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Hans von Schellenberg auch Hans II von Schellenberg oder Hans der Gelehrte von Schellenberg 19 Februar 1552 oder 19 Februar 1551 im Schloss Hufingen in Hufingen 29 Marz 1609 im Schloss Randegg in Randegg bei Gottmadingen war ein deutscher Gutsbesitzer und Gelehrter Er gehorte zu den einflussreichen Mannern der Baar und des Bodenseeraums Gemehrtes Wappen von 1609 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Hans von Schellenberg war der Sohn von Gebhart von Schellenberg 13 Marz 1583 1 und dessen Ehefrau Barbara 7 Juni 1582 Tochter von Eberhard von Fulach 2 aus Schaffhausen er hatte noch einen Bruder sowie zwei Schwestern 1573 heiratet er Anna geb von Reischach die Ehe bleibt kinderlos Nach der Hochzeit lebt er im Schloss Randegg das sein Vater 1567 neben der Burg Staufen nach der Zerstorung im Schweizerkrieg 1499 wieder aufbauen liess Er hielt sich aber auch immer wieder einmal in Hufingen auf Mit seinem Tod starb die Linie aus er wurde in der Pfarrkirche in Hufingen begraben und kehrte damit zu der Grabstatte zuruck die er 1572 fur seine Eltern errichten liess Als Erben werden der Neffe Conrad Vintler von Platsch und die Nichten Christina und Clara Vintler von Platsch eingesetzt 3 Werdegang Bearbeiten Nachdem Hans von Schellenberg gemeinsam mit seinem Bruder durch Hauslehrer unterrichtet worden war und sie das Jesuitenkolleg heute Reuchlin Gymnasium in Ingolstadt besucht hatten immatrikulierte er sich 1564 im Alter von zwolf Jahren gemeinsam mit seinem jungeren Bruder an der Universitat Ingolstadt dort horten sie Vorlesungen uber Rhetorik Dialektik und Geschichte 1567 begann er mit einem Studium der Rechtswissenschaften und besuchte weiterhin Philosophie Vorlesungen gemeinsam mit seinem Bruder wurde er 1569 in den Universitatsmatrikeln der Universitat Freiburg erwahnt 4 Mit seinem Bruder setzt er die Studien in Italien fort dort stirbt sein Bruder 1572 in Rom sowie in Burgund und weiteren Orten Durch die Auslandsaufenthalte sprach er zu seiner Heimatsprache sehr gut auch die franzosische und italienische Sprache Bereits in seiner Jugend beschaftigte er sich auch eingehend mit Musik und wurde als herrlicher instrumentalis und vocalis musicus genannt der selber Stucke schrieb zu seinem Gesinde gehorten neben Gartner Koch Narr und eine Spinnerin ein Organist sowie Sanger Altisten und Diskantisten Nach dem Tod seines Vaters erbte er das Schloss Randegg Schloss Hufingen beim oberen Tor den Besitz von Neuenburg Bachheim und Mundelfingen das Schloss Staufen sowie die Flecken Hilzingen Ebringen Gottmadingen Gailingen im Hegau den adeligen Hof in Diessenhofen mit seinen Freiheiten hoher und niederer Jagdbarkeit das adelige Haus in Zell die Guter in Freiburg und den halben Flecken Merishausen 1586 stiftete er der Kirche in Randegg die Angelusglocke 5 dazu stiftete er weitere Schenkungen an verschiedene Gotteshauser 1592 liess er eine zum Schloss Randegg gehorende Kapelle bauen 6 fur die Otto Dix 1963 ein Glasgemalde entwarf In seinem Testament vermachte er den Kirchen Hufingens 2 150 Gulden Er pflegte seit dem 19 Februar 1595 einen neunzehnjahrigen Briefwechsel mit dem reformierten Schaffhauser Chronisten und Pfarrer Johann Jakob Rueger weil er selbst streng katholisch erzogen worden war stritten sie wortreich uber Glaubensfragen hierbei verteidigte er den zu dieser Zeit besonders angegriffenen Jesuitenorden Beide waren auch gleichzeitig Sammler von Munzen und Antiquitaten Von dem Briefwechsel sind noch 148 Briefe erhalten 7 die er an Johann Jakob Rueger geschrieben hat Weiterhin unterhielt er auch einen Schriftwechsel mit dem Zurcher Theologen Johann Wilhelm Stucki dem Arzt und Numismatiker Adolf Occo fur den er auch einige Beitrage zu dessen Schrift Imperatorum Romanorum Numismata a Pompeio Magno Ad Heraclium erstellte sowie dem Domherrn von Eichstatt und Augsburg Johann Georg von Werdenstein Bereits 