton Wilhelm Schiffner begann im November 1908 der Dipl Ing Max Weidig mit den entsprechenden Arbeiten Das Schneeberger Kobaltfeld aus dem 85 Prozent des abgebauten Urans der letzten 30 Jahre stammte war dabei das erste Untersuchungsziel So wurde im Fruhjahr 1909 der Werksbaumeister der Blaufarbenwerke Richard Franz Friedrich mit den Untersuchungen im unteren Teil des Marx Semler Stollns beauftragt Dabei stellte er die hochste Radioaktivitat im Bereich zwischen dem 13 und dem 15 Lichtloch fest Der Sachsische Privatblaufarbenwerks Verein mutete daraufhin am 11 Mai 1909 das entsprechende Grubenfeld das dem Verein am 30 August verliehen wurde Die Arbeiten im Grubenfeld begannen sofort mit dem Einbau einer 940 m langen Grubenbahn vom 13 Lichtloch in Richtung 15 Lichtloch Im Jahr 1910 begann man durch Auffahrungen auf dem Unbenannt Flachen Radium Flachen mit der Suche nach radonhaltigen Wassern Ab 1911 wurden die anfallenden Arbeiten Vortrieb Aufwaltigung Abteufen von Gesenken Bohrungen aus dem Bergbegnadigungsfonds finanziert So wurden bis zum Jahr 1913 insgesamt 206 7 m alte Seitenflugel aufgewaltigt und 292 2 m neue Strecken vorgetrieben Durch die drei Bohrungen am Radiumort im Radium Flachen und auf dem Heinrich Flachen wurden drei Quellen radonhaltigen Wassers mit einer Aktivitat zwischen 5197 Becquerel und 14 500 Becquerel erschlossen Um nun die Aufmerksamkeit der Offentlichkeit zu wecken wurde die Konsortschaftliche Grubenverwaltung Schneeberg Neustadtel von den Blaufarbenwerken beauftragt unentgeltlich Radiumwasser an interessierte Burger abzugeben So erfolgte am 16 Juni 1913 erstmals die unentgeltliche Ausgabe von Radiumwasser mit einer Aktivitat von 9400 Becquerel Ab Juli 1913 konnten dann Kranke mit einer arztlichen Bescheinigung kostenlose Trinkkuren mit einer Aktivitat von 29 700 Becquerel in Anspruch nehmen Im Jahr 1914 wurden die Untersuchungsarbeiten abgeschlossen Sie hatten zur Entdeckung der bis dahin starksten radonhaltigen Wasser der Welt im Radium Flachen mit einer Aktivitat von 32 400 und 54 300 Becquerel gefuhrt In der Folge der Entdeckung wurde am 23 September 1915 die Radiumbadgesellschaft Oberschlema Schneeberg gegrundet Diese pachtete das Grubenfeld ab dem 1 Januar 1916 vom Sachsischen Privatblaufarbenwerks Verein bis zum Jahr 1991 Am 2 August 1916 wurde mit dem Bau eines Kurhauses in Schlema begonnen das am 16 Mai 1918 eroffnet wurde Im Eroffnungsjahr kamen bereits 478 Kurgaste Wahrend die Erkundungsarbeiten auf Radiumwasser erfolgreich waren zeigte sich im gleichen Zeitraum die Erschopfung der Schneeberger Lagerstatte Die Erlose sanken in der Zeit zwischen 1911 und 1920 im Jahresdurchschnitt auf 285 897 70 RM und die Belegschaft in den Gruben ging auf 211 Mann zuruck Um das zusitzende Wasser im Grubenfeld des Pucherschachtes als Aufschlagwasser zu nutzen wurde 1912 in einer Entfernung von 161 m sudostlich vom Wolfgang Maassen Schacht auf dem Roland Morgengang ein Verspunden eingebracht Gemeinsam mit dem Verspunden im Furstenstolln flossen damit uber den Inselter Flugel 940 Liter Wasser pro Minute zum Schindlerschacht um letztendlich ein Wassersaulenkunstgezeug und einen Wassersaulengopel auf der Marx Semler Sohle anzutreiben Zur Erweiterung der Vorratsbasis an BiCoNi Erzen wurde im Jahr 1918 die seit 1907 eingestellte Grubenabteilung Furstenvertrag bei der Grube Weisser Hirsch wieder in Betrieb genommen Durch die kriegsbedingte Forcierung des Bergbaues und die Verdoppelung der Metallpreise seit dem Jahr 1915 kam es zu einer Steigerung der Erlose Im Jahr 1921 wurde mit Erlosen von 369 042 RM der Hohepunkt erreicht Anschliessend kam es jedoch zum steilen Abfall der Erlose und Mannschaften auf 8 235 RM mit 30 Beschaftigten im Jahr 1930 Nach der Fertigstellung eines 108 m langen Querschlages zwischen den Flugeln auf dem Bergmannsgluck und Morgenstern Morgengang beim Neujahrschacht im Jahr 1923 flossen nun die aus dem Gesellschaft Beustschachter Felde stammenden Grubenwasser auf dem kurzeren Wege uber Rosenkranz durch den Schafstaller Flugel zum Hauptstollntrakt des Marx Semler Stollns ab Dadurch wurde der enge und uber weite Strecken uber Holzfluter gefuhrte Rappoldter Flugel des Marx Semler Stollns entlastet Die infolge der Inflation stark gesunkenen Metallpreise fuhrten Ende 1924 zu starken Einnahmeverlusten und damit zu einer kritischen wirtschaftlichen Lage der Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld Um Kosten zu reduzieren wurden ausser bei der Grube Weisser Hirsch die Tiefbaue unter dem Marx Semler Stolln aufgegeben die Seilfahrung eingestellt und von den noch 78 Beschaftigten wurden 30 entlassen Ausserdem erfolgte die Einstellung samtlicher Aus und Vorrichtungsbaue Um den Bergbau am Leben zu erhalten und notwendige Untersuchungsarbeiten durchfuhren zu konnen stellte die sachsische Staatsregierung im Jahr 1925 der Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld einen unverzinslichen Betriebsvorschuss in Hohe von 111 430 RM die Originalzahlen wurden in RM Stand 1938 