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Gottmadingen ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte47 735555555556 8 7766666666667 437 Koordinaten 47 44 N 8 47 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis KonstanzHohe 437 m u NHNFlache 23 58 km2Einwohner 10 885 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 462 Einwohner je km2Postleitzahl 78244Vorwahlen 07731 07734 07739Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen KN STOGemeindeschlussel 08 3 35 028Gemeindegliederung 4 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Johann Georg Fahr Str 10 78244 GottmadingenWebsite www gottmadingen deBurgermeister Michael KlingerLage der Gemeinde Gottmadingen im Landkreis KonstanzKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 19 und 20 Jahrhundert 2 3 Judische Geschichte 2 4 Eingemeindungen 2 5 Wappen der ehemaligen Gemeinden 2 6 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 4 3 Verwaltungsgemeinschaft 4 4 Wappen 4 5 Partnerschaften 4 6 Ehrenburger 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Zukunftschancen 5 4 Bildungseinrichtungen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Museen 6 2 Bauwerke 6 3 Fasnacht 6 4 Kunst 7 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Gottmadingen liegt am Westrand des Hegaus etwa sieben Kilometer von Singen entfernt Durch die Ortsteile Bietingen und Randegg fliesst das Flusschen Biber welches unterhalb von Stein am Rhein in den Hochrhein mundet Westlich sudlich und ostlich verlauft die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama Blick auf Gottmadingen von Ebringen her Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde grenzt im Norden an Hilzingen im Osten an Rielasingen Worblingen und die Schweizer Gemeinden Buch und Ramsen im Kanton Schaffhausen im Suden an Gailingen und im Westen an Dorflingen und Thayngen beide im Kanton Schaffhausen Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Gottmadingen gehoren die fruher selbststandigen Gemeinden Bietingen Ebringen und Randegg Zu den fruheren Gemeinden Bietingen 1129 Einwohner Stand 31 Dezember 2013 Ebringen 284 Einwohner und Gottmadingen 7399 Einwohner gehoren jeweils nur die gleichnamigen Dorfer Zur ehemaligen Gemeinde Randegg 1378 Einwohner gehoren das Dorf Randegg der Weiler Murbach das Gehoft Kaltenbach und die Hauser Im krummen Risi Petersburg und Untere Buchwies Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bietingen liegt die Wustung Rinhard Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Ebringen liegt die abgegangene Ortschaft Wallishausen deren Gemarkung zwischen Thayngen Barzheim beide im Kanton Schaffhausen und Ebringen aufgeteilt wurde Im Gebiet der fruheren Gemeinde Gottmadingen liegen die abgegangene Ortschaft Blindenhausen und die Burgruine Heilsberg Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Randegg liegen die abgegangenen Ortschaften Hof in dem Hard und Karpen 2 Siehe auch Wallburg AltstadtGeschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Die erste Erwahnung des Ortes Gotemundingen geht auf eine gefalschte Urkunde aus dem Jahr 965 zuruck in der Kaiser Otto der Kirche Ohningen ihre Besitzungen bestatigt Die ersten Herren von Gottmadingen tauchten 1100 als Ortsadlige aus dem Geschlecht der Nellenburger auf Im 13 Jahrhundert ist eine Verbindung mit der Bodmaner Herrschaft verzeichnet Als erste Ortsherren und Inhaber der Herrschaft Heilsberg erschienen die Herren von Randegg die sich im 12 Jahrhundert im Hegau niederliessen und denen bis zum Schweizerkrieg 1499 Schloss Randegg und die Feste Heilsberg zugeschrieben werden In Verbindung mit den Randeggern wird auch eine weitere Gottmadinger Burg gebracht die Burg Gebsenstein die allerdings auf Hilzinger Gemarkung liegt Sagenumwoben sind die 1253 1276 und 1308 bis 1326 erwahnten