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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Diesenhof Diessenhofen ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde im Bezirk Frauenfeld des Kantons Thurgau in der Schweiz Die seit 2000 bestehende politische Gemeinde umfasst die ehemalige Munizipalgemeinde Diessenhofen mit deren Ortsgemeinden Diessenhofen und Willisdorf Von 1798 bis 2010 war Diessenhofen Hauptort des damaligen gleichnamigen Bezirks DiessenhofenWappen von DiessenhofenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Thurgau Thurgau TG Bezirk FrauenfeldwBFS Nr 4545i1f3f4Postleitzahl 8253Koordinaten 698464 282235 47 683336 8 749994 397 Koordinaten 47 41 0 N 8 45 0 O CH1903 698464 282235Hohe 397 m u M Hohenbereich 391 588 m u M 1 Flache 10 08 km 2 Einwohner 4118 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 409 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 38 5 31 Dezember 2022 4 Stadtprasident Markus Birk SP Website www diessenhofen chDas charakteristische Stadtbild von Diessenhofen mit Rheinbrucke sowie Stadtkirche Schiffslande und Burg Unterhof Das charakteristische Stadtbild von Diessenhofen mit Rheinbrucke sowie Stadtkirche Schiffslande und Burg UnterhofLage der GemeindeKarte von Diessenhofenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Weltliche Herrschaft 2 2 Religion 2 3 Wirtschaft 2 4 Verkehr 2 5 Siehe auch 3 Wappen 4 Bevolkerung 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museum kunst wissen 5 2 Burg Unterhof 5 3 Kloster St Katharinental 5 4 Haus zum Goldenen Leuen 5 5 Diessenhofener Liederblatt 6 Kirchen 7 Wirtschaft 8 Personlichkeiten 9 Galerie 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Stadtchen Diessenhofen liegt am Sudufer des Hochrheins an der Strasse Schaffhausen Stein am Rhein und zeigt sich in seiner ursprunglichen mittelalterlichen Struktur die bis heute erhalten ist Bei der Schifflande mundet der Geisslibach in den Rhein Das Gemeindegebiet mit dem Brucken und Grenzstadtchen Diessenhofen erstreckt sich uber rund 5 km am sudlichen Ufer des Rheins zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein Der Hochrhein bildet die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz Diessenhofen hat einen Bahnhof an der Bahnlinie Schaffhausen Kreuzlingen Geschichte BearbeitenDie Ursprunge der Ansiedlung reichen bis in die Stein und Bronzezeit wie Einzelfunde in den flachen Senken des Bezirks und an den Rheinufern belegen Ein Munzschatz aus romischer Zeit wird auf die Zeit von 251 nach 270 datiert Aus dem 4 Jahrhundert stammen Uberreste dreier Wachtturme des Donau Iller Rhein Limes 7 Weltliche Herrschaft Bearbeiten nbsp Das Lager der Eidgenossen vor den Toren der Stadt Diessenhofen im Jahr 1460 Illustration aus der Zurcher Chronik Die alteste erhaltene urkundliche Erwahnung als alemannische Siedlung Deozincova stammt aus dem Jahr 757 Priester Lazarus schenkte damals dem Kloster St Gallen seinen Weiler Deozincova 839 hiess es Theozinhovun was mit bei den Hofen des Die o zzo ubersetzen werden kann 7 Diessenhofen wurde durch Graf Hartmann III von Kyburg 1178 mit 60 Hofstatten zur Stadt erhoben 8 Die Stadtrechte wurden in der 1260 verliehenen Handfeste bestatigt und erweitert 9 Im 13 Jahrhundert erschien dann erstmals der Name Diessinhovin und in dieser Zeit haben die Kyburger in Diessenhofen auch Munzen gepragt einen rechteckigen Kyburger Pfennig mit Kopf und Umschrift DIONI SIVS Stadtheiliger der Stadtkirche St Dionys 10 Im Vergleich zu Schaffhausen und Stein am Rhein blieb Diessenhofen ein bescheidener Marktort Nach dem Ubergang der Herrschaft an die Habsburger 1264 entwickelte sich die Stadt zu einem ihrer Eckpfeiler in den Vorlanden wobei die Truchsessen von Diessenhofen die auf der Burg Unterhof sassen zeitweilig Vogtei und Schultheissenamt in einer Hand vereinigten Ab 1320 wahlte die Burgerschaft einen Kleinen Rat von 8 bis 12 Mitgliedern im Verlauf des 15 Jahrhunderts dann einen 24 bis 28 kopfigen Grossen Rat Nachdem