umgerechnet 5 zur Verfugung Mit der Erschopfung des zur Verfugung gestellten Kredites und auf Grund zu hoher Kosten wurden im Jahr 1930 die Erzaufbereitung und im Jahr 1931 auch die Untersuchungsarbeiten ergebnislos eingestellt Im Revier Marx Semler Stolln wurden seit Anfang 1911 etwa 1000 m Strecken aufgewaltigt oder neu aufgefahren Die umfangreichen Untersuchungs und Bohrarbeiten fuhrten am 24 September 1930 im Radiumflugel zur Entdeckung der Hindenburgquelle der mit 182 250 Becquerel starksten Radiumquelle der Welt Die Zahl der Kurgaste in Schlema war im Jahr 1931 auf inzwischen 10 700 gestiegen Der Niedergang des Schneeberger Bergbaues setzte sich auch 1932 fort Wegen Absatzschwierigkeiten durch anhaltend niedrige Preise von Wismut Kobalt und Nickel musste die Erzgewinnung eingestellt werden Nach der Bewilligung weiterer Mittel durch die sachsische Staatsregierung fur die Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld wurden 1933 die Untersuchungsarbeiten auf BiCoNi Erze wieder aufgenommen Am 1 September 1934 wurden die Preise des deutschen Metallmarktes vom Weltmarkt abgekoppelt Im Zeichen der Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches gewahrte der Reichsbankprasident Horace Greeley Hjalmar Schacht dem Schneeberger Bergbau die Preissicherung fur Wismut das den Hauptanteil der Erze stellte Die Preisdifferenz zwischen dem Inlandpreis und dem Weltmarktpreis wurde in Form von Forderpramien gezahlt Daraufhin wurde am 1 Juli 1935 wieder mit dem Wismuterzabbau im Grubenfeld Weisser Hirsch und Gesellschaft begonnen Mit nun 63 Beschaftigten wurden in diesem Jahr 508 t Erz abgebaut Das Ausbringen an BiCoNi Erzen stieg bis zum Jahr 1941 auf 7516 t und die Anzahl der Beschaftigten verdoppelte sich auf 127 Der Abbau erfolgte im Bereich Weisser Hirsch Furstenvertrag Schrotschacht Neujahrschacht und Sauschwart Da die Moglichkeiten der Haldenschuttung am Schacht Weisser Hirsch inzwischen ausgeschopft waren wurde ab dem Jahr 1943 der Beustschacht wieder aufgewaltigt Im Jahr 1943 erreichte die Anzahl der Kurgaste im Radiumbad Schlema mit 17 048 Personen ihren bisherigen Hohepunkt 1944 wurde die Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld mit der Sachsenerz Bergwerksgesellschaft mbH und weiteren vier landeseigenen Bergwerksgesellschaften zur Sachsenerz Bergwerks AG verschmolzen Als Betriebsabteilung Schneeberg wurde der Bergwerksbetrieb Schneeberg Martin Romer und die Schwarzwasseraufbereitung zusammengefasst Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung des Gebietes durch sowjetische Truppen begannen im Juni Juli 1945 in Oberschlema die Untersuchungen auf Uran durch sowjetische Geologen und ab August 1945 wurden diese Untersuchungen auch auf Schneeberg ausgedehnt Auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten von Schneeberg Kapitan Regens wurde im September 1945 der Abbau von BiCoNi Erzen im Schneeberger Revier wieder aufgenommen Die Arbeiten begannen mit einer Belegschaft von 93 Mann im Bereich der Grube Weisser Hirsch und am Beustschacht Die 9 Verwaltung des Ministeriums des Innern der UdSSR bildete am 14 September 1945 die Geologische Gruppe Geologo Poiskavaya Partiya Die ihr unterstellten Sachsischen Erzsuchgruppe Saksonskaya Rudno Poiskovaya Partiya sollte in einem Zeitraum bis Marz 1946 Uranlagerstatten im sachsischen Erzgebirge suchen Die Arbeiten wurden anschliessend von der Sachsischen Erz Such Gruppe Saksonskaya Rudno Poiskovaya Partiya weitergefuhrt Die Untersuchungsarbeiten wurden anschliessend durch die am 4 April 1946 gebildete Sachsische Gewinnungs und Erkundungsgruppe Saksonskaya Promyshlenno Razvedochnaya Partiya weitergefuhrt Zu dieser Zeit waren in Schneeberg die Schachte Weisser Hirsch Neujahr und Beust in Betrieb und der Schrotschacht forderfahig In Oberschlema war der Zugang zum Marx Semler Stolln uber das Lichtloch 15 gewahrleistet und in Niederschlema waren die Lichtlocher 1 2 6 9 und 13 befahrbar Im Fruhjahr 1946 begannen auf der Marx Semler Sohle erste Untersuchungsarbeiten zum Auffinden von Uranerz in Oberschlema Der im September 1945 begonnene Abbau von BiCoNi Erzen im Schneeberger Erzfeld wurde weitergefuhrt Die letzten 123 Tonnen BiCoNi Erz wurden im Oktober 1946 gefordert und der Bergbau auf diese Erze eingestellt Der Kurbetrieb in Schlema wurde fur Zivilisten aufgrund eines sowjetischen Befehls am 15 November 1946 eingestellt da der Bereich des Radiumbades inzwischen im Sperrgebiet des Bergbaus lag 1946 bis 1991 Bearbeiten Auf Beschluss des Ministerrates der UdSSR vom 29 Juli 1946 in Moskau wurde die Sachsische Bergbauverwaltung Saksonskoe Gornoe Upravlenie der Vorlaufer der spateren Generaldirektion der Wismut AG zu deren erstem Generaldirektor der sowjetische Generalmajor Michail Mitrofanowitsch Malzew ernannt wurde unter der Feldpostnummer 27304 der Roten Armee aus der Sachsischen Gewinnungs und Erkundungs Gruppe gebildet Der nun beginnende Bergbau auf Uranerz ubertraf in seinen Dimensionen und Auswirkungen alles bisher Bekannte Auch die