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Als Grubenfeld bezeichnet man im Bergbau einen Raum unterhalb der Erdoberflache in dem sich ein Bergbauberechtigter die Minerale der Lagerstatte aneignen darf 1 Grubenfelder konnen heute jegliche Form und Grosse haben 2 Grubenfelder die zur Erkundung von Bodenschatzen dienen heissen Erlaubnisfelder 3 Inhaltsverzeichnis 1 Die verschiedenen Grubenfelder 2 Abmessungen 3 Rechte des Bergbautreibenden 4 Abgaben 5 EinzelnachweiseDie verschiedenen Grubenfelder BearbeitenNach den alten Bergordnungen war es vorgeschrieben Grubenfelder in Fundgruben und Massen aufzuteilen 4 Man unterschied folgende Feldesformen Streichendes Feld 5 Geviertes Feld 2 Seifenfeld 5 Cubisches Feld 6 Stollenfeld 7 Das streichende Feld auch gestrecktes Feld genannt ist ein Feld das nur der Lange der Lagerstatte nach vermessen wird Die Breite des Feldes wird uber die Vierung bestimmt 8 Das gevierte Feld wird rechtwinklig durch zwei Richtungen begrenzt vermessen 2 Das Seifenfeld ist ebenfalls ein geviertes Feld das sich allerdings nur auf die Machtigkeit der an der Oberflache vorhandenen abzubauenden Lagerstatte erstreckt Eventuell darunter liegende Bodenschatze konnen an andere Bergbauberechtigte verliehen werden Die Verleihung als Seifenfeld erfolgt in der Regel auch bei Raseneisenstein 5 Das Cubische Feld wird nach drei rechtwinklig zueinander stehenden Richtungen vermessen 6 Beim Stollenfeld wird durch die Verleihung der Bergbau mit einem Stollen oder sonstigen sohlig getriebenen Grubenbauen von vorgeschriebener Hohe und Weite auf unbeschrankte Lange genehmigt 7 Mit Ausnahme des Stollenfeldes und des Seifenfeldes war es bei den meisten Regalbergbauen dem Bergbauberechtigten erlaubt bis in die ewige Teufe zu bauen 9 Abmessungen BearbeitenDie Grubenfeldabmessungen waren in den einzelnen Bergbaurevieren sehr unterschiedlich Im kursachsischen Bergbau waren die Abmessungen des Grubenfeldes auf 3 5 sachsische Lachter beiderseits des Ganges begrenzt Die Lange betrug 42 Lachter nach dem Streichen und Fallen 10 Im Freiberger Raum hatte die Fundgrube eine Grosse von 7 Lehen in der Langserstreckung des Erzganges Ein Lehen war 49 Quadratlachter gross Nach dem Freiberger Bergrecht A etwa um 1300 wurden zur Fundgrube in der Erstreckung des Ganges je 7 weitere Lehen verliehen Mit dem Freiberger Bergrecht B etwa ab 1380 wurde nur noch eine Fundgrube ohne weitere Lehen verliehen Etwa ab 1500 wurden nach der Fundgrube weitere Maassen in theoretisch unbegrenzter Zahl verliehen Nach dem neuen preussischen Bergrecht wurden Grubenfelder verliehen die die Grosse einer Fundgrube und zusatzlich bis zu 1200 Massen hatten 11 In Frankreich wurde nach dem Berggesetz vom 21 April 1810 die verleihbare Grosse der Grubenfelder nicht mehr begrenzt 12 Rechte des Bergbautreibenden BearbeitenDer Besitzer des Grubenfeldes hatte nach den alten Bergordnungen mit der Verleihung des Grubenfeldes weitgehende Rechte erworben Er durfte auf dem Grubenfeld Erzaufbereitungen Geratehauser oder Berghutten errichten Er durfte den Abraum auf dem Grundstuck aufhalden und auch die auf dem Grubenfeld wachsenden Baume fallen und als Grubenholz nutzen Auch war es ihm gestattet Vieh fur den Eigenbedarf auf dem Grundstuck weiden zu lassen 13 Nachdem die Grosse der Grubenfelder nicht mehr beschrankt wurde wurde auch das uneingeschrankte Nutzungsrecht der Grubenfelder dahingehend geandert dass die Nutzung der Grubenfelder nur noch beschrankt war um innerhalb des Grubenfeldes unterhalb der Erdoberflache bergmannische Tatigkeiten zu verrichten 14 Die Rechte des Bergbautreibenden bezuglich der Nutzung des Grubenfeldes sind heute in den Berggesetzen festgeschrieben Im Bundesberggesetz gibt es hierfur den Begriff des Bergwerkseigentums 3 Abgaben BearbeitenFur die Nutzung des Grubenfeldes muss der Besitzer des Grubenfeldes eine Abgabe errichten Im mittelalterlichen Bergbau war dies der sogenannte Zehnte Die Abgabe war je nach Staat unterschiedlich In den sachsischen Staaten musste etwa ab dem 19 Jahrhundert eine Grubenfeldsteuer entrichtet werden deren Hohe sich nach der Grosse des Grubenfeldes und dem abgebauten Rohstoff richtete 5 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b c Adolf Arndt Kuno Frankenstein Hrsg Hand und Lehrbuch der Staatswissenschaften in selbstandigen Banden Erste Abteilung Volkswirtschaftslehre XI Band Bergbau und Bergbaupolitik Verlag von C L Hirschfeld Leipzig 1894 S 43 45 a b Bundesberggesetz BBergG 1 Auflage Outlook Verlag GmbH Paderborn 1980 ISBN 978 3 95521 781 5 S 15 Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz Kurzfuhrer 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Verlag Berlin und Heidelberg 2010 ISBN 978 3 540 31327 4 a b c d Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 a b Ferdinand Gatzschmann Sammlung bergmannischer Ausdrucke 2 Auflage Verlag von Craz amp Gerlach Freiberg 1881 a b Carl Johann Bernhard Karsten H von Dechen Grundriss der deutschen Bergrechtslehre mit Rucksicht auf die franzosische Berggesetzgebung Hande und Spener sche Buchhandlung Berlin 1828 S 176 178 Otto Freiherr von Hingenau Handbuch der Beregrechtskunde Verlag von Friedrich Manz Wien 1855 S 382 388 Moritz Ferdinand Gaetzschmann Vollstandige Anleitung zur Bergbaukunst Erster Theil Zweite Auflage Verlag von Arthur Felix Leipzig 1866 Bergstadt Schneeberg Bergbaubegriffe Grubenfeld weiter unten zuletzt abgerufen am 20 Januar 2016 Erklarendes Worterbuch der im Bergbau in der Huttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrucke und Fremdworter Verlag der Falkenberg schen Buchhandlung Burgsteinfurt 1869 Zur Entwicklung des Bergrechts im westlichen Teil des preussischen Staates und des Kreises Moers abgerufen am 27 April 2015 Michael Ziegenbalg Von der Markscheidekunst zur Kunst des Markscheiders PDF 834 kB abgerufen am 27 April 2015 Georg Ernst Otto Studien auf dem Gebiete des Bergrechtes Verlag von J G Engelhardt Freiberg 1856 Normdaten Sachbegriff GND 7518666 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grubenfeld amp oldid 229082845