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Der Herzogskasten in Abensberg ist ein gotischer Profanbau Er diente ursprunglich als Getreidespeicher Zehentstadel und Lagerhaus fur sonstige Guter Heute beherbergt er das Stadtmuseum Abensberg und die Touristinformation Dollingerstrasse 18 Der Herzogskasten in Abensberg nach der Sanierung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Gebaudes 2 Sanierung und heutige Nutzung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte des Gebaudes BearbeitenDer Herzogskasten von Abensberg wurde in seiner ursprunglichen Form etwa zwischen 1450 und 1480 aus Bruchsteinmauerwerk erbaut und gehorte zum Abensberger Schloss in unmittelbarer Nachbarschaft Im Salbuch der Herrschaft Abensberg von 1467 heisst es Hernach ist verschiben und vermergkt der Herrschaft zu Abennsperg gult alle grosse und klaine an getraide pfenningen und anderm wie die genant ist gehorent zue dem kasten des sloss und stat Abennsperg Es kann sich zwar bei dem erwahnten Gebaude auch um einen Vorgangerbau gehandelt haben dendrochronologische Untersuchungen haben jedoch 2001 ergeben dass der jetzige Herzogskasten in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts errichtet wurde Zu dieser Zeit regierten allerdings noch die Herren von Abensberg erst spater fielen Stadt und Speicher an die bayerischen Herzoge Die fruher ebenfalls gebrauchliche Bezeichnung Troadstadel weist auf seine ursprungliche Funktion als Kornspeicher hin Troad bedeutet Getreide Etwa um 1597 wurde das Gebaude teilweise abgebrochen die einzelnen Stockwerke wurden erhoht und ein machtiger neuer Dachstuhl wurde errichtet Das Gebaude verfugt seitdem uber drei Voll und drei Dachgeschosse Ein Teil wurde mit einem Tonnengewolbe unterkellert Dieser Keller ist ein nachtraglicher Einbau der jedoch nicht datiert werden kann Im Osterreichischen Erbfolgekrieg wurden im Herzogskasten militarische Guter gelagert nach der Schlacht von Abensberg diente er zur Unterbringung der Kriegsgefangenen Im Jahre 1863 erwarb die Stadt Abensberg das Gebaude vom Konigreich Bayern Um diese Zeit erfolgte der folgenreichste Eingriff in die historische Bausubstanz Um die stadtische Hopfen Praparier Anstalt unterbringen zu konnen wurde ein grosser Schacht durch samtliche Stockwerke gebrochen Unter anderem wurden ein Kamin fur die Hopfendarre ein Lastenaufzug sowie mehrere Holztreppen eingebaut und dabei erhebliche Teile der historischen Holzdecken zerstort Von 1961 bis 1985 war der Herzogskasten als Lager und Verkaufsgebaude an einen Mobelhandler verpachtet Nachdem die Stadt Abensberg das Gebaude zwischenzeitlich verkauft hatte zerschlugen sich die Plane zur Umwandlung in ein Wohnhaus Sie kaufte das in einem schlechten Zustand befindliche Gebaude zuruck und begann 2001 mit der Planung fur eine Sanierung Nach deren Abschluss sollten dort die Touristinformation sowie das bis dahin uber dem Kreuzgang des Karmelitenklosters befindlicheAventinusmuseum untergebracht werden Sanierung und heutige Nutzung BearbeitenIm Zuge der Sanierung mussten nicht nur verfaulte Dachsparren erneuert feuchtes Mauerwerk getrocknet und Fundamente verstarkt werden Besondere Probleme bereitete den Planern auch der Brandschutz Das Gebaude war naturgemass nicht fur einen grossen Publikumsverkehr ausgelegt der Ein bzw Anbau zusatzlicher Fluchttreppenhauser war ausserdem aus denkmalschutzerischen Grunden nicht moglich Aus diesem Grund wurde im Bereich der im 19 Jahrhundert erfolgten Deckendurchbruche ein Uberdrucktreppenhaus eingebaut Im Brandfall schliessen sich die Turen zu den einzelnen Stockwerken starke Geblase