www.wikidata.de-de.nina.az
Als Abteufen oder Teufen auch Niederbringen bezeichnet man in der Bergmannssprache die Herstellung von senkrechten seigeren Hohlraumen Schachten Blindschachten Lichtlochern oder Bunkern zur Erschliessung von Lagerstatten 1 Das Abteufen gehort zu den wagnisreichsten bergmannischen Arbeiten und ist fur den dort tatigen Ingenieur eine grosse Herausforderung 2 Das Herstellen des senkrechten Grubenbaus erfolgt beim Abteufen von oben nach unten 3 Das Erreichen einer bestimmten bzw relevanten Tiefe wird auch Endteufe genannt Manuelles Schachtabteufen mit Teufkubel 1894 Schild am Karl Liebknecht Schacht in Oelsnitz Erzgebirge Das Abteufen erfolgte hier von 1869 bis 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundlagen 3 Abteufverfahren 3 1 Manuelles Abteufen 3 2 Konventionelles Verfahren 3 3 Bohrverfahren 3 4 Sonderabteufverfahren 4 Bauabschnitte bei der Erstellung von Tagesschachten 4 1 Vorbereitungsarbeiten und Bau des Schachtkellers 4 2 Vorschachterstellung 4 3 Die weiteren Teufarbeiten 4 3 1 Vorbereitungen 4 3 2 Teufen des weiteren Schachtes 4 4 Abschlussarbeiten 5 Abteufen bei laufender Forderung 6 Abteufen von Blindschachten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 AnmerkungenGeschichte BearbeitenErste Teufarbeiten wurden bereits in den Jahren 5500 bis 4000 vor Christus in Abensberg Arnhofen heute Niederbayern beim Feuersteinbergbau getatigt Hier wurden in einem Feld rund 20 000 kleine Schachte bis zu einer Teufe von acht Metern gegraben 4 In der Neuzeit wurden beim Stollenbau im 18 Jahrhundert eine Vielzahl von Lichtlochern zur Bewetterung der Stollen abgeteuft 5 In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Teufarbeiten wesentlich umfangreicher In dieser Zeit ging man im Ruhrgebiet dazu uber die Kohlen im Tiefbau abzubauen Hierfur wurden mehrere hundert Tiefbauschachte abgeteuft 6 Um die beim Tiefbau durch eindringendes Wasser entstehenden Probleme beherrschen zu konnen wurden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts das Kind Chaudron Verfahren und das Honigmann Verfahren entwickelt und angewandt 2 Durch weiter verbesserte Verfahren und Techniken wurden im 20 Jahrhundert immer tiefere Schachte mit Teufen von bis zu 3000 Metern abgeteuft 7 Grundlagen Bearbeiten nbsp Abteufen eines Schachtes Seigerriss Das Wort wird aus der bergmannischen Bezeichnung Teufe fur Tiefe hergeleitet 1 Beim Abteufen von Tagesschachten also Schachten die bis ans Tageslicht reichen mussen oftmals unterschiedlich beschaffene Schichten bearbeitet werden 8 Dabei ist es nicht unerheblich ob man ein standfestes oder ein lockeres Gebirge durchteuft Von Bedeutung ist es auch ob man beim Teufen auf viel oder wenig Wasser trifft 2 Im Idealfall trifft man beim Abteufen auf standfestes Gebirge das nur wenig oder uberhaupt kein Wasser fuhrt 8 Der unterirdische Grundwasserpegel schwankt je nach ortlicher Lage zwischen Null und achthundert Metern 9 Trifft man auf Wasser so kann der Zufluss von Wasser die Teufarbeiten erschweren 10 Starke Probleme bereiten Deckgebirgsschichten mit Schwimmsand hier mussen spezielle Verfahren angewendet werden um den Einbruch von Schwimmsand zu stoppen 11 Das Durchteufen von machtigen Schwimmsandschichten ist immer mit grossen Schwierigkeiten verbunden da die Gefahr besteht dass die seitlichen Stosse hereinbrechen