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Der Geisingberg ist ein markanter 820 6 m u NHN hoher Basaltberg im ostlichen Erzgebirge in der Nahe der Stadt Altenberg im Freistaat Sachsen Zu Beginn des professionellen Wintersports war er Austragungsort mehrerer Wettkampfe GeisingbergHohe 820 6 m u NHN 1 Lage Freistaat Sachsen DeutschlandGebirge ErzgebirgeDominanz 1 8 km RaupennestSchartenhohe 110 mKoordinaten 50 46 18 N 13 46 22 O 50 771694444444 13 772805555556 820 6 Koordinaten 50 46 18 N 13 46 22 OGeisingberg Sachsen Typ KegelbergGestein BasaltErschliessung Einweihung des Turmes 1891Besonderheiten Louisenturm AT f6fd2 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Lage und Umgebung 2 1 Wanderrouten zum Gipfel 3 Geschichte 3 1 Entstehung des Namens 3 2 Touristische Erschliessung 3 3 Fruher Wintersport 3 4 Bergbau und Steinbruchbetrieb 3 5 Naturschutz 4 Galerie 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeologie BearbeitenDer Geisingberg gehort zu den nordlichen Ablegern des bohmischen Tertiarvulkanismus Als vor 30 Millionen Jahren die Erdkruste in Mitteleuropa erneut in Bewegung geriet wurde das Erzgebirge emporgehoben und an zahlreichen Stellen quoll Lava empor Zeugen dieser bewegten Erdgeschichte zeigen sich auch heute noch in Form anderer Vulkanbauten wie der benachbarte Luchberg oder der Scheibenberg im Westerzgebirge Geologisch werden diese Berge und somit auch der Geisingberg zur Quellkuppe gezahlt Lage und Umgebung BearbeitenDer Geisingberg liegt im oberen Osterzgebirge zwischen der Bergstadt Altenberg und ihrem Stadtteil Geising An der Nord und Westseite verlauft die Trasse der Muglitztalbahn Wanderrouten zum Gipfel Bearbeiten Der bequemste Aufstieg fuhrt von Altenberg uber den Fahrweg zum Gipfel Weitere Wanderwege beginnen in Geising und Barenstein Uber den Geisingberg verlauft der Bergwanderweg Eisenach Budapest Geschichte BearbeitenEntstehung des Namens Bearbeiten Der Wortstamm geut germ bzw geussen fruhneuhochdeutsch deutet auf fliessen lassen hin und bezeichnet den Geisingberg als den vom Regenwasser ubergossenen Berg 2 Touristische Erschliessung Bearbeiten Am 23 Juli 1828 besuchte Alexander von Humboldt den Gipfel des Berges und fuhrte hier Hohenmessungen durch Zu Beginn des 19 Jahrhunderts existierten auf dem Gipfel Pavillons die von den sachsischen Konigen insbesondere Konig Anton fur Jagdzwecke genutzt worden sind Nachdem erste Versuche gescheitert waren die Gaste des Berges gastronomisch zu versorgen ergriff Carl Mutze aus Geising die Initiative und errichtete um einen Ahornbaum auf dem Gipfel ein Aussichtsgerust und eine Blockhutte Die 1890 bis Geising eroffnete Muglitztalbahn brachte der Region einen touristischen Entwicklungsschub Schon 1889 hatte sich in Altenberg ein Gebirgsverein gegrundet welcher den Bau eines Aussichtsturmes auf dem Geisingberg beabsichtigte Dieser wurde am 27 September 1891 an Stelle des Aussichtsgerusts eroffnet Der Turm ist 18 Meter hoch 88 Stufen fuhren auf die Aussichtsplattform Benannt wurde der Louisenturm nach der damaligen Verlobten des spateren Konigs Friedrich August III von Sachsen Prinzessin Louise 3 1898 errichtete man daneben ein Unterkunftshaus das 1906 bereits wieder abgerissen und durch eine auf massiven Grund errichtete Bergbaude ersetzt wurde Diese wurde zunachst nur wahrend der Sommersaison bewirtschaftet und ladt noch heute zum Besuch ein Fruher Wintersport Bearbeiten Eine bekannte Skiabfahrtsstrecke am Geisingberg war einst die sogenannte Sachsenabfahrt die u a zu den Deutschen Ski Meisterschaften 1937 benutzt worden ist An der Westseite des Berges existierte bis in die 1950er Jahre die Sprungschanze Schanze des Friedens auf welcher auch internationale Wettkampfe ausgetragen wurden Bergbau und Steinbruchbetrieb Bearbeiten Angeregt von der nahen Altenberger Zinnerzlagerstatte fanden zwischen 1749 und 1794 sowie von 1838 bis 1842 auch am Westhang des Geisingbergs Abbauversuche auf Zinnerz statt Dabei wurde auch ein 24 Meter tiefer Schacht abgeteuft Die Bergbauversuche verliefen jedoch ergebnislos