Drei Edelfraulein von Gebsenstein Gertrud Gebizo und Katharina denen grosse Mildtatigkeit nachgesagt wird Die Frauen wurden bis in die 1960er Jahre im Dorf verehrt 1275 verkaufte Graf Mangold von Veringen Nellenburg Landgraf im Hegau die Vogtei uber Ebringen an die Bruder Heinrich und Martin von Randegg 3 4 Einige Jahre nach dem Schweizerkrieg ging die Herrschaft auf die Herren von Schellenberg einem ursprunglich bairischen spater in Liechtenstein ansassigen Geschlecht uber Als herausragender Vertreter dieser Herrschaft tat sich Hans II von Schellenberg 1552 1609 hervor ein studierter und humanistisch gebildeter Mann der gebildetste unter den Gottmadinger Ortsherren der sich mit Fragen der Theologie Archaologie und Geschichte auseinandersetzte Mit seinem Tod starb die Linie aus Die neuen Herren waren die Vintler von Platsch deren Wurzeln in Sudtirol zu finden sind Ohnehin chronisch verschuldet waren die Vintler noch zusatzlich vom Pech verfolgt Am 13 April 1611 brannte ein Teil des Dorfes ab 27 Hauser gingen in Flammen auf Die Geldknappheit der Vintler bekamen die Gottmadinger mit immensen Fronforderungen zu spuren In der Ortschronik heisst es Der Vintler wurde in der Sage zum Finkler und zum Inbegriff des bosen raffgierigen und eigensuchtigen Herrn Zudem litt das Dorf arg unter dem Dreissigjahrigen Krieg 1632 zogen marodierende Truppen durch den Ort 1635 zerstorte Konrad Widerholt der als Plage fur die um den Hohentwiel gelegenen Dorfer gilt die Burg auf dem Heilsberg Nach dem Tod des Junkers Vintler verkauften dessen Glaubiger 1660 die heruntergekommene Herrschaft Heilsberg samt Gottmadingen und Ebringen an den osterreichischen Regimentsvizekanzler Johann Michael Sonner der die Herrschaft aus der Landgrafschaft Nellenburg herausloste und als Territorialherr selbst zu Gericht uber Leben und Tod sass In dieser Zeit fanden auch Hinrichtungen statt von denen der Gewannname Galgenbuck in Richtung Katzental zeugt Nach dessen Tod 1672 wurde das Lehen von Kaiser Leopold I neu ausgegeben Die Herren von Deuring kamen aus Vorarlberg nach Gottmadingen und hinterliessen mit dem goldenen Lowen auf blauem Feld und drei goldenen Kugeln ihre Insignien im Wappen der Gemeinde Die Deurings wurden zu Freiherren erhoben Adrian von Deuring machte Karriere und wurde spater Kanzler in Innsbruck Gleichzeitig waren die Deurings aber das letzte Geschlecht das als Reichsritter regierte und unmittelbar dem Kaiser unterstand 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Mit dem Pressburger Frieden vom 26 Dezember 1805 kam Gottmadingen zusammen mit der Landgrafschaft Nellenburg an das neue Konigreich Wurttemberg Der Wurttemberger Konig gab die Herrschaft nicht wieder als Lehen aus sondern stutzte die Deurings auf den Vasallenstand zuruck Die Gerichtsbarkeit lag nun im Schwabischen Nach vier Jahren wurde Gottmadingen bei der napoleonischen Neuordnung im Grenzvertrag zwischen Wurttemberg und Baden grossherzoglich badisch Gottmadingen kam zum badischen Bezirksamt Radolfzell Erneut war es Uberschuldung die den Wechsel des Ortsherren ausloste Die Glaubiger des letzten Deuring verkauften die Herrschaft 1813 an Johann Andreas von Traitteur 1752 1825 in Bruchsal Traitteur gilt als schillernde Personlichkeit akademisch doktoriert Lehrer Baukommissar Festungsingenieur und Salinenbesitzer gleichzeitig aber auch Lebemann Phantast und Vater zahlloser nicht realisierter Projekte Von ihm wird berichtet dass er 1794 die Stadt Mannheim uberfluten lassen wollte um sie vor dem franzosischen Bombardement zu schutzen Der Plan wurde nicht in die Tat umgesetzt Die Erben des selbsternannten Grafen von Traitteur verkauften die Grundherrschaft 1829 an den Grossherzog Ludwig von Baden der sie zur Ausstattung seiner Tochter Luise Grafin von Langenstein erwarb Durch deren Heirat 1848 mit dem