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Lauenstein ist ein Ort im oberen Muglitztal der heute ein Stadtteil der Stadt Altenberg ist Es zahlt zu den altesten Siedlungsgrundungen im Osterzgebirge und erhielt 1494 das Stadtrecht 1994 wurde Lauenstein mit Barenstein unter dem Namen Barenstein zusammengeschlossen und 1996 nach Geising umgegliedert mit dem es 2011 nach Altenberg eingemeindet wurde LauensteinStadt AltenbergKoordinaten 50 47 N 13 50 O 50 7825 13 825555555556 518 Koordinaten 50 46 57 N 13 49 32 OHohe 518 470 710 m u NHNEinwohner 514 31 Dez 2021 1 Eingemeindung 1 Marz 1994Eingemeindet nach BarensteinPostleitzahl 01778Vorwahl 035054Lauenstein Sachsen Lage von Lauenstein in SachsenSchloss LauensteinSchloss Lauenstein Marktansicht 1901Marktansicht um 1907Blick auf Lauenstein 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Geologie 1 3 Naturraum 2 Geschichte 2 1 Grundung 2 2 Wappen und Name 2 3 Entwicklung von Burg und Schloss 2 4 Entwicklung der Stadt 2 5 Stadtbild 2 6 Bauliche Struktur und sehenswerte Bauwerke 2 7 Eingemeindungen 2 8 Einwohner und Grossenentwicklung 2 9 Stadtepartnerschaften 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Entwicklung der Wirtschaft 3 2 Ansassige Unternehmen 3 3 Entwicklung des Verkehrswesens 4 Kultur Freizeit Bildung Sozialwesen 4 1 Museen 4 2 Parks 4 3 Freizeit 4 4 Regelmassige Veranstaltungen 4 5 Offentliche und soziale Einrichtungen 4 6 Bildung 5 Sonstiges 5 1 Katastrophen und Unglucke 5 1 1 Hochwasser 5 1 2 Kriege 5 1 3 Stadtbrande 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter 6 2 Personen die vor Ort gewirkt haben 7 Dialekt 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Lauenstein auf der Oberreitschen Karte von 1821Geografische Lage Bearbeiten Lauenstein liegt etwa 40 km sudlich von Dresden im Osterzgebirge im oberen Tal der Muglitz Der Ort erstreckt sich vom Bahnhof auf 470 m Hohe an den linken Hangen der Muglitz bis 710 m hoch aufsteigend uber dem Fluss Das Zentrum befindet sich auf einer Terrasse etwa 50 m uber dem Muglitztal Geologie Bearbeiten Die im Raum Lauenstein lagernden Untergrundgesteine sind dem Freiberger Grauen Gneis zuzuordnen Dieses Gestein entstand im Laufe der Heraushebung des Erzgebirges bei der Umwandlung alterer Sedimente unter hohem Druck In der letzten Phase der Gebirgsbildung kam es im Oberkarbon zum Aufstieg metallhaltiger Losungen und Dampfe die in die Erdkruste eindrangen und Erzlagerstatten bildeten Naturraum Bearbeiten nbsp Muglitztal oberhalb von Lauenstein nbsp Schloss LauensteinDie Umgebung Lauensteins gehort zum Osterzgebirge einer bis zu 905 m hohen abgetragenen Rumpfflachenlandschaft mit wenig ausgepragten Erhebungen Einzige Ausnahme bildet der 824 m hohe Basaltschlot des Geisingberges etwa vier Kilometer sudwestlich von Lauenstein Nach Norden hin nehmen die Hohen gleichmassig ab Den gebirgigen Charakter und ihre Gliederung erhalt die Region durch tief eingeschnittene Flusstaler insbesondere das der Muglitz Das Lauensteiner Klima wird von Jahresmitteltemperaturen um 6 C und jahrlichen Niederschlagen um 870 mm davon etwa 25 als Schnee bestimmt Da ringsum die Hohenzuge die Stadt um etwa 80 m uberragen ist sie gegen das mitunter recht raue Erzgebirgsklima geschutzt Die vorwiegend zu Braunpodsolen verwitternden Gneisboden ermoglichen eine ackerbauliche Nutzung Vegetationsperiode etwa 200 Tage die sich allerdings wegen des Klimas und der geringen Ertragsleistung der Boden auf die Grunlandwirtschaft konzentriert Der ursprunglich im Umfeld dominierende Fichten Tannen Buchen Mischwald ist weitgehend der Landwirtschaft Besiedlung und dem Bergbau zum Opfer gefallen Die Waldarmut der Kammlagen im Osterzgebirge war in der Vergangenheit mitverantwortlich fur wiederholt aufgetretene und teils verheerende Hochwasser von denen das Muglitztal im Allgemeinen und die im Tal gelegenen Teile Lauensteins im Speziellen vor allem 1927 und 2002 besonders betroffen waren Geschichte Bearbeiten nbsp Lauensteiner WappenGrundung Bearbeiten Die Siedlung geht auf eine im 12 Jahrhundert errichtete Grenzburg zuruck die 1289 erstmals als castrum Levensteyn erwahnt wurde Bereits 1241 wurde allerdings ein Christianus de Lewensteine Sohn des Boriwo de Tarant Verwalter der markmeissnischen Burg Tharandt erwahnt Der Ort Lauenstein entstand als Suburbium im Schutz der Burg Er wurde 1340 erstmals als hous mit dem stetychein bezeugt Wappen und Name Bearbeiten nbsp Ortswappen am BahnhofDas blaue Wappen der einstigen Stadt stellt einen goldenen Lowen dar der eine silberne Felswand ersteigt Das Motiv des felsenkletternden Lowens wurde erstmals auf einem Siegel des Jahres 1683 verwendet Es bezieht sich auf den Stadtnamen Der Ursprung des Namens Lauenstein ist ungeklart BRANDNER 1845 fuhrte ihn auf Lowen zuruck die seiner Ansicht nach im erzgebirgischen Urwald vorkamen Weitere Deutungen beziehen sich auf eine Ableitung vom Namen Leonhard verweisen auf die windgeschutzte Lage der laue stein oder konstruieren eine Ableitung aus den englischen Wortern low und stone Lagebeschreibung des Burgfelsens Realistisch scheint aber vielmehr dass