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Schloss Kuckuckstein in Liebstadt in Sachsen liegt auf einem Felsvorsprung 380 m u NN uber dem Flusstal der Seidewitz an einem fur die Kontrolle des Handelsweges vom Elbtal uber das Osterzgebirge nach Bohmen Kulmer Steig sehr gunstigen Standort Schloss Kuckuckstein oberhalb von Liebstadt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Besitzer in chronologischer Reihenfolge 4 Bauliche Entwicklung 5 Bedeutung und heutige Nutzung 6 Trivia 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Blick von der Bachstrasse auf das SchlossLiebstadt und damit Schloss Kuckuckstein liegen ungefahr 15 km sudwestlich von Pirna in einem Tal zwischen den tiefgeschnittenen Talern der Gottleuba und der Muglitz etwa auf gleicher Hohe wie Bad Gottleuba und Glashutte An dieser Stelle gehen Molchgrund und Hennersbacher Grund in das Seidewitztal uber Das Schloss thront auf einem Gneisfelsen ungefahr 30 m uber dem Marktplatz von Liebstadt Unterhalb des Schlosses im Tal befinden sich das ehemalige Rittergut und die Schlossgartnerei Oberhalb finden sich noch Reste eines Landschaftsparks im englischen Stil Uber die Schlosstreppe oder die Zufahrtsstrasse zum Schlosshang erreicht man uber eine Zugbrucke das eigentliche Schloss Bergfried mit drei ubereinander liegenden Gewolben und einem weiteren Geschoss Torhaus und ein Verbindungsbau umschliessen einen ersten kleinen Hof Uber einen schmalen Durchgang gelangt man in den grossen Hof der vom Tafelhaus Hauptgebaude im Sudwesten dem Wasserhaus im Sudosten und dem Kuchengebaude mit Wehrgang im Nordosten gebildet wird Das Schloss wurde auf vier Ebenen gebaut Die unterste Keller und Mantelgewolbe im Tafelhaus und die zweite Ebene sind teilweise in den Felsen gehauen Bei der zweiten Ebene handelt es sich dabei um das unterste Turmgewolbe des Bergfrieds Die Dritte ist die Hauptebene die sich auf der Hohe der Zugbrucke befindet Die vierte Ebene umfasst neben den Obergeschossen auch den im dritten Gewolbe des Bergfrieds gelegenen Rittersaal und die daruber befindliche Kapellstube In den ubrigen Gebauden machen Wehrgang und Dachgeschosse die vierte Ebene aus Geschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss um 1860Das Schloss wurde urkundlich erstmals im Zusammenhang mit der Belehnung von Gunther und Heinrich von Bunau durch den Landgraf von Thuringen und Markgraf von Meissen Friedrich den Jungeren am 4 September 1410 erwahnt Dies geschah im Ergebnis der Dohnaischen Fehde in der die Burggrafen von Dohna gegen den Markgrafen von Meissen damals noch Wilhelm I von Meissen untergingen und ihre Besitztumer in der Burggrafschaft Dohna u a auch Liebstadt ganzlich verloren Die Bruder von Bunau wurden mit dieser Belehnung fur ihre militarischen Verdienste fur den Markgrafen in dieser Fehde unter anderem mit Schloss Weesenstein 1406 und Liebstadt 1410 belohnt Man kann aber davon ausgehen dass Siedlung und Schloss in der Entstehungszeit wohl eher eine Burg wesentlich fruher entstanden sind Ob die Ansiedlung oder die Burg zuerst erbaut wurde ist nicht geklart In einer Urkunde vom 19 Oktober 1286 verlieh der Besitzer Otto von Dohna das Stadtchen civitas an das Bistum Meissen Von der Burg ist hier keine Rede Die Burg blieb offensichtlich im Besitz der Donins Dass sie bereits existierte lasst sich deshalb vermuten da sonst eine ummauerte Stadt an diesem Ort keinen Zweck gehabt hatte Es ist also sehr wahrscheinlich dass Stadt und Burg spatestens in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts entstanden sind Andere Uberlieferungen gehen sogar davon aus dass die Burg bereits 930 bis 940 unter Heinrich I als Grenzfeste erbaut wurde Der Name Kuckuckstein findet sich erstmals 