www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grube Wolfgang Maassen mit ihrem bekannten Pochwerksgebaude befindet sich an der B 169 gegenuber der ehemaligen Jagerkaserne am Sudrand von Neustadtel Die Grube gehort zum Schneeberger Bergrevier und war ein uber mehrere hundert Jahre in Betrieb befindliches Bergwerk in dem neben Silber vor allen Kobalt und Wismut gefordert wurden Bei einer Teufe von 378 m wurden insgesamt 15 Hauptsohlen Lachterstrecken angeschlagen St Wolfgang und MaassenAllgemeine Informationen zum BergwerkDas rekonstruierte Pochwerksgebaude Abbautechnik Firstenbau FirstenstossbauSeltene Mineralien Eulytin Roselith Bismutit GoldInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld Betriebsbeginn 1555Betriebsende 1955Geforderte RohstoffeAbbau von Wismut Kobalt Silber Nickel Blei Wismut Kobalt Silber Nickel Blei Wismut Kobalt Silber Nickel BleiWismut Kobalt Silber Nickel BleiGangname Wolfgang SpatMachtigkeit 0 2 1 6Grosste Teufe 380 mGesamtlange 850 mWismut Kobalt Silber Nickel BleiAbbau von Wismut Kobalt Silber Nickel BleiGangname Sidonie SpatMachtigkeit 0 2 2 5Grosste Teufe 380 mGesamtlange 500 mWismut Kobalt Silber Nickel BleiAbbau von Wismut Kobalt Silber Nickel BleiGangname Friedrich August SpatMachtigkeit 380 mGesamtlange 450 mGangname Roland MorgengangGrosste Teufe 380 mGesamtlange 2000 mGangname Silber SpatGeographische LageKoordinaten 50 34 11 4 N 12 37 21 4 O 50 569833333333 12 622611111111 Koordinaten 50 34 11 4 N 12 37 21 4 OSt Wolfgang und Maassen Sachsen Lage St Wolfgang und MaassenStandort NeustadtelGemeinde SchneebergLandkreis NUTS3 ErzgebirgskreisLand Freistaat SachsenStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1555 bis 1736 1 2 1737 bis 1817 1 3 1818 bis 1850 1 4 1851 bis 1880 1 5 1880 bis 1945 1 6 Seit 1945 2 Erzgange und Erzfuhrung im Grubenfeld 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Anmerkungen 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten1555 bis 1736 Bearbeiten Die Fundgrube wurde erstmals im Quartal Crucis des Jahres 1555 im Schneeberger Rezessbuch unter dem Namen St Wolfgang Hagemullers Lehn erwahnt Benannt wurde sie nach dem Bergbauheiligen St Wolfgang der auch Namensgeber der spatgotischen Hallenkirche St Wolfgang in Schneeberg war Nach den Angaben im Rezessbuch muss man davon ausgehen dass die Fundgrube schon im Quartal Trinitatis an Wolfgang Hagemuller verliehen wurde da bereits eine Forderung nach Zubusse erwahnt wird Neben der Fundgrube wurden im Jahr 1555 auch drei untere und sieben obere Maassen genannt In den folgenden Jahren wechseln sich Verleihung und wieder in das Bergfreie fallen der Fundgrube sowie der zugehorigen Maassen ab Ab 1563 war die Fundgrube zunachst ohne Unterbrechung in Betrieb Im Jahr 1572 wurde das erste Silber gefunden und schon im selben Jahr 24 Gulden Ausbeute pro Kux gezahlt Im Jahr 1590 waren auch drei untere und insgesamt neun obere Maassen in Betrieb Im Jahr 1608 forderten die Gruben auf dem Wolfgang Spat fur lange Zeit letztmals Silber Bedingt durch die Lage der Fundgrube im Tal des Riesengrundes gab es von Anfang an Probleme mit der Wasserhaltung Abhilfe schufen hier ins Grubengebaude eingebrachte Entwasserungsstolln Im Jahr 1574 erreichte der Griefner Stolln in einer saigeren Teufe von 36 m und im Jahr 1590 der Furstenstolln mit einer saigeren Teufe von 118 m das Grubengebaude Besonders das Einbringen des Furstenstollns hatte ein steigendes Silberausbringen zur Folge Allein in den Jahren 1590 91 wurden 505 kg Silber gefordert Ab dem Jahr 1595 wurden die neun oberen Maassen zusammengeschlossen Die gewinnbaren Silbervorkommen waren weitestgehend abgebaut In der Zeit von 1572 bis 1606 wurden belegt durch Ausbeutescheine mindestens 1312 kg Silber ausgebracht die tatsachliche Menge durfte bei 1722 kg Silber liegen Nach dem Verkauf von Wolfgang Maassen im Jahr 1609 begann der gezielte Kobaltabbau Fur die Jahre 1620 bis 1624 ist die Forderung von Kobalt auf der Fundgrube und den oberen Maassen nachgewiesen Im Jahr 1632 wird nur noch von der Fundgrube nebst nachstobere Maass sowie von der oberen 2 bis 6 Maass als Gruben berichtet Es ist anzunehmen dass die unteren drei Maassen sowie die obere 8 und 9 Maass ins Bergfreie gefallen sind Die zwischenzeitlich auch wieder ins Bergfreie gefallene Fundgrube wurde 1646 durch die Familie Schildbach wieder aufgenommen Durch den 1641 abgeschlossenen Kobaltkontrakt lohnte sich die Forderung dieser Erze wieder Im Jahr 1650 liefert die Fundgrube und im Jahr 1657 die oberen Maassen erstmals wieder Kobalt Ab dem Jahr 1652 konnte wieder Ausbeute gezahlt werden Durch den Verbruch bzw die mangelnde Funktionsfahigkeit des Furstenstollns war man allerdings nicht in der Lage den Abbau weiter in die Tiefe zu bringen Der Bergbau wurde deshalb im Jahr 1688 auf viele Jahre eingestellt 1737 bis 1817 Bearbeiten Im Juni 1737 wurde die Fundgrube samt der Oberen 1 bis 3 Maass und Unteren 1 Maass an Johann Carl Lindemann verliehen Im Januar 1741 folgte als Beilehn ANM 1 der St Anna Fundgrube die Verleihung der Oberen 4 bis 8 Maass Wolfgang Maassen an Benjamin Schonfelder Steiger auf der Grube St Anna und Daniel Fundgrube Durch die eingeschrankte Funktionsfahigkeit des Furstenstollns mussten die Wasser aus den Tiefbauen mit Hilfe eines Kunstgezeugs auf das Niveau des Griefner Stollns gehoben werden Zu diesem Zweck wurde auf der Stollnsohle eine Radstube ausgehauen Am 11 August 1749 kam es wahrend der Arbeiten an dieser Radstube zu