die Burgherren das Wappentier wahlten weil es sich nach den Kreuzzugen als Schildtier der Ritter grosser Beliebtheit erfreute Moglicherweise bestand aber auch ein Zusammenhang zu den im markgraflich meissnischen oder im bohmischen Wappen vorkommenden Lowen Die Schreibweise des Namens von Burg und Stadt wechselte im Lauf der Geschichte mehrmals Uberliefert sind u a die Schreibweisen castrum Levenstyn vor 1289 Lewenstein 1320 Leuwenstein 1372 Lauwensteyn 1386 Lawenstein 1389 Lauwinsteyn 1412 Lawenstein 1485 und Laustein 1515 Die heutige Schreibweise erschien erstmals bereits 1410 setzte sich aber erst ab 1800 durch Entwicklung von Burg und Schloss Bearbeiten nbsp Schloss Lauenstein um 1860 Hauptartikel Schloss Lauenstein Uber die der Stadtentwicklung vorausgehende Grundung der Burg Lauenstein wohl um 1200 herrscht in der Geschichtsschreibung Unsicherheit Eine Reihe von Autoren Schmidt 1927 Hammermuller 1964 Blaschke 1966 schreibt die Anlage der Burg den Markgrafen von Meissen zu wahrend Adam 1994 bohmische Adlige als Grundungsvater sieht Sollte der erste Fall zutreffen dann diente die Anlage wohl dem Schutz der Ende des 12 Jahrhunderts entdeckten Erzlagerstatten nahe Freiberg und Dippoldiswalde Wenn die Grundung dagegen von der bohmischen Familie der Hrabischitzer initiiert wurde war Lauenstein wohl eher ein Vorposten der Burgen in Graupen und Kulm Fest steht dass sich die Burg zum Zeitpunkt ihrer Ersterwahnung 1289 als castrum Levensteyn im Besitz der Markgrafen von Meissen befand Sie wurde in einer Fruhphase der Erschliessung des oberen Osterzgebirges auf einem steilen Bergsporn uber dem Muglitztal als Grenzburg errichtet Da sie nur von der schmalen Bergseite aus zuganglich war konnte sie besonders wirksam befestigt und geschutzt werden Die Burg war Ausgangs und Stutzpunkt der ritterlich bauerlichen Kolonisation 2 Aus dieser Kolonisation gingen die Dorfer Liebenau Lowenhain Furstenau und Furstenwalde hervor Die Burg Lauenstein schutzte diese Siedlungen und die Wege des Kulmer Steiges nach Bohmen ostlich von ihr und sicherte gleichzeitig die Herrschafts und Besitzanspruche der Markgrafen von Meissen auf dem an Bodenschatzen reichen Grenzwald ab nbsp Reste der mittelalterlichen BurganlageIn der Entstehungszeit verfugte die Anlage wahrscheinlich nur uber eine vergleichsweise einfache Bauform dreieckige Kernburg ohne Bergfried mit Torturm Da Lauenstein aber bereits 1340 als Schloss erwahnt wird kann von einer raschen Erweiterung der baulichen Anlagen und von einer Entwicklung hin zu einer typisch mittelalterlichen Burg ausgegangen werden Von der eigentlichen Burg sind heute allerdings nur noch Reste erhalten da die Anlage nach einem verheerenden Stadtbrand am 2 Mai 1594 niederbrannte und an ihrer Stelle bis ins 17 Jahrhundert hinein ein Renaissancebau als Wohnschloss errichtet wurde Dabei erfolgte die Anlage einiger reich mit Bildhauer Stuck und Malerarbeiten ausgestatteter Raume die das Schloss noch heute sehenswert machen Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts waren Schloss und Stadt Lauenstein auch Mittelpunkte der ausgedehnten gleichnamigen Grundherrschaft die bereits im 15 Jahrhundert bis auf den Erzgebirgskamm nahe Zinnwald reichte 1835 umfasste diese Herrschaft eine Flache von 94 km mit der Stadt Neugeising 15 Dorfern bzw kleineren Siedlungen darunter Bornersdorf Breitenau Furstenau Furstenwalde Hennersbach Liebenau Lowenhain Oelsengrund und Zinnwald mit insgesamt 5 219 Bewohnern nbsp Torhaus nbsp Blick vom Schlossgarten auf Schloss LauensteinGegenuber diesen Untertanen verfugte der Lauensteiner Burg und Grundherr uber zahlreiche Rechte und Privilegien darunter das Bergregal auf niedere Metalle die Binnenfischerei in allen Bachen und Flussen den Mahlzwang in den Muhlen der Grundherrschaft die Entrichtung von Lehngeldern bei Besitzveranderungen Erbzinsen Grundsteuer sowie die niedere und hohe Gerichtsbarkeit Letzteres umfasste auch Verurteilungen zum Tode vollstreckt z B am 21 Dezember 1602 den 21 Decembr ist zu Launstein auf dem Marckte der gewesene Burgermeister Phillipp Schelle nebst Stephan Richters Eheweibe Ehebruchs wegen enthauptet Thomas Schmatzens Eheweib aber mit der jener auch zugehalten verwiesen worden 3 Zwischen 1607 und 1730 wurden auf dem Marktplatz vor dem Schloss sechs Todesurteile u a wegen Ehebruch Kindestotung und Mord vollstreckt Die wirtschaftliche Bedeutung der grundherrschaftlichen Privilegien verdeutlichen folgende Zahlen Noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts konnte der Grundherr aus seiner Herrschaft jahrlich 1 371 Taler Geldzinsen 161 Scheffel Zinskorn 715 Scheffel Zinshafer 410 Huhner und Ganse uber 2 500 Eier sowie uber 2 300 Tage mit Dienstverpflichtungen Feldarbeit Ernte Handwerksleistungen fur sich beanspruchen Ab Mitte des 19 Jahrhunderts kamen die grundherrlichen Forderungen allmahlich ausser Gebrauch Sie wurden teils durch neue Gesetze ersetzt die Naturalleistungen durch Geldrenten abgelost Mit dem Regalbergbaugesetz von 1851 verlor die Herrschaft Lauenstein das niedere Bergregal und das Vasallenbergamt das seinen Sitz in Neugeising