Grafen Karl Israel Douglas kamen die Besitzungen zur Familie Douglas die noch heute uber Landbesitz in der Gemeinde verfugt Wirtschaftlichen Aufschwung erlebte das Dorf mit dem Bau der Eisenbahnlinie Schaffhausen Singen ab 1863 Die Herrschaft entwickelte sich zum Industriedorf durch den Ausbau von drei Familienbetrieben zu Industriebetrieben die Landmaschinenfabrik Fahr und die Brauereien Bilger und Graf alle heute nicht mehr existent Am 9 April 1917 trat Lenin aus der Schweiz kommend in Gottmadingen die Eisenbahnreise durch das Deutsche Reich nach Sankt Petersburg an um dort die Revolution vorzubereiten 5 Vorbereitet hatte dies Wilhelm von Stumm der Unterstaatssekretar im Auswartigen Amt der an den deutschen Gesandten in Bern Gisbert von Romberg schrieb Verstandnisvoller Offizier geleitet Transport von Gottmadingen bis Sassnitz 6 In den 1970er und 1980er Jahren erlebte die Gemeinde einen Strukturwandel zum Gewerbe und Dienstleistungsstandort Judische Geschichte Bearbeiten Im Ortsteil Randegg bestand bis zum Dritten Reich eine judische Gemeinde 7 Die Zuwanderung ist seit etwa 1700 verzeichnet 1851 im Jahr des Hochststands wohnten 351 Juden in Randegg und erreichten einen Bevolkerungsanteil von 42 Ab 1776 trat mit Michael Levi Neumann eine judische Personlichkeit hervor die 1796 von Franz II zum kaiserlichen Hoffaktor Hoflieferant ernannt wurde und 1823 die Ortsherrschaft erwerben konnte Ins Jahr 1810 fiel der Neubau einer Synagoge Im Zuge der Reichspogromnacht 1938 wurde sie von der in Radolfzell stationierten SS Verfugungstruppe III Germania zerstort In der Grunanlage in der Otto Dix Strasse erinnerte daran lange Zeit nur ein unauffalliger Gedenkstein 8 Am 21 Oktober 1940 wurden im Rahmen der sogenannten Wagner Burckel Aktion 18 judische Randegger Burger ins sudfranzosische Internierungslager Gurs deportiert Von ihnen wurden spater mindestens 12 in Auschwitz ermordet Heute gibt es in Randegg noch den judischen Friedhof und die heute als Wohnhaus genutzte ehemalige judische Schule Der Platz der ehemaligen Synagoge in Randegg wurde als Gedenkstatte neu gestaltet und im August 2014 der Offentlichkeit vorgestellt Auf einem rostfarbenen Balken sind die 59 Namen der ehemaligen Bewohner dokumentiert 9 10 Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Januar 1971 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Ebringen eingemeindet 11 Die Eingemeindung von Bietingen und Randegg erfolgte am 1 Juli 1974 12 Wappen der ehemaligen Gemeinden Bearbeiten nbsp Bietingen In Silber ein gruner Dreiberg darauf drei grune Ahren einfach beblattet die hohere mittlere doppelt belegt mit gekreuztem schwarzem Rechen und Sense nbsp Ebringen In Rot eine schwarz gold gebundene goldne Garbe nbsp Randegg mit Murbach und Petersburg In Silber ein aus gerissenes rotes Lowenhaupt Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1852 0 9041861 1 1021890 1 0321900 1 142 Jahr Einwohner1910 1 3491919 1 5781930 2 0271939 2 883 Jahr Einwohner1945 2 9091949 3 2981959 5 2681960 5 445 Jahr Einwohner1961 5 6611962 5 8381963 5 9641964 6 002 Jahr Einwohner1970 6 4761987 8 4821996 9 7732004 10 2400 Jahr Einwohner2007 10 3352011 10 1472015 10 3572020 10 843Zahlen 1852 bis 1964 13 2007 gemass Artikel Versionsgeschichte 2011 Volkszahlung 9 Mai 14 Religion BearbeitenObwohl uberwiegend romisch katholisch gepragt gibt es in Gottmadingen neben der katholischen Gemeinde auch eine evangelische Gemeinde sowie zwei Freikirchen eine Freie evangelische Gemeinde und die Kirche des Nazareners sowie eine Versammlung der Zeugen Jehovas Politik BearbeitenKommunalwahl 2019 6050403020100 54 5 25 8 19 7 FWSPDCDU Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 14 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 13 7 p 14 8 p 1 1 pFWSPDCDU Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt In Gottmadingen fuhrte die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 zu folgendem amtlichen Endergebnis mit Vergleichszahlen zu vorigen Wahlen 15 Parteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze2019 2014 Sitze2014 2009 Sitze2009FW Freie Wahler 54 5 12 40 8 10 36 6 9SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 25 8 6 40 6 10 36 1 9CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 19 7 5 18 6 4 27 3 7Gesamt 100 23 100 24 100 25Wahlbeteiligung 45 3 45 3 49 2 Burgermeister Bearbeiten In der Wahl am 14 Oktober 2012 wurde Michael Klinger als Burgermeister mit 72 74 Prozent der gultigen Stimmen im Amt bestatigt Die Wahlbeteiligung lag bei 57 Prozent Verwaltungsgemeinschaft Bearbeiten Die Gemeinde ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Gottmadingen mit den Gemeinden Busingen am Hochrhein und Gailingen am Hochrhein Gottmadingen ist ein Unterzentrum mit dem Entwicklungsschwerpunkt Arbeiten und Wohnen Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Gottmadingen Blasonierung Gespalten von Silber und Blau vorne ein roter Pfahl belegt mit drei goldenen Kugeln hinten ein goldener Lowe 16 Wappenbegrundung Erst seit den zwanziger Jahren des 19 Jahrhunderts fuhrte die Gemeinde eigene Siegel Das Siegelbild zeigt zunachst zwei gekreuzte Getreidegarben dahinter eine Sichel eine Sense einen Rechen und eine von einer Weinrebe umrankte Heugabel und am Fuss dieses Ensembles einen roten Wappenschild mit goldenem Schragbalken Schraffuren Spatere Siegel bringen vereinfacht nur noch einen Weinstock hinter gekreuzten Garben 1904 nahm die Gemeinde eine Variation des Wappens der Freiherren von Deuring denen Gottmadingen als Teil der Herrschaft Heilsberg bis 1806 gehort hatte an In Blau ein goldener Lowe in den Vorderpranken einen von Rot Blau und Silber gespaltenen Schild haltend im blauen Feld dieses Schildes drei goldene Kugeln ubereinander Das auf Antrag der Gemeinde in der Anordnung der Bilder veranderte Wappen wurde gemeinsam mit der Flagge am 4 Marz 1958 vom Innenministerium verliehen Partnerschaften Bearbeiten Gottmadingen unterhalt partnerschaftliche Beziehungen zu Champagnole in der Region Bourgogne Franche Comte Frankreich seit 1968 Caselle in Pittari in der Region Kampanien Italien seit 1993 Randegg in Niederosterreich seit 1969Ehrenburger Bearbeiten Franz Burkard Geistlicher Rat 12 Februar 1888 8 Februar 1965 Johann Georg Fahr Generaldirektor 16 Oktober 1904 26 April 1972 Karl Stett Burgermeister 21 Juli 1902 22 April 1985 Hans Jurgen Schuwerk Burgermeister 9 Mai 1939 20 August 2016 zum Ehrenburger ernannt 2004Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Gottmadingen ist durch die Hochrheinbahn Basel Konstanz an das uberregionale Schienennetz angebunden Der Personennahverkehr wird mit einem S Bahn Haltepunkt bedient fur den Guterverkehr verfugt der Industriepark und das Areal der ehemaligen Firma Kverneland uber qualifizierte Gleisanschlusse Ausserdem ist Gottmadingen Ausgangspunkt der Bundesautobahn 81 nach Wurzburg Die Zollanlage Bietingen Thayngen auf der Verkehrsachse Stuttgart Zurich ist neben den Zollanlagen in Basel einer der beiden wichtigen Grenzubertrittspunkte fur den motorisierten Personen und Warenverkehr an der deutsch schweizerischen Grenze In jungster Zeit wieder entflammt ist vor allen Dingen auf Schweizer Seite die Diskussion um den nahtlosen Anschluss der Autobahn A 81 an das Schweizer Schnellstrassennetz Der Ortsteil Randegg wird mit dem Postauto von der Schweiz bedient das es regelmassig mit dem deutschen Dorf und Exklave Busingen am Hochrhein sowie mit den schweizerischen Dorfern Ramsen Buch und Dorflingen sowie der Stadt Schaffhausen verbindet Ansassige Unternehmen Bearbeiten nbsp FAHR Schlepper D270 Bj 1958 nbsp Industriegebiet Strickmann mit der Entwicklungsflache Erwin