oder wahrend der Teufarbeiten in den unteren Bereich der Schachtsohle laufen 12 Um einen Uberblick uber die ortlichen Gebirgsverhaltnisse zu erhalten wird mittels Tiefbohrungen das Gebirge untersucht um so einen Punkt zu ermitteln an dem die Schwimmsandschicht am dunnsten ist 13 Abteufverfahren BearbeitenBeim Abteufen unterscheidet man mehrere Verfahren 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Schachte manuell erstellt 6 Im heutigen Bergbau unterscheidet man zwischen dem konventionellen Abteufen und dem Schachtbohrverfahren 8 Zusatzlich gibt es noch einige Sonderabteufverfahren 2 Diese Verfahren werden bei wenig standfestem und stark wasserfuhrendem Gebirge angewandt 14 Welches Abteufverfahren letztendlich zur Anwendung kommt ist von vielen Faktoren abhangig 10 Eine wesentliche Rolle bei der Wahl des Abteufverfahrens spielen die geologischen Faktoren wie die Beschaffenheit des Gebirges und die Hohe des Wasserzuflusses Aber auch der Durchmesser des abzuteufenden Schachtes und seine Endteufe haben einen Einfluss auf das anzuwendende Abteufverfahren 1 Nicht jedes Abteufverfahren ist fur grosse Teufen geeignet 14 Manuelles Abteufen Bearbeiten Beim manuellen Abteufen erfolgt das Abteufen mittels Handwerkzeugen 6 Gegraben wird mit Spaten oder Schaufel Allerdings lassen sich so nur weiche Schichten bearbeiten 8 Das anfallende Erdreich wird mittels Eimern aus dem Schacht gefordert 6 Wenn es aufgrund der Gebirgsfestigkeit notwendig wird werden die Keilhaue und die Kratze benutzt 8 Bei den manuellen Teufarbeiten konnen auch Keile zur Hilfe genommen werden 6 Bei mildem Gebirge dort wo einfaches Handwerkzeug nicht mehr ausreicht kann das manuelle Abteufen unter Zuhilfenahme von Abbauhammern geschehen Hierbei werden schwere Abbauhammer die als Aufreisshammer oder Betonbrecher bezeichnet werden verwendet Das herausgebrochene Gebirge wird anschliessend abgefordert 8 Durch manuelles Abteufen werden Schachte mit einer Teufe von bis zu 20 Metern erstellt 6 Bei festem Gebirge 8 oder und bei grosseren Teufen 6 werden Schachte durch andere Verfahren wie Bohren und Sprengen abgeteuft 8 Konventionelles Verfahren Bearbeiten nbsp Befahrung mittels TeufkubelBeim konventionellen Verfahren erfolgt das Abteufen im festen Gestein mittels Bohr und Sprengarbeit 15 Hierzu wird in der Mitte der Schachtscheibe ein Einbruch gebohrt 12 Das seitliche Gestein wird mittels mehrerer nach einem speziellen Bohrschema erstellter Locher angebohrt 14 Anschliessend wird das Gestein mittels Sprengstoff gesprengt 8 Die Lange des Abschlages liegt in der Regel bei vier Metern 2 Das so hereingewonnene Gestein wird entweder von Hand oder mit einem Mehrschalengreifer oder einem Bagger in einen Abteufkubel gefullt und mittels Teufhaspel oder Teufbobine bis zum Schachtansatzpunkt hochgefordert 14 Bei grosseren Schachten werden Doppelbobinen mit zwei gegenlaufigen Teufkubeln verwendet 16 Die Teufkubel werden damit sie im Schacht nicht hin und herschaukeln im Schacht mittels Seilfuhrung gefuhrt 2 Bestehen bereits altere Strecken unterhalb des Schachtes oder ist es ohne besonderen Aufwand moglich eine Strecke bis unter den Schacht aufzufahren ist dies eine grosse Erleichterung fur die Abteufarbeiten 12 Bevor nun der Schacht durch die Gesteinsschichten geteuft wird wird zunachst ein grosseres Bohrloch bis zur