hatte und zu dessen Revier die seit dem 16 Jahrhundert erschlossenen reichen Zinnerzlagerstatten auf dem Zinnwald gehorten wurde aufgelost Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die damaligen Grundherren von Hohenthal Puchau im Rahmen der Bodenreform enteignet Ab 1943 waren im Schloss grosse Teile der wertvollsten Handschriften aus der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg eingelagert welche dann 1946 durch die Rote Armee beschlagnahmt wurden Im Schloss und seinen Nebengebauden kamen kurzfristig auch sudetendeutsche Vertriebene unter Seit 1980 wird die Anlage als Museum heute Osterzgebirgsmuseum genutzt Das Schloss und die Stadtkirche Lauenstein sind ausgewahlte Statten des UNESCO Welterbes Montanregion Erzgebirge Im Rahmen der jahrhundertealten Geschichte traten u a folgende Besitzer uber Burg und Herrschaft Lauenstein auf unvollstandig nbsp Doppelwappen fur Gunther von Bunau vor 1535 bis 17 November 1576 und seine Frau Magdalena geb von Ebeleben Die Inschrift lautet GVNTER V BIVNE AVF TESCHEN VND LAWENSTIN ANNO 1556 1320 Albert der Altere Burggraf in Leisnig verpfandet Schloss Lauenstein an Markgraf Friedrich I Meissen 1340 Burggrafen von Bergau 1372 Lauenstein wird bohmisches Lehen bis 1459 1374 1436 Die Familie von Kurbitz residiert als Vasall derer von Bergau auf Lauenstein 1436 Kurfurst Friedrich II belehnt Nikolaus Hans und Gunther von Planitz mit Lauenstein 1449 Kurfurst Friedrich II erwirbt Lauenstein um einen Anteil an den aufkommenden Zinnbergbau von Altenberg zu erlangen Er lasst Lauenstein von Vogten verwalten Einer der ersten Verwalter war Kaspar von Schonberg auf Rechenberg 1462 kurfurstliches Amt unter Franz von Korbitz 1464 Kurfurst Friedrich II verkauft Lauenstein an Hans Munzer einen reichen Bergwerksbesitzer und Ratsherren aus Freiberg Der Kaufpreis betrug 700 Schock Groschen Munzer war massgeblich an der bergbaulichen Erschliessung der Lauensteiner Region beteiligt In die Zeit seiner Grundherrschaft fallen wahrscheinlich die ersten Zinnfunde und der Beginn des Zinnbergbaus in und um Lauenstein Sein Sohn Erhard verkauft Lauenstein 1490 1490 Stephan Alnpeck der Jungere Landeshauptmann zu Freiberg erwirbt Lauenstein Er verschafft dem Ort stadtische Vorrechte 1497 nach anderen Quellen 1505 Friedrich von Saalhausen 1517 Die Familie von Bunau verwandt mit den von Saalhausen erwirbt Lauenstein Die Bunaus waren ein weitverzweigtes sachsisches Adelsgeschlecht die in Deutschland und Bohmen mit 15 Hauptstammen und 28 Nebenlinien vertreten waren Fur die Region des Osterzgebirges ubten sie einen massgeblichen Einfluss auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung aus Sie waren u a auch Burg und Grundherren auf Weesenstein und auf Schloss Kuckuckstein in Liebstadt 1821 ist die Familie aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs infolge des Siebenjahrigen Krieges des bayerischen Erbfolgekrieges und der napoleonischen Befreiungskriege zum Verkauf der Herrschaft Lauenstein gezwungen 1821 Lauenstein gelangt fur einen Preis von 175 000 Reichstalern in den Besitz von Carl Ludwig August Graf von Hohenthal auf Schloss Dolkau 1826 Nach nur funf Jahren ubernahm die Familie von Hohenthal auf Schloss Puchau die Anlage samt den Besitzungen Die von Hohenthals blieben bis zur Enteignung 1945 Schlossbesitzer Entwicklung der Stadt Bearbeiten nbsp Blick uber den Markt zum SchlossDie Siedlung Lauenstein entstand als Suburbium im Schutz der gleichnamigen Burg Sie war Mittelpunkt und damit Markt und Gewerbeort der gleichnamigen Grundherrschaft die sich bis auf den Erzgebirgskamm erstreckte und bereits im 15 Jahrhundert die Stadt Neugeising und sechs umliegende Dorfer umfasste Als Siedlung wurde Lauenstein erstmals 1340 urkundlich erwahnt Die Grundung scheint aber schon im 13 Jahrhundert erfolgt zu sein da in der Urkunde von 1340 schon von einer Kirche und drei Eisenhammern die Rede war Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte schrittweise und begann 1374 mit der Marktgerechtigkeit Recht zur Abhaltung eines Wochenmarktes 1489 durften die Einwohner einen Rat und Burgermeister wahlen das volle Stadtrecht erhielt Lauenstein erst 1493 durch den Besitzer Stefan Alnpeck Wirtschaftsgrundlage der Stadt deren Zentrum ein steil abfallender Marktplatz mit Burgerhausern geschutzt von einer Stadtmauer mit drei Toren war waren die stadtischen Rechte und das darauf fussende stadtische Handwerk die vor allem im Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft und der um 1450 einsetzende Bergbau Letzterer fuhrte zu einem bescheidenen Wohlstand auch weil die Herrschaft Lauenstein mehr umfasste als nur das Stadtgebiet und in ihren Grenzen sich Teile der reichen Zinnlagerstatten um Altenberg Geising Zinnwald befanden nbsp Lauenstein im Jahr 1839Bis ins 19 Jahrhundert erfuhr die Stadt keine grundsatzlichen qualitativen Veranderungen Die bebaute Flache wuchs kaum unabhangig von den Kriegseinflussen blieb auch die Einwohnerzahl auf niedrigem Niveau vergleichsweise konstant Geringe Entwicklungsimpulse setzten erst nach dem Ausbau der Verkehrswege Muglitztalstrasse 1857 