der Herzoge von Osterreich 1349 die Vogtei aus der Pfandschaft der Truchsessen gelost und an andere Ministerialengeschlechter vergabt hatten gewann die Burgerschaft zunehmend an Bedeutung Der Einflussverlust der Habsburger und der Niedergang der Truchsessen liessen die Stadt 1415 bis 1442 reichsfrei werden 7 nbsp Die Stadt Diessenhofen um 1643 nbsp Grenzwachtposten kontrolliert den Grenzverkehr an der Brucke Diessen hofen Kompanie III 65 1914 19181460 wurde Diessenhofen im Zuge der Eroberung des Thurgaus von den Eidgenossen nach zehntagiger Belagerung eingenommen es behielt jedoch wie Frauenfeld gewisse Privilegien in der gemeinen Herrschaft Thurgau Diese umfassten die Hoch und Niedergerichtsbarkeit und die kurz zuvor erworbenen Zoll Steuer und Vogteirechte mit dem Schloss ab 1574 zudem die Herrschaft uber die linksrheinischen Besitzungen des Klosters Paradies sowie vom 16 Jahrhundert an die meisten Niedergerichte im Gebiet des spateren Bezirks Diessenhofen Gerichtsurteile wurden nicht an den Landvogt in Frauenfeld sondern direkt an die eidgenossischen Instanzen der neun Orte weitergezogen die Stadt hatte lediglich alle zwei Jahre dem thurgauischen Landvogt zu huldigen wenn dieser bei Amtsantritt die Lehen feierlich erneuerte 7 Im Jahre 1512 erhielt die Stadt von Papst Julius II eigens einen wertvollen Juliusbanner fur die 1508 1510 im Grossen Pavier Feldzug geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen 11 In der Zeit der Helvetischen Republik wurde der Bezirk Diessenhofen 1798 dem Kanton Schaffhausen angegliedert Bereits 1800 kam der Bezirk definitiv zum Kanton Thurgau 7 Als Grenzort war das Stadtchen Diessenhofen wiederholt von Kampfhandlungen betroffen insbesondere wahrend des Zweiten Koalitionskriegs 1799 1801 und des Zweiten Weltkriegs als jeweils die 1292 erstmals erwahnte Holzbrucke uber den Rhein schwer beschadigt wurde Nach 1900 entwickelte sich die kleinstadtische Siedlung unter Wahrung der mittelalterlichen Bausubstanz entlang neuer Strassenachsen weiter vor allem gegen Suden zum 1894 eroffneten Bahnhof Diessenhofen bildet heute als grosster Ort des fruheren Bezirks als Sitz von Oberstufenschule und als Zentrum der regionalen Konsumguterversorgung dessen Schwerpunkt und ist seinerseits verkehrsgeografisch und wirtschaftlich auf das nahe gelegene Schaffhausen ausgerichtet 7 Im Jahr 2000 fusionierte im Zuge der Thurgauer Gemeindereorganisation die Ortsgemeinde Willisdorf mit der Orts und Munizipalgemeinde Diessenhofen 12 Religion Bearbeiten Das Patrozinium der Kirche St Dionysius ist 1468 erwahnt das Patronatsrecht war im 12 Jahrhundert samt Hof im Besitz des Thurgaugrafen kam spatestens 1230 an die Kyburger 1264 mit der Stadtherrschaft an die Habsburger und wurde ab 1383 faktisch von der Burgerschaft ausgeubt was 1415 bestatigt wurde 7 1524 traten zahlreiche Burger zur Reformation uber 1529 wurde die Messe abgeschafft ein reformierter Pfarrer bestellt und die Kirchenguter eingezogen Die Stadt Diessenhofen unterstutzte Zurich im Zweiten Kappelerkrieg 1531 Nach der Niederlage der Reformierten stellten die katholischen regierenden Orte 1532 die Messe wieder her Das seither bestehende Simultanverhaltnis endete erst mit dem Bau der katholischen Kirche 1966 67 Zwischen Diessenhofen und Schaffhausen liegen die im 13 Jahrhundert gegrundeten Klosteranlagen St Katharinental und Paradies die bis zu ihrer Aufhebung im 19 Jahrhundert von Frauenkonventen besetzt waren 7 1349 wurde die judische Gemeinde von Diessenhofen ausgeloscht Der 1401 gegen einen Juden durchgefuhrte Ritualmord prozess zog weitere Verfolgungen in Winterthur und Schaffhausen nach sich 7 Wirtschaft Bearbeiten Seit dem Fruhmittelalter pragte der Ackerbau die Landwirtschaft des fruheren Bezirks der als Kornkammer des Thurgaus bezeichnet Bereits im 9 Jahrhundert wird der im Hochrheingebiet weit verbreitete Weinbau erwahnt Bis ins 19 Jahrhundert war die Stadt vor allem von Ackerburgern bewohnt versorgte sich weitgehend selbst und fungierte