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Das Kloster Abensbergist ein ehemaliges Kloster der Karmeliten in Abensberg in Bayern in der Diozese Regensburg Historische Ansicht des ehemaligen Karmelitenklosters von Suden Heutiger Zustand 2021 Nordtrakt des Klosters am linken Bildrand die KlosterkircheAussenansicht der ehemaligen Klosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche 3 Kreuzgang 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster Abensberg mit der Klosterkirche Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel wurde durch Graf Johannes II von Abensberg und seine Frau Agnes von Lichtenstein den Weissen Brudern wie man damals die Karmeliten nannte am 27 Marz 1389 gestiftet Am 20 Dezember 1390 gestattete Papst Bonifatius IX die Klostergrundung am 7 September 1391 erfolgte die Genehmigung durch den Regensburger Bischof Johann Die endgultige Schenkung wurde am 7 April 1392 amtlich vollzogen Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Klostergebaude schwer beschadigt Die Grundsteinlegung fur den Neubau erfolgte erst am 2 April 1686 Im Zuge der Sakularisation wurde das gesamte Vermogen des Klosters beschlagnahmt Am 30 Marz 1802 wurde der Konvent 24 Patres und sieben Bruder vertrieben Neue Heimstatt fanden sie im Karmelitenkloster Straubing Grosse Teile des Klosterinventars wurden zerstort oder geplundert die Bucher aus der Bibliothek wurden teilweise zur Befestigung von Wegen verwendet 1853 54 versuchte der Straubinger Prior Cyrill Knoll das Abensberger Kloster wieder mit Ordensbrudern zu besiedeln scheiterte jedoch an der ablehnenden Haltung des Regensburger Bischofs Valentin von Riedel Die ehemalige Klosterkirche diente 1809 in der Schlacht von Abensberg als Kriegsgefangenenlager spater als Lagerhalle Erst ab 1817 wurde sie wieder fur Gottesdienste genutzt Im Jahre 1839 ging die Kirche als Eigentum an die Stadt Abensberg uber 1939 wurde sie wieder der Pfarrgemeinde St Barbara ubertragen Im April 1945 wurden der Dachstuhl sowie alle Fenster von mehreren Artilleriegranaten zerstort Danach wurde die Kirche in mehreren Schritten renoviert im Jahre 1989 600 Jahre nach der Stiftung und 50 Jahre nach der Ubertragung an die Pfarrgemeinde waren die Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen Schliesslich erhielt die Klosterkirche noch eine neue Orgel die in das vorhandene alte Gehause eingepasst wurde dieses wurde allerdings ein Stuck nach vorne versetzt um dahinter Platz fur zusatzliche Register zu schaffen Die ausgedehnten Garten die sich sudlich der Klostergebaude befanden wurden uberbaut Die ehemalige Klosterbrauerei diente bis in die 1930er Jahre als Gefangnis Im Hauptteil des eigentlichen Klostergebaudes war von 1817 bis 1974 das stadtische Krankenhaus untergebracht Heute befinden sich hier die Veranstaltungsraume des Aventinums das nach Johannes Aventinus benannt ist sowie die Volkshochschule und eine Zahnarztpraxis Ein weiterer Teil des Gebaudekomplexes diente bis 2004 als Druckerei und beherbergt nach der Renovierung das Amt fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Auf dem Dach des Klosters konnen jedes Jahr Storche beim Bruten beobachtet werden Klosterkirche BearbeitenDer genaue Zeitpunkt des Baubeginns ist heute nicht mehr bekannt durfte aber zwischen 1389 und 1392 gelegen haben Fur das Jahr 1442 ist jedenfalls eine Altarweihe belegt Ursprunglich besass die gotische Klosterkirche eine flache Holzdecke die im Jahre 1614 auf Veranlassung des damals bereits abgedankten Herzogs Wilhelm des Frommen erneuert und bemalt wurde 1691 wurde der Fussboden aufgefullt und erhoht 1673 kam die Orgelempore am Westende des Kirchenschiffs 1697 die Josefskapelle an der Sudseite hinzu Die tiefgreifendste Umgestaltung der Kirche