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Das Georgenfelder Hochmoor ist ein Hochmoor im Erzgebirge unweit von Zinnwald Georgenfeld Es ist Teil eines grosseren Moorkomplexes der sich sudlich vor allem jenseits der Staatsgrenze in Tschechien befindet und seit alters her als Die See bezeichnet wird Das Georgenfelder Hochmoor ist eines der altesten Naturschutzgebiete in Sachsen Naturschutzgebiet Georgenfelder Hochmoor IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaEingang zum NaturschutzgebietEingang zum NaturschutzgebietLage Sachsen DeutschlandFlache 11 haKennung D 46WDPA ID 9363Geographische Lage 50 44 N 13 45 O 50 729744444444 13 746277777778 Koordinaten 50 43 47 N 13 44 47 OGeorgenfelder Hochmoor Sachsen Einrichtungsdatum 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Entstehung Alter und Profil 2 Heutige Vegetation 2 1 Geschutzte Pflanzen 3 Bedeutung 4 Erschliessung und Schutzstellung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Das unmittelbar an der deutsch tschechischen Grenze gelegene Zinnwald Georgenfeld befindet sich etwa 45 Kilometer sudlich von Dresden und vier Kilometer sudlich von Altenberg Die auf der Kammhochflache des Osterzgebirges in 780 bis 880 m u NN liegende Streusiedlung ist der hochstgelegene Ort im ostlichen Erzgebirge Das Georgenfelder Hochmoor ist ein Teil dieser Gemeinde Das Naturschutzgebiet umfasst etwa 11 ha und befindet sich in einer Hohenlage von 875 m uber NN Es ist nur der kleine Westzipfel eines ausgedehnten Moorgebietes zwischen den deutschen und tschechischen Lugsteinen nbsp Georgenfelder Hochmoor 1927 nbsp Naturschutzgebiet Georgenfelder Hochmoor nbsp Bohlenweg im Georgenfelder Hochmoor unmittelbar rechts vom Weg verlauft die deutsch tschechische Staatsgrenze nbsp Stillgewasser im Georgenfelder Hochmoor im Hintergrund ist der Sendeturm auf dem Lugstein zu sehen nbsp Stillgewasser im Naturschutzgebiet Georgenfelder Hochmoor nbsp Offene Wiesenflache mit WollgrasernEntstehung Alter und Profil Bearbeiten Die Entstehung des Hochmoores reicht bis in die Elstereiszeit zuruck Die maximale Ausdehnung der Inlandvergletscherung erstreckte sich damals bis zur Feuersteinlinie die im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge etwa von Tharandt Rabenau Freital Kreischa Weesenstein Cottaer Spitzberg verlauft Der hiesige Gebirgskamm trug eine dauerhafte Firnschneekappe Bei dem Abschmelzen dieser Kappe bildeten sich in den Mulden kleine Seen welche keine Abflusse hatten In der Warmeperiode welche der Eiszeit folgte bildete sich der Pflanzenwuchs am Rande dieser Gewasser Die Schilf und Schachtelhalme bildeten den ersten Humus und leiteten die Moorbildung ein In dem Wasser sammelte sich herabfallendes Laub Pollen und angewehtes Gras Die im Flachmoor eingeschlossenen Pollen lassen nach tausenden Jahren noch eine genaue Bestimmung der damals vorherrschenden Vegetation und des Klimas zu Die anschliessend folgende trockene und warme Klimaperiode liess diese Schilfmoore austrocknen Einzelne Baume vor allem Birken siedelten sich in diesen nahrstoffreichen Gebieten an Nach dieser Periode folgte eine sonnenarme kuhle und feuchte Zeit Die enormen Niederschlage erhohten den Wasserhaushalt immens weshalb sich sehr schnell Torfmoos Gattungen ansiedelten welche durch ihren schnellen Wuchs die Baume verdrangten und schliesslich ganz unterdruckten Die abgestorbenen Baume wurden unter dem Moos luftdicht verschlossen Diese Schicht wird heute auch als alter Waldtorf bezeichnet Das Torfmoos stirbt von unten her ab und wachst dabei nach oben unbegrenzt weiter Dadurch bildete sich eine starke Torfschicht Die Oberflache dieses Bewuchses ist zu derer Mitte hin stark gewolbt weshalb es als Hochmoor bezeichnet wird Die geografische Lage dieses Moores hat also mit dem Begriff Hochmoor nichts gemein da es auch im Flachland Hochmoore gibt nbsp Schematischer Profilschnitt durch ein HochmoorDie anschliessende gemassigt trockene Klimaperiode sorgte fur einen erneuten Baumbewuchs des Gebietes Es siedelte sich die Moorkiefer an Die vertorften Moose bildeten den alteren Moostorf Im Anschluss wurde es wieder kuhl und feucht die Moose verdrangten wieder den Baumwuchs Diese abgestorbenen Geholze werden heute als die jungere Waldtorfschicht bezeichnet In unserem jetzigen gemassigt trockenen Klima siedelten sich abermals Geholze wie die Moorkiefer an Auf den abgetragenen Hochflachen des Erzgebirgskammes haben sich im Laufe der Zeit mehrere Moore gebildet Diese bilden meist auch die Wasserscheiden Halbreifer Moostorf bildet in 100 Jahren eine Schicht