einem Bruch durch den funf Bergleute verschuttet wurden Wahrend der Bergmann Carl Friedrich Schnedelbach lebend geborgen werden konnte blieben die Bergleute Christian Heinrich Roder Christian Georgi Johann Gottlieb Georgi und Johann Gotthelf Lorenz im Berg und liegen noch heute in der Radstube Nach diesem tragischen Ungluck kam der Bergbau auf der Grube zum Erliegen und die Fundgrube fiel wieder ins Bergfreie Im August 1765 wurde die Fundgrube samt der Oberen 1 bis 2 sowie der Unteren 1 bis 3 Maass an Carl Gottlob Lindemann verliehen und der Kobaltabbau wieder aufgenommen Im Quartal Crucis 1771 begann die St Anna Fundgrube mit den Aufwaltigungsarbeiten im Beilehn Wolfgang Maassen Im Quartal Crucis 1777 wurde Wolfgang Maassen Obere 4 bis 8 Maass selbstandig Ab 1776 wurde mit den Aufwaltigungsarbeiten auf dem Furstenstolln im Grubenfeld Auferstehung Christi begonnen Im Jahr 1779 erreichten diese Arbeiten die Gruben auf dem Wolfgang Spat und ermoglichten so das Losen der Grubenwasser aus den tieferen Bauen Im Bereich der Oberen 6 Maass wurde wahrscheinlich 1781 mit der Teufe eines Treibeschachtes begonnen Im Jahr 1784 wurde von der Fundgrube und von Wolfgang Maassen gemeinsam ein Kunstgezeug in einen Kunstschacht unterhalb des Furstenstollns eingebracht und uber eine Radstube auf dem Furstenstolln angetrieben Der Kobaltbergbau erreichte im Jahr 1785 ein Ausbringen von 137 Zentnern Kobalt pro Quartal Auf dem Treibeschacht wurde zwischen 1789 und 1790 ein Pferdegopel errichtet Auf dem Friedrich August Spat im Niveau der Furstenstolln Sohle erschloss man im Jahr 1797 ergiebige Kobalterze die erstmals wieder eine Ausbeutezahlung ermoglichten Die Grube stieg damit zur ertragreichsten Grube im Schneeberger Revier auf Um den Transport der geforderten Kobalterze in das weit entfernte Siebenschlehener Pochwerk zu umgehen und Kosten zu sparen wurde zwischen 1816 und 1818 neben dem Treibeschacht ein eigenes Pochwerk samt Radstube errichtet Bedingt durch diese hohen Investitionskosten mussten die Ausbeuteauszahlungen wieder eingestellt werden nbsp Treibehaus des Wolfgang Maassener Kunst und Treibeschachtes1818 bis 1850 Bearbeiten Um den Grubenbetrieb effektiver zu gestalten wurde im Jahr 1818 die St Wolfgang Fundgrube mit Wolfgang Maassen vereinigt Der Wolfgang Maassen Treibeschacht wurde zum Hauptschacht der Grube Zur Grube gehorten noch zwei Blindschachte der Kunstschacht ab der Furstenstolln Sohle auf dem Wolfgang Spat und der Wolfgangschacht ab der 51 Lachter Strecke auf dem Friedrich August Spat Der Friedrich August Spat und der Sidonie Spat entwickelten sich besonders im Schaarungsbereich beider Gange zu den Haupterzlieferanten der Grube Offensichtlich galt die Grube als Musterbetrieb denn nach dem Besuch von Prinz Johann von Sachsen am 27 Juli 1826 besuchte auch Prinz Friedrich August II von Sachsen am 6 Juli 1829 mit grossem Gefolge die Grube Dazu gehorten neben dem Oberberghauptmann Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder auch Excellenz Geheimer Rat und Oberhofmeister Freiherr A von Minckwitz und der Adjutant Oberst Clemens Franciscus Xaver von Cerrini di Monte Varchi Laut den Aufzeichnungen hat Prinz Friedrich August II die Grube auch befahren Zur Verbesserung der Vorratssituation ubernahm die Grube 1830 die Grubenfelder von Konig David und Des Churfursten zu Sachsen Ankunft Maassen Pucher Fundgrube Wahrend die im Jahr 1830 begonnene Aufwaltigung der seit 300 Jahren ruhenden Grube Konig David im Jahr 1835 aus Kostengrunden wieder abgebrochen wurde konnte die Aufwaltigung des Griefner Stollns zum Grubenfeld Pucher im Jahr 1831 beendet werden Im selben Jahr wurde auch der zwischen der Oberen 4 und 5 Maass der Pucher Fundgrube neu geteufte saigere Alexanderschacht auf den Griefner Stolln durchschlagig Der Furstenstolln wurde von der gleichnamigen Gewerkschaft von Wolfgang Maassen aus weiter auf dem Roland Morgengang unter dem Beitrag des 4 Pfennigs in das Grubenfeld Pucher vorangetrieben und erreichte den Alexander Spat im Jahr 1836 Bis 1839 wurde der Alexander Spat durch die Furstenstolln Gewerkschaft aufgefahren und dann wahrscheinlich aus Kostengrunden der Betrieb eingestellt Infolge der Trockenheit im Jahr 1835 und dem dadurch entstandenen Mangel an Aufschlagwasser fur die Kunstgezeuge konnten bei Wolfgang Maassen die Wasser nicht mehr auf das Niveau des Furstenstollns gehoben werden Infolgedessen stiegen die Grubenwasser von der tiefsten Sohle der 71 Lachter Strecke bis zur 31 Lachter Strecke an Die Abbaue bewegen sich fast ausschliesslich auf dem Friedrich August Spat und dem Sidonie Spat auf der 31 Lachter Strecke der 41 Lachter Strecke der 51 Lachter Strecke der 61 Lachter Strecke und der 71 Lachter Strecke Im Jahr 1841 erreicht der Wolfgangschacht die 71 Lachter Strecke in 50 Lachter Entfernung vom Wolfgang Maassen Treibeschacht Durch Trockenheit und fehlendes Aufschlagwasser stiegen zum Ende des Quartals Trinitatis 27 Juni bis 3 Juli des Jahres 1842 die Wasser bis Lachter uber die 51 Lachter Strecke Am Donnerstag in der 6 Woche des Quartals Crucis 1843 10 August wurde der Marx Semler Stolln ca 5 Lachter unter der 31 Lachter Strecke in den Friedrich August Spat durchschlagig und ermoglichte eine naturlich Wasserlosung 32 Lachter 64 m saiger unterhalb des Furstenstollns Vom Wolfgang Maassen Treibeschacht aus begann man im Jahr 1843 mit der Auffahrung von 20 Lachtern Gangstrecke und 53 Lachtern Querschlag zum Friedrich August Spat um die entsprechende