1791 in einem alphabetischen Verzeichnis aller Schrift und Amtssassigen im Kurfurstentum Sachsen Es ist auch bei diesem Namen unklar seit wann er verwendet wurde Da der Kuckuck bis in das 16 Jahrhundert als Gauch bezeichnet wurde musste das Schloss bis dato eigentlich Gauchstein geheissen haben Der Kuckuck war im Mittelalter auch Wappentier und stand fur Wachsamkeit im Gegensatz zum Lowen Wildheit Burg Lauenstein oder Lowenstein und dem Baren Kraft Burg Barenstein Dies konnte erklaren warum die Bunaus nach der Zerstorung der Burg wahrend der Dohnaischen Fehde 1385 1402 diesen Namen nicht mehr verwendet haben Der Wiederaufbau begann erst 1453 Auf den Grundmauern der alten Burg entstand das Schloss im Stile des Arnold von Westfalen Eine entsprechende Inschrift findet sich noch an der Aussenwand des Palas Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Liebstadt wie viele deutsche Ortschaften oft von Soldnern heimgesucht 1643 wurde das Schloss von Kaiserlich Hatzfeldschen Soldnern gesturmt und geplundert nbsp Eingangsbereich des SchlossesUber 200 Jahre befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Bunau 1651 fiel es an Oberstleutnant Detlev von Wedelbusch den zweiten Ehemann der verwitweten Anna Sophie von Bunau die wiederum verwitwet das Schloss am 13 Dezember 1694 an den Generalleutnant Cunno Christoph von Birkholz verkaufte Wahrend des Besitztums derer von Birkholz nachweisbar bis 1741 wurde die Burg umfassend im Rokokostil erneuert In den Folgejahren wechselten die Besitzer der Burg mehrfach Erst 1775 erstand der Kreiskommissar Hans Carl August von Carlowitz das Schloss aus der Konkursmasse fur 40 407 Taler Neben Stadt und Schloss gehorten auch die Dorfer Wingendorf Herbergen Goppersdorf Dobra und Berthelsdorf sowie umfangreiche Walder zum Besitz Die ursprunglich zum Schloss gehorenden Bergrechte waren hingegen bereits 1492 von den Bunaus an Herzog Georg fur 700 rheinische Gulden und die hohe Jagd 1737 38 von den Birkholz fur jahrlich vier Stuck Wild und 100 Meissner Gulden an Kurfurst Friedrich August II abgetreten worden Das Schloss blieb bis 1931 im Besitz der Familie von Carlowitz Unter den Mitgliedern dieser Familie befanden sich in dieser Zeit eine Reihe korperlich und geistig hoch begabter Vertreter Deshalb zog in das Schloss auch ein neues geistiges und geselliges Leben ein Das Schloss wurde wohnlicher gestaltet und im Geschmack der Romantik teilweise neu ausgestattet Auch war zum Beispiel 1798 Novalis als Freund der Familie Gast auf Schloss Kuckuckstein und der Schlossherr Carl Adolf von Carlowitz 1771 1837 liess sich mit Gemahlin 1805 vom Dresdner Maler Anton Graff portratieren Daruber hinaus bekannte sich der Besitzer zur Freimaurerei Gleichzeitig unterstutzte Carl Adolf auch Heinrich von Kleist bei der Herausgabe der Zeitschrift Phobus 1800 wurde im Schloss eine Freimaurerloge eingerichtet die mit geheimnisvollen fruhromantischen Malereien ausgestaltet wurde Die Bibliothek des Schlosses verfugt ausserdem uber einige wertvolle Freimaurerschriften Die Zeit Anfang des 19 Jahrhunderts hat bei den Besitzern des Schlosses sowie in der gesamten Region starke Spuren hinterlassen Die Koalitionskriege die fur die Region ihren Hohepunkt um das Jahr 1813 hatten fuhrten zu Zerstorungen Krankheit Not und Elend unter der Bevolkerung wobei Plunderungen und Brandschatzungen bei den Franzosen wie auch den Russen vorkamen Die Kampfe zwischen russischen und franzosischen Truppen sowie ihren Verbundeten fuhrten zwischen Erzgebirge und Elbe zu einer Vielzahl von Scharmutzeln von denen auch heute noch Zeugnisse vorhanden sind Napoleonschanze bei Herbergen Gedenktafeln und Kanonenkugeln in Dohna und vieles mehr Am 9 September 1813 