Bedeutung des Marx Semler Stollns erreichte eine vollig neue Dimension Neben der Wasserableitung wurde dem Stolln auch das fur den Bergbau benotigte Betriebswasser entnommen und er diente in der Anfangszeit der Wetterfuhrung Im Stolln selber wurden Stromkabel und Rohrleitungen fur die Wasser und Druckluftversorgung verlegt Alle Teufenangaben in den Revieren Schneeberg Schlema und Hartenstein gingen nun in m oder m vom Niveau des Marx Semler Stollns aus Der mit 330 m u NN dafur festgelegte Messpunkt liegt zwischen den Lichtlochern 12a und 14a unter dem Oberschlemaer Bahnhof Im Bereich der Reviere Oberschlema und Niederschlema stellte der Marx Semler Stolln mit den Lichtlochern 1 2 6 9 13 und 15 den einzigen Zugang zur Lagerstatte dar Seine Gesamterstreckung betrug bis 1946 etwa 46 km Die Reviere Oberschlema Niederschlema und Schneeberg wurden ab Oktober 1946 unter der Bezeichnung Objekt 02 gefuhrt Noch im Herbst 1946 wurde im Revier Oberschlema mit dem Teufen der Schachte 5 6 7 und 14 begonnen Im Schacht 4 Gallusstolln begann im Herbst die Uranerzforderung Die fur die Wismut ubliche Nummerierung der Schachte erfolgte dabei chronologisch und unabhangig vom jeweiligen Objekt oder einem speziellen Revier Auch in Schneeberg ging im Dezember 1946 mit dem Ritterschacht Schacht 9 der erste Forderschacht in Betrieb Schon im Januar 1947 folgte der Weisse Hirsch als Schacht 3 Die Belegschaft des Objektes 02 bestand zu diesem Zeitpunkt bereits aus 3683 Personen Die Lagerstatte Schneeberg war gut erschlossen und galt ursprunglich als abgebaut Der ab 1946 beginnende Abbau von Uranerz beschrankte sich daher am Anfang nur auf Bereiche oberhalb des Furstenstollnniveaus Mit dem Befehl Nr 131 der SMA Sachsen vom 30 Mai 1947 wurden neben anderen Bergbauunternehmen auch die Bergbauunternehmen Schneeberg und Oberschlema in das Eigentum der Sowjetunion uberfuhrt Sie bildeten den Kern der am 6 Juni 1947 in Moskau gegrundeten Wismut AG die fortan die Geschafte der Sachsischen Bergbauverwaltung ubernahm Im Jahr 1947 gingen im Schneeberger Revier die Schachte Siebenschlehen Schacht 10 Neujahr Schacht 11 und Beustschacht Schacht 24 in Betrieb In diesem Jahr wurde auch der Schacht Wolfgang Maassen aufgewaltigt Der Abbau dehnte sich inzwischen uber das gesamte zugangige Revier auf den Bereich zwischen der Marx Semler Stollnsohle und der Erdoberflache aus Am 1 April 1947 wurde das Revier Schneeberg eigenstandig und als Objekt 03 aus dem Objekt 02 ausgegliedert Ebenfalls 1947 gingen in Oberschlema die Schachte 5 6 und 7 in Betrieb von denen aus mit der 30 m Sohle die erste Sohle unter dem Marx Semler Stolln aufgefahren wurde Neben dieser Sohle begann der Abbau auch auf der Marx Semler Sohle und der 60 m Sohle Durch den nun zunehmenden Erzabbau zwischen der Marx Semler Sohle und der Erdoberflache kam es zu ersten Senkungserscheinungen an der Erdoberflache und auch zu Einbruchen des Schlemabaches in die Grubenbaue was zur zeitweisen Einstellung der Arbeiten fuhrte In diesem Gebiet unter der Ortslage Schlema befanden sich etwa 90 Prozent der Erzvorrate und die Gange lagen zum Teil nur ein bis vier Meter voneinander entfernt In Niederschlema begann die Teufe der Schachte 13bis und 38 und das Lichtloch 13 Schacht 13 nahm die Forderung auf Bis zum 1 April 1948 wuchs die Streckenlange des Marx Semler Stollns im Bereich Schlema von 3 km im Jahr 1946 auf etwa 30 km Im Jahr 1948 wurden die Arbeiten zu Erkundung Vorrichtung und Abbau weiter forciert In Oberschlema gingen die neu geteuften Schachte 6bis 8 12 14 15bis 27 67 und 127 in Betrieb Der Abbau dehnte sich nun auch auf die 90 m Sohle und die 60 m Sohle aus Auf der Marx Semler Sohle wurden etwa 3 8 km Ausrichtungsbaue aufgefahren Da es durch den Abbau zur teilweisen Zerstorung des Marx Semler Stollns kam verfiel das aus dem Schneeberger Revier kommende Grubenwasser etwa 550 m h in die tieferen Baue und musste uber Pumpen wieder auf das Stollnniveau gehoben werden Aus diesem Grund wurde zwischen dem 15 und 16 Lichtloch ein Dammtor in den Stolln eingebaut Die sich dahinter aufstauenden Wasser wurden uber eine Pumpenanlage auf der Marx Semler Stollnsohle in den Schlemabach abgeleitet oder in Hochbehalter auf dem Gleesberg zur Brauchwasserversorgung gepumpt In Schneeberg nahmen die neu geteuften Schachte Ritterschacht II Schacht 25 als Verstarkung zu Schacht 9 Waldschacht Schacht 26 in der Nahe des Filzteiches Kinder Israel Schacht 50 im Bereich der alten Fundgrube Kinder Israel Bergkappe Schacht 75 im Bereich der alten Bergkappe Fundgrube Froschgeschrei Schacht 130 im Bereich der alten Fundgrube Froschgeschrei der Blindschacht 24bis zwischen Marx Semler Sohle und der 60 m Sohle der Blindschacht 25bis zwischen dem Furstenstolln und dem Marx Semler Stolln und die rekonstruierten alten Schachte Daniel Schacht 36 Peter und Paul Schacht 37 Adam Heber Schacht 43 Schrotschacht Schacht 47 Schindlerschacht Schacht 72 Turkschacht Schacht 83 Gesellschaft Schacht 200 Rappoldt Schacht 201 und der Furstenvertrager