Teufe des Marx Semler Stollns in den Schacht einzubringen Diese Auffahrungen wurden im Jahr 1848 mit dem Durchschlag zum Marx Semler Stolln abgeschlossen Im Jahr 1844 wurde das Kunstgezeug im Kunstschacht umgebaut da die Wasser nun nur noch bis zur 31 Lachter Strecke gehoben werden mussten Mit der Ubernahme der letzten in Fremdbesitz befindlichen Kuxe der Schneeberger Gruben durch das Blaufarbenwerkskonsortium im Jahr 1844 kam es auch zum Auslaufen des seit dem Jahr 1659 geltenden Kobaltkontraktes Der Kobaltkontrakt schrieb zwar die maximale Fordermenge vor bei Wolfgang Maassen im Durchschnitt 800 Zentner im Jahr garantierte aber gleichzeitig stabile Preise von 14 66 Groschen 5 11 RM Kg Kobalterz Das sicherte der Grube bis 1841 durchschnittliche Einnahmen von 19 000 Talern 198 685 RM pro Jahr Aufgrund des Abnehmens der gewinnbaren Vorrate an Kobalterz begannen diese Einnahmen jedoch zu sinken Mit dem Einbringen des Kunstschachtes in die 96 Lachter Strecke im Jahr 1845 begann auch die Untersuchung des Wolfgang Spates unterhalb der Marx Semler Sohle Der Silbererzfall auf dem Wolfgang Spat im Jahr 1845 setzt sich auch auf der 106 Lachter Strecke fort die im Jahr 1847 uber den Kunstschacht angeschlagen wurde Im Jahr 1847 wurde Silber im Wert von 12 000 Talern 125 485 RM gefordert Im Jahr 1848 erreichte der Wolfgang Maassen Treibeschacht die 71 Lachter Strecke und der Wolfgangschacht die 81 Lachter Strecke Der Abbau auf dem Sidonie Spat und dem Friedrich August Spat verlagert sich weiter in die Tiefe auf die 81 Lachter Strecke und die 96 Lachter Strecke Im Jahr 1849 erreichte auch der Wolfgangschacht die 96 Lachter Strecke und der Kunstschacht die 116 Lachter Strecke Die Abbaue auf dem Wolfgang Spat bewegten sich nun auf der 61 Lachter Strecke der 81 Lachter Strecke der 96 Lachter Strecke und der 106 Lachter Strecke Durch anhaltende Trockenheit musste am Donnerstag in der 11 Woche des Quartals Luciae 13 Dezember 1849 das Kunstgezeug abgeschutzt das Aufschlagwasser abgestellt werden und das Grubenwasser stieg bis kurz unter die 96 Lachter Strecke Anfang 1850 konnte die Wasserhaltung wieder in Betrieb genommen werden so dass nur noch die 106 Lachter Strecke und die 116 Lachter Strecke geflutet waren Neben den bisherigen Silberanbruchen fand man jetzt auch auf dem Sidonie Spat reiche Silbererze Das Ausbringen von Silber betrug im Jahr 1850 insgesamt 18 175 Taler 190 058 RM 1851 bis 1880 Bearbeiten nbsp Saigerriss der Grube Wolfgang MaassenIn der 2 Woche des Quartals Trinitatis 1851 14 bis 20 April erreichte man mit dem Wolfgang Maassen Treibeschacht die 96 Lachter Strecke Trotz steigender Kosten der starker werdenden auslandischen Konkurrenz und der Verwendung des Ultramarinblaues als teilweisen Ersatz fur Kobaltblau stieg der Bedarf an gutem Kobalterz Die zunehmende Verarbeitung und Verwendung von Ultramarin fuhrte auch zur Umstellungen in der Produktion innerhalb der Blaufarbenwerke In diesem Umfeld kam es im Jahr 1851 unter der Federfuhrung der Blaufarbenwerke zur Bildung der Konsortschaftlichen Grubenverwaltung Schneeberg Neustadtel Infolgedessen verlor auch Wolfgang Maassen weitestgehend die Selbstandigkeit Wahrend das Gesamtausbringen von Kobalterz in den Schneeberger Gruben stark anstieg und mit 5 865 Zentnern im Jahr 1854 den Hohepunkt erreichte ging der gewinnbare Vorrat an Kobalterz auf Wolfgang Maassen trotz des Auffahrens neuer Sohlen weiter zuruck und lag im Jahr 1851 nur noch bei 415 Zentnern Bei einem Preis von 13 42 Groschen Kg Kobalterz 2 74 RM verringerte sich so das Ausbringen auf 9 500 Taler 58 221 RM Das Silberausbringen verringerte sich auf 16 759 Taler 102 708 RM Zur Verbesserung der Wasserhaltung wurde in den Jahren 1852 53 im Wolfgang Maassen Treibeschacht zwischen der Marx Semler Sohle und der 96 Lachter Strecke fur 3755 Taler 23 012 RM ein Wassersaulengezeug eingebaut Nach der Inbetriebnahme wurde der Kunstschacht samt Kunstgezeug abgeworfen Da die Forderung mittels Pferdegopel durch die grossere Teufe des Schachtes und das steigende Forderaufkommen zunehmend schwieriger wurde begann man im Jahr 1854 mit dem Bau eines Turbinengopels auf dem Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht Im Jahr 1855 erreicht man mit dem Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht sowie mit dem Wolfgangschacht die 116 Lachter Strecke Beide Schachte wurden im Jahr 1856 durch einen 70 Lachter langen Querschlag auf dem Roland Morgengang verbunden Der Durchschlag erfolgte am Freitag in der 9 Woche des Quartals Luciae 1856 29 November Im selben Jahr erreichte auch die Aufwaltigung des Furstenstolln den Alexander Spat Aufgrund der schlechten Wetterverhaltnisse war das nur unter der Zuhilfenahme eines Ventilators moglich Nach Erreichen des Alexander Spates wurde mit der Ganguntersuchung begonnen Am 9 Marz 1857 wurde die Forderung mit dem Turbinengopel aufgenommen Die Anschaffungskosten dieser Anlage beliefen sich auf insgesamt 8 266 Taler 50 658 RM Nach dem Auffinden eines neuen Silbererzfalles auf dem Sidonie Spat stieg das Ausbringen von Silber im Jahr 1857 auf 27 212 Taler 166 770 RM Die Forderung von Kobalt betrug 325 Zentner im Wert von 3 091 Talern 18 943 RM Die Silbererzfalle seit 1845 gehoren zu den bedeutendsten im gesamten Schneeberger Revier seit dem Jahr 1600 Zur Verbesserung der Vorratsverhaltnisse trieb man auf der 71 Lachter Strecke vom Friedrich August Spat aus einen Querschlag auf dem Roland Morgengang zum Aufschluss des Maximilian