1605 berichtete Hans von Schellenberg von romischen Munzfunden und einem Ziegelmosaikboden in Hufingen 8 darauf liess er auf dem Gelande des Kastell Hufingen am Galgenberg Sondierungsgrabungen vornehmen und Funde bergen hieruber berichtete er ebenfalls an Johann Jakob Rueger 9 Nach seinem Tod geriet der Fundort als solcher aber wieder in Vergessenheit Neben seinen archaologischen Studien er beteiligte sich hierbei auch an den Ausgrabungen in Hufingen beschaftigte er sich mit numismatischen genealogischen historischen und theologischen Themen dazu war er als Ubersetzer tatig und ubertrug fur Johann Jakob Rueger italienische Zeitungen ins Deutsche Als Gonner und Forderer des Jesuitenkollegs heute Heinrich Suso Gymnasium in Konstanz vererbte er an diese seine aus 900 Banden bestehende Bibliothek in der sich auch die beruhmte Manessische Liederhandschrift befunden haben soll Hans von Schellenberg war Obmann im Ausschuss der Reichsritterschaft Hegau Allgau Bodensee und vertrat den Kaiser Rudolf II in Rechtsgeschaften dies fuhrte dazu dass er viel und oft unterwegs zu Gerichtstagen war Er schenkte 1609 der Adelsgesellschaft zum St Jorgenschild sein Haus in Radolfzell zu bequemer Traktierung ihrer Handlungen Dieses danach mehrfach umgebaute und erweiterte Ritterschaftsgebaude ist das heutige Amtsgericht und diente der Reichsritterschaft im Hegau bis Ende 1805 als Versammlungsort und Verwaltungssitz 10 Er veranlasste auch dass die Reichsritterschaft 8 000 Gulden zum Bau des Jesuitenkollegs in Konstanz zur Verfugung stellte sodass dieser Bau 1609 fertiggestellt werden konnte 11 Schriften Auswahl BearbeitenAdolphus Occo Joannes a Schellenberg Imperatorum Romanorum Numismata a Pompeio Magno Ad Heraclium Augusta Vindelicorum 1601 Heinrich Canisius Joannes a Schellenberg Albertus Hungerus Andreas Angermaier Antiquae Lectionis Tomus 4 Bipartitus In Quo XXXIIX Antiqua Monumenta Nunquam Visa Ingolstadii officina Typographica Ederiana Angermarius 1603 Literatur BearbeitenOlga Waldvogel Hans von Schellenberg Kleine Schriften des Museumsvereins 98 1 Museumsverein Schaffhausen Paul Revellio Hans der Gelehrte von Schellenberg Tubingen Laupp 1913 S 1 66 Hans Lieb Hans von Schellenberg 1551 1609 zu Randegg in seinen Briefen an Hans Jakob Rueger 1548 1606 in Schaffhausen Spathumanismus und Glaubensstreit im Hegau Konstanz 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Family tree of Gebhard von Schellenberg Abgerufen am 28 Juni 2021 englisch Martin Leonhard von Fulach In Historisches Lexikon der Schweiz 26 Juli 2005 abgerufen am 1 Juni 2021 Aus der Geschichte des Randegger Schlosses Abgerufen am 28 Juni 2021 Harvard University Die Matrikel der Universitat Freiburg im Breisgau von 1460 1656 Herdersche Verlagshandlung 1907 Online abgerufen am 28 Juni 2021 Geschichte und Schicksal der Randegger Kirchenglocken PDF Abgerufen am 28 Juni 2021 Schloss Randegg 28 Marz 2018 abgerufen am 28 Juni 2021 deutsch Schellenberg Hans von In E manuscripta Abgerufen am 28 Juni 2021 Liste von 9 Werken uber Suchfunktion gelistet Fur Geschichtsinteressierte Stadt Hufingen abgerufen am 28 Juni 2021 Nachdenkliches zur Kulturgeschichte Hieronymus Abgerufen am 28 Juni 2021 deutsch 16 und 17 Jahrhundert Stadt Radolfzell abgerufen am 28 Juni 2021 Konrad Beyerle Konstanzer Hauserbuch Geschichtliche Ortsbeschreibung 1 Halfte Einleitung Bischofsburg und Niederburg 1908 abgerufen am 28 Juni 2021 Normdaten Person GND 129209767 lobid OGND AKS VIAF 1084815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schellenberg Hans vonALTERNATIVNAMEN Schellenberg Hans II von Schellenberg Hans der Gelehrte vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer und GelehrterGEBURTSDATUM 19 Februar 1551 oder 19 Februar 1552GEBURTSORT Schloss Hufingen HufingenSTERBEDATUM 29 Marz 1609STERBEORT Schloss Randegg Randegg bei Gottmadingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Schellenberg amp oldid 236559400