ubernachtete Napoleon I im Schloss nachdem er von den Hohen nordlich von Liebstadt bei Borna den Ruckzug des Gegners beobachtet hatte Seine Streitmacht verfugte noch uber 40 000 Franzosen die in Stadt und Umgebung lagerten Carl Adolf von Carlowitz setzte sich in dieser Zeit aktiv gegen die Napoleonische Besetzung ein und trat auch als Generalmajor der Kavallerie in den Dienst des russischen Zaren Direkte Feindberuhrung bekam er aber nicht da er das von ihm aufgestellte sachsische Jagerkorps 2 900 Mann erst im April 1814 erreichte Paris hatte aber schon am 16 Marz kapituliert Im Verlauf des 19 und des beginnenden 20 Jahrhunderts machte eine Reihe von Familienmitgliedern von sich reden aber nicht das Schloss Die Not der Inflationszeit in den 1920er Jahren fuhrte dazu dass auch Schloss Kuckuckstein wieder verkauft werden musste Es wurde 1931 durch Ottomar Heinsius von Mayenburg ersteigert nbsp bergseitige Ansicht mit BergfriedNach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss enteignet kam in Volkseigentum und wurde vom Ministerium fur Land und Forstwirtschaft und seit 1952 von der Stadt Liebstadt verwaltet 1954 wurde das Museum eingerichtet und zunachst vom Lehrer Walter Jobst geleitet der sich sehr stark fur den Erhalt des Schlosses einsetzte und sich mit einer Vielzahl von Veroffentlichungen grosse Verdienste um die heimatgeschichtliche Forschung im Osterzgebirge erwarb Gleichzeitig brachte er seine Sammlung heimatkundlicher Gegenstande besonders aus der einheimischen Vogel und Pflanzenwelt in den Bestand des Museums mit ein Daruber hinaus verfugt das Museum uber eine Reihe historischer Gegenstande aus der Freimaurerei wie Logenabzeichen Freimaurerschurze sowie uber Olgemalde die vormalige Logenbruder aus den sachsischen Logen darstellen 1995 ging das Schloss in den Besitz der Stadt Liebstadt uber die es seit Herbst 2003 wegen zu hoher Unterhaltskosten zum Verkauf ausschrieb Der Verkehrswert wurde auf 380 000 Euro geschatzt Von den drei Bietern erhielt der osterreichische Unternehmer und Unternehmensberater Ralph Neunteufel den Zuschlag Nach Medienberichten wollte er fur das Schloss 300 000 Euro zuzuglich 41 000 Euro fur das Grundstuck zahlen Der Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages scheiterte jedoch da Neunteufel eine zusatzlich geforderte Burgschaft nicht beibrachte Die daraufhin gefuhrten Verhandlungen mit dem Landesverein Sachsischer Heimatschutz blieben ebenfalls ergebnislos da der Verein nach Prufung der finanziellen Erfordernisse eine Ubernahme des Schlosses ablehnen musste 2006 schrieb der Liebstadter Stadtrat das Schloss erneut zum Verkauf aus Kaufinteressenten waren Michael Graf von Plettenberg Fabrikplaner aus Ludwigsburg Kaufgebot Verhandlungssache ein Vereinskonsortium bestehend aus dem Landesverein Sachsischer Heimatschutz dem Forderverein Schloss Kuckuckstein und dem Kurortentwicklungs und Forderverein Bad Gottleuba Berggiesshubel Kaufgebot symbolisch 3 Euro Gunter von Bunau ein Nachfahre der ehemaligen Schlossherren von Bunau Kaufgebot 128 000 Euro und erneut Ralph Neunteufel Letzterer offerierte mit 155 000 Euro das fur den Stadtrat in schematischer Entscheidung ausschlaggebende hochste Kaufgebot so dass am 4 Juli 2006 der Verkauf an den Osterreicher beschlossen wurde ohne die Ressourcen der Bewerber und ihre Fahigkeiten zur Umsetzung der vorgeschlagenen Konzepte zu prufen Neunteufels Nutzungskonzept sah nach der Sanierung eine offentliche wie private Nutzung des Schlosses vor Dafur verpflichtete er sich vertraglich bis 2012 mindestens 500 000 in den Bau zu investieren 1 Die Stadt Liebstadt die zuvor das mit viel Engagement wahrend der DDR Zeit eingerichtete Heimatmuseum geschlossen und eine Sanierung