Spates und des Auferstehung Christi Flachen in das Grubenfeld der zur Priester Fundgrube gehorenden Auferstehung Christi Fundgrube Im Jahr 1860 musste man bei 113 Lachter Entfernung vom Friedrich August Spat zur Verbesserung der Wetterverhaltnisse ebenfalls einen Ventilator einsetzen und die Bewetterung mittels Lutten Tonrohre mit einer lichten Weite von 22 5 cm und einer Lange von 85 cm gewahrleisten Nach dem Erreichen des Maximilian Spates in einer Entfernung von 160 Lachtern vom Friedrich August Spat im Jahr 1861 wurde dort eine entsprechende Gangstrecke aufgefahren Der Maximilian Spat wurde auch auf der Sohle des Marx Semler Stolln mit einer Gangstrecke untersucht und dabei bereits Silber im Wert von 481 Talern 2 947 RM abgebaut Das Ausbringen von Kobalt ging im Jahr 1861 auf 335 Zentner zuruck und gleichzeitig sank der Kilopreis fur Kobalterze qualitatsbedingt auf 5 74 Groschen 1 17 RM Der Wert der ausgebrachten Kobalterze betrug somit nur noch 3 294 Taler 20 187 RM Ebenfalls im Jahr 1861 wurde Otto Richard Troger Schichtmeister aller Schneeberger Gruben Zu diesem Zeitpunkt gab es einen starken Ruckgang des Vorrates an gewinnbaren Erzen und die Ausstattung der Gruben war meist veraltet Das Ausbringen von Kobalt im Schneeberger Revier war auf 3 765 Zentner zuruckgegangen Unter der Leitung Trogers wurde in den folgenden Jahren die Erkundung neuer Erzvorkommen vorangetrieben Durch das Anfahren eine stark wasserfuhrende Kluft im Maximilian Spat auf der 71 Lachter Strecke am Ende des Quartals Crucis 22 bis 28 September wurde 1862 die 116 Lachter Strecke geflutet Die Wasser standen 4 Lachter uber der 116 Lachter Strecke Auf Grund der vor allem vom Maximilian Spat zusitzenden Wasser war die schon seit langem an der Kapazitatsgrenze arbeitende Wassersaulenmaschine im Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht uberfordert und wurde im Jahr 1863 mit einem Aufwand von 4 013 Talern 24 594 RM umgebaut In der 8 Woche des Quartals Luciae 16 bis 22 November wurde sie wieder in Betrieb genommen Wahrend der Bauzeit stiegen die Wasser in der Grube bis auf 1 4 Lachter uber die 71 Lachter Strecke Im Jahr 1864 wurden Wolfgang Maassen und Priester Fundgrube zu Wolfgang Maassen samt Priester Fundgrube vereinigt Ein Jahr spater im Jahr 1865 wurde mit dem Vortrieb der 116 Lachter Strecke vom Friedrich August Spat auf dem Roland Morgengang zum Maximilian Spat im Feld der Auferstehung Christi Fundgrube begonnen Im Jahr 1867 erreichte das Marx Semler Stollnort den Alexander Spat In der Folgezeit wurde der weitere Aufschluss des Maximilian Spates zwischen Furstenstolln und Marx Semler Stolln mit Erfolg vorangetrieben Aufgrund des stark gestiegenen Wismutpreises von 25 9 Groschen kg 9 03 RM im Jahr 1841 auf 6 Taler 14 Groschen kg 45 51 RM im Jahr 1867 veranlasste Troger die Intensivierung der Arbeiten im Revier Pucherschacht Im Jahr 1868 wurden die alten Halden nach Wismuterzen durchkuttet und ein Untersuchungsstolln wurde vom benachbarten Filzbach aus angelegt der den Alexander Spat in einer Teufe von 2 5 Lachtern antraf Der ebenfalls 1868 zur weiteren Untersuchung auf dem Alexander Spat geteufte tonnlagige Schurfschacht musste im selben Jahr wegen der mangelnden Standsicherheit des Gebirges aufgegeben werden Im Jahr 1868 erreichte Wolfgang Maassen ein Ausbringen von 51 018 Talern 358 583 RM Allein die wahrend der Untersuchungsarbeiten abgebauten Wismuterze hatten daran einen Anteil von 13 956 Talern 98 090 RM Im Jahr 1869 wurde mit der Teufe eines neuen Richtschachtes Pucherschacht mit den Massen 5 9 mal 3 9 Metern zwischen Alexander Spat und Friedefurst Spat im Bereich der Pucher Fundgrube begonnen Am Jahresende hatte man eine Teufe von 7 5 Lachtern erreicht Aufgrund der stark zusitzenden Wasser wurde 1869 auf dem Pucherschacht zur Wasserhaltung vorubergehend eine Lokomobile eingesetzt Um das Problem der Wasserhaltung dauerhaft zu losen wurde gleichzeitig am Schacht eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 10 PS errichtet die auch zur spateren Forderung dienen sollte Bis zum Jahr 1870 waren das erforderliche Maschinenhaus das Treibehaus und das Kesselhaus samt Esse im Wert von insgesamt 7 282 Talern 51 182 RM fertiggestellt In der 6 Woche des Quartals Trinitatis 2 bis 8 Mai wurde die neue Wasserhebung in Betrieb genommen und damit wurde ab der 11 Woche des Quartals Trinitatis 6 bis 12 Juni 1870 die weitere Teufe des bereits 1869 begonnenen Richtschachtes moglich Im Mitte August 1870 wurde die Sohle des Griefner Stolln bei 21 Lachtern Teufe erreicht und in dieser Teufe ein 19 Lachter langer Querschlag zum Alexander Spat getrieben der zum Jahresende erreicht wurde Ebenfalls am Jahresende 1870 erreichte man mit dem Abteufen des Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschachtes die 146 Lachter Strecke Damit hatte der Schacht seine Endteufe bei 163 88 m NN mit einer Gesamtteufe von 378 m erreicht Das Gesamtausbringen war wahrscheinlich aufgrund der stagnierenden untertagigen Arbeiten inzwischen auf 34 810 Taler 244 664 RM zuruckgegangen Im Jahr 1871 konnte uber die Auffahrung des Griefner Stolln im Gegenortbetrieb nach insgesamt 174 Lachtern der Durchschlag erreicht werden Damit wurde die Wasserhebung auf dem Pucherschacht uberflussig Vom Pucherschacht aus wurde der Alexander Spat auf einer Lange von 45 Lachtern aufgefahren Die dabei geforderten 270 Zentner Wismuterze im Gesamtwert von 22 562 Talern 158 578 RM erhohten das Ausbringen der Grube im