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Rielasingen Worblingen ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg sudlich von Singen Hohentwiel unmittelbar an der Schweizer Grenze Wappen Deutschlandkarte47 731388888889 8 8386111111111 417 Koordinaten 47 44 N 8 50 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis KonstanzHohe 417 m u NHNFlache 18 59 km2Einwohner 12 147 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 653 Einwohner je km2Postleitzahl 78239Vorwahl 07731Kfz Kennzeichen KN STOGemeindeschlussel 08 3 35 100LOCODE DE RIAAdresse der Gemeindeverwaltung Lessingstrasse 2 78239 Rielasingen WorblingenWebsite www rielasingen worblingen deBurgermeister Ralf Baumert SPD Lage der Gemeinde Rielasingen Worblingen im Landkreis KonstanzKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Ortsteil Arlen 2 2 Ortsteil Rielasingen 2 3 Ortsteil Worblingen 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister und Verwaltung 3 3 Wappen 3 4 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Museen 4 3 Sport 4 4 Bildung 4 5 Offentliche Einrichtungen 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Rielasingen Worblingen liegt an der Radolfzeller Aach Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde besteht aus den drei ehemals selbststandigen Gemeinden Rielasingen Arlen und Worblingen mit den Dorfern Rielasingen mit Arlen und Worblingen und den Hofen Rosenegg und Hittisheim 2 Siehe auch Liste der Orte im Landkreis Konstanz Rielasingen WorblingenGeschichte BearbeitenDie Gemeinde Rielasingen Worblingen wurde am 1 Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Rielasingen und Worblingen gebildet 3 Ortsteil Arlen Bearbeiten nbsp Arlen am Hohentwiel um 1920Im Jahr 1005 wurde die ehemals politisch selbstandige Gemeinde Arlen urkundlich erstmals als Arola erwahnt Anlasslich der Verlegung des Klosters St Georgen vom Hohentwiel nach Stein am Rhein kam durch Schenkung von Konig Heinrich II das Dorf Arola an dieses Kloster St Georgen welches in den folgenden Jahrhunderten den grossten Teil der ortlichen Guter besass Vom 14 bis 16 Jahrhundert ubten die Herren von Klingenberg die Vogteirechte die sie als Lehen des Erzherzogtums Osterreich besassen in Arlen aus 1655 war der Ort Teil der Herrschaft Singen die von Erzherzogtum Osterreich an die Freiherren von Rost verpfandet wurde Nach ihrem Aussterben kam die Herrschaft Singen mit Arlen 1774 an die Grafen von Enzenberg 1810 fiel Arlen an das Grossherzogtum Baden nbsp Obligation uber 2500 Gulden der Baumwoll Spinn amp Weberei Arlen vom 1 Januar 1860Die erste Ansiedlung von Industrie erfolgte 1834 mit der Grundung der Baumwoll Spinn amp Weberei Arlen durch den in Amsterdam in den Niederlanden geborenen Unternehmer Johann Hermann Ferdinand ten Brink 1810 1887 Seine Eltern Bruder und Schwestern wohnten damals in Boxtel Damit wurde ein wirtschaftlicher Strukturwandel eingeleitet in dessen Zuge die Landwirtschaft am Ort immer mehr an Bedeutung verlor Die Unternehmerfamilie ten Brink pragte in den folgenden 150 Jahren nicht nur wirtschaftlich Arlen und den Hegau sondern auch im sozialen Bereich Fur die damalige Zeit aussergewohnlich zahlte das Unternehmen neben dem Lohn Zulagen fur kinderreiche Arbeiterfamilien Zusatzlich errichtete es einen Unterstutzungsfonds fur erwerbsunfahige und altersschwache Arbeiter Arbeiterwohnhauser mit Garten eine Betriebssparkasse und die wohl erste Betriebskrankenkasse in ganz Sudwestdeutschland Hinzu kamen Fabrikspeiseanstalten Kurse fur gesunde Ernahrung und ein Madchenheim das so genannte Klosterle fur ledige Arbeiterinnen in Arlen und Volkertshausen Zudem grundete die Familie verschiedene wohltatige Einrichtungen die der ganzen Bevolkerung zugutekamen u a ein Sanatorium fur Tuberkulosekranke das Heinrich Hospital in Arlen drei Kindergarten in Arlen Rielasingen und Volkertshausen und die Burgerschule als Realschule in Rielasingen 1936 endete die politische Selbstandigkeit Arlens mit dessen Zwangseingemeindung nach Rielasingen Letztere musste zugleich uber 129 ha Gemarkungsflache an Singen am Hohentwiel abtreten Ortsteil Rielasingen Bearbeiten Im Ortsteil Rielasingen stammen die wichtigsten Zeugnisse einer menschlichen Besiedlung aus der Hallstattzeit Hugelgraber enthielten Gerate und Schmuckstucke aus dieser Kulturepoche Zwei vermutlich alemannische