als Ort des Austauschs zwischen der Landschaft und den umliegenden Stadten vor allem Schaffhausen und dem Zurcher Gebiet Im 12 Jahrhundert sind ein Wochenmarkt ab 1387 deren zwei und bis ins 19 Jahrhundert acht Jahrmarkte belegt 7 nbsp Diessenhofen Luftbild aus dem Jahr 1935 von Walter MittelholzerDas Gewerbe deckte die einfachsten Bedurfnisse der Stadt und ihres beschrankten Marktgebiets und war zur Bildung von gewerblich orientierten Zunften zu schwach In Diessenhofen dominierte nie ein einzelner Wirtschaftszweig oder ein Spezialhandwerk Auch hatte der Ort am Leinenhandel der im ganzen Bodenseegebiet zur internationalen Exportindustrie emporgewachsen war keinen merklichen Anteil genommen Die Lage am Rhein begunstigte die Fischerei Ausserdem profitierte Diessenhofen vom Salzhandel Brucken und Durchgangszolle stellten bis zur Abschaffung der Binnenzolle 1848 die wichtigste Einnahmequelle der Stadt dar 7 Um 1830 setzte die Industrialisierung mit den ersten Stofffarbereien und druckereien ein die ihren Hohepunkt nach 1900 in der Ansiedlung zahlreicher Textilbetriebe erreichte Ab dem 17 Jahrhundert existierten Gerbereien und Bleichereien Seit dem fruhen 19 Jahrhundert sind Muhlen und Sagereien bezeugt Das Holzgewerbe Zimmerei Schreinerei und Mobelbau spielt noch heute eine wichtige Rolle in Diessenhofen Die Ziegeleien bei Schupfen und Paradies die seit dem Spatmittelalter die reichen Tonerde Vorkommen ausbeuteten entwickelten sich um die Wende zum 20 Jahrhundert zu grosseren Industrieunternehmen Diejenige in Paradies war noch im Jahr 2000 in Betrieb Daneben existieren zwei industrielle Grossbetriebe Werkzeug und Formenbau Kerzenfabrikation mehrheitlich jedoch mittlere und kleinere Werkstatten 7 Den grossten Beschaftigungsanteil nahm 2000 der dritte Wirtschaftssektor mit etwa der Halfte der Beschaftigen ein 50 der Erwerbstatigen waren Wegpendler vor allem nach Schaffhausen 7 Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Diessenhofen 2004 Die 1894 eroffnete Eisenbahnlinie Etzwilen Schaffhausen und der Aufbau eines kantonalen Strassennetzes im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts verdrangten zunehmend die seit 1825 mit Dampf betriebenen Transportschiffe so dass die Rheinschifffahrt heute fast ausschliesslich dem Tourismus dient Seit 1983 wird Diessenhofen durch eine Umfahrungsstrasse langs des Rheins vom Durchgangsverkehr entlastet 7 Siehe auch Bearbeiten Abschnitt Geschichte im Artikel WillisdorfWappen Bearbeiten nbsp Diessen hofen nbsp Kanton Thurgau Blasonierung In Rot ein gelber Schragbalken begleitet von zwei gelben gekronten Lowen 13 Beim Wappen Diessenhofens handelt sich um das alte Stadtwappen das dem Kyburger Wappen in den habsburgischen Farben entspricht Die Bekronung der Lowen unterscheidet es vom alten Thurgauer Wappen Als 2000 die Politische Gemeinde Diessenhofen gebildet wurde wurde fur diese das Wappen der Ortsgemeinde Diessenhofen ubernommen 13 fur einen geschichtlichen Abriss siehe Artikel Fahne und Wappen des Kantons ThurgauBevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung der Munizipal und politischen Gemeinde Diessenhofen 14 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Bevolkerungsentwicklung der einzelnen Gemeinden 1527 1850 1870 1900 1950 1990 2000 2010 2018Politische Gemeinde 3227 3395 3985Munizipalgemeinde ca 1000 1616 1595 14 1876 2608 3292Ortsgemeinde 1444 1401 2080 2949Quelle 7 14 Von den insgesamt 3985 Einwohnern der Gemeinde Diessenhofen im Jahr 2018 waren 1405 bzw 35 3 auslandische Staatsburger 1310 32 9 waren romisch katholisch und 1249 31 3 evangelisch reformiert Die Ortschaft Diessenhofen zahlte zu diesem Zeitpunkt 3849 Bewohner 15 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Diessenhofen Das Wahrzeichen Diessenhofens im Zentrum ist der Siegelturm in welchem Siegel und Urkunden seit dem Mittelalter aufbewahrt wurden Bemerkenswert ist die Monduhr und das Zifferblatt mit den astronomischen Symbolen fur die zwolf Tierkreiszeichen Die