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Die Burg Dohna ist erstmals im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Konig Heinrich III 1039 1056 und Herzog Bretislav von Bohmen 1040 bezeugt 1 Sie befand sich wahrscheinlich als Reichslehen im Besitz des Markgrafen Ekkehard II von Meissen 1038 1046 Die 1113 erstmals nachweisbaren Burggrafen von Dohna waren als konigliche Beamte und Landesherren in der Burggrafschaft tatig besassen ab dem 12 Jahrhundert das Munzregal 2 und mit dem Dohnaer Schoppenstuhl die Gerichtsgewalt in Lehns und Erbsachen und waren zudem Lehnsherren zahlreicher Vasallen Ihnen stand der Dritte Gerichtspfennig zu 3 Nach der Niederlage in der Dohnaischen Fehde von 1385 bis 1402 verloren sie Einfluss und Besitz an die Wettiner Wappen der Burggrafen von Dohna im Siegel von 1286 Das Wappen der Burggrafen bestand anfanglich aus zwei im Kreuz ubereinander gelegten Stangen eines Hirschgeweihs Die Burggrafschaft Dohna mit der Stadt Dohna als ihrem Herrschaftszentrum befand sich zwischen der Markgrafschaft Meissen und dem Konigreich Bohmen Das Wappen der Burggrafen zeigt zwei gekreuzte Hirschstangen Inhaltsverzeichnis 1 Die Burggrafen bis zum Verlust der Burggrafschaft 2 Liste unvollstandig 3 Begrabnisstatte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Burggrafen bis zum Verlust der Burggrafschaft BearbeitenDie Liste enthalt die reichsunmittelbaren Burggrafen von Dohna die regierenden Burggrafen mit ihren Brudern bis zum Verlust der Burggrafschaft im Jahr 1402 Die Sohne der Bruder der regierenden Burggrafen sind nicht enthalten Die Burggrafen der Grafensteiner Linie und weitere Verzweigungen sind hier nicht erfasst Die historischen Personlichkeiten des hauptsachlich nach der Eroberung der Burggrafschaft im Jahr 1402 und Einzug des Reichslehens weitverzweigten Adelsgeschlechts sind im Artikel Dohna Adelsgeschlecht enthalten Liste unvollstandig Bearbeitennachweisbare Burggrafen von bis Lebensdaten Verheiratet mit Anmerkungen SiegelErkembert 1113 bezeugt Aus der Familie von Tegkwitz Bezeugt als Erkembertus prefectus de castro Donin Erkembert ist der einzige nachgewiesene Burggraf bis zur Stammburg der Donins 1156 Heinrich I 1156 bezeugt 1180 vor 1127 oder 1143 4 nach 1171 vor 1181 Heinrich von Rothowa Heinrich von Rotha ist 1156 erstmals bezeugt als Heinricus castellanus de Donin Er ist der Stammvater der Burggrafen von Dohna Ihm wurde die Burg Dohna als erbliches Reichslehen vom Kaiser Friedrich I Barbarossa ubertragen Das Geschlecht Dohna hat rund 250 Jahre bis zum Verlust der Burggrafschaft Dohna das Reichslehen inne Seine Nachkommen die die Wurde des Burggrafen erbten wahlten ihren Namen von ihrem Stammsitz Dohna Donin Donyn Heinrich II 1180 1225 1225 Sohn von Heinrich I 1206 Rechtsstreit mit dem Bischof von Meissen der von Markgraf Dietrich entschieden wird Ersterwahnung Dresdens 1206 5 Erste nachweisbare Munzpragungen Doninsche Brakteaten Otto I 1225 1239 1239 Hildegundis Sohn von Heinrich II Heinrich III 1239 1256 1273 Sohn von Otto I Stifter der Grafensteiner Linie muss 1256 die Burggrafschaft abgebenOtto II 1256 1287 1287 Christine von Schwarzburg Blankenburg Sohn von Heinrich III Otto III 1287 1321 Gertrudis Burggrafin von Meissen Tochter des Burggrafen Meinher III aus dem Geschlecht der Meinheringer Heirat um 1275 Sohn von Otto II Erhalt das 1256 verlorene Landgericht zu Dresden wieder zuruck Otto Heyde I 1321 1336 1336 Adelheid von Schonburg 1342 begraben im Dom zu Meissen 6 Sohn von Otto III Otto Juvenis 1352 Jutta von Hakeborn Sohn von Otto III Otto Liebedich 1357 N von Waldenburg Sohn von Otto III Viko Adelheid von Waldenburg Sohn von Otto Heyde I Urkunde von 1335 Posse Friedrich 1336 1347 1347 Sohn von Otto Heyde I Otto Heyde II 1336 1347 1385 1385 Adeldeid von Riesenburg Sohn von Otto Heyde I Nach gemeinsamen Regierungsjahren mit Bruder Friedrich nach 1347 alleiniger Burggraf Nach seinem Tod wird die Burggrafschaft in drei Teile geteilt Otto Heyde III 1385 1402 1415 Sohn von Otto Heyde II Bekam mit seinem Bruder Jan die von der