der erheblichen Bauschaden am Gebaude unterlassen hatte wirft dem Eigentumer inzwischen vor dieser Sanierungsverpflichtung nicht nachgekommen zu sein und klagt seit mehreren Jahren gegen den Schlossbesitzer Im Juni 2016 schlug das Landgericht Dresden eine gutliche Einigung durch Ruckabwicklung des Kaufvertrages vor 2 die der Stadtrat zunachst ablehnte Im Zuge des Rechtsstreites gelangte Schloss Kuckuckstein im Januar 2018 wieder in den Besitz der Stadt Liebstadt die es kurz darauf erneut in Privatbesitz verausserten Unter den neuen Eigentumern wurden schon im Laufe des Jahres 2018 erste Sanierungsarbeiten durchgefuhrt Der Zauberer Peter Kersten gastierte im Herbst 2018 erstmals seit langerer Zeit wieder auf Schloss Kuckuckstein 3 Besitzer in chronologischer Reihenfolge Bearbeiten nbsp Wappen der Familie von Bunau uber dem Eingangstor von Schloss Weesenstein nbsp Wappen der Familie von Carlowitz uber der Zugbrucke von Schloss Kuckuckstein 930 940 wahrscheinlich von Heinrich I erbautum 1286 Otto von Dohnabis 1402 im Besitz der Donins1402 1410 im Besitz des Hauses Wettin1410 Belehnung von Gunther und Heinrich von Bunau durch Landgraf Friedrich den Jungeren 1461 Heinrich von Bunau 1 1493 Gunther 2 und Rudolph 3 von Bunau Geschwister1501 Gunther 2 von Bunau1515 Gunther 4 von Bunau Sohn des Gunther 2 von Bunau1554 Gunther 5 und Rudolph 6 von Bunau Sohne des Gunther 4 von Bunau1592 Rudolph 6 von Bunau blieb kinderlos1615 Gunther 7 von Bunau Sohn des Gunther 5 von Bunau1633 Rudolph 8 Gunther 9 und Heinrich 10 von Bunau als Unmundige bevormundet1651 Rudolph 8 von Bunau1654 Gunther 9 von Bunau Erwerb von Rudolph 8 von Bunau1655 Belehnung von Obristwachtmeister Detlef von Wedelbusch Stiefvater von Rudolph 8 von Bunau als zweiter Gemahl der verwitweten Anna Sophie von Bunau1662 Anna Sophie von Bunau1691 Verkauf durch Anna Sophie von Bunau an ihren Schwiegersohn den Kurfurstlich sachsischen Rittmeister Cuno Christoph von Birkholz1741 Landgerichtsassessor Hofrat Dr Wolf Alfred Behrisch1743 Verkauf an den Pirnaer Schiffs und Handelsherrn Kommerzienrat Johann Christoph von Hanisch 60 500 Taler 1751 Verkauf an Kommerzienrat Carl Siegfried Francke 75 000 Taler 1775 Ersteigerung durch Hans Carl August von Carlowitz 40 407 Taler Carl Adolf von Carlowitz1833 Friedrich Paul Aemil von Carlowitz1851 Georg Carl von Carlowitz1860 Karl Adolf von Carlowitz1931 Ersteigerung durch Ottomar von Mayenburg fur 244 000 Reichsmark ab 1932 Verwaltung durch Generalmajor Eckart von Loeben1945 Enteignung und Ubergang in Volkseigentum Verwaltung durch das Ministerium fur Land und Forstwirtschaft 1952 Liebstadt wird Trager des Schlosses1995 Ubergang in das Eigentum der Stadt Liebstadt2003 das Schloss wird zum Verkauf ausgeschrieben2007 der Liebstadter Stadtrat verkauft das Schloss an die Global Castle Management GmbH Inhaber Ralph Neunteufel 2018 nach einem Rechtsstreit uber die im Kaufvertrag von 2007 vereinbarten Sanierungsarbeiten gelangt das Schloss wieder in das Eigentum der Stadt Liebstadt2018 erneute Privatisierung Verkauf an die Natur Romantik GmbH Inhaber Susanne und Jens Hohnel Bauliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Zugbrucke nbsp Innenhof nbsp FreimaurerlogeAls sicher kann gelten dass das Schloss als Burg mit Schutzfunktion fur den Handelsweg aus dem Elbtal uber das Erzgebirge nach Bohmen errichtet wurde Ob dies bereits im 10 Jahrhundert oder erst im 13 Jahrhundert geschehen ist ist fur diese Funktion zunachst unerheblich Klar ist auch dass mit der Zerstorung im Ergebnis der Dohnaischen Fehde 1402 und der Hussiteneinfalle um 1429 Kuckuckstein gehorte gemeinsam mit den Burgen Lauenstein Barenstein und Weesenstein zur Befestigungslinie gegen die