Dietrich StrasseJohann Georg Fahr grundete in Gottmadingen 1870 die Maschinenfabrik Fahr Das Unternehmen das in seiner Blutezeit Anfang der 1960er Jahre an die 4 000 Arbeiter und Angestellte hatte spielt eine pragende Rolle in der Wirtschafts und Sozialgeschichte des Ortes Unter zahlreichen Erfindungen der Landmaschinentechnik ist die Entwicklung der Kreiseltechnik die bedeutendste Der bis 1961 familiengefuhrte Betrieb beteiligte zur Bewaltigung eines breiten Produktionsprogramms 1961 die Klockner Humboldt Deutz AG KHD in Koln und musste dafur die 1938 aufgenommene geschichtstrachtige Schlepperproduktion opfern KHD ubernahm nach der Rezession von 1966 im Jahr 1968 die Aktienmehrheit bei Fahr und gliederte 1977 das bis dahin noch selbstandig gefuhrte Unternehmen als Zweigniederlassung fur die Produktion der Grundlandtechnik in den eigenen Konzern ein Ab 1977 firmierte der Landmaschinen Bereich der Deutz AG als Deutz Fahr In den Folgejahren wurde der Betrieb unter massivem Stellenabbau noch zweimal weiterverkauft bis der letzte Besitzer Kverneland im Jahre 2007 die Pforten schloss Die Zukunft des Areals stellt heute eine der grossen Strukturaufgaben fur die Gemeinde dar Auf dem fruheren Fabrikgelande befindet sich heute ein Gewerbepark der Industrie Park Gottmadingen in dem etwa die BKK Fahr ihren Sitz hatte und der heute von der niederlandischen Halverton Real Estate Investment Management GmbH betrieben wird Im Industriepark ansassig sind die Automotive Fertigungen des Alcan Standortes Singen in denen Aluminium Formteile fur den Automobilbau hergestellt werden Die Brauerei Bilger war der zweite Grossbetrieb der Gottmadingen die Bezeichnung eines Industriedorfs bescherte Die Brauerei geht auf den Grundungsvater Johann Nepomuk Bilger zuruck der 1821 die Bierherstellung in der Real Gastwirtschaft zur Sonne aufnahm Bis in die Jahre 1965 bis 1968 konnte die Brauerei den Bierausstoss auf knapp 220 000 Hektoliter Jahr steigern und gehorte damit zu den vier grossten Brauereien Sudbadens In den Glanzzeiten schenkte die Lufthansa Bilger Bier in Dosen an Bord ihrer Flugzeuge aus Das Unternehmen wurde 1968 an die Donaueschinger Furstlich Furstenbergische Brauerei verkauft der damals noch 271 Beschaftigte zahlende Betrieb wurde 1976 vom neuen Eigentumer geschlossen und das Areal verkauft Heute lebt kein Nachfahre der Familie Bilger mehr in Gottmadingen Das Brauereigelande lag an zentraler Stelle in der Ortsmitte der Gemeinde wurde in den 1990er Jahren abgerissen und ist einer Wohnbebauung gewichen Das ehemalige Sudhaus zeugt neben dem Hotel Sonne und der ehemaligen Fabrikantenvilla noch von den Gebauden der Brauerei Die Randegger Ottilienquelle bis heute im Familienbesitz fullt seit 1892 Wasser ab In der Gegenwart zeigt sich die Industrie und Gewerbestruktur diversifizierter Von den 437 wirtschaftlich aktiven Betrieben firmieren noch 35 Unternehmen als Industriebetriebe 67 als Handwerks und 386 als Handels und Dienstleistungsbetriebe Sie stellen zusammen 2 430 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatze zur Verfugung Zukunftschancen Bearbeiten Aus dem Flachennachlass der Firma Fahr stehen heute grosse als Industriegebiet ausgewiesene Entwicklungsflachen zur Verfugung die hochgeschossig bebaut werden konnen und die uber einen eigenen Bahnanschluss verfugen 17 Rund die Halfte der Flachen ist baureif erschlossen Im Areal des Industrieparks hat sich eine Projektentwicklungsstruktur etabliert die sowohl reine Grundstucksverausserungen als auch die Erstellung von Buro und Produktionsflachen auf Investorenbasis anbietet Bildungseinrichtungen Bearbeiten Neben der Eichendorff Realschule und der Eichendorff Hauptschule gibt es noch Grundschulen im Kernort Hebelschule in Bietingen und in Randegg Ausserdem gibt es noch zwei romisch katholische zwei