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Orsingen Nenzingen ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte47 837777777778 8 9516666666667 473 Koordinaten 47 50 N 8 57 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis KonstanzHohe 473 m u NHNFlache 22 23 km2Einwohner 3590 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 161 Einwohner je km2Postleitzahl 78359Vorwahlen 07771 07774Kfz Kennzeichen KN STOGemeindeschlussel 08 3 35 099LOCODE DE OGZGemeindegliederung 2 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Stockacher Strasse 2 78359 Orsingen NenzingenWebsite www orsingen nenzingen deBurgermeister Stefan KeilLage der Gemeinde Orsingen Nenzingen im Landkreis KonstanzKarte Orsingen von WestenInhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 4 3 Wappen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Behorden 5 3 Bildung 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bauwerke 6 2 Museen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Orsingen Nenzingen liegt im Hegau zwischen Singen Hohentwiel und Stockach Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Norden an Eigeltingen im Osten an die Stadt Stockach im Suden an Steisslingen und im Westen an Volkertshausen und die Stadt Aach Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Orsingen Nenzingen besteht aus den Gemeindeteilen Nenzingen und Orsingen Zu Nenzingen gehort das Dorf Nenzingen der Zinken Zollbruck das Gehoft Durrenast und der Wohnplatz Sagewerk zu Orsingen gehort das Dorf Orsingen der Weiler Langenstein die Hofe Portugieserhof und Stockfelderhof und die Wohnplatze Rebhaus und Tierkorperverwertungsanstalt 2 Siehe auch Liste der Orte im Landkreis Konstanz Orsingen NenzingenGeschichte Bearbeiten nbsp Nenzingen 1902 nbsp Orsingen um 1900Zwischen Orsingen und Wahlwies im Gewann Im unteren Bann wurden von 2015 bis 2017 bei archaologischen Ausgrabungen rund 600 Einzelfunde aus der Bronzezeit 1600 bis 1300 vor Christus gemacht sie zeichnen ein deutliches Bild einer Siedlung mit mehreren nordwestlich sudostlich ausgerichteten Hausern an dieser Stelle 3 4 Auch spater war das Gebiet bewohnt denn Graberfunde aus der Hallstattzeit 800 450 v Chr deuten auf eine keltische Besiedlung hin In romischer Zeit befand sich in Orsingen ein Vicus eine dorfahnliche Siedlung der von den umliegenden romischen Gutshofen unter anderem in Eigeltingen und Wahlwies versorgt wurde Das Siedlungsgelande liegt im Westen von Orsingen im Bereich Kopfacker und Lochlefurt Durch Ausgrabungen nachgewiesen sind ein offentliches Bad ein gallo romischer Umgangstempel sowie drei Wohnhauser Dieser Befund sowie die Ausdehnung der Siedlung zeigen dass es sich um einen wichtigen Rast und Handelsplatz gehandelt haben durfte der im Schnittpunkt zweier Romerstrassen lag 5 Gefundene Terra Sigillata belegt fur Orsingen eine Siedlungskontinuitat von 80 n Chr bis zum Fall des Limes im Jahr 260 n Chr 6 Ob der Vicus noch lange bewohnt blieb ist unklar die Endung ingen weist allerdings auf eine alamannische Neu Grundung hin die im 6 7 Jahrhundert stattgefunden haben durfte In der Nahe des heutigen Nenzingen gibt ein umfangreiches Graberfeld aus dem 6 bis 7 Jahrhundert Aufschluss uber die Ansiedlung der sesshaft gewordenen Alemannen deren Fuhrer Nanzo sich mit seinem Gefolge hier niederliess und dem Ort dem Namen gab Die Funde sind im Hegau Museum in Singen ausgestellt Am 21 April 839 wurde Nenzingen als Nancingas in einer Urkunde des Klosters Reichenau erstmals erwahnt Der Ort gehorte zur Landgrafschaft Nellenburg und kam nach dem Aussterben der Grafen von Nellenburg 1423 zu Vorderosterreich Am 25 Marz 1799 kam es zur Schlacht bei Stockach die eigentlich Schlacht von Nenzingen heissen musste denn das Dorf lag genau zwischen den Stellungen der Osterreicher und Franzosen 1805 kam Nenzingen zu Wurttemberg und 1810 im Grenzvertrag zwischen Wurttemberg und Baden zum Grossherzogtum Baden Am 27 Dezember 1094 wurde Orsingen erstmals urkundlich erwahnt Zu dieser Zeit gehorte auch dieses Dorf zum Einflussbereich der Landgrafen von Nellenburg die es jedoch 1174 an die Herren von Langenstein weitergaben