Friedhofe weisen Rielasingen als fruhe Siedlung aus Der Ort wurde 1155 als Villa Roleizingen in einer Urkunde Kaiser Barbarossas erstmals erwahnt Der Name leitet sich wahrscheinlich von einem Personennamen her Zu den altesten und bedeutendsten mittelalterlichen Grundherren in Rielasingen gehorten die Kloster Reichenau und St Georgen in Stein am Rhein Lehenstrager der Reichenauer Guter und Dorfherren waren die Freiherren von Rosenegg Nach ihrem Aussterben 1480 kam die Herrschaft Rosenegg mit dem grossten Teil des Dorfes an die Grafen von Lupfen Ihre Nachfolger waren von 1582 an die Freiherren von Morsperg Belfort 1610 gelangte Rielasingen schliesslich in den Besitz des Bischofs von Konstanz und gehorte bis zur Sakularisation 1803 zum Hochstift Konstanz Seit dieser Zeit gehorte Rielasingen zur Markgrafschaft Baden Ortsteil Worblingen Bearbeiten Die Entstehung von Worblingen geht in die alemannische Zeit zuruck Der Ortsname abgeleitet vom Personennamen Wormilo erscheint erstmals 1165 in einer Zinsliste des Klosters Reichenau zu dessen Besitz der grosste Teil des Ortes gehorte Von etwa 1300 bis 1456 waren die Herren von Stein im Besitz des Reichenauischen Lehens Worblingen Dann folgte die Ritterfamilie von Klingenberg Ab 1603 befand sich Worblingen unter der Herrschaft der Herren von Dankenschweil Archilles von Dankenschweil liess 1611 anstelle der 1499 zerstorten Burg ein Schloss im Dorf errichten Die Freiherren von Liebenfels waren bis zum Ubergang Worblingens an das Grossherzogtum Baden 1806 die Ortsherren Wie in Wangen Gailingen und Randegg ebenfalls reichsritterschaftliche Orte im Hegau liessen sich in Worblingen zahlreiche Juden nieder Ein eigener judischer Friedhof wurde 1857 angelegt 1875 zahlte man 95 judische Burger am Ort Die Gemeinde Worblingen schloss sich im Rahmen der Gemeindereform am 1 Januar 1975 mit der Nachbargemeinde Rielasingen zur Einheitsgemeinde Rielasingen Worblingen zusammen Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in Rielasingen Worblingen fuhrte zu folgendem amtlichen Endergebnis 4 Wahl am 26 Mai 2019 Vorherige WahlenPartei Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2014 Ergebnis 2009CDU 26 5 5 37 6 7 Sitze 34 4 6 SitzeGrune 20 7 4 SPD 16 4 3 28 6 5 Sitze 26 6 5 SitzeAfD 7 2 1 Freie Wahler 29 2 5 33 9 6 Sitze 39 0 7 SitzeWahlbeteiligung 54 9 44 1 45 9 Burgermeister und Verwaltung Bearbeiten Burgermeister der Gemeinde ist seit April 2007 Ralf Baumert SPD Er wurde 2015 und 2023 wiedergewahlt Die Gemeinde ist mit den Gemeinden Steisslingen und Volkertshausen an der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Singen Hohentwiel beteiligt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Rielasingen Worblingen Blasonierung In zweimal gespaltenem Schild vorn in Blau ein goldener gelber Krummstab mit goldenem gelbem Pannisell in der Mitte in Gold Gelb ubereinander drei rote Rosen mit grunen Kelchblattern hinten in Rot ein silberner weisser Flugel 5 Wappenbegrundung Die Gemeinde entstand durch Vereinigung von Rielasingen und Worblingen am 1 Januar 1975 und schon am 8 November 1974 wurden das Wappen und die Flagge der neuen Gemeinde vom Innenministerium verliehen Der Abtsstab stammt aus dem Wappen der 1936 nach Rielasingen eingegliederten Gemeinde Arlen Er weist auf das Kloster St Georgen in Stein am Rhein hin das hier im Mittelalter begutert war Die Rosen spielen auf das Wappen der Herren von Rosenegg an der Ortsherren in Rielasingen im 14 Jahrhundert Der Flugel ist das Wappen der Familie von Liebenfels der Grundherrschaft seit Beginn des 18 Jahrhunderts in Worblingen und aus dem Worblinger Wappen entnommen Wappen der ehemals selbstandigen Gemeinden nbsp Rielasingen nbsp Arlen nbsp WorblingenStadtepartnerschaften Bearbeiten Die Partnerschaft mit Nogent sur Seine in der Region Grand Est Frankreich besteht seit 1973 mit dem Schweizer Ort Lostorf im Kanton Solothurn wurde die Partnerschaft 1998 beurkundet Ardea in der Region Latium Italien ist die neueste Partnerstadt diese Partnerschaft besteht seit 2002 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten In Arlen befindet sich die katholische Pfarrkirche St Stephan und Blasius Das gegenwartige Kirchengebaude entstand nach dem 1962 erfolgten Abriss der fruheren spatgotischen Kapelle 6 Das Richtfest des vom Schweizer Architekten Justus Dahinden entworfenen