Kunstschacht Schacht 90 als Blindschacht zwischen der Marx Semler Sohle und der 90 Lachter Sohle den Forderbetrieb auf Daneben wurde auch die Grube Eiserner Landgraf aufgewaltigt In Niederschlema wurden die Schachte 66 und 186 geteuft und die Schachte 13bis und 38 gingen in Betrieb Im Herbst 1948 wurde Niederschlema als Objekt 09 aus dem Objekt 02 herausgelost und somit selbstandig Ende 1948 waren im Objekt 02 etwa 9000 Mitarbeiter im Objekt 03 etwa 7000 Mitarbeiter und im Objekt 09 etwa 3500 Mitarbeiter beschaftigt Im Jahr 1949 begann im Objekt 09 die Teufe der Schachte 207 208 246 250 und 276 Die Schachte 66 186 237 Lichtloch 9 und 246 gingen in Betrieb Der Schacht 186 war der einzige Schacht rechtsseitig der Mulde aus dem die Marx Semler Sohle aufgefahren wurde Es wurden die ersten 12 5 t Uran abgebaut Im Objekt 02 gingen im selben Jahr die Schachte 5bis 14bis 63 64 65 und der aufgewaltigte Schacht Gruner Schild Schacht 63bis in Betrieb Im Niveau des Marx Semler Stollns wurden im Objekt 02 etwa 14 6 km Ausrichtungsbaue aufgefahren Im Dezember waren in diesem Objekt 24 603 Mitarbeiter beschaftigt Infolge des durch den Aufschluss der Sohlen 90 und 120 weiter in die Tiefe vordringenden Abbaus verstarkte sich auch die Senkung in der Ortslage Schlema Die Absenkung im Bereich des Bahnkorpers betrug 1949 bereits 50 cm und die Schaden an den Gebauden nahmen massiv zu Die teilweise nur wenige Meter unter den Gebauden stehenden Abbaue wurden daraufhin vorubergehend eingestellt Durch den gewaltigen Brauchwasserbedarf des Bergbaus wurde die Trinkwasserversorgung der Bevolkerung und der Bergleute im Bereich Schneeberg Schlema zunehmend problematischer Deshalb wurde im Februar mit dem Bau eines Wasserwerkes auf dem Gleesberg begonnen in dem das aus dem Marx Semler Stolln stammende Wasser aufbereitet werden sollte Bereits im August 1949 konnte das Wasserwerk betriebsfertig ubergeben werden Im Revier Schneeberg wurden an den Flanken der Lagerstatte die neu geteuften Schachte Magnetschacht Schacht 73 sudwestlich von Zschorlau Hermannschacht Schacht 74 ebenfalls sudwestlich von Zschorlau Schacht 76 im Bereich Schrotschacht Friedefurst Schacht 77 im Bereich der alten Fundgrube Friedefurst und Schacht 150 im Bereich Beustschacht der Blindschacht 266 vom Froschgeschreier Stolln zur Marx Semler Sohle und der Blindschacht 268 von der Marx Semler Sohle zur 30 m Sohle in Betrieb genommen Auch der alte Pucherschacht Schacht 260 wurde rekonstruiert und in Betrieb genommen sowie der Tagesschacht der Grube St Andreas aufgewaltigt Ende 1949 wurde der Hohepunkt der Uranerzforderung im Objekt 03 uberschritten und die Schachte 36 Daniel und 201 Rappoldt gingen ausser Betrieb Der Abbau verlagerte sich auf die Marx Semler und die 30 m Sohle Von den insgesamt 29 Schachten und Blindschachten im Objekt 03 hatten 23 einen Anschluss an den Marx Semler Stolln 1950 wurden im Revier Schneeberg die Schachte 26 37 47 73 74 75 76 77 und 260 abgeworfen Die Lagerstatte galt erneut als abgebaut und das Objekt 03 wurde im September dem Objekt 09 untergeordnet Im Revier Oberschlema gingen die Schachte 6c 7bis 256 und 280 in Betrieb und der Abbau wurde auf die Sohlen 150 und 180 ausgedehnt Die Schachte 63 und 63bis wurden abgeworfen Der Abbau auf den oberen Sohlen wurde zuruckgefahren Auf der Marx Semler Stollnsohle wurden weitere 3 5 km Ausrichtungsbaue aufgefahren Durch den Bergbau wurde auch der Immobilienbesitz der Radiumbad Oberschlema GmbH vernichtet und diese musste am 2 Dezember 1950 in Liquidation gehen In Niederschlema begann mit der Inbetriebnahme der Schachte 207 208 250 und 296 der Abbau auf der 90 m Sohle Im Jahr 1951 dehnte sich der Abbau in Niederschlema auch auf die Sohlen 120 und 150 aus In Oberschlema erreichte der Abbau inzwischen die Sohlen 210 und 240 Die Schachte 259 und 312 gingen in Betrieb und auf dem Niveau des Marx Semler Stollns erfolgten die letzten Auffahrungen von Ausrichtungsbauen mit einer Lange von etwa 1 5 km Die Absenkungen im Ortsbereich Schlema nahmen inzwischen bedrohliche Ausmasse an Einsturzgefahrdete Hauptstrassen wurden mit Planken gesichert Der Schlemabach und der Silberbach wurden teilweise in Holzgefludern uber die Abbaue gefuhrt Viele Hauser waren einsturzgefahrdet und mussten geraumt werden Am 22 November 1951 begann die offizielle Raumung von Oberschlema bei der bis zum April 1952 insgesamt 203 Hauser geraumt und 1711 Personen umgesiedelt wurden Im Revier Schneeberg gingen die Schachte 11 und 150 ausser Betrieb Der Abbau verlagerte sich dort unter den Marx Semler Stolln Im Jahr 1952 trat der Bergbau im Schneeberger Revier in seine vorerst letzte Phase Die Schachte 9 24 24bis 25 25bis und 90 wurden abgeworfen Im Revier des Beustschachtes Schacht 24 befanden sich auf der 90 Lachter Sohle ein Verspunden hinter dem sich das Wasser in dem Revier Gesellschaft bis auf das Niveau des Marx Semler Stollns staute Da die Pumpen am Beustschacht nicht fur diese Wassermengen ausgelegt waren liess man das Wasser uber die 110 Lachter