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Die Sumpf Kiefer Pinus palustris auch Harz Kiefer genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie kommt in den sudostlichen US Bundesstaaten vor Sie tragt die Englischsprachigen Trivialnamen Longleaf Pine Southern Yellow Pine Georgia Pine oder fruher Pitch Pine dies fuhrte zu Verwechselung mit der im Englischen gleichnamigen Pechkiefer Pinus rigida Sie dient als Wahrzeichen fur die US Bundesstaaten Alabama und North Carolina Sie ist eine der auffalligsten und wirtschaftlich wichtigsten Baumarten der amerikanischen Sudstaaten Sumpf KieferSumpf Kiefer Pinus palustris SystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Art Sumpf KieferWissenschaftlicher NamePinus palustrisMill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 1 1 Habitus 1 2 Wurzelsystem und Symbiose 1 3 Borke 1 4 Samlinge 1 5 Knospen und Nadeln 1 6 Bluten Zapfen und Samen 1 7 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standort 3 Nutzung 3 1 Kultivierung 3 2 Holz 4 Krankheiten und Schadlinge 5 Systematik 5 1 Taxonomie 5 2 Hybriden 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Illustration aus A guide to the trees Tafel CXXXVII nbsp Borke nbsp Samling im Gras Stadium nbsp Nadeln nbsp Zweig mit mannlichen Blutenzapfen nbsp Zweig mit Nadeln und Zapfen nbsp SamenHabitus Bearbeiten Die Sumpfkiefer wachst als Baum der Wuchshohen von 24 und 37 Metern und Brusthohendurchmesser von 61 bis 76 Zentimetern erreicht Die relativ kurze Krone ist offen und die Aste stehen rechtwinkelig vom geraden Stamm ab Die kraftigen Jungtriebe sind ziemlich biegsam Es werden je nach Witterungsbedingungen der Vegetationsperiode Triebe mit einem in Extremfallen funf bis sechs Zwischenquirlen gebildet Die Terminaltriebe durchlaufen nur ein bis drei Wachstumsschube pro Sommer Wurzelsystem und Symbiose Bearbeiten Die Sumpf Kiefer bildet ein kraftiges Pfahlwurzelsystem aus das bei tiefgrundigen Substraten in Tiefen von bis zu 3 7 Metern vordringen kann Verfestigte Substrate werden nicht durchwachsen Das Lateralwurzelsystem konzentriert sich auf die oberen 60 Zentimeter Auf oberflachennah verfestigten Standorten ist die Art windwurfgefahrdet Nach rund 7 Tagen hat die Keimwurzel der Samlinge eine Lange von rund 6 Zentimetern erreicht Eine Ektomykorrhiza mit dem Gemeinen Erbsenstreuling Pisolithus arhizus verbessert das Wachstum der Samlinge und erhoht ihre Uberlebensrate Borke Bearbeiten Junge Baume haben eine tiefrissige graue Borke Altbaume haben eine unebene annahernd orangebraune und durch flache Furchen getrennte Plattenborke mit einer elfenbeinfarbenen Korkschicht Junge Triebe sind orange braun gefarbt und mit Schuppen bedeckt Samlinge Bearbeiten Eine morphologische Besonderheit der Art Pinus palustris stellt das so genannte Gras Stadium der Samlinge dar Die Samlinge bilden ein so kurzes Hypokotyl aus dass die Keimblatter knapp uber dem Boden stehen Kurz nach den Keimblattern erscheinen die Primarnadeln an einem 3 bis 7 Millimeter langen Epikotyl Die ersten Kurztriebe mit Sekundarnadeln erscheinen erst rund 2 Monate spater Durch das spate Entwickeln der Sekundarnadeln sehen die Samlinge so aus als wurden sie nur aus Nadel bestehen Obwohl das Hohen und Dickenwachstum eingeschrankt ist entwickeln die Samlinge wahrend des Gras Stadiums eine kraftige Terminalknospe ein extensives Wurzelsystem und einen stark erweiterten Wurzelhals Das Gras Stadium endet unter gunstigen Bedingungen nach rund 2 Jahren unter ungunstigen Bedingungen kann es jedoch auch bis zu 20 Jahre andauern Samlinge die eine Hohe von 15 bis 80 Zentimeter erreicht haben sind bereits sehr widerstandsfahig gegenuber Feuer Knospen und Nadeln Bearbeiten Die grossen und auffalligen Winterknospen haben silbrig weisse und bewimperte Knospenschuppen Die hellgrunen Nadeln stehen zu dritt an Kurztrieben und werden von einer 1 5 bis 3 8 Zentimeter langen Nadelscheide umgeben Im Querschnitt sind die Nadeln dreieckig 20 und 45 Zentimeter lang und besitzen 4 bis 7 Harzkanale Man findet auf allen Seiten Spaltoffnungen Die Kanten sind ungezahnt und die Nadelspitze ist spitz Die Nadeln stehen meist buschelig gehauft an den Zweigenden Sie fallen schon am Ende der 2 Vegetationsperiode ab Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Blutezeit erstreckt sich