im Keller erzeugen einen Uberdruck und verhindern dass Rauch in das Treppenhaus eindringt Gleichzeitig mit der Sanierung wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet Im Herzogskasten sollte sowohl die Touristinformation als auch das neue Stadtmuseum der Stadt Abensberg untergebracht werden Diese doppelte Nutzung ermoglicht die durchgehende Offnung des Museums Das Stadtmuseum Abensberg geht in seinen Ursprungen auf das Ende des 19 Jahrhunderts zuruck Peter Paul Dollinger und Nikolaus Stark grundeten 1865 eine lokalhistorische Sammlung die ab 1899 im Rathaussaal zu sehen war Am 11 Juni 1926 wurde der Abensberger Heimatverein gegrundet der eine heimatkundliche Sammlung aufbaute Eine der treibenden Krafte war dabei Franz Xaver Osterrieder Diese Sammlung war zuerst im so genannten Heimathaus der Offentlichkeit zuganglich 1946 legte man beide Sammlungen zusammen und zeigte sie in einer Ausstellung im Abensberger Rathaus die von Alfons Listl betreut wurde 1963 nach der Restaurierung des Karmelitenklosters entstand uber dem Kreuzgang ein neues Museum das so genannte Aventinusmuseum unter der Leitung von Fritz Angruner Im Jahre 2002 ubereignete der Heimatverein Abensberg seine Sammlung der Stadt Vor der Unterbringung im neuen Domizil erarbeitete Maria Rind unter Mitwirkung der Landesstelle fur die nichtstaatlichen Museen in Bayern ein vollig neues Ausstellungskonzept Den Besuchern stehen nun Audioguides und mehrere Medienterminals zur Verfugung wo unter anderem Filme und Tondokumente betrachtet bzw angehort werden konnen Die sieben Stockwerke sind folgendermassen eingeteilt Kellergeschoss Darstellung des jungsteinzeitlichen Arnhofener Feuersteinbergwerks Erdgeschoss Touristinformation Museumsshop Garderobe 1 Obergeschoss Raum fur Sonderveranstaltungen und ausstellungen 2 Obergeschoss Von der Burg zur Stadt Stadtgeschichte vom Mittelalter bis nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Obergeschoss Leben in der Stadt Handwerke regionale Wirtschaft und hauslicher Alltag 4 Obergeschoss Religioses Leben in und um Abensberg Kirchen Kloster Wallfahrten und religiose Kunst einschliesslich der Kaiserkrippe von Sebastian Osterrieder 5 Obergeschoss Beruhmte Sohne der Stadt und Forschungszelle Herzogskasten Beruhmte Sohne waren Johannes Aventinus 1477 1534 bayerischer Geschichtsschreiber Aloisius Wigulaus Kreittmayr 1705 1790 bayerischer Minister und bedeutender Jurist allerdings nicht in Abensberg selbst geboren Joseph von Hazzi 1768 1845 bayerischer Beamter und AufklarerDie Forschungszelle ist eine kleine Prasenzbibliothek in Zusammenarbeit mit der Universitatsbibliothek Regensburg und verfugt uber zwei Computerarbeitsplatze Am 7 Juli 2006 erfolgte die feierliche Eroffnung des renovierten Herzogskastens in Anwesenheit des bayerischen Innenministers Gunther Beckstein Mittlerweile hat das Museum mehrere Sonderausstellungen gezeigt etwa uber den Abensberger Kunstler Ferdinand Kieslinger die Abensberger Stadtentwicklung die Abensberger Motorsportgeschichte und uber die Kulturgeschichte der Weihnachtskrippe Siehe auch BearbeitenListe der Museen in BayernLiteratur BearbeitenGeorg Paula Volker Liedke Michael M Rind Landkreis Kelheim Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band II 30 Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1992 ISBN 3 7954 0009 0 S 32 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogskasten Sammlung von Bildern Webseite des Stadtmuseums Abensberg48 814722222222 11 845555555556 Koordinaten 48 48 53 N 11 50 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogskasten Abensberg amp oldid 231765660