Strecke bis zum Schacht Weisser Hirsch laufen um es dort mit Pumpen auf die Marx Semler Stollnsohle zu heben Da durch diese Massnahme die 110 Lachter Strecke etwa einen halben Meter uberflutet wurde konnten diese Arbeiten nur an den Wochenenden ausgefuhrt werden Bis zur Einstellung des Bergbaues auf dem Beustschacht gelang es nicht das Wasser vollstandig abzulassen und das Verspunden zu offnen In Oberschlema ging 1952 der Schacht 309 als Verstarkung fur den tonnlagigen Schacht 12 in Betrieb Der Abbau in diesem Revier erreichte die Sohlen 270 300 und 330 Die Zahl der Arbeitskrafte sank auf 16 070 Personen Um weitere Einbruche des Schlemabaches in das Grubengebaude zu vermeiden begannen die Bauarbeiten zur Umverlegung des Bachverlaufes auf einer Strecke von 3 km zwischen dem Bruckenhof heute Kobaltstrasse 27 in Schneeberg und dem Lichtloch 13 in Niederschlema Im April 1952 wurden mit dem Abbruch der geraumten Hauser in Oberschlema die letzten Hindernisse beseitigt um den 1949 eingestellten Abbau im tagesnahen Bereich des Ortskernes wieder aufzunehmen und schonungslosen Bergbau zu betreiben Nachdem sich die Schienen der Bahnlinie um insgesamt einen Meter gesenkt hatten wurde am 7 April 1952 erst der Personenverkehr und ab 1 August 1952 der komplette Bahnbetrieb zwischen Niederschlema und Schneeberg durch die Reichsbahn eingestellt Im Revier Niederschlema wurde zum weiteren Aufschluss der Lagerstatte unterhalb der 240 m Sohle nach den Blindschachten 38bis 38c und 207bis auch der Blindschacht 208bis in Betrieb genommen Der Abbau dort erreichte inzwischen die 180 m Sohle Am 28 November 1953 wurde die Wismut AG auf Beschluss der Aktionare in Moskau liquidiert und am 21 Dezember 1953 die SDAG Wismut auf einer Aktionarsversammlung in Karl Marx Stadt gegrundet Sie ubernahm alle Vermogenswerte der Wismut AG ohne jedoch deren Rechtsnachfolger zu werden Im Jahr 1953 ging im Revier Niederschlema der Abbau weiter in die Tiefe Die Sohlen 270 und 300 wurden in den Abbau uberfuhrt In Oberschlema wurde die Umverlegung des Schlemabaches beendet Der Schacht 311 im Silberbachtal ging in Betrieb und der Abbau wurde auf die Sohlen 360 und 390 ausgedehnt Die Schachte 12 und 256 wurden abgeworfen Mit einer Forderung von 969 9 t Uran wurde vom Revier Oberschlema im Jahr 1953 der Spitzenplatz innerhalb der SDAG Wismut erreicht Von den 28 Tagesschachten des Reviers hatten 24 Schachte einen Anschluss an den Marx Semler Stolln In Schneeberg wurde zur Erkundung der Randbereiche der Lagerstatte der Schacht der Auferstehung Christi Fundgrube aufgewaltigt Gleichzeitig wurde der Schacht 43 abgeworfen Der Abbau bewegte sich in den Schachten 3 und 50 bis zur 155 Lachter Sohle bei den Schachten 10 und 72 bis zur 48 Lachter Sohle und bei den Schachten 83 und 130 bis zur 120 m Sohle Im Jahr 1954 wurde im Revier Schneeberg die Forderung auf den Schachten 10 und 72 eingestellt Das Hochwasser vom 10 Juli bei dem die Baue unter der 110 Lachter Sohle abgesoffen waren fuhrte auch zur Einstellung des Betriebes der Schachte 3 und 50 Im Revier Oberschlema wurde mit 978 6 t Uran der Hohepunkt der Forderung erreicht Die Sohlen 420 und 450 wurden in den Abbau uberfuhrt Der Abbau auf der 60 m Sohle wurde hingegen eingestellt Im Revier Niederschlema gingen die Sohlen 210 240 330 und 540 in Abbau Der Abbau bewegte sich den Erzgangen folgend von Niederschlema aus nach Nordosten in die Tiefe Die Zahl der Beschaftigten stieg in Niederschlema auf 12 917 1955 wurden im Revier Niederschlema die Sohlen 360 390 420 und 480 in den Abbau uberfuhrt In Oberschlema war inzwischen der Grossteil des Ortes abgerissen worden und der Abbau erreichte die 480 m Sohle Die Schachte 130 und 200 in Schneeberg wurden abgeworfen Im Mai begann in den Grubenfeldern der Schachte 72 und 83 auch der Abbau von 161 94 t BiCoNi Erzen Im Jahr 1956 endete mit der Einstellung der Abbauarbeiten im Schacht 83 der Bergbau der SDAG Wismut im Revier Schneeberg Die Schachte 3 24 72 und 83 wurden am 1 August 1956 vom Ministerium fur Schwerindustrie der DDR als Betriebsabteilung Schneeberg dem VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrun zum weiteren Abbau von Buntmetallerzen ubergeben Im Revier Oberschlema erreichte indes der Abbau die 510 m Sohle Der Abbau auf den Sohlen 180 und 210 wurde eingestellt Uber weite Strecken wurde der nicht vererzte unterlagernde Granit erreicht Die Schachte 8 15bis und 16 wurden abgeworfen Im Revier Niederschlema wurden die Schachte 186a und 366 Alberoda in Betrieb genommen Die Sohle 450 wurde in den Abbau uberfuhrt Auf der Marx Semler Sohle sowie auf den Sohlen 30 und 60 wurde der Abbau eingestellt In Niederschlema wurde 1957 der Schacht 365 Lossnitz in Betrieb genommen Neben Uranerz wurde nun auch hier die Gewinnung von BiCoNi Erzen aufgenommen In Oberschlema trat der Bergbau in seine letzte Phase Der Ortskern war nun vollstandig abgerissen Die Sohle 540 ging in Betrieb wahrend auf den Sohlen 30 bis 150 und 240 bis 420 nur noch der Abbau der Restvorkommen betrieben