Muglitztalbahn 1890 ein Dabei verhinderten das dichte Stadtnetz im Umfeld Altenberg Geising Barenstein Glashutte Liebstadt die naturraumlichen Bedingungen die leicht abseitige Lage und das weitgehende Fehlen einer eigenen umfangreichen Industrie eine nennenswerte Stadtentwicklung So blieb Lauenstein eine bescheidene Burg und Bergstadt die viel von ihrem ursprunglichen Geprage mit den schmalen steilen Strassen und alten Burgerhausern erhalten konnte und gerade deshalb eine stadtebauliche und touristische Anziehungskraft ausubt Dieses Potenzial wird allerdings von der Bevolkerungsschrumpfung und dem damit verbundenen Leerstand in zunehmendem Masse in Frage gestellt Lauenstein verzeichnet seit mehr als 50 Jahren eine abnehmende Einwohnerzahl Allein seit 1997 verlor der Ort mehr als ein Viertel der Bewohner Stadtbild Bearbeiten Lauenstein prasentiert sich aufgrund seiner geringen Grosse im Ort wohnen etwas uber 600 Einwohner 2006 als baulich kompakte Anlage Jedoch konnen die im Tal gelegenen Bauten zu denen u a das 1902 errichtete Amtsgericht heute Schule der 1938 neu in Betrieb genommene Bahnhof der Muglitztalbahn einige Wohnhauser und die teils erst in den letzten Jahren errichteten Gebaude der Fa Spinner gehoren von der Kernstadt unterschieden werden Bauliche Struktur und sehenswerte Bauwerke Bearbeiten nbsp Kirche St Marien und Laurentin Detail der Bunauschen Grabstelle nbsp Kirche St Marien und Laurentin Taufstein und Altar nbsp FalknerbrunnenDie Bebauung schliesst mit dem Marktplatz unmittelbar an das Schloss an Aufgrund fehlender Industrialisierung und der weitgehenden Verschonung von sonstigen Katastrophen verharrte Lauenstein jahrhundertelang in seinem Baubestand so dass die Bausubstanz der alten mittelalterlichen Bergstadt weitgehend erhalten blieb Nennenswerte bauliche Erweiterungen wurden erst Ende des 19 Jahrhunderts in Bahnhofsnahe und entlang der Talstrasse realisiert Der Ortskern ist von einer harmonischen Geschlossenheit von Kleinstadthausern der Handwerker und Handler gepragt Im Vorstadtel vor der ehemals westlichen Stadtmauer stehen noch die grosseren Hauser der Ackerburger Insgesamt stellen die Lauensteiner Hauser weitgehend bauliche Mischungen aus Fachwerk Giebelholz oder Schieferbeschlag und steinernen Erdgeschossen mit Tur und Torbogen aus Sandstein dar Das Ortsbild wird von der alten Burgruine mit dem Schloss und der Kirche bestimmt Renaissanceschloss 16 17 Jahrhundert reich verzierte Portale Schlosskapelle mit spatgotischen Masswerkfenstern und wertvollen Portratplastiken sowie Renaissancekanzel aus der Meissner Nikolaikirche prachtig ausgestaltete Innenraume Wappensaal Vogelsaal mit sehenswerten Decken und Wandmalereien und Stuckdecken Kirche St Marien und Laurentin 1596 1602 nach dem Stadtbrand von 1594 durch Gunther von Bunau als spatgotische dreijochige Hallenkirche mit massivem Turm erbaut bedeutende und einzigartige Sandsteinarbeiten des Manierismus dreistockiger Sandsteinaltar 1594 1602 von Michael Schwenke mit lebensgrossen Figuren der von Bunaus 1615 hinzugefugt durch Lorenz Hornig Bunaukapelle Erbgrabstelle der Herrschaftsfamilie Bunau um 1600 mit reicher Deckstuckierung und neun Meter hohem mit Alabaster Achat und Jaspis geschmucktem Familienepitaph der von Bunaus Falknerbrunnen erbaut 1912Eingemeindungen Bearbeiten 1976 Lauenstein wurde Mitglied des Gemeindeverbundes Altenberg 1 Marz 1994 Lauenstein wurde mit Barenstein unter dem Namen Barenstein zusammengeschlossen 1 August 1996 Lauenstein wurde nach Geising umgegliedert 1 Januar 2011 Durch die Eingemeindung von Geising wurde Lauenstein Altenberger StadtteilEinwohner und Grossenentwicklung Bearbeiten Die uber die Jahrhunderte bescheidene stadtebauliche Entwicklung Lauensteins spiegelt sich in der Einwohnerentwicklung deutlich wider Die Zahl der Bewohner belief sich bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts auf etwa 300 bis 600 Kriegszeiten wie das Jahr 1813 traten in der Statistik durch vergleichsweise hohe Bevolkerungsverluste deutlich hervor Die durch den Bau der Muglitztalstrasse und der Muglitztalbahn verursachten Entwicklungsimpulse bewirkten im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts ein Ansteigen der Einwohnerzahl auf etwa 900 Die grosste Einwohnerzahl hatte Lauenstein wie auch andere Orte in der Umgebung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Damals zahlte die Stadt knapp 1300 Bewohner wobei der Anstieg auf Zuzuge von Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten zuruckzufuhren war Seit 60 Jahren geht die Einwohnerzahl kontinuierlich zuruck Sie hat sich bis 2006 gemessen am Hochststand von 1946 mehr als halbiert Die Ursachen dieser Entwicklung sind hauptsachlich in der niedrigen Geburtenrate und der arbeits und ausbildungsplatzbedingten Abwanderung junger Menschen zu sehen Jahr Einwohnerzahl Wohnhauser1300 300 1 1530 400 1550 539 2 vor 1618 100nach 1648 69 Hauser davon 7 unbewohnt1779 226 69 Hauser 96 Familien 3 1801 84 25 Wustungen1813 819 1815 440 4 1831 591 991834 586 1839 600 981871 807 1890 872 Jahr Einwohnerzahl1900 760 5 1910 8741925 9641939 9741946 12861957 