Jahr 1871 auf 53 070 Taler 373 006 RM Bei diesen Auffahrungen wurde ein neues Mineral entdeckt und von August Frenzel beschrieben Das neue Mineral wurde auf Wunsch des Schichtmeisters Johann Maximilian Graff Pucherit genannt Im selben Jahr erreichte man mit der Auffahrung der 116 Lachter Strecke den Maximilian Spat Im Jahr 1872 wurde mit der Aufwaltigung des Griefner Stolln auf dem Unbenannten Morgengang vom Alexander Spat aus nach 145 9 m der Friedefurst Spat erreicht Um eine Wetterfuhrung herzustellen wurde der 3 Tagesschacht 3 Maassenschacht auf dem Gang Friedefurst Spat aufgewaltigt Im selben Jahr wurde mit der Untersuchung des Ganges auf der Sohle des Furstenstolln begonnen 1873 wurde der Pucherschacht zwischen der Hangebank und dem Griefner Stolln ausgemauert Er erhielt ein lichtes Mass von 5 1 mal 2 8 m Der Griefner Stollnflugel auf dem Friedefurst Spat wurde bis vor Ort aufgewaltigt Auch im Zentralrevier von Wolfgang Maassen gingen die Untersuchungsarbeiten auf den Wolfgang Spat Sidonie Spat und Friedrich August Spat weiter Mit der Auffahrung eines Querschlages auf der 146 Lachter Strecke vom Kunst und Treibeschacht aus erreichte man nach 28 3 m den Wolfgang Spat Die 1874 im Zentralrevier von Wolfgang Maassen durchgefuhrten Arbeiten zur Schachtregulierung und zur Auffahrung eines Umbruches einer Strecke auf der 51 Lachter Strecke erbrachten eher zufallig Erzfunde Erzfunde machte man auch auf der 116 Lachter Strecke auf dem Friedrich August Spat Zur Ablosung des Pferdegopels auf dem Kunst und Treibeschacht begannen im Jahr 1875 die Arbeiten zum Bau eines Dampfgopels der von einer 20 PS Dampfmaschine angetrieben werden soll Errichtet wurden das Treibehaus und die zugehorige Esse Um eine bessere Forderung zu gewahrleisten wurde die Schachtrohre erweitert und mit Eisenschienen ausgerustet Alle Arbeiten an der neuen Fordereinrichtung wurden im Jahr 1876 beendet Die Gesamtkosten beliefen sich auf 59 464 Mark 139 317 RM Im selben Jahr erfolgte im Revier des Pucherschachts der Durchschlag des Imanuelschachts einem im Einfallen des Alexander Spates geteuften Blindschacht zwischen der Sohle des Furstenstolln und dem Griefner Stolln Im Jahr 1878 erreicht man auf der 146 Lachter Strecke uber den Roland Morgengang den Friedrich August Spat in einer Entfernung von 75 m vom Wolfgang Spat aus Im selben Jahr wurde der Betrieb des Nordwestlichen Griefner Stollnflugels auf dem Friedefurst Spat eingestellt Nur durch die Wismuterze in der Abteilung des Pucherschachtes konnte Wolfgang Maassen uberleben Wurde das Ausbringen im Jahr 1868 noch zu 65 Prozent durch den Verkauf der Kobalterze erreicht ging dieser Anteil bis zum Jahr 1876 bei einem Ausbringen von 97 662 Mark 228 715 RM auf 20 Prozent und im Jahr 1880 bei einem Ausbringen von 147 590 Mark 345 782 RM auf nur noch 7 5 Prozent zuruck 1880 bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1880 wurden die Schneeberger Gruben Daniel Weisser Hirsch Gesellschaft Bergkappe Turk und Wolfgang Maassen auf Betreiben der Blaufarbenwerke zum Schneeberger Kobaltfeld vereinigt Der Schwerpunkt der Kobalt und Silbergewinnung verlagerte sich in das Revier der Auferstehung Christi Fundgrube wo zwischen der 71 Lachter Strecke und der 116 Lachter Strecke der Abbau auf dem Maximilian Spat erfolgte Vor allem Dank der reichen Wismuterze in der Pucherschacht Abteilung war Wolfgang Maassen mit 25 Prozent der Belegschaft und 30 Prozent des Ausbringens die grosste der 5 vereinigten Gruben Im Jahr 1882 wurde im Pucherschacht die Forderung mittels Haspel bis zur Griefner Stollnsohle durch eine Dampfmaschine ersetzt Gleichzeitig wurden auf der Griefner Stollnsohle auf dem Alexander Spat und dem Friedefurst Spat Schienen zur Erleichterung der Forderung verlegt Gegenuber vom Wolfgang Maassen Treibeschacht wurde im Jahr 1883 ein Dampfpochwerk mit einer Leistung von 12 PS errichtet und in der Wasche die veralteten Einkehrherde durch moderne Stossherde ersetzt die von einer 2 PS starken Dampfmaschine angetrieben wurden Auf der Marx Semler Stollnsohle wurden zwischen dem Maximilian Spat dem Wolfgang Maassen Treibeschacht und der Pucherschacht Abteilung auf einer Lange von 1203 Metern Schienen fur die Forderung verlegt Die Gesamtkosten fur diese Investitionen beliefen sich auf 21 345 Mark 32 932 RM alle Originalzahlen wurden in RM Stand 1938 umgerechnet 1 Im selben Jahr erreichte auf dem Roland Morgengang das Stollnort des Marx Semler Stolln den Friedefurst Spat Im Jahr 1884 wurde auf dem Alexander Spat mit Apatit ein fur das Schneeberger Revier neues Mineral entdeckt Im Jahr 1885 wurde mit dem Vortrieb der 146 Lachter Strecke vom Friedrich August Spat zum Maximilian Spat begonnen Ziel war die genauere Untersuchung der Erzfalle auf dem Maximilian Spat Zur Verbesserung der Vorratsbilanz wurden die Ganguntersuchungen intensiviert Im Jahr 1886 wurde auf der 71 Lachter Strecke uber einen Querschlag vom Maximilian Spat aus in nordliche Richtung nach 213 m der Neuhoffnung Flache erreicht Der zur Verbesserung der Forderung und Wasserlosung weiter geteufte Pucherschacht erreichte in der 10 Woche des Quartals Trinitatis 31 Mai bis 6 Juni 1886 den Querschlag vom Alexander Spat auf der Furstenstollnsohle Auf der Suche nach bauwurdigen Wismuterzen wurden im Jahr 1887 auch im Zentralrevier von Wolfgang Maassen die alten Baue z B auf der 8 Lachter Strecke auf dem Wolfgang Spat wieder aufgewaltigt Zur Verbesserung der Fahrung wurde ebenfalls im Jahr 1887 im Kunst und