In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer haufig bis Orsingen 1826 zu Baden kam Beide damals selbststandigen Gemeinden gehorten bis 1973 zum Landkreis Stockach Als dieser aufgelost wurde wechselten sie in den Landkreis Konstanz Im Zuge der baden wurttembergischen Gemeindereform wurden die beiden Gemeinden am 1 Januar 1975 zusammengelegt 7 Bevolkerung BearbeitenDie Gemeinde Orsingen Nenzingen hat 3264 Einwohner Davon leben im Ortsteil Nenzingen 1801 und im Ortsteil Orsingen 1463 Personen Stand 31 Januar 2013 8 Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in Orsingen Nenzingen fuhrte zu folgendem amtlichen Endergebnis 9 Die Wahlbeteiligung lag bei 68 5 2014 60 8 Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Partei Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2014CDU 29 3 4 40 7 6 SitzeFWV SPD 57 9 8 50 3 7 SitzeFreie Grune Liste 12 8 2 9 0 1 SitzBurgermeister Bearbeiten Burgermeister von Orsingen Nenzingen ist Stefan Keil Keil ist parteilos und hat das Amt seit dem 1 Juni 2021 inne 10 1975 bis 1989 Alfons Fritschi zuvor ab 1969 Burgermeister der fruheren Gemeinde Orsingen 11 1989 bis 2021 Bernhard Volk seit 2021 Stefan KeilWappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Orsingen Nenzingen Blasonierung Unter goldenem Schildhaupt worin eine vierendige blaue Hirschstange in gespaltenem Schild vorn in Schwarz eine silberne Kugel hinten in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz 12 Wappenbegrundung Die Gemeinde wurde am 1 Januar 1975 durch Vereinigung von Orsingen und Nenzingen gebildet Das am 14 September 1976 vom Landratsamt Konstanz verliehene Wappen ist durch Kombination der Bilder beider Ortswappen entstanden die 1899 und 1896 von den Gemeinden angenommen worden waren Die Hirschstange im Schildhaupt erinnert fur beide Ortsteile an die Landgrafschaft Nellenburg zu der sie bis zur Auflosung des Alten Reiches 1805 gehorten Die silberne Kugel im schwarzen Feld entspricht in farblicher Umkehrung dem Wappen der Herren von Raitenau die die Grundherrschaft uber Orsingen als Teil der Herrschaft Langenstein von 1568 bis 1671 ausubten Fruheste Besitzrechte hatte in beiden Orten das Kloster Reichenau dessen Wappen das hintere Feld ausfullt Wappen der ehemals selbstandigen Gemeinden nbsp Nenzingen nbsp OrsingenNenzingen In gespaltenem Schild vorne in Silber ein rotes Kreuz hinten in Gold drei liegende vierendige blaue Hirschstangen ubereinander Orsingen Unter goldenem Schildhaupt darin eine liegende vierendige blaue Hirschstange in Silber eine schwarze Kugel Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie fruher eher landwirtschaftlich gepragte Gemeinde entwickelte sich zu einer Wohngemeinde in der sich auch immer mehr mittelstandische Betriebe ansiedeln Orsingen bietet mit dem Gewerbegebiet Hinter dem Spital Nenzingen mit dem Gewerbegebiet Im Grund Grundstucke fur kleine und mittlere Unternehmen Die Gemeinde hat auch Anteil an dem gemeinsam mit der Stadt Stockach erschlossenen Industriegebiet Hardt Verkehr Bearbeiten Orsingen Nenzingen liegt nahe der Bundesautobahn 98 die eine Anbindung Richtung Stuttgart Singen Hohentwiel Schaffhausen Konstanz und Friedrichshafen gewahrleistet Der Nahbereich ist mit der Bundesstrasse 31 und der Landesstrasse 223 erschlossen Bahnanschluss besteht im Ortsteil Nenzingen durch die Seehasle genannte Strecke Radolfzell Stockach die von der Hohenzollerischen Landesbahn HzL im Stundentakt bedient wird Behorden Bearbeiten Der Sitz der Verwaltung befindet sich im Ortsteil Nenzingen Bildung Bearbeiten In jedem Ortsteil gibt es einen kommunalen Kindergarten mit angeschlossener Hortgruppe sowie in Nenzingen eine Grundschule Ganztagesschule Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Kirche St Ulrich in Nenzingen nbsp Kirche St Peter und Paul in OrsingenIn Orsingen befindet sich die an die St Peter und Paul Kirche angebaute Johanniterkapelle Sie wurde 1627 erbaut Im Ortsteil Nenzingen stehen die Kirche St Ulrich und die Martinskapelle deren Glocke als die zweitalteste in Deutschland gilt Der Hochaltar verfugt uber Blattern von Joseph Ignaz Wegscheider und Kopien mehrere Figuren des Bildhauers Joseph Anton Feuchtmayer Die