wurde Diese Sohlen wurden zum Jahresende eingestellt Im Revier Schneeberg wurde nach eingehender Untersuchung der noch anstehenden Erzreserven circa 3000 bis 4000 Tonnen BiCoNi Erze die sich vorwiegend im Grubenfeld des Turkschachtes befanden der Grubenbetrieb durch einen Ministerratsbeschluss vom Marz 1957 eingestellt Als Grund wurde die mangelnde Rentabilitat durch die Geringfugigkeit der noch anstehenden Erze angegeben Eine Forderung fand zwischen August 1956 Uberfuhrung in den VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrun und der Einstellung im Marz 1957 nicht mehr statt Damit endete der Bergbau im Schneeberger Revier vorlaufig Von 1946 bis 1956 wurden 1 010 000 m Gangflache abgebaut und dabei 209 7 t Uran gewonnen Das entspricht 0 21 kg m Gangflache Die Marx Semler Stollnsohle wurde um etwa 18 km Auffahrungen vergrossert Im Jahr 1958 ging auch der Bergbau im Objekt 02 Oberschlema zu Ende Die Schachte 6c und 65 wurden abgeworfen Am 1 April wurde das Objekt 02 aufgelost und die verbliebenen Schachte des Objektes vom Objekt 09 Niederschlema ubernommen Bevor der Bergbau im Jahr 1960 eingestellt wurde erfolgte noch die Ubergabe der Sohle 585 und im Jahr 1959 der 630 an den Abbau In dieser Zeit wurden auf 10 189 241 m Gangflache insgesamt 7 805 t Uran abgebaut Das entspricht 0 76 kg m Gangflache Die Marx Semler Stollnsohle hatte im Objekt 02 eine Ausdehnung von 6 3 km mit etwa 160 km horizontalen Auffahrungen Insgesamt wurden im Objekt 02 2017 km Aus und Vorrichtungsbaue getrieben Dabei wurde der Marx Semler Stolln zwischen den Lichtlochern 14 und 15 vollstandig zerstort Der Bergbau hinterliess ein Senkungsgebiet von 23 4 ha mit einer maximalen Absenkung von 6 m in dessen Zentrum In Niederschlema wurde die 585 m Sohle in den Abbau uberfuhrt Der Abbau auf den Sohlen 90 und 120 wurde eingestellt Im Schacht 38 wurde auf der 540 m Sohle eine Pumpstation errichtet um die aus dem Oberschlemaer Revier zusitzenden Wasser zu heben und direkt in den Schlemabach abzuleiten Um die immer wieder auftretenden Verbrauchsspitzen in der Trinkwasserversorgung der Bevolkerung zu beherrschen wurde zwischen 1973 und 1975 auf dem Beustschacht ein weiteres Wasserwerk gebaut Auch in diesem Wasserwerk wurde Wasser aus dem Marx Semler Stolln aufbereitet Bis zur Einstellung des Bergbaus am 1 April 1991 gingen im Bergbaubetrieb Aue in diesen wurde das Objekt 09 1968 umbenannt noch die Schachte 371 372 373 1959 382 und 383 1964 im Bereich Alberoda Hartenstein Wildbach in Betrieb Nach der 585 m Sohle wurden weitere 27 Fordersohlen aufgefahren Die tiefste Fordersohle die 1800 m Sohle 1470 m unter NN wurde im Jahr 1986 erreicht Mit dem Schacht 38 wurde im Jahr 1973 der letzte auf Schlemaer Flur liegende Schacht stillgelegt Die planmassige Gewinnung von Uranerzen wurde am 31 Dezember 1990 eingestellt bis zum 1 Marz 1991 erfolgte noch der Abbau von Restflachen Am 16 Mai 1991 wurde durch den Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR die Aktiengesellschaft in die Wismut GmbH umgewandelt und der bis dahin sowjetische Anteil der SDAG Wismut ging auf die Bundesrepublik Deutschland uber Am 1 Januar 1992 wurde die Wismut GmbH in einen Sanierungsbetrieb umgewandelt Im Verlauf des 43 Jahre wahrenden Betriebs des Bergbaubetriebes Aue Objekt 09 wurden 4168 9 km Aus und Vorrichtungsbaue aufgefahren Im Bereich der Marx Semler Sohle betragt die Auffahrungslange 12 147 km Bei einer abgebauten Gangflache von 29 222 000 m wurden insgesamt 73 125 t Uran abgebaut Das entspricht 2 5 kg m Gangflache Die hochste Forderung wurde dabei mit 4553 t Uran im Jahr 1963 erreicht Im Zeitraum 1957 bis 1978 wurden zusatzlich 198 8 t Kobalt 272 9 t Nickel 100 7 t Wismut und 6 2955 t Silber gefordert In der Lagerstatte verbleiben auch nach 550 Jahren Bergbau bereits um 1440 wurde in der Grube Silberwaage in Niederschlema das erste Silber gefordert noch rund 121 698 t Silber und etwa 2068 t Uran Am 2 Juli 1990 begann die planmassige Flutung der 1800 m Sohle 1991 bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp Fordergerust des Schachtes 15IIbis50 36 5 N 12 39 25 O nbsp Marx Semler Stolln Lichtloch 12a in Niederschlema nbsp UNESCO Infotafel Markus Semmler Stolln am Mundloch in NiederschlemaIm Zuge der aus der Produktion heraus beginnenden Sanierung erkannte man sehr schnell dass der Marx Semler Stolln dabei eine Schlusselrolle spielen wurde Durch die saugende Bewetterung der Gruben des Objektes 09 sorgte der dabei im Marx Semler Stolln entstehende Unterdruck fur niedrigere Radonwerte in Schlema Um diese auch in Zukunft zu garantieren und die geregelte Ableitung der aufsteigenden Grubenwasser zu ermoglichen war eine Sanierung des Marx Semler Stollns unausweichlich Wie schon 1946 gab es ausser dem 1980 als Ersatz zu dem verbrochenen Schacht 15bis geteuften Schacht 15IIbis in Oberschlema und den Lichtlochern 2 und 9 in Niederschlema keine fahrbaren Zugange zum Stolln Nach einer ersten Befahrung im Herbst 1989 begann im Fruhjahr die Rekonstruktion des Marx Semler