Kirchengebaudes wurde am 17 Marz 1964 gefeiert 7 Die Kirche wurde nach einem Brandschaden 1988 renoviert Eine mittelalterliche Burgruine die Burg Rosenegg befindet sich am Hang des Rosenegg 1500 Meter von Rielasingen Burg Worblingen Skulpturenweg Rielasingen WorblingenMuseen Bearbeiten Im Alten Rathaus in Worblingen ist das Dorfmuseum untergebracht Sport Bearbeiten In Rielasingen Worblingen ist der Fussballverein 1 FC Rielasingen Arlen beheimatet der in der sechstklassigen Verbandsliga Sudbaden spielt Im DFB Pokal 2017 18 nahm der Verein zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte an der Hauptrunde teil und traf dort in der ersten Runde auf Titelverteidiger Borussia Dortmund Der Bundesligist gewann das Spiel das am 12 August 2017 im Freiburger Dreisamstadion ausgetragen wurde mit 4 0 Im DFB Pokal 2020 21 nahm der Verein erneut teil und traf in der ersten Runde auf den Zweitligisten Holstein Kiel Aufgrund des hohen wirtschaftlichen und organisatorischen Aufwands der zur Einhaltung des Corona Hygienekonzepts notig war und der fehlenden Zuschauereinnahmen trat der 1 FC Rielasingen Arlen mit Erlaubnis des DFB das Heimrecht ab Die beiden Vereine trafen am 13 September 2020 im Holstein Stadion aufeinander welches Kiel mit 7 1 gewann Bildung Bearbeiten Mit der Ten Brink Schule gibt es eine Gemeinschaftsschule in der Gemeinde Dazu bestehen noch drei reine Grundschulen Hardbergschule Hebelschule Scheffelschule Ausserdem gibt es drei gemeindliche zwei romisch katholische und 2 freie Kindergarten nbsp Naturbad im Ortsteil WorblingenOffentliche Einrichtungen Bearbeiten In der Gemeinde gibt es eine offentliche Bucherei und seit 2009 an der Aach ein Naturbad Im Januar 2012 wurden die neuen Talwiesenhallen eroffnet fur Kultur Sport Tagung wodurch die marode gewordene Rosenegghalle ersetzt wurde nbsp Die 2012 neu eingeweihte Talwiesenhalle vor dem Hausberg RoseneggVerkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliger SBB BahnhofDer Bahnhof Rielasingen liegt an der Bahnstrecke Etzwilen Singen Auf dieser Strecke verkehren jedoch seit 1969 keine Personenzuge und seit 2004 keine Guterzuge mehr Die Strecke wird noch von einer Museumsbahn befahren Seit 2011 finden Museumsbahnfeste am Bahnhof Arlen Rielasingen statt Der nachste Bahnhof befindet sich in Singen Hohentwiel Es verkehrt ein Linienbus von Singen Hohentwiel uber Rielasingen nach Stein am Rhein im Schweizer Kanton Schaffhausen Dadurch ist eine gute Anbindung an die Schweiz gegeben Personlichkeiten BearbeitenMayer Randegger 1780 1853 Lehrer und Rabbiner Emanuel Rothschild 1849 1912 Politiker und Unternehmer Karl Schmid 1923 1993 Mediavist Nino Korda 1927 2013 Schauspieler Bruno Epple 1931 2023 Maler und Dichter Dietmar Buhrer 1947 Fotograf Jurgen Kruger 1950 Kunsthistoriker und Verleger Petra Selg 1961 Politikerin Bundnis 90 Die Grunen MdB 2002 2005 Sabine von Heusinger 1964 Mediavistin Jurgen Klockler 1965 Archivar und HistorikerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rielasingen Worblingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Gemeinde Rielasingen WorblingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007174 2 S 774 775 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 520 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 Rielasingen Worblingen abgerufen am 4 April 2020 Wappenbeschreibung bei leo bw landeskunde entdecken online abgerufen am 16 September 2023 Wolfgang Kramer und Michael Greuter Hrsg Kunstschatze im Kreis Konstanz Entdecken und Erleben Hegau Bibliothek Band 128 3 Auflage Verlag Michael Greuter Hilzingen 2008 ISBN 3 938566 07 8 S 202 Heimat Chronik In HEGAU Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebiets zwischen Rhein Donau und Bodensee Heft 2 18 1964 Seite 420Stadte und Gemeinden im Landkreis KonstanzStadte Aach Engen Konstanz Radolfzell am Bodensee Singen Hohentwiel Stockach Tengen nbsp Gemeinden Allensbach Bodman Ludwigshafen Busingen am Hochrhein Eigeltingen Gaienhofen Gailingen am Hochrhein Gottmadingen Hilzingen Hohenfels Moos Muhlhausen Ehingen Muhlingen Ohningen Orsingen Nenzingen Reichenau Rielasingen Worblingen Steisslingen Volkertshausen Normdaten Geografikum GND 4049984 4 lobid OGND AKS LCCN n2011035201 VIAF 124944397 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rielasingen Worblingen amp oldid 237373291