kommunale einen evangelischen und einen Waldorf Kindergarten Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten Museum des Fahr und Schleppervereins Ausgestellt wird historische Landmaschinentechnik auf einer Ausstellungsflache von 1 250 m so z B Futter und Getreideernte sowie Fahr Erntetechnik Hoftechnik Landmaschinen Bindemaher Mahdrescher Ladewagentechnik Traktoren Sonderkonstruktionen Gussteile Modelle Anschauungs und Studienobjekte Archivmaterial historische Filme Schautafeln und dokumentarische Text und Bildverzeichnisse Bauwerke Bearbeiten nbsp Historischer Plan des Alten Rathauses fruher Schloss Gottmadingen von 1829 nbsp Hebelschule nbsp Schloss Randegg nbsp St Gallus BietingenKirchliche BautenChristkonigskirche 1931 erbaut von Johann Luger klassizistisch motiviertes Langhaus mit expressionistisch abgetrepptem Glockenturm Evangelische Lutherkirche 1936 1937 erbaut von Berthold Sack Kirche St Ottilia mit der altesten datierten Kirchenglocke Deutschlands 1209 Pfarrkirche St Gallus im Ortsteil Bietingen mit separatem TurmOffentliche BautenNeues Rathaus ehemaliges Gasthaus Oberer Sternen 1900 erbaut 1988 umgebaut von Josef Binder am Bahnhof Altes Rathaus ehemaliges Schloss Gottmadingen 15 Jahrhundert in der Ortsmitte Hebelschulhaus 1914 Architekt Bauer Konstanz in der Ortsmitte mit sezessionistisch gepragtem EingangsportalBurgen und SchlosserRuine Burg Heilsberg Schloss Gottmadingen heute Altes Rathaus 15 Jahrhundert 18 Schloss Randegg ab 1567 19 Schloss Bietingen ab 1718 Burg Kapf Bietingen urgeschichtliche Befestigungsanlage 20 IndustriearchitekturZwei identitatsstiftende Baustrukturen zeugen von der Industriegeschichte Auf dem Kohlberg steht das ehemalige Sudhaus der Brauerei Bilger erbaut 1913 das neben zwei Villenbauten das letzte verbliebene Gebaude der Industrieanlage ist Mit leichten Anklangen an Burgenarchitektur vertritt es sowohl in stilistischer wie auch in bautypologischer Hinsicht die von 1880 bis zur Zwischenkriegszeit gangige Brauereibauweise Nach dem Abriss der restlichen Brauereigebaude stand das Gebaude uber Jahre leer Bis 2006 wurde es saniert Im ehemaligen Werksareal der Firma Fahr ist uber Jahre eine flachenhafte niedrige Hallenstruktur mit bildpragenden Sagezahn Sheddachern entstanden Mit schlechter baulicher Substanz ausgestattet ist deren Weiterbestehen nach dem Ende der Landmaschinenproduktion heute indes ungewiss Nennenswert ist auf dem Werksareal ausserdem der 1939 mit Anklangen an die Monumentalarchitektur der 1930er Jahre errichtete Schlepperbau ArbeitersiedlungenGleichzeitig mit den Industriebauten ist ein nennenswerter Bestand an Arbeiterwohnungsbau realisiert worden Die ersten Arbeiterhauser wurden in der Lindenstrasse 1907 Firma Fahr und an der Strasse nach Schaffhausen 1905 Sternenbrauerei ab der Jahrhundertwende errichtet Grosse Bautatigkeit ist in den 1930er Jahren zu verzeichnen in der mit zwei Strassenzugen siedlungsartiger Arbeiterwohnungsbau betrieben wurde die Brodlaube ab 1933 bis Anfang 1950er Jahre mit Hausern fur Mitarbeiter der Firma Fahr und die so genannte WOBAG Siedlung im Gewann Rattenacker ab 1938 als nationalsozialistisch motivierter Siedlungsbau VillenbauAls weitere bemerkenswerte Bauten rund um die Industrieproduktion sind die Villen der Unternehmerfamilien zu nennen die in der Blutezeit deutlich aus dem ubrigen Ortsbild hervorstachen Fasnacht Bearbeiten Die Gemeinde verfugt uber eine mit 140 Jahren zwar junge aber sehr ausgepragte Fasnachtskultur Die 1874 gegrundete Gerstensackzunft veranstaltet mit dem Bieranstich ihrem Narrenspiegel dem Gerstensackkonzert dem Fruhschoppen und dem grossen Umzug vier feste Eckpfeiler der Gottmadinger Fasnacht von denen insbesondere letztere beiden uberortlich Beachtung finden Der Fasnetmantig Umzug wird seit dem Ersten Weltkrieg veranstaltet Als