Stollns zwischen dem Mundloch und dem 2 Lichtloch Nachfolgend wurde die Sanierung des Abschnittes zwischen dem 2 und dem 9 Lichtloch fortgefuhrt und wurden beide Lichtlocher ausgebaut In der Sohle des Stollns wurden zur Forderung Schienen Spurweite 300 mm verlegt Um auch die Wasserwegsamkeit wieder zu gewahrleisten musste der Stolln auch im Deformationsgebiet wiederhergestellt werden Im Zuge der fortschreitenden Sanierung wurden im Bereich der Lichtlocher 12 und 14 bereits bestehende alte Uberhauen der Wismut als Lichtlocher 12a und 14a ausgebaut Bei einer Entfernung von 2500 m vom Mundloch aus erreichten Ende 1995 die Aufwaltigungsarbeiten den Bereich des Schachtes 6c Ausgehend von den Lichtlochern 2 und 9 neu geteuften Untersuchungsgesenken dem Schacht 15IIbis und dem 1992 wieder aufgewaltigten Schacht 12 begann eine grossraumige Sanierung der Marx Semler Stollnsohle Neben der Aufwaltigung verbrochener Strecken wurden auch neue Strecken aufgefahren um neben verschiedenen Sicherungsarbeiten auch 14 Schachte auf der Marx Semler Stollnsohle mit Betonplomben verwahren zu konnen 6 Bereits 1991 entstand durch den damaligen Schlemaer Burgermeister Konrad Barth die Idee den untergegangenen Kurort Schlema in Form eines Radiumbades wieder zum Leben zu erwecken Im Angesicht der Hinterlassenschaften der SDAG Wismut im Schlematal war dieses Ansinnen fur viele eine Utopie Erst mit der beginnenden Sanierung des Marx Semler Stollns und der damit hergestellten Standsicherheit des Gebirges wurde es moglich diese Vision in die Tat umzusetzen Am 24 April 1990 wurde in Schlema der Verein zur Wiedereroffnung eines Kur und Heilbades gegrundet Das Auffinden von radonhaltigen Wassern durch die Wismut GmbH und der Erfolg von Doppelblindstudien zur Heilwirkung dieser Wasser durchgefuhrt durch den Munchner Professor Helmut G Pratzel 7 in der ehemaligen Wismutpoliklinik in Schlema fuhrten am 6 November 1992 zur Grundung der Kur und Heilbad GmbH Aus rechtlichen Grunden wurde im Mai 1993 der Name in Kurgesellschaft mbH geandert Am 20 September 1996 wurde der Grundstein fur das neue Kurmittelhaus am Standort des 1952 abgerissenen alten Kurbades gelegt Die Einweihung erfolgte zwei Jahre spater am 25 Oktober 1998 Im Jahr 1992 ging das Wasserwerk Beustschacht und 1996 das Wasserwerk Gleesberg ausser Betrieb Beide Wasserwerke entnahmen das Rohwasser aus dem 10 Mio m umfassenden Wasserreservoir das hinter dem Dammtor bis zum Niveau des Furstenstollns angestaut war Das Wasserwerk Beustschacht verarbeitete 1985 taglich 2750 m das Wasserwerk Gleesberg 8400 m Wasser Die zusatzlich anfallenden Wassermengen wurden uber die Pumpstation am Schacht 15IIbis auf das Niveau des Marx Semler Stollns gehoben und von dort in den Schlemabach abgeleitet Damit erhielt die Herstellung der naturlichen Wasserableitung des Marx Semler Stollns eine neue Prioritat Da die aus der Lagerstatte Schlema Alberoda austretenden Grubenwasser eine hohe Belastung durch Uran Radium Arsen Eisen und Mangan aufweisen ist ihre Behandlung in einer speziellen Wasserbehandlungsanlage notwendig Die erste Ausbaustufe der Anlage ging am 1 Januar 1998 mit einer Maximalleistung von 700 m h in Betrieb Die Auslaufrosche der Anlage liegt am rechten Muldenufer zwischen dem Bahnhof Niederschlema und dem Schacht 371 bei 322 9 m u NN Am 20 Februar 2001 wurde eine Erweiterung der Anlage in Betrieb genommen und die Leistung auf 1000 m h gesteigert Voraussichtlich fur die nachsten 25 bis 30 Jahre mussen uber diese Anlage etwa 7 Mio m a schadstoffbelastete Grubenwasser gereinigt werden Am 3 Juli 1999 erfolgte die Eroffnung des Schachtes 15IIbis als Besucherbergwerk Besucher konnen hier Grubenbaue auf der Marx Semler Stollnsohle bis zum Lichtloch 14a befahren Das Lichtloch 14a hatte 1997 ebenso wie die Lichtlocher 9 und 12a in den Jahren 1994 95 eine neue Kaue erhalten Am 23 Oktober 2004 erfolgte die amtliche Anerkennung von Schlema als Radonbad am 18 Januar 2005 verlieh die sachsische Staatsregierung dem Kurort Schlema das Pradikat eines Bades Um die Wasserbehandlungsanlage nicht mit zusatzlich zudringenden Wassern zu belasten wurde weiter an der Herstellung der Wasserwegsamkeit des Marx Semler Stollns gearbeitet Aus Angst vor einer erneuten Senkungsbewegung durch die Flutung des Reviers wurde der Stolln zwischen den Lichtlochern 14 und 15 zur Weiterleitung der Grubenwasser mit einer grossvolumigen Grubenwasserleitung ausgestattet Da etwa 1 5 Millionen m Grubenraum nicht geflutet werden konnen besteht die Gefahr einer hohen Radonbelastung nicht nur unter Tage sondern auch im ubertagigen Bereich von Schlema und Schneeberg Um die mogliche Belastung durch das radioaktive Edelgas auf Dauer zu senken wird die Marx Semler Stollnsohle uber den ausziehenden Wetterschacht 382 bewettert Da die Langzeitstandsicherheit des Marx Semler Stollns zwischen den Lichtlochern 14 und 15 nicht garantiert werden kann aber die Wasserableitung auch in Zukunft aufrechterhalten werden muss entschied sich die Wismut GmbH in