12441962 12021970 10621997 832 6 1998 8291999 8002000 8002001 7582002 740Jahr Einwohnerzahl2003 6902004 6402005 6192006 6172007 6032010 5692011 5642014 5442015 5342017 5292018 5172021 514 historische Daten zusammengestellt nach Um Altenberg Geising und Lauenstein Werte der deutschen Heimat Band 7 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1964 W Bachmann Lauenstein In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Heft 3 4 1930 Dresden 1930 S 161 187 Barbara Bechter St Marien und Laurentin Lauenstein Munchen Berlin 2000 Karlheinz Blaschke Das Stadtewesen vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Beiheft zum Atlas fur Geschichte und Landeskunde von Sachsen Leipzig Dresden 2003 Max Julius Buttner Chronik der alten Bergstadt Lauenstein nebst einer Geschichte der Burg und ihrer Besitzer und der Beschreibung des Gotteshauses und seiner Kunstschatze Leipzig 1902 Sachsische Zeitung Lokalausgabe Dippoldiswalde vom 16 Januar 2006 Albert Schiffner Handbuch der Geographie Statistik und Topographie des Konigreiches Sachsen Band2 Leipzig 1840 1 geschatzt nach uberlieferten Hauszahlen aus dem 16 Jahrhundert 2 errechnet nach Steuerlisten 3 Einwohner alter als 10 Jahre 4 nach anderen Quellen 325 bzw 360 Einwohner 5 ca 9 000 Einwohner im Bezirk des konigl Amtsgerichtes Lauenstein 6 ab 1997 Angaben zum Jahresanfang Stadtepartnerschaften Bearbeiten Lauenstein unterhalt eine Partnerschaft zum gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Salzhemmendorf nahe Hameln in Niedersachsen Auch das niedersachsische Lauenstein verfugte uber eine Burg heute Ruine welche 1247 als Castrum Levenstein erstmals beurkundet wurde Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEntwicklung der Wirtschaft Bearbeiten Das Wirtschaftsleben Lauensteins war bis ins 18 Jahrhundert hinein durch das stadtische Gewerbe und Handwerk die Landwirtschaft und den Bergbau gepragt Grundlage des stadtischen Gewerbes waren die im Laufe der Zeit erworbenen stadtischen Rechte von denen das Marktrecht das Bierbrauprivileg das Recht zum Halten von Brot und Fleischbanken und das Recht zum alleinigen Salzverkauf innerhalb der gesamten Grundherrschaft die bedeutendsten waren In Lauenstein siedelten sich Handwerker und Kleinhandler an die mit ihren Produkten den Bedarf der Burg der Stadt und der Grundherrschaft befriedigten Bereits bestanden fruhzeitig Wirtschaftsbeziehungen zu Stadten und Gemeinden jenseits der Grenzen der Grundherrschaft So lieferten beispielsweise die Lauensteiner Fleischer bereits im 15 Jahrhundert bis nach Dresden nbsp Bergbaumotiv uber dem SchlossportalDer Bergbau stellte das zweite sich rasch entwickelnde wirtschaftliche Standbein der Stadt dar Es kann davon ausgegangen werden dass die Aussicht auf bergbauliche Gewinne neben der Absicht der Grenzsicherung bereits bei der Anlage der Burg Lauenstein eine Rolle gespielt hat da nach den Silberfunden bei Freiberg 1168 und dem Beginn des Zinnabbaus in Krupka Graupen 1241 zwischen den bohmischen Konigen und den Markgrafen von Meissen ein Wettstreit um die Erschliessung des Osterzgebirges begann Bereits 1340 erwahnten Berichte drei Eisenhammer auf Lauensteiner Flur 1590 zahlte der Chronist Petrus Albinus in seiner Meissnerischen Bergk Chronik das Lauensteiner Eisen neben dem von Berggiesshubel und Glashutte zu den besten der deutschen Lande Albinus bezog sich wahrscheinlich nicht auf Eisenerz dass in Lauenstein selbst abgebaut wurde sondern auf Erze die u a im Raum Bad Gottleuba Berggiesshubel gefordert und wegen des Holzreichtums und der Wasserkraft der Muglitz zur Verarbeitung nach Lauenstein transportiert wurden Zu dieser Zeit hatte auch der Zinnbergbau langst auf die Region ubergegriffen Wahrscheinlich begannen bereits 1450 Schurfarbeiten auf Zinnseifen durch Graupener Knappen Nach anderen Quellen soll der erste Zinnfund 1487 am Standort des Rathauses heute Gasthof am Markt erfolgt sein Hans Munzer der Schloss Lauenstein 1464 erwarb liess sich vom sachsischen Kurfursten das niedere Bergregal zur Zinnausbeute ubertragen und richtete 1475 in Neugeising ein Vasallenbergamt fur die Lauensteiner Herrschaft ein Raumliche Schwerpunkte des Bergbaus bildeten die Erzvorkommen von Zinnwald Bergbau fand auch im Geisinggrund am Hirsch und Hutberg bei Lowenhain und auf der Zeidelweide bei Furstenau statt 1732 wurde noch von sechs Stollen und Zechen auf Lauensteiner Flur und von uber 120 in der Stadt wohnenden Bergleuten berichtet Vier Jahre spater am 13 September 1736 nahmen in Lauenstein etwa 400 Bergleute an einem der grossten Bergaufzuge im Osterzgebirge teil 4 Noch 1780 berichtete ein Chronist Die Herrschaft Lauenstein gehoret der Adlichen Bunauischen Familie und hat gute Zinnbergwerke 5 Anfang des 19 Jahrhunderts kam der Bergbau aber wegen der Erschopfung der Lagerstatten und aufgrund der Folgewirkungen der letzten Kriege Siebenjahriger Krieg Befreiungskriege zum Erliegen Wiederbelebungsversuche Mitte des 19 Jahrhunderts blieben mit Ausnahme des Zinnwalder Bergbaus weitgehend erfolglos Mit dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich im 19 Jahrhundert die