erfolgte jedoch von 1710 bis 1712 Die Plane hierzu stammten von dem Franziskaner Fr Philipp Blank Baumeister war Andreas Haisinger aus Straubing der Bruder des Abensberger Priors Ambrosius Die Innenausmalung stammt von dem Kelheimer Jakob Schlemmer Der Hochaltar wurde von seinem ursprunglichen Platz am Ostende des Chores weiter in Richtung Kirchenschiff verschoben um dahinter Platz fur eine Sakristei sowie einen daruber liegenden Betraum fur die Bruder zu schaffen Die Holzdecke wurde durch ein Tonnengewolbe ersetzt Auch die ubrige Innenausstattung wurde nachfolgend barockisiert Der heutige Hochaltar stammt aus dem Jahre 1717 mehrere Seitenaltare aus den Jahren 1715 und 1719 und die Kanzel aus der Zeit um 1720 1712 erhielt die Kirche auch eine reich verzierte Orgel von der jedoch nur noch das Gehause original erhalten ist Die Fenster der Klosterkirche bestehen heute aus Klarglas ob sie fruher in Glasmalerei gefertigt waren lasst sich nicht mehr feststellen Anstelle eines eigenstandigen Turmes hat die Kirche lediglich einen Dachreiter Dieser war ursprunglich sechseckig mit Spitze erhielt spater aber eine Kuppel 1860 wurde er durch einen viereckigen Turm ersetzt Heute tragt die Kirche eine achteckige Version mit zwiebelformiger Kuppel nbsp Innenansicht Blick zum Altar nbsp Hochaltar nbsp Kanzel nbsp Empore und OrgelKreuzgang BearbeitenWahrend die Klosterkirche erst Mitte des 15 Jahrhunderts fertiggestellt wurde stammt der Kreuzgang aus dem 14 Jahrhundert Die annahernd quadratische Anlage umgibt einen von zwei Innenhofen befindet sich unmittelbar sudlich neben der Klosterkirche und ist von der rechten Seitenkapelle aus zuganglich Zum Innenhof hin besitzt der Kreuzgang hohe Spitzbogenfenster Bei der letzten Renovierung im Jahre 2003 wurden diese Fenster mit einer Verglasung versehen um witterungsbedingte Feuchtigkeitsschaden im Kreuzgang kunftig zu vermeiden Ausserdem wurde bei dieser Renovierung ein Fresko mit der altesten bekannten Stadtansicht von Abensberg entdeckt Zwischen 2005 und 2015 wurde bei 15 Fenstern die einfarbige Verglasung durch farbige Glasbilder ersetzt deren Motive mit der Geschichte Abensbergs in Verbindung stehen Sie zeigen im Nordflugel des Kreuzgangs verschiedene Wappen im Westflugel Abensberger Kirchen im Sudflugel Heiligenfiguren und im Ostflugel Szenen aus der Abensberger Geschichte Alle Fenster wurden von dem Abensberger Kunstler Johannes Rohen gestaltet und von der Regensburger Glasmalerfirma Schwarzmayr angefertigt 1 2 Seit 1468 hatten die Abensberger Grafen ihre Familiengrablege nicht mehr im Kloster Rohr sondern in der Antoniuskapelle die sich sudlich der Abensberger Klosterkirche befand Spater wurden die Grabdenkmaler dann in den Nordflugel des Kreuzgangs ubertragen Seit der Sakularisation befindet sich der Kreuzgang wie auch grosse Teile der ubrigen Klostergebaude in stadtischem Besitz Uber Jahrzehnte waren hier die Feuerloschgerate gelagert Gegenwartig dienen Kreuzgang und Innenhof als Ort fur verschiedene Veranstaltungen unter anderem fur Konzerte oder Empfange Uber dem Kreuzgang war von 1963 bis zur Renovierung 2002 das Aventinus Museum untergebracht das unter anderem an den beruhmtesten Sohn der Stadt den spateren bayerischen Geschichtsschreiber Johannes Aventinus erinnerte Seit dem 7 Juli 2006 befindet sich das vollig neu gestaltete Museum als Stadtmuseum Abensberg im Herzogskasten der um 1450 erbaut wurde Die Raume uber dem Kreuzgang werden seitdem als Museumsdepot genutzt Das Grabmal von Aventinus Lehrer Pater Jodocus Berndorfer 1500 befindet sich in der Klosterkirche neben dem Eingang zur Kapelle der schmerzhaften Muttergottes Im Kreuzgang befindet sich auch der Zugang zur Gruft fur die verstorbenen Bruder des Klosters Sie kann im Rahmen