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Dieser Artikel behandelt die heraldische Figur Zur einzelnen Stange eines Geweihs siehe Abwurfstange Die Hirschstange nach Siebmacher auch Hirschhorn ist eine gemeine Figur in der Heraldik Besonders bekannt ist sie als Symbol Wurttembergs wo sie in zahlreichen Kommunalwappen zu finden ist In diesem Zusammenhang finden sich auch in den Logos des Automobilherstellers Porsche und des Fussballvereins VfB Stuttgart Hirschstangen Hirschstange Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung und Verbreitung 2 Das Wappen Wurttembergs und seine Verwandtschaftsbeziehungen 2 1 Die wurttembergischen Hirschstangen 2 2 Die veringischen Hirschstangen 2 3 Die nellenburgischen Hirschstangen 3 Siehe auch 4 WeblinksBedeutung und Verbreitung Bearbeiten nbsp Deinsen nbsp Ottensheim Markt und JagdHirschstangen wurden aus verschiedenen Grunden in Wappen aufgenommen Da Hirsche Jagdwild sind kann eine Hirschstange als Symbol fur die Jagd oder fur Wildreichtum stehen als pars pro toto im moderneren Sinne auch als Sinnbild fur intakte Natur Des Weiteren kann sie als redendes Wappen den Namen symbolisieren fur den sie steht z B beim Adelsgeschlecht der Hirschberger Leutershausen an der Bergstrasse oder bei Herzlake im Emsland Herz von Hirsch abgeleitet Der Hirsch als Wappentier in seiner ganzen Grosse hat genauso in die Heraldik Einzug gehalten In Kirchhundem im westfalischen Sauerland symbolisieren sie begleitet von einer Wolfsangel gleichfalls den Rotwildreichtum In Deinsen im Leinebergland kommt das Wappen von den Grafen von Spiegelberg Auch Orte welche unter der Hegemonie des sachsisch bohmischen Adelsgeschlechtes Bieberstein standen fuhren eine Hirschstange Blankenburg Harz leitet die Hirschstange auch von einem ortlichen Grafengeschlecht ab In Wadern stehen sie allgemein fur die Landwirtschaft Marsberg Meerhof weist sowohl hierauf als auch den Waldreichtum des Sauerlandes hin Das Wappen Wurttembergs und seine Verwandtschaftsbeziehungen BearbeitenDas Hauswappen Wurttembergs zeigte in Gold drei liegende schwarze Hirschstangen ubereinander Dieses im Siegelbild erstmals 1228 nachgewiesene Zeichen wurde vom Haus Wurttemberg vermutlich Ende des 12 Jahrhunderts ubernommen als Graf Hartmann die Erbtochter der Grafen von Veringen heiratete Auch deren Wappen zeigte drei Hirschstangen die in der ersten farbigen Darstellung 1330 rot in goldenem Schild erscheinen Die ebenfalls mit den Veringern versippten Grafen von Nellenburg fuhrten drei blaue Hirschstangen in ihrem Wappen nbsp Wurttemberg nbsp Veringen nbsp NellenburgAls sich das Herrschaftsgebiet Wurttembergs nach und nach erweiterte und die Grafen zu Herzogen bzw spater zu Konigen aufstiegen wurde das wurttembergische Wappen um zusatzliche Felder erweitert erstmals 1447 um die Barben von Mompelgard Die als Stammwappen angesehenen Hirschstangen behielten jedoch bei allen Anderungen einen herausragenden Platz selbst nach dem Ende der Monarchie Im heutigen Wappen Baden Wurttembergs treten die Hirschstangen nur noch in der Schildkrone des grossen Landeswappens auf ausserdem dient ein Hirsch als Schildhalter Die wurttembergischen Hirschstangen Bearbeiten Die drei Hirschstangen bildeten anfangs auch das Wappen einiger wichtiger wurttembergischer Stadte so z B Backnang Sindelfingen Tuttlingen und Waiblingen allerdings schufen diese Stadte spater fur ihr Wappen ein Unterscheidungsmerkmal indem sie eine andere Tingierung oder Schildeinteilung wahlten Als Zeichen der Zugehorigkeit zu Wurttemberg trat die Hirschstange auch einzeln auf gelegentlich als alleinige Schildfigur etwa in Goppingen oder Munsingen haufiger jedoch als Beizeichen z B Asperg Pfullingen oder Waldenbuch Auch nachdem Wurttemberg im heutigen Land Baden Wurttemberg aufgegangen war trat die Hirschstange nunmehr in historisierender Weise in zahlreichen neu