Strohflechterei zum wichtigsten Nebenerwerbszweig Die Landwirtschaft auf den ackertragenden Gneisboden stellte die dritte Saule der wirtschaftlichen Entwicklung dar Dabei liessen aber geringe Ackwerwertzahlen etwa 25 und der ungunstige bzw unwagbare Klimacharakter die Entwicklung einer Hochleistungswirtschaft nicht zu Aufgrund der fehlenden Sicherheit bei der Kalkulation der Ertrage stellte die Landwirtschaft bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts hinein weitgehend nur einen Zusatzerwerb zum stadtischen Gewerbe und Bergbau dar Unter den 1835 gezahlten 5 219 Bewohnern der Herrschaft Lauenstein befanden sich nur 300 Bauern Ein weiteres Indiz der geringen Bedeutung der Landwirtschaft waren die kleinen Flurgrossen Vor der Bodenreform 1945 bewirtschafteten zwei von drei Betrieben auf der Lauensteiner Flur weniger als 2 ha Flache Das betriebliche Augenmerk lag auf der Vieh und Grundlandwirtschaft wobei Heu und Haferlieferungen aus dem Lauensteiner Umland bis zum Zweiten Weltkrieg ins Elbtal und nach Dresden geliefert wurden Nach 1945 wurde die Landwirtschaft durch die Zusammenfassung der Kleinbetriebe im Rahmen der LPG Bildung grundlegend umorganisiert und modernisiert Dabei entstand im Lauensteiner Raum die LPG Vorwarts mit Sitz im benachbarten Barenstein Dieser Betrieb der in den 1970er Jahren etwa 200 ha Flache bewirtschaftete konzentrierte sich auf die Weidewirtschaft d h die Grunlandnutzung fur die Milch und Rindfleischgewinnung nbsp Betriebsteil der SPINNER GmbHDie verkehrsmassige Erschliessung der Stadt und ihres Umfeldes legte im ausgehenden 19 Jahrhundert den Grundstein fur eine bescheidene Industrialisierung In den 1880er Jahren entstand als erste Fabrik die Spielwarenfabrik Kuhnelt amp Cie die 100 Arbeiter beschaftigte davon 50 in Heimarbeit Ausgehend von der Uhrenproduktion in Glashutte etablierten sich ab 1918 auch kleine feinmechanische Produktionsstatten Letztlich trug die Eroffnung der Muglitztalbahn ab 1890 zur Entwicklung des Fremdenverkehrs bei wobei dieser aber deutlich hinter den Entwicklungen der benachbarten Orte insbesondere von Geising und Altenberg zuruckblieb In den 1970er Jahren beherbergte Lauenstein ca 6 000 Feriengaste pro Jahr Altenberg hingegen 16 000 Heute wird die Wirtschaft Lauensteins von den typischen kleinstadtischen Gewerben und dem Tourismus gepragt Ein Grossteil der Einwohner pendelt zu den Arbeitsplatzen der umliegenden Orte bzw in das obere Elbtal Mit der Firma SPINNER Lauenstein GmbH verfugt die Stadt aber auch uber einen mittelstandischen Betrieb im verarbeitenden Gewerbe ca 90 Mitarbeiter Stand Juni 2017 6 Ansassige Unternehmen Bearbeiten Spinner Lauenstein GmbH ca 90 Mitarbeiter Stand Juni 2017 7 Herstellung von HF Kabeln fur den Aufbau von Mobilfunksende und EmpfangsanlagenEntwicklung des Verkehrswesens Bearbeiten nbsp Koniglich sachsischer Stationsstein in LauensteinDie Erschliessung des Gebietes um Lauenstein erfolgte bis ins 19 Jahrhundert durch Hohenstrassen die das Dresdner Elbtal uber den Osterzgebirgskamm mit Bohmen verbanden Unmittelbar nordostlich von Lauenstein verlief einer dieser Wege von Lockwitz uber Glashutte Dittersdorf Liebenau nach Furstenwalde Von dort aus erfolgte der Abstieg uber den Graupener oder Geiersberger Pass nach Nordbohmen Durch Lauenstein fuhrte ein Steig von Barenstein nach Graupen Krupka der noch auf alten Messtischblattern als Gaupen Weg vermerkt ist Er war im 16 und 17 Jahrhundert als Verbindungsweg zu den bunauischen Herrschaften in Nordbohmen Jilove u Decina Blansko Decin Libouchec besonders bedeutend Mit der zunehmenden Erschliessung der Tallagen als Folge und Voraussetzung der gewerblichen Entwicklung nahm die Bedeutung der alten Hohenwege im 19 Jahrhundert drastisch ab Das Muglitztal wurde ab 1847 durch eine Talstrasse erschlossen die Lauenstein 1857 erreichte Als Staatsstrasse 178 bildet sie heute eine wichtige Verbindung zwischen dem Wirtschaftszentrum des Ballungsraumes Dresden und dem Tourismusgebiet um Altenberg im oberen Osterzgebirge Eine weitere Verbindung fuhrt als S 174 von Lauenstein uber Liebenau Breitenau Bad Gottleuba Berggiesshubel und Rottwerndorf nach Pirna Diese Strasse wurde zwischen 2002 und 2004 im Abschnitt Lauenstein Liebenau fur den Bau des Ruckhaltebeckens Muglitztal vollig neu trassiert Mit dem Bau der Muglitztalbahn erhielt Lauenstein 1890 einen Bahnanschluss Der Bahnhof wurde im Tal ca 60 Hohenmeter unterhalb der Stadt errichtet In seinem Umfeld befinden sich heute die Produktions und Verwaltungsgebaude der Firma Spinner GmbH Die Muglitztalbahn verbindet Lauenstein mit Altenberg und Heidenau In Heidenau besteht Anschluss an die Elbtalbahn Derzeit 8 verkehren auf der Strecke taglich acht Zugpaare und weitere neun von Montag bis Freitag Die Fahrtzeit von Lauenstein nach Altenberg betragt 14 Minuten nach Heidenau 38 Minuten Der Busverkehr wird vom Verkehrsverbund Oberelbe abgewickelt Derzeit 9 ist Lauenstein uber Buslinien mit Altenberg Geising und Glashutte verbunden Kultur Freizeit Bildung Sozialwesen BearbeitenMuseen Bearbeiten nbsp Osterzgebirgsmuseum Ausstellung des kursachsischen Post