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Das Feuersteinbergwerk von Abensberg Arnhofen ist ein Bergwerk aus dem Neolithikum insbesondere zur Zeit der bandkeramischen Kulturen 1 2 in welchem der zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen begehrte Feuerstein und Hornstein abgebaut wurde Es befindet sich zwei Kilometer sudsudostlich des Ortsteils Arnhofen der niederbayerischen Stadt Abensberg Forscher sehen in dem Bergwerk ein montanarchaologisches Bodendenkmal von internationaler Bedeutung Die Grabungsflache des Jahres 2001 ist heute mit Sand und Kies abgedeckt Foto von 2021 Lage Plattenhornstein vom Typ Abensberg Arnhofen HandstuckDas Feuersteinbergwerk ist eines der grossten seiner Art in Mitteleuropa und eines der grossten Bodendenkmaler Bayerns Hier wurde schwerpunktmassig zwischen 5000 und 4000 v Chr von jungsteinzeitlichen Bergleuten auf einer Flache von etwa 40 ha 3 der Bayerische Hornstein eine Feuersteinart in Plattenform in rund 120 000 Schachten 3 abgebaut Forscher vermuten dass das Bergwerk etwa 1000 Jahre lang genutzt wurde Der Abbau erfolgte bis zu einer Tiefe von acht Metern Wegen seiner guten Bearbeitungseigenschaften war dieser Feuerstein sehr beliebt und wurde sowohl vor Ort verarbeitet als auch mehr als 400 km weit verbreitet nach Norden bis an die Ruhr aber auch entlang der Donau siehe auch Feuersteinstrasse Seit dem Mittelneolithikum loste der Kelheimer Plattenhornstein den Rijckholt Feuerstein als wichtigstes Rohmaterial ab Da der Rohstoff unter Kies und Sandschichten lag mussten bergmannische Abbauverfahren angewendet werden So lassen sich in Arnhofen Spuren des so genannten Duckelbaus nachweisen Das bedeutet dass etwa 6 bis 8 Meter tiefe und rund zwei Meter breite senkrechte Schachte abgeteuft wurden Diese Schachte wurden dann an der Sohle teilweise auf etwa drei Meter Durchmesser erweitert Nach dem Abbau des Feuersteins verfullten die fruhzeitlichen Bergleute die Schachte wieder Entdeckt wurde das Bergwerk in den 1980er Jahren Seit 1984 fanden erste Grabungen des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege statt Durch den Betrieb von Sand und Kiesgruben in der unmittelbaren Umgebung der archaologischen Fundstatte ist diese in ihrem Bestand bedroht Durch neue Kiesgruben wurden neue Schachte angeschnitten Daher wird das Bergwerk im Rahmen von Rettungsgrabungen seit Juli 1998 von der Kreisarchaologie Kelheim erforscht Die Ausgrabungen erfolgen in Kooperation mit den Instituten fur Ur und Fruhgeschichte der Universitaten in Koln und Frankfurt Finanziert wird das Ausgrabungsprojekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG Ein Querschnitt durch einen typischen Bergwerksschacht kann im Stadtmuseum Abensberg besichtigt werden 48 826666666667 11 880833333333 Koordinaten 48 49 36 N 11 52 51 OLiteratur BearbeitenAlexander Binsteiner Jungsteinzeitliche Hornsteinimporte aus Bayern in Oberosterreich In Linzer Arch Forsch Sonderheft 53 Linz 2015 S 10 13 Frank D Davis Die Hornsteingerate des alteren und mittleren Neolithikums im Donauraum zwischen Neuburg und Regensburg Bonner Hefte zur Vorgeschichte Nr 10 Bonn 1975 Manfred Moser Der vorgeschichtliche Bergbau auf Plattensilex in den Kalkschiefern der Altmuhlalb und seine Bedeutung im Neolithikum Mitteleuropas Archaologische Informationen 4 1978 S 45 81 Michael M Rind Zum Stand der Ausgrabungen im Arnhofener Hornsteinbergwerk In Hans Jurgen Beier und Ralph Einicke Hrsg Varia Neolithica III Gedenkschrift fur Annemarie Hausser und Helmut Spatz Langenweissbach 2004 Alexander Binsteiner Das neolithische Feuersteinbergwerk von Arnhofen Ldkr Kelheim Ein Abbau auf Jurahornsteine in der Suedlichen Frankenalb Bayer Vorgeschbl 55 Muenchen 1990 S 1 56 Alexander Binsteiner Die Lagerstatten und der Abbau bayerischer Jurahornsteine sowie deren Distribution im Neolithikum Mittel und Osteuropas Jahrbuch RGZM 52 2005 Mainz 2006 S 43 155 Ralf Blank Plattenhornsteinartefakte im sudlichen Westfalen Ein Beitrag zur Distribution suddeutscher Plattenhornsteine im Neolithikum Mitteleuropas In Archaologisches Korrespondenzblatt 23 1993 H 4 S 29 39 Georg Roth Geben und Nehmen Eine wirtschaftshistorische Studie zum neolithischen Hornsteinbergbau von Abensberg Arnhofen Kr Kelheim Niederbayern Dissertation Uni Koln 2009 Michael Baales Ein kurzer Gang durch die alteste Geschichte Westfalens S 26 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chert from Abensberg Arnhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien FAU Erlangen Nurnberg Lithothek Plattenhornstein Typ Abensberg Arnhofen 1 FAU Erlangen Nurnberg Lithothek Plattenhornstein Typ Abensberg Arnhofen 2 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Roth Geben und Nehmen Band I Eine wirtschaftshistorische Studie zum neolithischen Hornsteinbergbau von Abensberg Arnhofen Kr Kelheim Niederbayern in IV Banden Dissertation Universitat zu Koln 2008 S 635 Pierre Allard Hrsg Flint mining in prehistoric Europe interpreting the archaeological records BAR international European Association of Archaeologists Archaeopress 2008 ISBN 1 4073 0371 6 S 31 a b Georg Roth Geben und Nehmen Band I Eine wirtschaftshistorische Studie zum neolithischen Hornsteinbergbau von Abensberg Arnhofen Kr Kelheim Niederbayern in IV Banden Dissertation Universitat zu Koln 2008 S 329 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuersteinbergwerk von Abensberg Arnhofen amp oldid 233207429