von 8 cm Reifer Moostorf bildet in dieser Zeit eine Schicht von zwei bis drei Zentimetern Das Georgenfelder Hochmoor hat eine Starke von etwa 5 Meter somit ist sein Alter auf etwa 10 000 Jahre anzunehmen Ein weiteres Moorgebiet in der unmittelbaren Nahe ist das NSG Furstenauer Heide Heutige Vegetation BearbeitenDurch den intensiven Torfstich wurde der Wasserhaushalt des Gebietes gestort was das Absterben einiger Pflanzengattungen zur Folge hatte Heute siedelt noch die aus der nordeuropaischen Tundra stammenden Moosbeere und Trunkelbeere Vorherrschend ist die Moorkiefer aber auch einige Weissbirken und Fichten haben sich angesiedelt Die Moorkiefer stammt von der im Hochgebirge ansassigen Bergkiefer ab Im Georgenfelder Hochmoor ist sie meist als kniehoher Strauch als Latsche oder als Krummholzkiefer anzutreffen sie hat sich mit diesen Wuchsformen perfekt an das raue Klima dieses Gebirgszuges angepasst Heidelbeeren Heidekraut und Preiselbeeren sind auf den ausgetrockneten Stellen zu finden Das Scheidenwollgras hingegen hat die feuchten Stellen besiedelt Weiterhin sind im Naturschutzgebiet folgende Pflanzen anzutreffen Seggen Torfmoos Wollgras Sonnentau und das Fettkraut Geschutzte Pflanzen Bearbeiten nbsp Hinweisschild uber die Vegetation im Hochmoor tschechisch Latein Sumpfkiefer 1 Pinus uncinata Moorbirke 2 Betula pubescens Zwergbirke Briza zakrsla Torfmoos Sphagnidae Heidelbeere boruvka cerna Sumpfporst Rhododendron tomentosum Schneidiges Wollgras suchopyr pochvaty Schmalblattriges Wollgras suchopyr uzkolisty Rundblattriger Sonnentau rosnatka okrouhlista Geflecktes Knabenkraut Preiselbeere brusinka Rauschbeere oder Trunkelbeere Moosbeere Heidekraut Sumpf Veilchen Viola palustris Pfeifengras Europaischer Siebenstern Armblutiges SeggeBedeutung BearbeitenDas Moor erfullt die gleiche Aufgabe wie die Gletscher der Hochgebirge es nimmt das reichliche Wasser der Schneeschmelze und starker Regengusse auf und gibt es wahrend der trockenen Zeit langsam wieder ab Das Georgenfelder Hochmoor ist in der Lage 1300 Liter Wasser pro Quadratmeter aufzunehmen Es speist nach Nordwesten hin den Warmbach In der Blutezeit des Bergbaus wurden viele kilometerlange Kunstgraben zu den Mooren gelegt um den immens steigenden Wasserbedarf zu decken Der kunstlich angelegte Galgenteich in Altenberg wurde auf einem dem Georgenfelder Hochmoor sehr ahnlichen Moor angelegt Durch den intensiven Torfstich zur Brennstoffgewinnung sind grosse Moorgebiete ausgetrocknet und haben sich in Heidegebiete umgewandelt Erschliessung und Schutzstellung Bearbeiten nbsp Besucherweg im Georgenfelder HochmoorAuf eine Initiative des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz wurde das Gebiet 1926 angekauft und zum Naturschutzgebiet erklart Besonders hervorgehoben hat sich bei diesem Ankauf und der botanischen Erforschung der Oberlehrer Marschner Auch der sachsische Botaniker Hofrat A Naumann ausserordentlicher Professor der Botanik an der Tierarztlichen Hochschule in Dresden 3 unternahm intensive Forschungen im Georgenfelder Hochmoor Das Moor wurde durch die Anlage eines weitreichenden Bohlenwegs begehbar gemacht Das Georgenfelder Hochmoor ist heute das Kerngebiet eines insgesamt 35 Hektar grossen Areals das als Natura 2000 Gebiet geschutzt ist Das Moor selbst in einem Umfang von 12 45 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen Die Schutzstellung beruht auf der Tatsache dass das Georgenfelder Hochmoor das einzige grossere Kammhochmoor im Osterzgebirge ist und den Lebensraum fur zahlreiche gefahrdeter Tier und Pflanzenarten bildet Die Bewirtschaftung des Moores erfolgt durch eine gemeinnutzige GmbH im Auftrag der Stadt Altenberg Dabei ist die Anlage zwischen Ostern und Oktober geoffnet Stand 2014 Im Jahr 2014 zahlte das Georgenfelder Hochmoor 17 500 Besucher 2013 15 000 Besucher 4 Literatur BearbeitenGrune Liga Osterzgebirge NSG Georgenfelder Hochmoor Reihe Naturschutzgebiete des Ost Erzgebirges Dippoldiswalde 2015 Digitalisat A Naumann Aus der Geschichte unserer Moore In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Heft 1 2 1927 Karl Troger Schutz unserem Georgenfelder Hochmoor Kreiskommission Natur und Heimatfreunde im Deutschen Kulturbund Kreis Dippoldiswalde Gunter Weise Das Georgenfelder Hochmoor Ein Streifzug durch seine Pflanzenwelt In Heimatkundliche Blatter des Bezirkes Dresden 1956 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Georgenfelder Hochmoor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hochmoorinformationen 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