der Abensberger Kellerfuhrungen besichtigt werden Literatur BearbeitenDehio Bayern II Niederbayern S 1 7 Adam Rottler Abensberg im Wandel der Zeiten Eigenverlag Abensberg 1972 Kath Pfarramt St Barbara Abensberg Hg 600 Jahre Karmelitenkirche Abensberg 1389 1989 Festschrift Abensberg 1989 Maximilian Georg Kroiss Wirtschaftliches Gebaren im Bettelorden dargestellt am Beispiel der beschuhten Karmeliten in Abensberg im 18 Jahrhundert Abensberg 1993 Bietet einen umfassenden Uberblick uber die Organisation des Kollektenwesens vor allem aber eine prazise Einordnung des Klosters in das stadtische Leben Egon Johannes Greipl und Reinhard Heydenreuter Die Jugenderinnerungen des Joseph von Hazzi S 146 FN 16 in Konrad Ackermann Alois Schmid Wilhelm Volkert Hgg Bayern vom Stamm zum Staat Festschrift fur Andreas Kraus zum 80 Geburtstag Band 2 Munchen 2002 Eintragungsantrag zur Ursprungsbezeichnung Abensberger Spargel Amtsblatt der Europaischen Union vom 24 Februar 2012 C 55 27 Aus einer Darstellung des wirtschaftlichen Gebarens des Bettelordens der beschuhten Karmeliter von Maximilian Georg Kroiss geht hervor dass wahrscheinlich bereits im Jahr 1730 Spargel in der Region Abensberg angebaut wurde Diesem Antrag wurde am 8 November 2012 zugestimmt 3 Maximilian Georg Kroiss Der Hof der Abensberger Karmeliten in Arnhofen in Pfarrei Pullach Hg Ein Blick durch die Jahrhunderte Pullach 1995 Maximilian Georg Kroiss Wallfahrten vom Hof der Karmeliten in Arnhofen ausgehend in Hans Josef Bosl Maximilian Georg Kroiss Hgg 500 Jahre Pfarrwallfahrt Abensberg Bettbrunn Abensberger Hefte 2 Abensberg 1997 Maximilian Georg Kroiss Die Abensberger Krippe ein Geschenk des Pfarrmesners Johann Monifelder in Thomas Huber Die Abensberger Jahreskrippe Vermachtnis und Auftrag Abensberger Hefte 4 Abensberg 1999 Maximilian Georg Kroiss Die spatgotischen Fresken in der Karmelitenkirche von Abensberg Darstellung und Bedeutung der Kommunion unter beiderlei Gestalten Sonderdruck aus Beitrage zur Geschichte des Bistums Regensburg Band 40 2006 Maximilian Georg Kroiss Die Einnahmen und Ausgaben des Abensberger Karmelitenklosters im 18 Jahrhundert Ein Beitrag zur Bettelordensgeschichte in Heidemarie Specht und Ralph Andraschek Holzer Hgg Bettelorden in Mitteleuropa Geschichte Kunst Spiritualitat Referate der gleichnamigen Tagung vom 19 bis 22 Marz 2007 in St Polten Beitrage zur Kirchengeschichte Niederosterreichs 15 Geschichtliche Beilagen zum St Poltner Diozesanblatt 32 St Polten 2008 Maximilian Georg Kroiss Karmelitenkloster Abensberg in Edeltraud Klueting Stephan Panzer und Andreas H Scholten Hgg Monasticon Carmelitanum Die Kloster des Karmelitenordens O Carm in Deutschland von den Anfangen bis zur Gegenwart Munster 2012 Joseph R Schuegraf Das Kameliten Kloster zu Abensberg 1861 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karmelitenkloster Abensberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster in Bayern Abensberg Die Weissen Bruder und Aventinus Haus der Bayerischen Geschichte Karmelitenkloster Abensberg Abensberger Impressionen Karmelitenkloster Abensberg GSN 60000 in Germania Sacra http klosterdatenbank germania sacra de gsn 60000 Franz Piendl Geschichte im Kreuzgang hrsg von der Stadt Abensberg PDF 2 0 MB Geschichtlicher Abriss uber das Kloster und Beschreibung der einzelnen Glasfenster im KreuzgangEinzelnachweise Bearbeiten Ingo Knott Geschichte im Kreuzgang auf der Website der Stadt Abensberg 29 Marz 2016 Wolfgang Abeltshauser Das letzte Fenster ist montiert MZ online 7 Dezember 2015 Amtsblatt der Europaischen Union vom 8 11 2012 L 308 348 815905555556 11 845219444444 Koordinaten 48 48 57 3 N 11 50 42 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karmelitenkloster Abensberg amp oldid 228604514