je nach Standort von Mitte Februar bis Anfang April Die Bluten werden im Juli und August des Vorjahres angelegt Die Witterungsbedingungen zur Zeit der Blutenanlage spielen eine entscheidende Rolle bei der Anzahl der ausgebildeten Bluten Wahrend mannlich Blutenzapfen durch reichliche Regenfalle wahrend der Wachstumsperiode gefordert werden fordern ein warmes Fruhjahr ein fruher Sommerbeginn und ein trockener Spatsommer die Bildung von weiblichen Blutenzapfen Warme beschleunigt die Blutenentwicklung Die 3 bis 5 Zentimeter langen mannlichen Blutenzapfen sind bis zur Bestaubung purpurrot gefarbt und stehen im unteren Kronenbereich Die bis zu 1 8 Zentimeter langen weiblichen Blutenzapfen sind bis zur Bestaubung rot und verfarben sich danach gelblich grun Am Ende des 1 Jahres sind die weiblichen Blutenzapfen rund 2 5 Zentimeter lang Die Befruchtung erfolgt rund 14 Monate nach der Bestaubung Die Zapfen sind anfangs grun und verfarben sich zur Reife im September bis November des 2 Jahres rotlich braun Die Zapfen sind bei einer Lange von 20 bis 45 Zentimetern eiformig zylindrisch und relativ schmal Nach der Entlassung der Samen fallen sie ab und es bleiben meist ein paar basale Zapfenschuppen am Baum zuruck Die relativ grossen hellen Samen weisen dunkle Punkte auf sind gefurcht und etwa 1 2 Zentimeter lang Der gestreifte Flugel besitzt eine Lange von etwa 3 8 Zentimeter und weist ein schiefes oberes Ende auf Das Tausendkorngewicht betragt rund 92 5 Gramm Die Ausbreitung erfolgt uber den Wind Anemochorie Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 1 Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Sumpf KieferDas naturliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich grossteils uber die Ebenen der Atlantik und Golfkuste Es reicht vom sudostlichen Virginia bis zum ostlichen Texas Nach Suden erstreckt es sich bis zum sudlichen Teil des mittleren Floridas Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis zu 200 Kilometer landeinwarts Ausgenommen davon sind die Piedmont Region und die Vorberge der Appalachen in Nord Alabama und Georgia Die Sumpf Kiefer besiedelt Hohenlagen von 0 bis 600 Metern Sie gedeiht im warmen und feucht gemassigten Klima Die Extremtemperaturen liegen im Verbreitungsgebiet zwischen 38 C und 18 C Die Jahresniederschlage betragen zwischen 1 090 und 1 750 mm und es kommt haufig zu kurzen Trockenperioden Man findet diese Art haufig auf gut drainierten flachen Sanden mit geringem Humusgehalt aber auch auf wechselfeuchten Sanden und sandigen Tonen welche bei hohen Niederschlagen vernassen und entsprechend arm an Sauerstoff sind Der Boden pH Wert liegt zwischen 3 5 und 6 5 An trockenen Standorten bildet die Sumpf Kiefer Mischbestande mit der Gabel Eiche Quercus laevis der Schwarz Eiche Quercus marilandica der Virginia Eiche Quercus virginiana mit Quercus incana und mit Quercus stellata Mischbestande mit dem Bluten Hartriegel Cornus florida der Amerikanischen Persimone Diospyros virginiana dem Amerikanischen Amberbaum Liquidambar styraciflua dem Schwarzen Tupelobaum Nyssa sylvestris der Sichelblattrigen Eiche Quercus falcata mit Quercus laurifolia mit Quercus nigra und mit dem Sassafrasbaum Sassafras albidum werden an feuchten Standorten gebildet Die Tintenbeeren Stechpalme Ilex glabra Ilex vomitoria Myrica cerifera der Geflugelte Sumach Rhus copallina und die Sagepalme Serenoa repens bilden an solchen Standorten die Strauchschicht Nutzung BearbeitenDie Sumpf Kiefer ist eine wirtschaftlich wichtige Baumart der Sudstaaten wird aber weniger intensiv bewirtschaftet und zuchterisch bearbeitet als andere sudliche Kiefernarten Das harzreiche Holz wird zur Herstellung von Sperrholz Zellstoff und Holzpellets genutzt Es findet Verwendung als Balken Pfahle Schwellen und Pfeiler beim Bau von Brucken Fabriks und Lagerhallen Im Innenausbau wird es als Furnier genutzt Das Harz wurde zur Herstellung von Farben Lacken Linoleum Papier und Seifen genutzt verliert aber wegen aufkommender synthetischer Stoffe mehr und mehr an Bedeutung Die langen Nadeln wurden fruher zu Flechtwerk vor allem zu Korben und Schalen verarbeitet Kultivierung Bearbeiten Aufgrund des Gras Stadiums der Samlinge wurde die Sumpf Kiefer weniger intensiv zuchterisch bearbeitet als andere Kiefern des nordamerikanischen Sudens Baume aus verschiedenen