dieser von der badischen Regierung in den 1920er Jahren zweimal verboten wurde gestaltete man ihn ab 1927 als Themenumzug Er entwickelte sich in der Blutezeit der Firmen Fahr und Bilger zu einem Aufmarsch mit aufwandig ausgestatteten Wagen und Gruppen Heute hat der Umzug den Habitus eines Narrentreffens nur vereinzelt finden sich noch Themenwagen Kunst Bearbeiten Uber die Region hinaus bekannt ist die Kunstausstellung Experimentelle die im Zweijahresturnus von der Galerie Titus Koch auf Schloss Randegg veranstaltet wird und schwerpunktmassig gegenstandslose Kunst zeigt Den Ort saumen ausgehend vom Anneliese Bilger Platz eine Reihe von zeitgenossischen Skulpturen die vom Forderverein fur Kultur und Heimatgeschichte aufgestellt werden Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenSalomon Moos 1831 1895 in Randegg geborener Mediziner Fachautor und Herausgeber Eugen Beck 1866 1934 geboren in Randegg Architekt und Professor Josef Hofler 1911 1994 Gerechter unter den Volkern Manfred Maus 1935 Unternehmer Mitgrunder der Baumarktkette Obi Ralf T Vogele 1963 MikrobiologeLiteratur BearbeitenWolfgang Kramer Red Gottmadingen Vom Bauerndorf zur Industriegeschichte Gottmadingen Radolfzell 1997 ISBN 3 921413 67 2 Gemeinde Gottmadingen Hrsg 1000 Jahre Gottmadingen Gottmadingen 1965 Karl Schwab Gottmadingen in Vergangenheit und Gegenwart Gottmadingen 1952 Samuel Moos Geschichte der Juden im Hegaudorf Randegg Gottmadingen 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottmadingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Gottmadingen Franz Gotz Randegg In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007174 2 S 727 730 Sebastian Locher Regesten zur Geschichte der Grafen zu Veringen Sigmaringen 1872 S 3 f Franz Josef Mone Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins I S 77 Catherine Merridale Lenins Zug Die Reise in die Revolution S Fischer Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 10 002274 5 S 175 Zitiert in Werner Hahlweg Hg Lenins Ruckkehr nach Russland 1917 Die deutschen Akten Brill Leiden 1957 S 81 Alemannia Judaica Text und Bildmaterial zum judischen Leben in Randegg bis zu seiner Ausloschung 1938 40 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Bd I Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 42 Texte und Fotografien hierzu vgl Alemannia Judaica Uli Fricker Von wegen stiller Winkel Judisches Museum in Gailingen fertiggestellt In Sudkurier vom 12 September 2014 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 497 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 519 Heimat Chronik In HEGAU Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebiets zwischen Rhein Donau und Bodensee Heft 2 18 1964 Seite 441 Zensus 2011 Statistisches Landesamt BW Endgultige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2019 abgerufen am 7 August 2019 Wappenbeschreibung im Internetauftritt der Gemeindeverwaltung Gottmadingen abgerufen am 15 September 2023 Industriepark Gottmadingen Ausstattung Technik jetzt Gottmadinger Immobilien AG i L in Liquidation Eintrag zu Schloss Gottmadingen in der privaten Datenbank Alle Burgen Eintrag zu Schloss Randegg in der privaten Datenbank Alle Burgen Eintrag zu Kapf Wallburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Stadte und Gemeinden im Landkreis KonstanzStadte Aach Engen Konstanz Radolfzell am Bodensee Singen Hohentwiel Stockach Tengen nbsp Gemeinden Allensbach Bodman Ludwigshafen Busingen am Hochrhein Eigeltingen Gaienhofen Gailingen am Hochrhein Gottmadingen Hilzingen Hohenfels Moos Muhlhausen Ehingen Muhlingen Ohningen Orsingen Nenzingen Reichenau Rielasingen Worblingen Steisslingen Volkertshausen Normdaten Geografikum GND 4093818 9 lobid OGND AKS VIAF 239470417 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottmadingen amp oldid 237362012