Krone Bohmens herruhrenden zwei Teile 1402 Eroberung der Burggrafschaft durch den Markgrafen von Meissen Wilhelm den Einaugigen Ging nach der Eroberung Dohnas nach Prag Jeschke I 1403 Katharina von Weyda Sohn von Otto Heyde II Teilte mit seinem Bruder Mul Otto Mul den von Meissen herruhrenden Teil Wurde hingerichtet Seine Nachkommen sind in Bohmen geblieben nachdem der Ruckerwerb Dohnas vom Kaiser nicht gelang Otto Mul 1401 Sohn von Otto Heyde II Wurde in der Nahe des Hammerguts Fichte bei Gottleuba in einem Gefecht erschossen Friedrich I 1426 Sohn von Otto Heyde II Vom Orden der Kreuztrager in der Schlacht bei AussigJan 1402 Sohn von Otto Heyde II Wurde in einem Reitergefecht bei Burkhardswalde erstochen Siegel der Burggrafin Gertrud von Dohna geb Burggrafin von Meissen der Urkunde von 1300 Kombination der Helmzier rechts das Dohnaische Hirschgeweih links das burggraflich Meissnische Schirmbrett mit Pfauenfederschmuck von der Seite gesehen nach Otto Posse Dohnaischer Brakteat um 1200 Munzherr ist Heinrich II oder vielleicht noch Heinrich I Sitzender Burggraf in der Rechten ein Schild mit Hirschstangen daruber in der Linken ein Adler oder Falke Aus Numismatische Bruchstucke in Bezug auf sachsische Geschichte von K F W Erbstein Dresden 1821Die Regierung und Lebensdaten ab Heinrich II entsprechen auszugsweise meistens der genealogischen Ubersicht von Otto Posse 7 und sind fast identisch mit der Stammtafel im Heimatmuseum Dohna und der neueren Literatur 8 Die Regierungszeiten sind oft aus den Urkunden abgeleitet in denen die Burggrafen erwahnt sind Die Siegel in der Liste der Burggrafen der Stammburg Dohna sind aus den Tafeln 4 5 und 6 mit Datumsangabe der jeweiligen Urkunde Otto Posse 9 Begrabnisstatte BearbeitenDie Begrabnisstatte der Burggrafen von Dohna befand sich im ehemaligen Zisterzienserkloster Altzella Hier hatten sich die Burggrafen eine Kapelle erbaut Der Standort der Dohnaischen Begrabniskapelle ist unbekannt Vermutlich befand sie sich an der Sudseite der Klosterkirche Burggraf Otto Heyde III wurde noch zur Beisetzung nach Zelle Kloster Altzella gebracht nachdem er 1415 in Prag gestorben war 10 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Dynastenbrakteaten Doninsche BrakteatenLiteratur BearbeitenOtto Posse Hrsg Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500 Im Auftrage der Koniglich Sachsischen Staatsregierung III Band Dresden 1908 Darin S 13 Dohna Burggrafen von Stammsitz Dohna mit Generalogische Ubersicht und Umschrift der Siegel der Burggrafen von Dohna ab Otto I jeweils mit Angaben zur Urkunde und Datierung Digitalisat Lothar Graf zu Dohna Dohna In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 43 46 Digitalisat Christine Klecker Wie Dohna verloren ging Museum Schloss Weesenstein 1991 Darin S 35 Stammtafel des Heimatmuseums Dohna Max Winkler und Hermann Raussendorf Die Burggrafenstadt Dohna In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band 25 H 1 4 Dresden 1936 Datensatz der Deutschen Nationalbibliothek Christian Bartsch Historie der alten Burg und Stadgens Dohna Dresden Leipzig 1735 Digitalisat Eckhart Leisering Acta sunt hec Dresdene die Ersterwahnung Dresdens in der Urkunde vom 31 Marz 1206 Sachsisches Staatsarchiv Mitteldeutscher Verlag mdv Halle Saale und Dresden 2005 ISBN 978 3 89812 320 4 Erlauterungen zur Burg Dohna zum Ort Dohna und zu Henricum burcgravium de Donin S 5 11 20 25 34 33 49 50 Weblinks BearbeitenDohna im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Darin 1113 Erkembertus prefectus de castro Donin 1144 Heinricus praefectus 1156 Heinricus castellanus de Donin Rotha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Darin Ortsnamenformen 1127 Heinricus de Rotow 1135 Rotwe 1143 Rodewa Ortsadel 1127 Herrensitz um Mitte des 12 Jahrhunderts Ortswechsel als Burggrafen nach Dohna acsearch Dohna Burggrafschaft Heinrich III hier um 1235 1242 Brakteat Hirschgeweih Umschrift HDGB Henricus Dei Gratia Burggravius Erbstein Numismatische Bruchstucke 9 11 Bruchstucke S 24 43 Tab II Nr 4 Thieme Schwinkowski vgl 1026 