Zusammenarbeit mit dem Oberbergamt in Freiberg einen Stollnumbruch aufzufahren Dieser soll beginnend am Lichtloch 14 das Deformationsgebiet in sudlicher Richtung umfahren und im Bereich des Konig David Schachtes in die bereits vorhandene Umfahrung von 1822 eingebunden werden Am 7 April 2011 informierte die Freie Presse dass der Gemeinderat von Schlema beschlossen hat den Marx Semler Stolln mit auf die Objektliste fur das Unesco Welterbeprojekt Montanregion Erzgebirge zu setzen In einer Pressemitteilung vom 28 Juli 2011 informierte die Wismut GmbH uber den Baubeginn des Stollnumbruches Die Arbeiten sollten im Jahr 2013 abgeschlossen werden Im Jahre 2012 wurden die Arbeiten im Sudumbruch prazisiert Der Nachriss des Querschlages betragt demnach 76 m und die Lange der Neuauffahrung wird 1079 m betragen Bis Mitte Marz 2012 waren die 76 m Nachriss und etwa 270 m Neuauffahrung bewaltigt 8 Ende Juli 2013 wurde bei einer Auffahrungslange von 556 m der an dieser Stelle 36 m machtige und mit 55 bis 60 nach NO einfallende Rote Kamm erreicht Er stellte sich bis 585 m als ein System von Quarzgangen mit eingelagerten Schieferbruchstucken dar Bis 592 wurde der Schiefer durch eingelagerten Granit abgelost Nach der Durchorterung des Roten Kammes wird der weitere Vortrieb im hier anstehenden Gleesberg Granit fortgefuhrt 9 Am 8 Dezember 2014 kam es nach 1155 m Auffahrung zum Durchschlag in den Marx Semler Stolln Um eine langzeitsichere Befahrbarkeit und Bewetterung des Sudumbruchs zu gewahrleisten und gleichzeitig einen Fluchtweg zu schaffen wird an der Durchschlagsstelle das Lichtloch 16a geteuft 10 Seit 2019 gehort der Markus Semmler Stolln zur Bergbau land schaft Uran erzberg bau der UNESCO Welterbe Region Montanregion Erzgebirge Krusnohori Literatur BearbeitenAlbert Schiffner Handbuch der Geographie Statistik und Topographie des Konigreiches Sachsen Leipzig 1839 Siegfried Woidtke Der Berg ist frei Bildband uber den Schneeberg Neustadtler Bergbau Band II Eigenverlag Aue 2002 ISBN 3 00 013108 6 Bernd Lahl Der Markus Semmler Stolln und der Schneeberg Schlemaer Bergbau 2003 Auflage Druck und Verlagsgesellschaft Marienberg Marienberg ISBN 3 931770 50 8 Kalender fur den Sachsischen Berg und Hutten Mann 1827 bis 1851 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann 1852 bis 1872 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1917 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1918 bis 1934 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1935 bis 1938 Bergbauverein Schneeberg e V Hrsg 5 Tagungsband Schneeberg Juli 2007 Emser Hefte 4 Jahrgang Nr 1 Januar Marz Rainer Bode 1982 Bergbauverein Schneeberg e V Hrsg 500 Jahre Marx Semler Stolln Schneeberg Januar 2003 Tagungsband Unternehmensleitung der Wismut GmbH Hrsg Der Marx Semmler Stolln Schlema Juli 1996 Bergbautraditionsverein Uranbergbau e V Hrsg 7 Bergmannische Tage Schlema Schlema Juli 2003 Tagungsband Oliver Titzmann Radiumbad Oberschlema Eigenverlag Schlema 1995 Oliver Titzmann Uranbergbau contra Radiumbad Eigenverlag Schlema 2003 Dipl Geol Axel Hiller Dipl Geol Werner Schuppan Bergbaumonographie Band 14 Geologie und Uranbergbau im Revier Schlema Alberoda LfUG Freiberg 2008 ISBN 3 9811421 3 6 Werkzeitschrift der Wismut GmbH Dialog Eigenverlag Chemnitz 1993 2012 Werner Runge et al Chronik der Wismut Hrsg Wismut GmbH Eigenverlag Chemnitz 1999 CD Theodor Gustav Werner Die Grosse Fusion der Zechen um den Rappolt in Schneeberg unter der Fuhrung der Nurnberger von 1514 Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Nurnberg Digitale Bibliothek Munchener Digitalisierungszentrum MDZ 1969 bis 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marx Semler Stolln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Markus Semmler Stollns Abgerufen am 11 April 2014 Der Markus Semmler Stolln auf der Webseite der Montanregion Erzgebirge KrusnohoriEinzelnachweise Bearbeiten Der Markus Semmler Stolln auf der Webseite der Montanregion Erzgebirge Krusnohori Thuringisches Staatsarchiv Meiningen Adelung 869 870 Abgerufen am 24 Juni 2014 Kohler Alexander Wilhelm Anleitung zu den Rechten und der Verfassung bey dem Bergbaue im Konigreiche Sachsen 2 sehr verm u zum Teil ganz umgearb Aufl Freyberg 1824 Seite 253 Abgerufen am 24 Juni 2014 Kaufkraft als Massstab fur den Wert des Geldes Abgerufen am 25 Marz 2018 Grafische Darstellung von Betonplomben auf der Website des Museums Uranbergbau Bad Schlema auf uranerzbergbau de Wirksamkeit und Vertraglichkeit von Radonbadern bei Patienten mit schmerzhaften Beschwerden bei degenerativer Erkrankung der Wirbelsaule oder Gelenke PDF Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 22 Juni 2015 abgerufen am 24 Juni 2014 Wismut GmbH Hrsg Dialog Nr 73 April 2012 Werkszeitschrift Wismut GmbH Hrsg Dialog Nr 79 Oktober 2013 Werkszeitschrift Wismut GmbH Hrsg Dialog Nr 85 April 2015 Werkszeitschrift 50 619444444444 12 680833333333 Koordinaten 50 37 10 N 12 40 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marx Semler Stolln amp oldid 239482898