Schachtunterfahrung erstellt Durch dieses Bohrloch kann das anfallende Wasser nach unten zur Schachtunterfahrung abgeleitet und von dort zur Wasserhaltung des Bergwerks abgepumpt werden 2 Teilweise ist es auch moglich das Haufwerk durch das Bohrloch von der Schachtsohle zu entfernen in der Regel muss das Haufwerk zum Schachtansatzpunkt hochgefordert werden 12 Mit dem konventionellen Abteufverfahren konnen Schachte in festem Gebirge in samtlichen derzeit gangigen Teufen geteuft werden 14 Bohrverfahren Bearbeiten Das Abteufen von Schachten durch Schachtbohrverfahren erfolgt ahnlich wie das Tieflochbohren 7 Die ersten Schachtbohrverfahren das Kind Chaudron Verfahren und das Honigmann Verfahren wurden gegen Ende der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bis Mitte der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts eingesetzt 2 Mit diesen Verfahren konnten Schachte bis zu einer Teufe von 500 Metern durch Bohren erstellt werden 14 Im Laufe der Jahre wurden weitere Schachtbohrverfahren wie das Lufthebeverfahren und Raise boring entwickelt 7 Das Raise boring das aus dem amerikanischen Erzbergbau stammt ist zurzeit Stand der Technik 2 Mit diesem Verfahren konnen Schachte bis zu einer Teufe von 1200 Metern und mit einem Durchmesser von bis zu sechs Metern erstellt werden 7 Bei trockenem und standfestem Gebirge ANM 1 werden unter Tage Blindschachte mit Gesenkbohrmaschinen erstellt 2 Bei Tagesschachten sind Bohrschachte in Europa eher die Ausnahme das liegt insbesondere an der heute guten Beherrschbarkeit des Deckgebirges 2 Sonderabteufverfahren Bearbeiten Probleme beim Abteufen entstehen immer dann wenn der Schacht durch sehr wasserreiche Lockergesteinsschichten oder Schwimmsand geteuft werden muss 13 Aber auch sehr kluftiges Gebirge kann wenn es stark wasserfuhrend ist Probleme beim Teufen bereiten 8 Um die Teufarbeiten in solchen problematischen Gebirgsschichten zu sichern gibt es mehrere Verfahren 2 das Senkschachtverfahren das Zementierverfahren das Spundwandverfahren das Gefrierverfahren 14 Beim Senkschachtverfahren wird in den Abmessungen des Schachtes ein sogenannter Senkschuh erstellt der aus eisernen Segmenten besteht Der Senkschuh sichert die Stosse ab und dient gleichzeitig als bewegliche Montagebuhne fur die Schachtmauerung 8 Beim Zementierverfahren wird eine Suspension aus Zement und Wasser in das Gebirge gepresst und so der Wasserzufluss in den Schacht gestoppt 2 Beim Spundwandverfahren von Haase werden in Form des Schachtes Spundwande in den Boden getrieben Fruher wurden Spundwande aus Holzpfahlen erstellt die mit Nut und Feder versehen waren heute bestehen diese Spundwande aus Stahlsegmenten 8 Beim Gefrierschachtverfahren von Poetsch wird das Gebirge mit seinem Wasseranteil eingefroren und somit standfest gemacht Anschliessend wird der Schacht konventionell abgeteuft 8 Streng genommen zahlt auch das Schachtbohrverfahren von Honigmann zu den Sonderabteufverfahren 2 Bis auf das Zementierverfahren und das Honigmann Verfahren sind alle Verfahren nur fur begrenzte Teufen bis maximal 30 Meter anwendbar 14 Das Zementierverfahren ist fur jede Teufe anwendbar 8 Bauabschnitte bei der Erstellung von Tagesschachten BearbeitenDas Abteufen eines Schachtes wird in einzelne Bauabschnitte aufgeteilt 14 Zunachst mussen uber Tage Erdarbeiten getatigt werden 17 Hiernach erfolgt