geschaffenen Gemeindewappen auf mit denen die betreffenden Gemeinden ihre traditionelle Verbundenheit mit Wurttemberg zum Ausdruck bringen wollten Beispiel Bad Boll Besonders haufig ist die Verwendung einer einzelnen schwarzen Hirschstange in goldenem Schildhaupt so z B bei Kirchheim unter Teck oder Freudenstadt Ublicherweise ist die Wappenfigur so angeordnet dass die Hornwurzel nach heraldisch rechts und die Enden nach links weisen die spiegelverkehrte Stellung muss in der Blasonierung eigens erwahnt werden so z B im Wappen von Albstadt Im Wappen Tubingens treten zwei Hirschstangen in der Helmzier auf sie bilden das Unterscheidungsmerkmal zum Wappen der Stadt Boblingen deren Schildbild das gleiche ist Insgesamt sind heute in gut 90 baden wurttembergischen Gemeinde und in acht Kreiswappen Hirschstangen als Symbol der Zugehorigkeit zu Wurttemberg zu finden Ausserhalb Baden Wurttembergs sind Hirschstangen unter anderem in den Wappen der Elsasser Orte Reichenweier und Andolsheim die bis Ende des 18 Jahrhunderts als Teil der Herrschaft Reichenweier bzw Grafschaft Horburg wurttembergisch waren des Weiteren im kurzlebigen Wappen des niederschlesischen Landkreises Oels in dem die Seitenlinie Wurttemberg Oels reprasentiert war und im heutigen Wappen der polnischen Gemeinde Pokoj dt Bad Carlsruhe benannt nach einem Herzog aus dieser Seitenlinie nbsp Aichtal nbsp Albstadt nbsp Asperg nbsp Backnang nbsp Blaubeuren mit Blaumannle nbsp Bad Boll nbsp Dornstetten nbsp Eislingen Fils nbsp Freudenstadt nbsp Goppingen nbsp Kirchheim unter Teck nbsp Munsingen nbsp Nurtingen nbsp Pfullingen nbsp Reichenbach an der Fils nbsp Sindelfingen nbsp Tubingen nbsp Tuttlingen nbsp Waiblingen nbsp Waldenbuch nbsp Landkreis Karlsruhe nbsp Rems Murr Kreis nbsp ZollernalbkreisDie veringischen Hirschstangen Bearbeiten Die Grafen von Veringen die hauptsachlich in der Gegend des Laucherttals begutert waren starben in der Hauptlinie 1415 aus Heute erinnern die roten Hirschstangen im Wappen von Veringenstadt und Langenenslingen an sie vermutlich auch die im Wappen Gammertingens Die Hirschstange im Wappen von Trochtelfingen erinnert an Veringen und Wurttemberg Ausserdem waren die Veringer Hirschstangen in den ehemaligen Gemeindewappen von Benzingen Billafingen Riedetsweiler und Veringendorf im alten Landkreis Sigmaringen vertreten wobei Letzteres exakt dem der Grafen von Veringen entsprach nbsp Benzingen nbsp Billafingen nbsp Gammertingen nbsp Langenenslingen nbsp Riedetsweiler nbsp Trochtelfingen nbsp Veringendorf nbsp VeringenstadtDie nellenburgischen Hirschstangen Bearbeiten Die Landgrafschaft Nellenburg mit Hauptsitz in Stockach fiel im 15 Jahrhundert erst in die Hande der Herren von Tengen dann an Vorderosterreich Ab 1810 gehorte sie zu Baden Heute erinnern die blauen Hirschstangen in den Gemeindewappen von Stockach Eigeltingen Gailingen am Hochrhein in umgekehrten Farben Muhlingen Orsingen Nenzingen Steisslingen und Emmingen Liptingen an die Landgrafschaft ebenso die im Wappen des Landkreises Konstanz hinzu kommt Glattfelden Schweiz Nicht an Nellenburg sondern an Wurttemberg erinnert die blaue Hirschstange im Gemeindewappen von Monchweiler Schwarzwald Baar Kreis nbsp Wappen der Landgrafschaft Nellenburg nbsp Eigeltingen nbsp Gailingen am Hochrhein nbsp Muhlingen nbsp Orsingen Nenzingen nbsp Steisslingen nbsp Stockach nbsp Stockach Zizenhausen nbsp Emmingen Liptingen nbsp Landkreis Konstanz nbsp GlattfeldenSiehe auch BearbeitenListe der Wappen in Baden Wurttemberg Wappen Wurttembergs Siegel der Grafen von Veringen Liste der Burggrafen von Dohna darin die Wappen der Burggrafen von Dohna in den Siegeln der Burggrafen und Doninsche Brakteaten mit den gekreuzten Hirschstangen im MunzbildWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschstangen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschstange amp oldid 234096428