Treibeschacht von Wolfgang Maassen eine elektrische Signalvorrichtung fur die Seilfahrt mittels Tonne eingebaut Im Grubenfeld Pucher erreicht man im Jahr 1888 mit dem Stollnort des Furstenstolln auf dem Alexander Spat nach 426 7 m westlich vom Roland Morgengang den Granit Hier zerschlug sich der Gang Zur weiteren Erkundung des Ganges teufte man auf der Zschorlauer Flur auf dem dort als Neuer Churfurst zu Sachsen Ankunft benannten Alexander Spat einen Schurfschacht der Ende 1888 eine Teufe von 20 m erreichte Um die dort angetroffene Vererzung weiter zu untersuchen wurde der Schacht im Jahr 1889 weiter geteuft Zusitzende Wasser sorgten aber nach wenigen Metern fur die Einstellung der Arbeiten Im Jahr 1890 erhielt das Pochwerk einen separaten Dampfkessel Ausserdem wurde vom Schachtgelande Wolfgang Maassen zum Pochwerk eine eiserne Forderbrucke mit einer Dampfhaspel gebaut Ebenfalls 1890 erreichte man mit der Auffahrung der 164 Lachter Strecke den Maximilian Spat Im Jahr 1891 wurden die Arbeiten im Friedefurst Spat auf der Marx Semler Stollnsohle aufgegeben und 1892 nach einem Wassereinbruch im Alexander Spat 369 m sudostlich vom Roland Morgengang ebenfalls eingestellt Bedingt durch die Trockenheit und das dadurch fehlende Aufschlagwasser musste im Oktober 1892 die Wassersaulenmaschine abgeschutzt werden Daraufhin stiegen die Wasser bis 2 m uber die 81 Lachter Strecke Der Wasserstand erreichte am 12 Februar 1893 seinen hochsten Stand mit 10 m uber der 71 Lachter Strecke Trotz wieder angelaufener Sumpfung stand das Wasser Anfang 1894 noch immer 12 m uber der 81 Lachter Strecke Erst der Einbau von zwei neuen Drucksatzen in die Wassersaulenmaschine schaffte Abhilfe und man konnte die Grube bis zum September 1894 vollstandig sumpfen Eine vom Doppelhauer Heinrich Voigt entwickelte Konstruktion zum Sammeln des Bohrstaubes beim maschinellen Bohren zeigt das man sich schon fruhzeitig mit dem Problem des beim Trockenbohren entstehenden Bohrstaubes beschaftigte Bis dahin wurde versucht mit feuchtem Werg und dem befeuchten des Bohrloches den Bohrstaub zu binden Im Jahr 1897 wurde im Grubenfeld Priester auf der 71 Lachter Strecke ein neuer Gang der Maria Spat angefahren Der Maria Spat loste den seit 35 Jahren mit Erfolg bebauten Maximilian Spat als Hauptgang der Grube ab Der bis 10 5 m unter die Rasensohle Niveau der naturlichen Erdoberflache am Schacht bebaute Alexander Spat schlug zunehmend in die alten Baue ein so dass im Jahr 1899 der Abbau eingestellt und das Feld am Pucherschacht oberhalb des Griefner Stolln aufgegeben wurde Im Pochwerk Wolfgang Maassen wurde 1899 eine kostengunstigere elektrische Beleuchtung mit 12 Gluhbirnen eingebaut und somit die Gasolbeleuchtung ersetzt Das Grubenfeld von Wolfgang Maassen erreichte in den Jahren nach 1900 sehr grosse Ausmasse Im Feld der Priester Fundgrube brachte die Untersuchung des Morgenrot Flachen und des Neuhoffnung Flachen auf der 71 Lachter Strecke keine Erfolge Auch der Maximilian Spat lieferte nur noch wismutarme dafur aber arsenreiche Erze Im Ostfeld des Pucherschacht wurde 1904 auf der Griefner Stollnsohle ein Wismuterz fuhrendes Trum des Alexander Spates erschlossen Im westlichen Feld wurde dagegen im Jahr 1906 auf der Furstenstollnsohle der Friedefurst Spat im Granitkontakt erzleer angefahren Im Jahr 1910 wurden aus Kostengrunden alle Arbeiten unterhalb der Marx Semler Stollnsohle eingestellt und die Grube bis zu diesem Niveau geflutet Das Feld des Pucherschachts wurde abgeworfen Die Wassersaulenmaschine im Wolfgang Maassen Treibeschacht wurde abgebrochen und der Schacht unter der Marx Semler Stollnsohle mit einer Eisenbuhne verwahrt Im Jahr 1911 wurde auf der Stollnsohle eine Wasserturbine installiert die mit dem frei gewordenen Aufschlagwasser einen Kompressor antrieb und Druckluft uber eine Ringleitung an die Fundgrube Gesellschaft liefern sollte Nach dem Scheitern dieses Vorhabens auf Grund technischer Unzulanglichkeiten wurde auch der Kompressor wieder abgebrochen Um die aus dem Grubenfeld des Pucherschacht zusitzenden Wasser von 9 m3 h auf dem Marx Semler Stolln und 19 5 m3 h auf dem Furstenstolln zu nutzen wurde der Marx Semler Stolln in einer Entfernung von 161 m vom Wolfgang Spat mit einem Betondamm von 2 m Machtigkeit verspundet Auf dem Roland Morgengang in einer Entfernung von 284 m vom Wolfgang Spat wurde der Furstenstolln mit einem Betondamm von 1 5 m Machtigkeit ebenfalls verspundet Das Wasser lief jetzt uber den Griefner Stolln zum Schindlerschacht und konnte dort als Aufschlagwasser fur die Wasserhaltung genutzt werden Die Untersuchungs und teilweise auch die Gewinnungsarbeiten wurden auf den wasserfreien Sohlen bis zur Einstellung des Bergbaues im Jahr 1932 fortgesetzt Das Pochwerk auf Wolfgang Maassen stellte Mitte der zwanziger Jahre den Betrieb ein Im Jahr 1939 wurden samtliche Schachtanlagen und wahrscheinlich auch das Dampfpochwerk abgerissen Seit 1945 Bearbeiten nbsp Hunt vor den ehemaligen GrubengebaudenNach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden auf Befehl von Kapitan Regens des russischen Stadtkommandanten Schneebergs im September 1945 der Abbau von BiCoNi Erzen im Schneeberger Revier wieder aufgenommen und erste Erkundungsarbeiten auf Uran durchgefuhrt Nach der Grundung der Wismut AG am 6 Juni 1947 wurde wahrscheinlich noch im selben Jahr der noch offene Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht durch das in Schneeberg arbeitende Objekt 03 der Wismut schon rekonstruiert