Hussiten von der Burg kaum etwas ubrig geblieben ist Mit dem Wiederaufbau durch Gunter und Heinrich von Bunau ab dem Jahre 1453 diese Jahreszahl findet sich am Soller entstand auf den Grundmauern der Burg das Schloss Liebstadt Zu diesen Grundmauern gehoren ein Tor im Wasserhaus gilt zurzeit als altester Teil ein spatgotisches Vorhangbogenfenster im Torhaus und ein Tor im grossen Hof Im Zuge des Wiederaufbaus liess Rudolf von Bunau nach einer Busserfahrt 1476 ins Heilige Land eine Kapellstube im Turm einrichten da er nach dieser Busse Hausgottesdienste abhalten lassen durfte Erhebliche Um und Ausbauten erlebte das Schloss in den Jahren 1519 bis 1554 Wahrscheinlich stammte aus dieser Zeit auch das Wasserhaus mit seinen Renaissancegiebeln Nach der Ubernahme des Schlosses durch Detlev von Wedelbusch im Jahr 1655 wurden die Schaden aus dem Dreissigjahrigen Krieg beseitigt und mit der Gartenanlage im Tal begonnen Sein Schwiegersohn Christoph von Birkholz liess den Garten im Tal im franzosischen Stil ausbauen und baute am Wasserhaus ein Badehaus an Das Schloss richtete er im Barockstil ein Nach 1742 wurde das Schloss erneut umgebaut Behrisch liess das Fachwerkgeschoss entfernen Hanisch baute in der Stadt das Rote Vorwerk und an der Stelle des Rathauses einen Gasthof Mit dem Ubergang des Schlosses in den Besitz von Carl August von Carlowitz 1774 erfuhr das Schloss eine grundliche Renovierung 1774 1781 was aber nicht zu Anderungen an der Gesamtanlage fuhrte Vielmehr erfuhr das Anwesen eine Starkung als landwirtschaftliche Produktionsanlage Es entstanden zum Beispiel eine neue Schaferei eine Olmuhle und weitere Muhlen Ausserdem wurden die Vorwerke erweitert und im Schlossgarten ein neues Gewachshaus gebaut Weiterhin entsteht 1786 ein Landschaftspark im englischen Stil an der Schlossleithe mit einem Lusthaus und daneben 1789 ein Kegelschub sowie einigen weiteren dem Stil entsprechenden Elementen Vasen Figuren Grotten Dem Zeitgeist der Aufklarung entsprechend dem sich auch die Sohne von Carl August Carl Adolf und sein Bruder Hans Georg von Carlowitz verpflichtet fuhlten wurden bauliche Anderungen und eine Ausstattung des Schlosses im fruhromantischen Stil vorgenommen Hans Georg von Carlowitz liess das Schloss von 1796 bis 1802 im neugotischen Stil umbauen es entstand das romantische Schloss Kuckuckstein So wurde zum Beispiel der Turmkopf gesprengt und bis 1797 mit Kapellstube Soller und Turmhelm neu errichtet ebenso das Torportal an der Zugbrucke Im Innern des Schlosses wurden Wande versetzt sowie Maler Glaser und Schreinerarbeiten durchgefuhrt Das Arbeitszimmer Carl Adolfs entstand aus zwei Zimmern die Kreuzgewolbe mit Sonne Mond und Sternen bemalt und zwischen den Bogen dekorative Landschaftsbilder 1798 entstand am Roten Vorwerk ein Lusthaus die sogenannte Schulenburg vermutlich nach dem Geburtsnamen der Mutter so benannt das aber von den Napoleonischen Truppen 1813 niedergebrannt wurde 1800 richteten die Carlowitz im Schloss auch eine Freimaurerloge ein die mit geheimnisvollen fruhromantischen Malereien ausgestaltet ist 1851 erfuhr das Schloss einen erneuten Umbau durch Georg Carl von Carlowitz Vorhangbogenfenster im Tafelhaus Uberdachung der Aussentreppen 1886 bis 1889 wurde der grosse Innenhof in seiner heutigen Gestalt geschaffen und im dritten Turmgewolbe der Rittersaal ausgebaut 1906 entstand im kleinen Hof eine Holzgalerie mit Kanzelerker Der grosste Teil des Interieurs des Schlosses wurden in den 1930er Jahren versteigert so dass heute kaum noch Einrichtungsgegenstande auf Schloss Kuckuckstein zu finden sind Dies trifft auch auf die ursprunglich sehr umfangreiche Bibliothek zu von der nur wenig erhalten geblieben ist Bereits beim Verkauf an den