anschliessend der Bau des Schachtkellers 14 Bei Abwetterschachten muss zusatzlich noch der Wetterkanal erstellt werden 18 Ein weiterer Bauabschnitt ist die Erstellung des Vorschachtes 19 Anschliessend beginnen die eigentlichen Teufarbeiten 2 Nachdem diese Arbeiten beendet sind werden noch Abschlussarbeiten durchgefuhrt 14 Vorbereitungsarbeiten und Bau des Schachtkellers Bearbeiten Im Oberflachenbereich werden im Bereich des Schachtansatzpunktes zunachst unterschiedliche Erdbauarbeiten durchgefuhrt 14 Anschliessend werden die Fundamente fur Abteufanlage und die Versorgungseinrichtungen erstellt 17 Zusatzlich werden die Betonarbeiten fur den Schachtkeller durchgefuhrt 14 Die allgemeinen Bauarbeiten werden nicht von Bergbauspezialisten sondern von normalen Baufirmen erledigt 18 Nach den Fundamentarbeiten werden die erforderlichen Maschinen wie die Abteufwinde und die Winde fur die Montagebuhne installiert Mit der Abteufwinde werden bei den Teufarbeiten der Bergekubel und der Greifer bewegt 20 Vorschachterstellung Bearbeiten Die Arbeiten fur den Vorschacht laufen in der Regel parallel zu den anderen Vorbereitungsarbeiten 19 Die oberen lockeren Gesteinsschichten werden mit einem Bagger mit tiefem Loffel abgetragen 2 Die Seitenwande werden in regelmassigen Abstanden von 2 5 Metern mit einer Spritzbetonschicht gegen Steinfall gesichert 14 Probleme konnen hier bereits im oberen Bereich durch den starken Zufluss von Grundwasser auftreten Die weiteren Teufarbeiten fur den Vorschacht werden dann unter Zuhilfenahme eines Sonderabteufverfahrens wie zum Beispiel dem Gefrierverfahren durchgefuhrt 19 Sobald man bei den Teufarbeiten auf festes Gestein trifft konnen keine Baggerarbeiten mehr durchgefuhrt werden Nun muss mit schwerem Gerat wie Hydraulikhammern das Gestein bearbeitet werden 14 Ab einer bestimmten Teufe ist das Gestein so fest dass die weiteren Arbeiten mittels Bohr und Sprengarbeit durchgefuhrt werden mussen 2 Der Vorschacht wird auf eine Teufe von bis zu 50 Metern erstellt 14 Dort wo es erforderlich ist kann der Vorschacht auf eine grossere Teufe erstellt werden 18 Die weiteren Teufarbeiten Bearbeiten Nachdem der Vorschacht erstellt ist beginnen die Vorarbeiten fur das weitere Teufen des Schachtes 14 Vorbereitungen Bearbeiten Werden Schachte mittels Schachtbohrverfahren erstellt muss zunachst das erforderliche Bohrgerat installiert werden Anschliessend wird der Schacht entsprechend dem jeweiligen Bohrverfahren gebohrt 18 Wenn Schachte konventionell abgeteuft werden muss zunachst uber dem abzuteufenden Schacht ein Abteufgerust montiert werden 8 Da im Schacht gearbeitet wird muss ab einer bestimmten Teufe fur eine kunstliche Bewetterung mittels Ventilator gesorgt werden 10 In der Regel muss diese Bewetterung ab einer Schachtteufe von uber 30 Metern eingerichtet werden 8 Um die frischen Wetter bis zur Schachtsohle zu blasen werden im Schacht Lutten eingehangt 2 Zur Sicherheit der im Schacht befindlichen Bergleute gegen fallende Gegenstande werden an der Schachtoffnung Schachtklappen angebracht 8 Damit die Schachtbelegschaft im Gefahrenfall durch ein unvorhersehbares Ereignis wie Gaseinbruch Wassereinbruch oder Versagen der Kubelforderung aus dem Schacht fliehen kann muss eine zweite Fahrungsmoglichkeit vorhanden sein 2 Dies sind in der Regel Fahrten oder Hangefahrten die im