1027 Berger Slg Bonhoff Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Annalista Saxo hg von Georg Waitz in MGH Scriptores in folio 6 Hannover 1844 S 542 777 hier S 684 Z 41 Donin Digitalisat Vgl mcsearch Dohna Burggrafschaft Heinrich II 1180 1225 Brakteat 0 87 g Auf einer Bank sitzender Burggraf halt links einen im Kreuzungspunkt durchstochenen Kreuzstab und rechts ein Zepter mit aufsitzenden Hirschstangen Beiderseits neben dem Kopf und uber den Hirschstangen je eine Kugel auf dem Rand eine 6 blattrige Rosette Schwinkowski Slg Krug Slg Bonhoff Fd Etzoldshain Der Strich jeweils hinter der Katalogangabe soll aussagen dass der Brakteat dort nicht vorkommt Hier liegt des Ofteren eine Verwechslung mit dem Dritten Bruckenpfennig vor ein Begriff der erst ab 1577 in Dresden ublich wurde der dritte Theil des Bruckenzolls oder der dritte Pfennig Hierbei handelte es sich um den Durchgangs und Geleitzoll fur die Strasse von Dresden nach Konigsbruck der sowohl in Dresden Dresdner Zoll als auch an der Burg Konigsbruck Konigsbrucker Zoll erhoben und eingenommen wurde Diese wichtige Verbindung von Dresden mit der Via Regia befand sich seit fruhester Zeit im Besitz der Stadt Konigsbruck und stand daher deren Besitzern zu Erstmals belegt sind die beiden Zolle am 4 Oktober 1426 wonach diese der Familie Waldaw Waldau gehorten ab etwa 1405 einem Hans von Waldaw der die Zolle als der Familie innegehabtes Pertinenzstuck ererbte ab den fruhen 1420er Jahren dann dessen Sohn Georg Jurge n von Waldaw der Konigsbruck und die Geleitzolle 1426 aber bereits verloren hatte Konigsbruck ging um 1426 an Hans von Polenz uber der es nach einer erst 1452 koniglich bestatigten Urkunde von 1441 noch vor seinem Tod 1437 an Wentzsch von Donyn verausserte dem Bruder seiner Frau Dieser vertauschte bereits zwischen 1437 und 1441 Konigsbruck gegen Grafenstein welches sich damals im Besitz von Hlabatsch von Dohna befand Wentzsch begrundete so die Grafensteiner Hlabatsch die Konigsbrucker Linie derer von Dohna Nach einer Urkunde vom 4 August 1448 befinden sich Konigsbruck und die beiden Zolle zu Konigsbruck und zu Dresden im Besitz des Hlabatsch von Dohna Demzufolge kamen diese Zolle erst in den 1430er Jahren in den Besitz derer von Dohna und haben mit den 1402 untergegangenen Burggrafen von Dohna nicht das Mindeste zu tun Ob Heinrich I mit dem gleichnamigen Adligen Heinricus nobilis de Rotov identisch ist der 1127 in einer Urkunde auftaucht belegt in einer Urkunde Bischof Meingods von Merseburg und Abt Erkenberts von Corvey Heinrich tritt dabei als Zeuge fur Meingod auf vgl Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg Teil 1 962 1357 hg von Paul Fridolin Kehr Halle Otto Hendel 1899 Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 36 Nr 97 S 79 81 hier S 80 oder ob es sich bei letzterem um einen Vorfahren Heinrichs handelt wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt und ist nicht gesichert Vgl Art Stadt Rotha in Art Stadt Rotha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen hier Abschnitt 8 Eintrag zu 1127 mit weiteren Literaturangaben in Abschnitt 9 gegen eine Gleichsetzung pladiert Karlheinz Blaschke Dohna in Lexikon des Mittelalters Bd 3 Munchen 1983 Sp 1166 mit weiteren Literaturangaben Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae II 1 S 70 72 Nr 74 Online Edition Darin Rechtsstreit 1206 mit Heinrich II Vgl Matthias Donath Die Grabmonumente im Dom zu Meissen Leipziger Universitatsverlag 2004 S 235 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Genealogische Ubersicht der Burggrafen von Dohna Digitalisat Vgl Christine Klecker Wie Dohna verloren ging Museum Schloss Weesenstein 1991 Darin S 35 Stammtafel des Heimatmuseums Dohna Vgl Otto Posse Hrsg Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500 3 Bd Dresden 1908 Tafel 4 5 und 6 Digitalisat Vgl Eduard Beyer Das Cistercienser Stift und Kloster Alt Zelle im Bisthum Meissen Dresden 1855 hier S 268 f mit Anm 8 Digitalisat in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Burggrafen von Dohna amp oldid 234814280