Im Gegensatz zu anderen Schachten wurde der Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht aber nicht in die ubliche Schachtnummerierung einbezogen Um die Sohlen unterhalb des Marx Semler Stolln zu untersuchen wurde das Grubenfeld gesumpft Dabei erwies es sich als Vorteil dass unterhalb des Marx Semler Stolln keine Verbindung zum ubrigen Schneeberger Revier bestand Ziel der Untersuchung durch die Wismut war wahrscheinlich der Arsenikschacht in dem man 1896 Uranerz gefunden hatte Der Arsenikschacht befindet sich zwischen der Marx Semler Stollnsohle und der 61 Lachter Strecke auf dem Wolfgang Spat im ostlichen Teil des Grubenfeldes Das Grubenfeld wurde wahrscheinlich bis zum Tiefsten gesumpft die Untersuchung aber ergebnislos abgebrochen In den Jahren 1954 und 1955 wurde auch ein Skarnerzlager untersucht welches schon im Jahr 1860 von Oberbergrat Karl Hermann Muller erwahnt wurde Das Skarnerzlager befindet sich im Bereich der 96 Lachter Strecke zwischen dem Treibeschacht und dem alten Kunstschacht Mit dem Abschluss der Untersuchungen endeten die Aktivitaten der Wismut auf Wolfgang Maassen Erst im Jahr 1973 ruckte Wolfgang Maassen wieder in den Blickpunkt Die Bergsicherung Schneeberg waltigte den Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht auf und rekonstruierte diesen bis zur Griefner Stollnsohle Geplant war ein Besucherbergwerk einzurichten Das Vorhaben scheiterte aber am Einspruch der NVA da sich die Schneeberger Kaserne und das Ubungsgelande in unmittelbarer Nahe befanden Um sich aber weitere Optionen fur die Zukunft offen zu halten wurde der Wolfgang Maassen Kunst und Treibeschacht nur mit einer Betonplatte gesichert Ende der neunziger Jahre begann sich der 1994 gegrundete Bergbauverein Schneeberg Erzgebirge e V fur das Schachtgelande zu interessieren Es wurde die Idee geboren das historische Gebaudeensemble zu erhalten und zu rekonstruieren Neben dem Pochwerk sind im Umfeld weitere Gebaude der Grube erhalten so das Huthaus das 1825 erbaute Steigerhaus das 1820 erbaute Pochwerkssteigerhaus und die 1855 erbaute Bergschmiede Im Jahr 2002 ubernahm der Verein das Pochwerksgebaude nbsp Welle des Kunstrades in der Radstube des Pochwerkes auf Wolfgang MaassenNachdem im Jahr 2003 die letzten Mieter das marode Pochwerksgebaude verlassen hatten konnten die Arbeiten an diesem Gebaude beginnen und zum Zweck der Dokumentation wurde das Gebaude im August 2004 in allen Details fotografiert Ebenfalls im August 2004 wurde die zugeschuttete Aufschlagrosche freigelegt und somit die Radkammer des Pochwerkrades befahrbar gemacht Nach dem Entkernen des Pochwerkgebaudes mussten Teile des Fachwerkes der Innen und Aussenwande ausgetauscht und die Wande neu ausgefacht werden Anschliessend wurde die gesamte Aussenwand mit Holzschindeln versehen Das Dach sowie der Dachstuhl wurden vollstandig erneuert und am 11 September 2007 wurde der neue Glockenturm aufgesetzt Die Glocke bei Wolfgang Maassen diente in den Betriebszeiten nicht wie ublich als Anzeige der gangigen Maschinen unter Tage sondern war mit einer Uhr und einem Stundenschlagwerk ausgerustet Das war einmalig fur das Schneeberger Revier Am 22 Juli 2011 konnte die neue Glocke in den Glockenturm gehoben werden und am 1 Dezember 2011 wurde auch das im Original erhaltene und restaurierte Uhrwerk in Gang gesetzt Das Uhrwerk wurde wahrscheinlich um das Jahr 1700 gebaut 2 In der Zukunft ist auch vorgesehen dass im Jahr 1875 errichtete Treibehaus sowie den 1890 errichtete Kesselhausanbau am Pochwerksgebaude wieder zu errichten Die Rekonstruktionsarbeiten dauern derzeit noch an und werden finanziell durch die Nickelhutte Aue dem ehemaligen Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel unterstutzt Erzgange und Erzfuhrung im Grubenfeld BearbeitenDas Grubenfeld Wolfgang Maassen liegt am Sudwestrand der Schneeberger Lagerstatte und am Nordostrand des Eibenstocker Granits Die hier vorherrschenden kohlenstoffhaltigen Schiefer gehoren zur produktiven Serie der Lossnitz Zwonitzer Zwischenmulde Der nach Nordost einfallende Eibenstocker Granit erreicht im Bereich von Wolfgang Maassen wahrscheinlich eine Teufe von 0 m NN Im Bereich der Auferstehung Christi Fundgrube liegt die Granitoberkante bei 200 m NN Der Friedefurst Spat im Grubenfeld des Pucherschachtes stellt offensichtlich eine Verwerfung zwischen dem Granit und dem Schiefer dar Der ca 2000 m lange Roland Morgengang der mit 200 durch das Grubenfeld streicht besass fur den Grubenbetrieb eine herausragende Bedeutung Auf ihm wurden alle Hauptstrecken und Stolln querschlagig ANM 2 aufgefahren Der Roland Morgengang gehort zu den erzleeren Quarzgangen der eq Formation Von wirtschaftlicher Bedeutung fur die Grube waren die Spatgange und untergeordnet die Flachen Gange Die Einfallrichtung der meisten Gange ist Nordost Der Maximilian Spat der Joseph Spat der Morgenrot Flache sowie der Neuhoffnung Flache fallen nach Sudwest ein Im Gegensatz zu anderen Gangen der Schneeberger Lagerstatte konnten die Gange im Grubenfeld von Wolfgang Maassen beachtliche Dimensionen erreichen So erreichten der Sidonie Spat und auch der Maximilian Spat Machtigkeiten von uber 2 m der Alexander Spat und der Wolfgang Spat immerhin noch Machtigkeiten von 1 5 m Diese Gange gehoren alle der in Schneeberg vorherrschenden BiCoNi Formation an in der als Gangfullung Dolomit Siderit Ankerit Calcit und Quarz vorherrschend sind Die Vererzung der Gange war teilweise stark unterschiedlich Im Gangsystem