Originale sind im Rosgartenmuseum in Konstanz ausgestellt Die Kapelle wurde im Jahre 2006 renoviert Bei Orsingen fanden sich Reste einer zivilen romischen Strassensiedlung Vicus Orsingen aus vespasianischer oder trajanischer Zeit 13 Bereits zum Ende des 19 Jahrhunderts war man auf romische Mauern gestossen und fand romische Waffen 14 1910 1911 gab es erneut Funde von romischen Gebaudereste 15 romerzeitliche Keramik 16 und eine 1976 gefundene Kupfermunze sowie eine den Gott Iuppiter darstellende Hausaltarfigur Die Fundmunze datiert in das Jahr 71 n Chr und wurde in Rom gepragte Die Bronze Statuette befindet sich im Bestand des Freiburger Museums fur Vor und Fruhgeschichte Eine Romerstrasse zog sich von Eschenz Tasgetium uber Rielasingen Singen Friedingen Maiershofe und Wiechs an Orsingen vorbei nach Liptingen In Orsingen gab es einen Abzweig nach Pfullendorf und Burgweiler Zwei weitere Fundmunzen datieren in eine Nachlimeszeit zwischen 330 und 341 n Chr 17 Auf dem Gemeindegebiet von Orsingen Nenzingen gibt es folgende Burgreste Burg Grosser Felsen Heidenschlossle Burg Kirnberg Museen Bearbeiten In historischer Umgebung des Schloss Langensteins befindet sich das Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein der Narrenvereinigung Hegau Bodensee Literatur BearbeitenPetra Sachs Die Bevolkerung Nenzingens im 18 Jahrhundert In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 102 Jg 1984 S 139 152 Digitalisat Christhard Schrenk Methoden der Auswertung fruhneuzeitlicher Urbare am Beispiel des Orsinger Urbars von 1758 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 102 Jg 1984 S 153 162 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orsingen Nenzingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Orsingen NenzingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007174 2 S 718 802 Ramona Loffler Grosse Freude uber kleine Sensation Archaologen prasentieren Funde aus der Bronzezeit In Sudkurier Nr 85 11 April 2017 S 29 Kieswerk Hardt Hrsg Archaologische Ausgrabungen Im Unteren Bann 1 Auflage Walch Augsburg Dezember 2018 Hans Stather Der romische Hegau Konstanz 1993 ISBN 3 89191 605 1 S 55 59 D Wollheim Romerzeitliche Keramik aus Orsingen Hegau In Archaologische Nachrichten aus Baden Band 28 1982 S 36 41 ISSN 0178 045X Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 520 Homepage der Gemeindeverwaltung abgerufen am 19 April 2013 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg 1 2 Vorlage Toter Link www statistik baden wuerttemberg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Matthias Biehler Burgermeister Es kann nur eine Liste geben In Sudkurier 10 Mai 2010 SUDKURIER Trauerportal Traueranzeige Alfons Fritschi Abgerufen am 4 Juni 2023 Wappenbeschreibung bei leo bw landeskunde entdecken online abgerufen am 15 September 2023 Eric Breuer Der Vicus von Orsingen im Kontext der romerzeitlichen Besiedlung im Landkreis Konstanz Dissertation des Seminars fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat Basel Bonner Jahrbucher hrsg von Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande Rheinisches Landesmuseum Bonn 1881 S 98 Hans Gebhart Konrad Kraft Maria R Alfoldi Karlhorst Stribrny Die Fundmunzen der romischen Zeit in Deutschland 1960 S 226 Dietrich Wollheim Romerzeitliche Keramik aus Orsingen Hegau Liste 3 Enddatierung der nachlimeszeitlichen Munzen in Sudwestdeutschland In Claudia Theune Germanen und Romanen in der Alamannia Strukturveranderungen aufgrund der archaologischen Quellen vom 3 bis zum 7 Jahrhundert Verlag Walter de Gruyter 2004 ISBN 3 11 017866 4 S 423 430 hier S 424 Stadte und Gemeinden im Landkreis KonstanzStadte Aach Engen Konstanz Radolfzell am Bodensee Singen Hohentwiel Stockach Tengen nbsp Gemeinden Allensbach Bodman Ludwigshafen Busingen am Hochrhein Eigeltingen Gaienhofen Gailingen am Hochrhein Gottmadingen Hilzingen Hohenfels Moos Muhlhausen Ehingen Muhlingen Ohningen Orsingen Nenzingen Reichenau Rielasingen Worblingen Steisslingen Volkertshausen Normdaten Geografikum GND 4116790 9 lobid OGND AKS LCCN n80003150 VIAF 132516378 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orsingen Nenzingen amp oldid 239207197