und VerkehrswesensOsterzgebirgsmuseum im SchlossDas Museum widmet sich der Darstellung der Regional und Stadtgeschichte sowie der Volks und Naturkunde Den Grundstock bildet eine vielseitige Sammlung von Jagd Kunst und Gebrauchsgegenstanden aus dem Fundus der Familie von Hohenthal das Hohenthalische Raritatenkabinett Das Museum zeigt zum Teil uberregionale Dauerausstellungen zu Kursachsischen Postmeilensaulen zu Jagd Landschaftspflege und Naturschutz im Osterzgebirge zur Geschichte des Osterzgebirgswaldes zu Bau und Entwicklung der Muglitztalbahn und zum Leben und Wirken George Bahrs und Johann Kuhnaus 2008 nahm das Museum als eine von 23 nichtstaatlichen Einrichtungen Sachsens am Themenjahr Schlosser und Parks romantisches Deutschland der Deutschen Zentrale fur Tourismus DZT teil Die Ausstellungen im Osterzgebirgemuseum zahlten 2011 etwa 16 500 Besucher 10 Parks Bearbeiten Barocker Schlosspark Botanischer Schlossgarten mit regionalen Nutz und ZierpflanzenFreizeit Bearbeiten Freibad Damwildgehege am Schloss Falknerei Lauenstein mit Vorfuhrungen Galerie Bauer Sternwarte Reiterhof SaunaanlageRegelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Schlosskonzerte Lauensteiner Kulturtage und Schlossfest zweites Wochenende im September Schlossnacht und Schutzenfest jahrlich Samstag zweite Woche nach Pfingsten Weihnachtsmarkt 3 Advent Sommersonnenwende an der Sternwarte Wintersonnenwende im SchlosshofOffentliche und soziale Einrichtungen Bearbeiten Bibliothek Jugendclub Kindergarten SchulhortBildung Bearbeiten Grundschule Naturlehrpfad Rund um Lauenstein ca 6 km Sonstiges BearbeitenKatastrophen und Unglucke Bearbeiten Hochwasser Bearbeiten Das Muglitztal war in der Vergangenheit wiederholt von katastrophalen Hochwasserereignissen betroffen In Lauenstein sind grossere Fluten aus den Jahren 1609 1618 1679 1694 1897 1927 1957 und 2002 uberliefert Die Stadt selbst war aufgrund ihrer Lage weit oberhalb des Tales nicht betroffen Schaden entstanden in der jungeren Vergangenheit an dem im Tal gelegenen Bahnhof und den umliegenden Gewerbestandorten Die Schaden summierten sich bei der Muglitz Flut am 29 30 Juli 1897 auf 91 166 Mark In der Katastrophenflut vom 8 9 Juli 1927 kamen im benachbarten Furstenwalder Ortsteil Kratzhammer acht Menschen in den Muglitzfluten ums Leben Auch in fruherer Zeit sind wahrscheinlich die im Tal befindlichen Muhlen und Erzverarbeitungsstatten den Fluten wiederholt zum Opfer gefallen Die Planung von Ruckhaltebecken im Muglitztal gestaltete sich wegen der Besiedlung und der Steilheit des Tales wenig Stauraum schwierig Die Flut vom Sommer 2002 hat allerdings den Bau eines Ruckhaltebeckens im Muglitztal oberhalb Lauensteins forciert Die Einweihung des 38 7 Millionen Euro kostenden Bauwerks erfolgte am 25 August 2006 nbsp Inschrift zur Erinnerung an den Stadtbrand von 1806Kriege Bearbeiten Wegen der Grenzlage und der Nahe zu den nach Bohmen fuhrenden Wegen und Steigen war Lauenstein oftmals Ziel kriegerischer Auseinandersetzungen Burg und Stadt hatten wiederholt unter Kampfhandlungen und Plunderungen durchziehender Truppen zu leiden So liess 1429 Hussitenfuhrer Andreas Prokop die Stadt wahrend eines Feldzuges nach Dippoldiswalde beschiessen Dabei brannten uber 40 Hauser ab ohne dass Stadt und Burg jedoch erobert wurden Am 8 August 1632 plunderten kaiserliche Truppen die Vorstadt zundeten zehn Hauser an und erschossen einen Einwohner 1643 legten die Kaiserlichen erneut Feuer und brachten die Pest in die Region Auch wahrend des Siebenjahrigen Krieges des bayerischen Erbfolgekrieges und der Befreiungskriege kam es durch durchziehende Truppen wiederholt zu Plunderungen Stadtbrande Bearbeiten Im Laufe der Geschichte wurde Lauenstein wiederholt von Stadtbranden heimgesucht Dabei vernichteten die Flammen 16 Hauser am Trinitatistag 1519 Der verheerendste Stadtbrand ereignete sich am 2 Mai 1594 als Kirche Schloss Rathaus Pfarramt und 54 Burgerhauser niederbrannten Einem Feuer am 11 Dezember 1806 fielen ebenfalls mehrere Gebaude im Stadtzentrum zum Opfer Noch heute findet sich auf zahlreichen Gebauden zwischen Schloss und Kirche die Jahreszahl 1807 als Datum der Neuerbauung uber dem Turstock Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter Bearbeiten Kaspar Kittel 1603 1639 Komponist Ernst Katzer 1839 1921 Geistlicher Otto Meltzer 1846 1909 Historiker und Gymnasiallehrer Alexander Tille 1866 1912 Germanist Philosoph und Wirtschaftsfunktionar und Vertreter des Sozialdarwinismus Armin Tille 1870 1941 Archivar 1920 1934 Direktor des Thuringischen Staatsarchivs in Weimar Karl Richard Henker 1873 1942 Architekt und ZeichnerPersonen die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten George Bahr 1666 1738 Der Baumeister der Dresdner Frauenkirche zog mit seinen Eltern um 1670 von Furstenwalde nach Lauenstein Dort besuchte er die Schule und absolvierte eine Zimmermannslehre Bahr hielt sich wahrscheinlich bis gegen 1689 in Lauenstein auf Dialekt BearbeitenDer ursprunglich in Lauenstein und Umgebung gesprochene erzgebirgische Dialekt wird durch die Einflusse der Medien der Schule und des Fremdenverkehrs