Schacht nach und nach entsprechend der Schachtteufe eingebaut werden 8 Des Weiteren muss die Kubelforderung und die Bohreinrichtung fur die Sprengbohrlocher montiert werden Ausserdem muss eine Arbeitsbuhne eingehangt werden 14 Auf dieser Arbeitsbuhne befindet sich eine Spritzbetoneinrichtung 18 Damit bei den Arbeiten ausreichend Licht vorhanden ist muss eine entsprechende Beleuchtung installiert werden 8 Fur die Energieversorgung mussen Rohrleitungen fur die Druckluft und Stromkabel sowie Signalkabel zur Verstandigung mit dem Fordermaschinisten mitgefuhrt werden 18 Teufen des weiteren Schachtes Bearbeiten Nachdem die Maschinen und Gerate installiert und betriebsbereit sind beginnen die weiteren Teufarbeiten 14 Im Wechsel werden nun die Sprenglocher gebohrt besetzt und das Gebirge gesprengt Anschliessend wird ein vorlaufiger Ausbau bestehend aus Stahlringen eingebracht Dieser vorlaufige Ausbau dient als Schutz der auf der Schachtsohle arbeitenden Menschen vor Steinfall 8 Das herausgesprengte Haufwerk wird danach weggeladen 2 Hierfur werden Greifer verwendet die im oberen Schacht zunachst noch von der Teufbobine bedient werden Mit zunehmender Teufe wird eine spezielle Greiferbuhne im Schacht montiert von der aus der Greifer bedient wird 8 Sobald der Teufkubel gefullt ist wird er abgefordert 2 Dieser Vorgang wird solange wiederholt bis das gesamte Haufwerk weggeladen ist 8 Nun wird der Schachtausbau eingebracht 14 Je nach Wasserzulauf muss eine entsprechende Wasserhaltung auf der Schachtsohle betrieben werden 10 Bei geringen Wasserzulauf reicht es aus das Wasser mittels Schopfen von der Schachtsohle zu entfernen und uber den Teufkubel abzufordern 14 Bei grosserem Wasserzulauf mussen entsprechend leistungsfahige Pumpen in Betrieb genommen werden 8 Die Arbeiten Bohren Sprengen Sichern Laden und Abfordern des Haufwerks sowie Einbau des Schachtausbaus wiederholen sich kontinuierlich bis der Schacht fertiggeteuft ist 14 Nachdem der Schacht die tiefste Sohle erreicht hat wird noch der Schachtsumpf erstellt 20 Abschlussarbeiten Bearbeiten Nachdem der Schacht komplett abgeteuft wurde sind noch einige Abschlussarbeiten zu tatigen 14 Im Schachtsumpf muss eine Pumpenbuhne montiert werden An den jeweiligen Sohlenanschlagen werden die Schachtstuhle eingebaut Im Schacht werden die erforderlichen Einstriche und die Schachtfuhrung eingebaut 20 Nachdem die Einbauten montiert sind wird die Teufausrustung demontiert 14 Alle nicht mehr benotigten Rohrleitungen werden ausgebaut Samtliche Schutzbuhnen und die Schachtabdeckung werden abgebaut 20 Als letztes wird das Teufgerust demontiert und die Teufbobine abgebaut 14 Abteufen bei laufender Forderung BearbeitenIm Steinkohlenbergbau ist es oft erforderlich einen Schacht tiefer zu teufen ohne dabei die laufende Forderung zu unterbrechen 15 Damit die im Schacht arbeitenden Bergleute nicht gefahrdet werden werden Schutzmassnahmen getroffen 21 Eine Moglichkeit ist der Einbau einer Schutzbuhne 20 die die gesamte Schachtscheibe abdeckt und im oberen Teil des Schachtsumpfs platziert wird 12 Die Buhne besteht aus einer Tragerlage Unterzugen und einem sogenannten Sprengwerk Uber der Buhne wird eine mehrere Meter dicke Schicht aus Schwemmbims oder Lavakies aufgetragen 22 Die Schicht hat die Aufgabe den Aufprall eventuell in den Schacht fallender Gegenstande zu