Investor Neunteufel wies das Schloss ausweislich eines Gutachtens Stand Januar 2008 eine Reihe von baulichen Mangeln auf Es wurden 27 Stellen mit akutem Handlungs und Sanierungsbedarf dokumentiert Die Global Castle Management GmbH hatte sich mit dem Erwerb 2007 verpflichtet innerhalb von drei Jahren 500 000 Euro in Sanierungsmassnahmen zu investieren Die Kosten fur eine grundlegende Sanierung wurden allerdings damals bereits auf etwa 3 Millionen Euro veranschlagt 4 Bedeutung und heutige Nutzung BearbeitenSchloss Kuckuckstein gilt heute als seltenes Baudenkmal der fruhen Neugotik und der Fruhromantik Zusammen mit dem grossen Landwirtschaftsbetrieb entstand Ende des 18 Jahrhunderts eine reizvolle Landschaft Burganlage und Landschaftspark bilden dazu eine eindrucksvolle Kulisse Dabei besitzen die Formen oft keinerlei Funktion Schiessscharten die nicht als solche genutzt werden konnen Kapitelle aus Holz die Stein vortauschen oder auf Wande aufgemalte Saulen Dies ist jedoch Ausdruck des Historismus in jener Zeit Der Umbau bildet eine gewisse Einheit und ist deshalb wertvoll insbesondere auch weil diese fruhe sentimentale Neugotik sehr selten ist Seit 1954 ist im Schloss das Heimatmuseum untergebracht welches auch Fuhrungen durch die Raume des Schlosses veranstaltet Einige Jahre lang ab 1985 wurden Schloss und Rittersaal als Rahmen fur die Fernsehsendung des Fernsehens der DDR Zauber auf Schloss Kuckuckstein mit Zauberpeter Peter Kersten genutzt Dieser restaurierte Saal dient seit 1994 dem Standesamt Bad Gottleuba Berggiesshubel als Kulisse fur Hochzeiten er kann auch fur andere Feierlichkeiten gemietet werden Trivia BearbeitenSchloss Kuckuckstein diente 2012 als Kulisse fur die Verfilmung des Marchens Schneeweisschen und Rosenrot Siehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in SachsenLiteratur BearbeitenMartin Braess Schloss Kuckuckstein und das Stadtchen Liebstadt bei Pirna In Mitteilungen des Landesverein Sachsischer Heimatschutz Bd IX 1920 S 222 224 Jurgen Helfricht Schloss Kuckuckstein In Wahre Geschichten aus Sachsens schonstem Tal Muglitztal Taucha 2000 ISBN 3 89772 022 1 Regine Hengelhaupt Das Spukschloss in Sachsen Taucha 2000 ISBN 3 89772 015 9 Regine Hengelhaupt Carl Adolf von Carlowitz und Kuckuckstein in Dresdner Hefte 20 2002 H 69 S 53 58 Alfred Meiche Historisch topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Dresden 1927 Otto Eduard Schmidt Schloss Kuckuckstein In Mitteilungen des Landesverein Sachsischer Heimatschutz Bd XXI 1932 S 101 128 Wolfgang Schumann Der neugotische Umbau des Schlosses Kuckuckstein in Liebstadt In Sachsische Heimatblatter Heft 12 1966 S 2 15 Frantisek Suman u a Die Herren von Bunau in Sachsen und Bohmen Iniciativa pro Decinsky zamek Decin 2006 ISBN 80 239 6852 1 Heinz Thorner Schloss Kuckuckstein in Liebstadt Liebstadt 1982 M Steche Vor dreiundsechszig Jahren In Die Gartenlaube Heft 39 1876 S 647 648 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Kuckuckstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage Schloss KuckucksteinEinzelnachweise Bearbeiten Kuckucksteins Schlossherr weg und jetzt Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 18 Dezember 2010 Schlossherr will Kuckuckstein zuruckgeben Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 2 Juni 2016 Neuer Zauber auf Schloss Kuckuckstein Dresdner Neueste Nachrichten vom 2 November 2018 Jana Klameth Schloss Sanierung lauft schon Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 4 Januar 2008 S 1650 863527777778 13 858333333333 Koordinaten 50 51 48 7 N 13 51 30 O Normdaten Geografikum GND 4596136 0 lobid OGND AKS VIAF 245837630 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Kuckuckstein amp oldid 235430918