immer mehr zugunsten der Obersachsischen Meissnischen Mundart verdrangt Literatur BearbeitenRaimund Adam Burg Lauenstein Eine Burg im bohmisch meissnischen Grenzgebiet In Burgenforschung aus Sachsen Heft 3 4 1994 S 124 142 W Bachmann Lauenstein In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Heft 3 4 1930 Dresden 1930 S 161 187 Barbara Bechter St Marien und Laurentin Lauenstein Munchen Berlin 2000 Karlheinz Blaschke Das Stadtewesen vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Beiheft zur Karte B II 6 des Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen hrsg von der Sachsischen Akademie der Wissenschaften und dem Landesvermessungsamt Sachsen Leipzig Dresden 2003 Friedrich Bottcher Die Geschichte der alten Bergstadt Lauenstein Briesnitz 1958 Digitalisat Friedrich August Brandner Lauenstein und seine Zugehorungen in geographischer statistischer und geschichtlicher Beziehung nebst Anhang besondere Denkwurdigkeiten enthaltend Keller Pirna 1841 Digitalisat Friedrich August Brandner Lauenstein seine Vorzeit fruhern Schicksale und jetzige Beschaffenheit Lauenstein 1845 Max Julius Buttner Chronik der alten Bergstadt Lauenstein nebst einer Geschichte der Burg und ihrer Besitzer und der Beschreibung des Gotteshauses und seiner Kunstschatze Leipzig 1902 Um Altenberg Geising und Lauenstein Werte der deutschen Heimat Band 7 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1964 Section Lauenstein des Gebirgsvereins fur die sachsische Schweiz Hrsg Lauenstein als Sommerfrisch und klimatischer Luftkurort Dresden Stadtsiedlungen im ostlichen Erzgebirge In Ostliches Erzgebirge Werte der deutschen Heimat Band 10 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1966 S 244 257 Richard Steche Lauenstein In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 2 Heft Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde C C Meinhold Dresden 1883 S 47 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Fakten Altenberg im Erzgebirge Abgerufen am 25 Oktober 2022 In der Fachliteratur vgl u a Blaschke 1966 Zuhlke 1966 wird auch die ab etwa 1200 einsetzende deutsche Besiedlung des Erzgebirges als Kolonisation bezeichnet Christoph Meissner 1747 Umstandliche Nachricht von der Churfl Sachs Schrifftsassigen freyen Zien Berg Stadt Altenberg Dresden und Leipzig S 421 Reprint der Originalausgabe hrsg vom Knappenverein Altenberg e V 2001 bei dem Verurteilten handelte es sich wahrscheinlich um einen ehemaligen Geisinger Burgermeister Barsch Sennewald 1998 S 23ff Karl Gottlob Kohler Geographie von Chursachsen und den beyden Lausitzen Leipzig 1780 S 37 Spinner stosst Dreherei ab Sachsische Zeitung Ausgabe Dippoldiswalde vom 30 Juni 2017 Spinner stosst Dreherei ab Sachsische Zeitung Ausgabe Dippoldiswalde vom 29 Juni 2017 Fahrplan gultig ab 11 Dezember 2011 Stand Marz 2008 Schlossmuseum bleibt Besuchermagnet In Sachsische Zeitung Ausgabe Dippoldiswalde vom 31 Dezember 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lauenstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lauenstein im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein Lauenstein auf rathaus altenberg de Informationen uber Lauenstein auf der Website von GeisingGemeindeteile der Stadt Altenberg Altenberg Barenburg Barenfels Barenstein Falkenhain Furstenau Furstenwalde Geising Gottgetreu Hirschsprung Kipsdorf Lauenstein Liebenau Lowenhain Muglitz Neu Rehefeld Neuhermsdorf Rehefeld Zaunhaus Rudolphsdorf Schellerhau Waldidylle Zinnwald GeorgenfeldMontanregion Erzgebirge Krusnohori Deutschland nbsp Deutschland Montanlandschaft Altenberg Zinnwald mit Aschergraben Montanlandschaft Annaberg Frohnau mit Altstadt von Annaberg Frohnauer Hammer Bergbaulandschaft Buchholz Mittelalterliche Silberbergwerke Dippoldiswalde Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf Bergbaulandschaft Eibenstock Montanlandschaft Freiberg mit Alter Mordgrube Drei Bruder Schacht Erzkanal Huttenkomplex Halsbrucke Huttenkomplex Muldenhutten Revierwasserlaufanstalt Rotem Graben Rothschonberger Stolln Saigerhuttenkomplex Grunthal Bergbaulandschaft Hoher Forst Verwaltungssitz Lauenstein Bergbaulandschaft Lauta Bergstadt Marienberg Bergbaulandschaft Pohlberg Bergbaulandschaft Roter Berg mit Erlahammer Schindlersches Blaufarbenwerk Montanlandschaft Schneeberg mit Filzteich Altstadt von Schneeberg Erzverarbeitungsanlagen Siebenschlehen Silberschmelzhutte St Georgen Fundgrube St Anna am Freudenstein Fundgrube Wolfgang Maassen Fundgube Daniel Fundgrube Sauschwart Fundgrube Weisser Hirsch Bergbaulandschaft Uranerzbergbau mit Schachtkomplex 371 Tschechien nbsp Tschechien Montane Kulturlandschaft Abertamy Bozi Dar Horni Blatna mit Grube Mauritius Plattner Kunstwassergraben Wolfspinge Montane Kulturlandschaft Jachymov mit Burg Freudenstein Grube Svornost und Stolln Nr 1 Montane Kulturlandschaft Krupka mit Burg Krupka Montanlandschaft Vrch Mednik Roter Turm des Todes nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Februar 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4317279 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauenstein Altenberg amp oldid 233193549