dampfen 15 Die Starke der Schuttung muss vorher rechnerisch ermittelt werden Die Materialien fur die Auflage mussen aus nicht brennbaren Materialien bestehen 22 Eine weitere Moglichkeit ist das Stehenlassen einer mehrere Meter dicken Gebirgsschicht der sogenannten Bergfeste 15 Hierzu wird neben dem Schacht ein Blindschacht geteuft der einige Meter tiefer ist als der Schachtsumpf Anschliessend wird eine kurze Strecke bis unter den Schachtsumpf gefahren und von dort der Schacht tiefer geteuft Die Bergfeste wird mit Ausbau gesichert und dient als naturliche Sicherheitsbuhne Nachdem der Schacht genugend tief geteuft ist wird die Bergfeste entfernt Es wurden Kombinationen von Bergfeste und Schutzbuhne eingesetzt 12 Dabei bestand die eine Halfte des Schutzdaches aus einer Bergfeste und die andere Halfte aus einer mit einem Polster bedeckten Schiebebuhne Das Polster bestand dabei aus einer etwa 1 5 Meter dicken Schicht aus alten Forderseilen oder aus Faschinen 15 So konnte die Bergeforderung durch die Fordermaschine ausgefuhrt werden und es wurde kein zusatzlicher Haspel benotigt 21 Abteufen von Blindschachten BearbeitenBlindschachte werden entweder von oben nach unten oder von unten nach oben erstellt 2 Bei der Erstellung von oben nach unten nennt man einen so erstellten Blindschacht auch Gesenk Das Erstellen von unten nach oben bezeichnet man als Hochbrechen oder Aufbrechen 8 Grossere Querschnitte wie sie auch bei Schachtbunkern vorkommen werden in der Regel im Gesenkverfahren erstellt 2 Auch dann wenn Blindschachte von einer oberen Sohle geteuft werden und noch vor der nachsttieferen Sohle enden sollen lassen sie sich nur als Gesenk erstellen Umgekehrt konnen Blindschachte die von einer unteren Sohle erstellt werden und vor der oberen Sohle enden nur durch Hochbrechen erstellt werden 8 Beim Erstellen eines Blindschachtes als Aufbruch fallt das aus dem Gebirge herausgeloste Gestein zur unteren Sohle Beim Gesenkverfahren muss das herausgesprengte Haufwerk verladen und mittels Abteufkubel zur nachsthoheren Sohle gefordert werden 2 Eine weitere Moglichkeit ist es Blindschachte mittels einer Schachtabsenkanlage abzuteufen 14 Beim Abteufen von Blindschachten zwischen zwei Sohlen lasst sich dies auch mittels Grossbohrloch tatigen Hierfur wird zunachst ein Vorbohrloch erstellt und anschliessend der restliche Querschnitt mittels Nachbrechen erweitert Mit diesem Verfahren lassen sich sogar Blindschachtkopfe erstellen 2 Siehe auch BearbeitenTeufbergeLiteratur BearbeitenF P Springer Von Agricolas pompen im Bergbau die das wasser durch den windt gezogen zu den Gestangetiefpumpen der Erdolforderung In Erdoel Erdgas Kohle Heft 10 2007 S 380 386 Patent DE3807008C1 Verfahren zur Herstellung eines Schachtes insbesondere fur den Bergbau Veroffentlicht am 5 Oktober 1989 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon Verlag Gluckauf Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Ernst Ulrich Reuther Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 12 Auflage VGE Verlag Essen 2010 ISBN 978 3 86797 076 1 Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 Der alteste Bergbau in Bayern In Bayerisches Staatsministerium fur Wirtschaft Infrastruktur Verkehr und Technologie Von Bergwerken Hutten und Hammern Munchen 2008 S 10 Kurt Pflaging Steins Reise durch den Kohlenbergbau an der