Seit Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der in einem Steinbruch am Osthang des Berges wahrscheinlich schon langer betriebene Basaltabbau intensiviert 1908 erfolgte die Anlage einer Seilbahn die das gebrochene Gestein zur Station Hartmannmuhle der Muglitztalbahn transportierte Im Vorfeld einer am 1 Marz 1930 durchgefuhrten Kammersprengung mit 40 000 kg Sprengstoff erfolgten Proteste vom Landesverein Sachsischer Heimatschutz und anderen Organisationen die mit der Ausweitung des Basaltabbaus eine Abtragung des Berges befurchteten Der Steinbruch wurde daraufhin stillgelegt Naturschutz Bearbeiten Die Geschichte des Naturschutzes reicht am Geisingberg bis ins fruhe 20 Jahrhundert zuruck Bereits 1911 beantragte der Landesverein Sachsischer Heimatschutz den Schutz der Geisingbergwiesen 1925 kaufte der Verein dann ein erstes ca 10 Hektar grosses Areal und verpachtete dieses an ortsansassige Landwirte als Heuwiese Dadurch wurde eine intensive landwirtschaftliche Nutzung verhindert so dass auf den Bergwiesen aussergewohnlich artenreiche und schutzenswerte Lebensraume und Landschaftselemente u a Borstgrasrasen Nieder und Zwischenmoore Feuchtwiesen unverbaute Bachlaufe und Bergmischwalder erhalten blieben Schutzenswert sind zudem die zahlreichen Steinrucken an den Berghangen 4 In den 1960er Jahren wurden der Geisingberg und ein Teil der umgebenden Wiesen als Naturschutzgebiet ausgewiesen Neben der Fichte wachsen hier Rotbuche Gewohnliche Esche Bergahorn und Spitzahorn Die Bodenflora besteht meist aus subkontinentalen Arten darunter Wolliger Hahnenfuss Susse Wolfsmilch und Purpur Hasenlattich In den 1990er Jahren wurde das Gebiet auf mittlerweile uber 300 Hektar erweitert Das Bundesamt fur Naturschutz forderte zwischen 1999 und 2008 mit einem Finanzvolumen von 5 37 Mio die nachhaltige Sicherung und naturschutzfachliche Aufwertung der strukturreichen Offenlandschaft durch eine naturvertragliche extensive Landnutzung im Rahmen des Projektes Bergwiesen im Osterzgebirge 5 Galerie Bearbeiten nbsp historische Ansicht des Berges mit dem Louisenturm nbsp Blick auf die Geisingbergbaude nbsp der 1891 errichtete Louisenturm nbsp Skispringen auf der Schanze des Friedens 1952 nbsp Bergwiesen am Klengelsteig unterhalb des BergesSiehe auch BearbeitenListe von Bergen im Erzgebirge Liste von Bergen in Sachsen Der Gaising lettisch Gaizinkalns ist die hochste Erhebung in Lettland und liegt etwa 312 Meter uber dem Meeresspiegel Einzelnachweise Bearbeiten Sachsenatlas des Freistaates Sachsen Hinweise Massstab 1 4 514 Martin Hammermuller Um Altenberg Geising und Lauenstein Werte der deutschen Heimat Band 7 Berlin 1964 vermutet demgegenuber eine Ubertragung des Stadtnamens von Geising auf den Berg Ernst Eichler und Hans Walther Stadtenamenbuch der DDR Leipzig 1986 gehen hingegen vom Gegenteil aus Es erscheint aber glaubwurdiger dass ein so markanter Einzelberg wie der Geisinberg schon eine Bezeichnung besass bevor es zur Anlage der Siedlung zu seinen Fussen kam Der Louisenturm auf der Webseite der Bergbaude Geisingberg https www osterzgebirge org gebiete geising html Archivlink Memento vom 16 Mai 2011 im Internet Archive Literatur BearbeitenUm Altenberg Geising und Lauenstein Werte der deutschen Heimat Band 7 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1964 Grune Liga Osterzgebirge NSG Geisingberg Reihe Naturschutzgebiete des Osterzgebirges Dippoldiswalde 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geisingberg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Naturschutzgebiet Geisingberg Homepage Bergbaude Geisingberg mit Informationen zur Geschichte und Geologie Naturschutzgebiete im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge nbsp Naturschutzgebiet nbsp Am Galgenteich Altenberg Bergwiesen im Osterzgebirge und Furstenauer Heide Dresdner Elbtalhange Geisingberg Georgenfelder Hochmoor Gimmlitztal Gimmlitzwiesen Gimpelfang Grenzwiesen Furstenau und Furstenauer Heide Heilige Hallen Hemmschuh Hochstein Karlsleite Hofehubel Barenfels Luchberg 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