Herkunften weisen Unterschiede im Hohenwachstum der Hohe der Abgange der Wurzelmorphologie der Krankheitsresistenz und der Frostharte auf Zwischen einzelnen Individuen sind grossere Unterschiede vorhanden als zwischen verschiedenen Herkunften Kusten Herkunfte wachsen schneller als Herkunfte aus dem Inland Holz Bearbeiten Das nahezu weisse bis gelbliche gelegentlich auch orange weiss bis hellgelb gefarbte Splintholz hebt sich von dem gelben uber orange bis roten und hellbraunen Kernholz ab Die Bildung des Kernholzes setzt erst bei 20 jahrigen Baumen ein Raschwuchsige freistehende Baume haben einen kleinen Kern wahrend langsam wachsende und dicht stehende Baume einen dicken Kern haben Die Jahresringe sind aufgrund des dunklen Spatholzes gut zu erkennen Kennzeichnend fur das Holz der Sumpf Kiefer ist der intensive Harzgeruch die mittlere bis hohe Schlagfestigkeit die relativ starke Schwindung aber Stabilitat nach der Trocknung und die geringe Haftung von Farben Es lasst sich nur massig gut bearbeiten ist schraub und nagelfest und ist selbst in feuchten Lagen recht dauerhaft Der Faserverlauf ist gerade aber unregelmassig Das Kurzzeichen als Handelsholz nach EN 13556 ist PNPL Mechanische Eigenschaften Wert EinheitDarrdichte r0 0 54 g cm Krankheiten und Schadlinge BearbeitenKrankheiten stellen im Allgemeinen keine grosse Bedrohung fur die Sumpf Kiefer dar Der Pilz Mycosphaerella dearnessii verlangert das Gras Stadium der Samlinge und fuhrt zu ihrer Entnadelung Samlinge die unter Schirm aufwachsen sind weniger anfallig Nach Beendigung des Gras Stadiums geht die Anfalligkeit ebenfalls zuruck Der Rostpilz Cronartium strobilinum befallt die weiblichen Blutenzapfen wahrend des Abbluhens und verhindert die Entwicklung von fruchtbaren Zapfen Diese Zapfen werden haufig von Zunslern der Gattung Dioryctria zur Entwicklung genutzt die anschliessend auch gesunde Zapfen schadigen Fusarium moniliforme dringt uber Wunden ein und lost Harzgallen an Trieben aus Ein Befall mit dem Wurzelschwamm Heterobasidion annosum verschiedenen Coleosporium Arten und mit Cronartium quercuum tritt im Vergleich zu den oben genannten Schadpilzen relativ selten auf und verursacht nur geringe Schaden Auf frischen Schlagflachen kann die Verjungung von den beiden Russelkafern Hylobius pales und Pachylobius picivorus befallen werden Der Borkenkafer Dendroctonus frontalis greift die mittleren und oberen Stammpartien an wahrend Dendroctonus terebrans die unteren Stammpartien angreift und Borkenpartien abtotet Selten stirbt der ganze Baum ab Der Zunsler Dioryctria abietella frisst an Bluten Knospen und Trieben und miniert die Zapfen dass diese keine Samen bilden konnen Der Wickler Cydia ingens ist ein Zapfen und Samenschadling und tritt vor allem in Samenplantagen auf Als weitere Zapfen und Samenschadlinge treten verschiedene Arten der Gattungen Leptoglossus und Tetrya in Erscheinung Systematik BearbeitenTaxonomie Bearbeiten Die Erstveroffentlichung von Pinus palustris derfolgte 1768 durch Philip Miller in seinem Werk Gardener s Dictionary achte Auflage Nummer 14 2 Synonyme fur Pinus palustris Mill sind Pinus australis Michx f und Pinus longifolia Salisb Hybriden Bearbeiten Wo sich das Verbreitungsgebiet der Sumpf Kiefer Pinus palustris mit dem der Weihrauch Kiefer Pinus taeda uberlappt kommt der naturlich entstandene Hybride Pinus sondereggeri H H Chapm ex Sudw vor Dieser Hybride durchlauft kein Gras Stadium und kann deshalb im Saatbeet leicht von der Sumpf Kiefer unterschieden werden In einigen Gebieten macht dieser Hybride bis zu 30 der Bestande aus Kreuzungsversuche verliefen erfolgreich mit Pinus echinata und mit Pinus elliottii Literatur BearbeitenSchutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 463 470 Datenblatt Pinus palustris bei The Gymnosperm Database engl Einzelnachweise Bearbeiten Pinus palustris bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Pinus palustris bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 21 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sumpf Kiefer Pinus palustris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pinus palustris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 11 Mai 2006 Normdaten Sachbegriff GND 1041856717 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sumpf Kiefer amp oldid 211748606