Ruhr 1 Auflage Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 529 2 a b c d e f g Toni Pierenkemper Die westfalischen Schwerindustriellen 1852 1913 Band 36 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 647 35993 9 a b c d Peter Schmah Benjamin Kunstle Nobert Handke Erhard Berger Weiterentwicklung und Perspektiven mechanisierter Schachtteuftechnik In Gluckauf 143 Fachzeitschrift fur Rohstoff Bergbau und Energie Nr 4 VGE Verlag Essen Essen 2007 ISSN 0340 7896 S 161 172 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Zweiter Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1962 Friedrich Behme Die Wunschelrute Hahn sche Buchhandlung Hannover Hannover 1919 S 14 a b c d Wilhelm Bersch Mit Schlagel und Eisen Eine Schilderung des Bergbaues und seiner technischen Hilfsmittel R Hartleben s Verlag Wien Leipzig 1898 Franz Rziha Lehrbuch der gesammten Tunnelbaukunst Zweiter Band Verlag von Ernst amp Korn Berlin 1872 a b c d e f Albert Serlo Leitfaden der Bergbaukunde Erster Band 4 verbesserte Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1884 a b Emil Stohr Emil Treptow Grundzuge der Bergbaukunde einschliesslich der Aufbereitung Spielhagen amp Schurich Verlagsbuchhandlung Wien 1892 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Heinrich Otto Buja Ingenieurhandbuch Bergbautechnik Lagerstatten und Gewinnungstechnik 1 Auflage Beuth Verlag Berlin Wien Zurich Berlin 2013 ISBN 978 3 410 22618 5 a b c d e Gustav Kohler Lehrbuch der Bergbaukunde 6 verbesserte Auflage Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1903 Carl Hartmann Handbuch der Bergbaukunst Erster Band Verlag Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1852 a b Josef Musiol Andreas Wolk Umbau und Tieferteufen Schacht Lerche In Deilmann Haniel GmbH Hrsg Unser Betrieb Werkszeitschrift fur die Unternehmen der Deilmann Haniel Gruppe Nr 75 Druck Lensing Druck Dortmund Dortmund Kurl Juli 1999 ISSN 0343 8198 S 12 14 a b c d e f Thomas Ahlbrecht Teufen des Abwetterschachtes Primsmulde In Deilmann Haniel GmbH Hrsg Unser Betrieb Werkszeitschrift fur die Unternehmen der Deilmann Haniel Gruppe Nr 78 Druck Lensing Druck Dortmund Dortmund Kurl Dezember 2001 ISSN 0343 8198 S 20 23 a b c Karl Otto Didszun Ekkehard Schauwecker Ein neues Verfahren fur die Erstellung von Vorschachten In Deilmann Haniel GmbH Hrsg Unser Betrieb Werkszeitschrift fur die Unternehmen der Deilmann Haniel Gruppe Nr 28 Druck Lensing Druck Dortmund Dortmund Kurl August 1981 S 20 22 a b c d e Dirk Sonnenfeld Friedrich Schmitz Tieferteufen Schacht Blumenthal 6 In Deilmann Haniel GmbH Hrsg Unser Betrieb Werkszeitschrift fur die Unternehmen der Deilmann Haniel Gruppe Nr 65 Druck F W Rubons Unna Dortmund Kurl August 1994 S 8 13 a b Gustav Kohler Lehrbuch der Bergbaukunde 2 Auflage Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1887 a b Technische Anforderungen an Schacht und Schragforderanlagen TAS Verlag Hermann Bellmann Dortmund 2005 Anmerkungen Bearbeiten Mit dem Begriff Standfestigkeit wird die Fahigkeit von Gesteinsschichten beschrieben einen bestimmten Zeitraum um einen nicht unterstutzten unterirdischen Hohlraum ohne Zerstorung stehen zubleiben Quelle Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon Normdaten Sachbegriff GND 4354967 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abteufen amp oldid 237764368