Friedrich August Spat und Sidonie Spat wurden reiche Kobalt Wismuterze angetroffen Nicht unerheblich waren auch die Mengen von silberreichen Pyrit und Markasit Galenit Chalkopyrit und gediegen Silber Untergeordnet kamen auch Proustit Akanthit Argentit gediegen Kupfer und gediegen Arsen vor Der Wolfgang Spat lieferte hauptsachlich kobaltarme Nickel Wismuterze Auch im Wolfgang Spat wurden Proustit und Akanthit sowie der silberreicher Markasit und Galenit abgebaut Daneben traten hier erstmals Heterogenit und Safflorit zutage 3 Der Maximilian Spat im Revier der Auferstehung Christi Fundgrube lieferte hauptsachlich arsenreiche Kobalt und Wismuterze Daneben wurde Tennantit Galenit Chloanthit gediegen Silber und Proustit abgebaut Als Besonderheit galt das Auftreten von Roselith und Spharocobaltit 4 Der Alexander Spat und der Friedefurst Spat im Grubenfeld des Pucherschacht lieferten vor allem Wismuterze untergeordnet kamen auch Kobalterze vor Als Besonderheit fanden sich hier Bismit Nickellotharmeyerit Pucherit Schlegelit und Schumacherit 5 An Uranmineralen wurde Pechblende auf dem Wolfgang Spat 1896 auf dem Friedrich August Spat und auf dem Maximilian Spat gefunden Weiterhin wurde Torbernit auf dem Friedefurst Spat und dem Alexander Spat sowie Uranocircit Uranospinit Zeunerit und Trogerit auf dem Friedefurst Spat gefunden 6 Wahrend der Wolfgang Spat der Friedrich August Spat und der Sidonie Spat von der Erdoberflache bis zur 146 Lachter Strecke in einer Teufe von 378 Metern bebaut wurden endeten die Auffahrungen im Maximilian Spat auf der 116 Lachter Strecke und die Auffahrungen des Alexander Spates und des Friedefurst Spat auf der Marx Semler Sohle Ohne nennenswerte Vererzung wurden der Morgenrot Flache der Joseph Spat der Neuhoffnung Flache der St Georg Flache und auch der durch historische Silberfunde bekannt gewordene Auferstehung Christi Flache im Grubenfeld der Auferstehung Christi Fundgrube angetroffen Besonderheit im Grubenfeld von Wolfgang Maassen war das Auftreten von geringmachtigen Skarnerzlagern deren Mineralisierung aus Amphibolen und Pyroxenen bestand Untergeordnet treten Calcit Hessonit Epidot Korund und Pyrophyllit auf Die im Skarn teilweise vorliegende Vererzung setzt sich aus Pyrit Magnetit Sphalerit Lollingit Arsenopyrit Chalkopyrit Galenit und vereinzelten Goldblattchen zusammen Literatur BearbeitenKalender fur den Sachsischen Berg und Hutten Mann 1827 bis 1851 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann 1852 bis 1872 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1917 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1918 bis 1934 Bergbauverein Schneeberg e V Hrsg 450 Jahre St Wolfgang Fundgrube nebst seinen Massen 2 Tagungsband Schneeberg Februar 2004 OCLC 698808332 Bergbauverein Schneeberg e V Hrsg 450 Jahre St Wolfgang Fundgrube nebst seinen Massen 3 Tagungsband Schneeberg Mai 2005 OCLC 315554884 Einzelnachweise Bearbeiten Kaufkraft als Massstab fur den Wert des Geldes In fredriks de Abgerufen am 25 Marz 2018 private Webseite Bergbauverein Schneeberg e V 6 Tagungsband Teil 2 2012 Mineralienatlas Typlokalitat Grube Wolfgangmassen Spharocobaltit auf realgems org Mineralienatlas Typlokalitaten Alexander Schacht Grube Friedefurst Schacht 77 und Pucher Schacht inkl Halde C Schiffner Uranmineralien in Sachsen Freiberg i Sa 1911 Anmerkungen Bearbeiten Als Beilehn oder Beilehen bezeichnet man ein zusatzlich verliehenes Grubenfeld das mit einem anderen Grubenfeld besitzmassig verbunden ist Quelle Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier Als querschlagig wird die Richtung bezeichnet die horizontal quer zur Langsachse der Lagerstatte verlauft Quelle Forderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar e V Hrsg Erzabbau im Rammelsberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wolfgang und Maassen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergbauverein Schneeberg Erzgebirge e V Abgerufen am 1 November 2014 Betreiberwebseite Montanregion Erzgebirge Krusnohori Deutschland nbsp Deutschland Montanlandschaft Altenberg Zinnwald mit Aschergraben Montanlandschaft Annaberg Frohnau mit Altstadt von Annaberg Frohnauer Hammer Bergbaulandschaft Buchholz Mittelalterliche Silberbergwerke Dippoldiswalde Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf Bergbaulandschaft Eibenstock Montanlandschaft Freiberg mit Alter Mordgrube Drei Bruder Schacht Erzkanal Huttenkomplex Halsbrucke Huttenkomplex Muldenhutten Revierwasserlaufanstalt Rotem Graben Rothschonberger Stolln Saigerhuttenkomplex Grunthal Bergbaulandschaft Hoher Forst Verwaltungssitz Lauenstein Bergbaulandschaft Lauta Bergstadt Marienberg Bergbaulandschaft Pohlberg Bergbaulandschaft Roter Berg mit Erlahammer Schindlersches Blaufarbenwerk Montanlandschaft Schneeberg mit Filzteich Altstadt von Schneeberg Erzverarbeitungsanlagen Siebenschlehen Silberschmelzhutte St Georgen Fundgrube St Anna am Freudenstein Fundgrube Wolfgang Maassen Fundgube Daniel Fundgrube Sauschwart Fundgrube Weisser Hirsch Bergbaulandschaft Uranerzbergbau mit Schachtkomplex 371 Tschechien nbsp Tschechien Montane Kulturlandschaft Abertamy Bozi Dar Horni Blatna mit Grube Mauritius Plattner Kunstwassergraben Wolfspinge Montane Kulturlandschaft Jachymov mit Burg Freudenstein Grube Svornost und Stolln Nr 1 Montane Kulturlandschaft Krupka mit Burg Krupka Montanlandschaft Vrch Mednik Roter Turm des Todes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wolfgang und Maassen amp oldid 225010547