Hauptstrasse des Orts fuhrt unter dem Torbogen des Siegelturms hindurch nbsp Diessenhofen mit Henketurm und gedeckter Rheinbrucke nbsp Holzbrucke uber den Rhein nach DiessenhofenDie gedeckte Holzbrucke uber den Rhein wurde 1816 eroffnet und ist Lebensader zwischen den Ortschaften Gailingen am Hochrhein und Diessenhofen Der Oberbau der Brucke wurde in den Jahren 1996 und 1997 renoviert die Sanierung der Jochpfahle im Jahre 2002 abgeschlossen Das Stadtchen Diessenhofen und das Kloster St Katharinental sind im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgefuhrt Museum kunst wissen Bearbeiten Im Museum kunst wissen bis 2013 Oberes Amtshaus werden neben einer Dauerausstellung mit Werken des bekannten Thurgauer Kunstlers Carl Roesch regelmassig auch zeitgenossische Kunstler historische und auch grenzubergreifende Themen in Wechselausstellungen prasentiert Burg Unterhof Bearbeiten Die Burg Unterhof liegt bei der Anlegestelle der Schifffahrtsgesellschaft URh Sie wurde zumindest bis Ende 2014 als Ausbildungszentrum und Seminarhotel genutzt 16 Es ist ein restaurierter Bau in der westlichen Stadtecke direkt am Rhein gelegen Im 13 Jahrhundert war der Unterhof ein Ministerialsitz der Herren von Hettlingen zurcherischer Ministerialadel von kyburgischen Gefolgsleuten Baugeschichte 17 Grundung 1186 in der Westecke der Stadt mit Turm und Ringmauer ausgestattet 1276 1278 Ostflugel gebaut 1315 1318 der Palas Wohnhaus 1328 Ausbau des Kellers In der Barockzeit 1680 Ausmalung eines Saales im Palas Rekonstruktion von Gebaudeteilen 1989 1992 wobei Reste gotischer Wandmalereien zum Vorschein kamen Bei Umbauten im Sudflugel 1904 fanden Arbeiter in einem holzernen Doppelboden ein papierenes Liedblatt aus der Zeit um 1396 gefaltet in Zundholzschachtelgrosse enthaltend zwei mittelhochdeutsche Minnelieder die anders nicht uberliefert sind benannt Diessenhofener Liederblatt siehe unten Kloster St Katharinental Bearbeiten Eine knappe Viertelstunde zu Fuss Richtung Kloster Paradies liegt direkt am Rhein das ehemalige Kloster St Katharinental auf dem Gebiet der bis 2000 selbstandigen Gemeinde Willisdorf Ein in mehreren Handschriften uberliefertes Schwesternbuch des 14 Jahrhunderts berichtet uber das begnadete Leben von mehr als 50 Konventsangehorigen 18 Das Graduale von St Katharinental um 1312 das 1958 in einer aufsehenerregenden Aktion zuruckgekauft werden konnte zahlt mit seinen Miniaturen zu den bedeutendsten gotischen Kunstwerken der Schweiz 19 Das Innere der Klosterkirche gilt als eine der schonsten Raumschopfungen des spaten Barock in der Schweiz Die Klosteranlage dient heute als kantonale Rehabilitationsklinik sowie als Alterspflegeheim Haus zum Goldenen Leuen Bearbeiten Das Haus zum Goldenen Leuen beherbergt eine pharmazie historische Sammlung und andere Raritaten Nach dem Tod dreier Generationen von Apothekern wurde die Sammlung in eine Stiftung uberfuhrt die diese Sammlung pflegt und der Offentlichkeit zuganglich macht Das Haus ist kein Museum mit geregelten Offnungszeiten Fuhrungen konnen aber vereinbart werden 20 Diessenhofener Liederblatt Bearbeiten Beim Diessenhofener Liederblatt handelt es sich um die alteste Einzelblattuberlieferung eines mittelalterlichen Liedes Geschrieben wurde das Liederblatt zwei Liebeslieder mit Text und Melodie ca 1400 Gefunden wurde es bei Renovationsarbeiten im Unterhof im Jahr 1904 Seitdem befindet es sich im Privatbesitz der Familie des Finders und damaligen Besitzer des Unterhofes 21 Das Blatt lag gefaltet zum Format einer Streichholzschachtel zwischen Holzboden im Sudflugel Anhand der Wasserzeichen kann das Papier auf die Zeit um 1396 datiert werden Das Blatt von ca 16 21 cm enthalt den Text von zwei dreistrophigen Liebesliedern mit Melodien Die beiden Lieder stehen auf beiden Seiten des querformatigen Blattes und zwar vorbereitet zum Wenden uber die Querachse zur Verwendung bei der Auffuhrung als Gedachtnisstutze des Sangers und Musikers Das Publikum wird eine Gesellschaft von Zuhorerinnen und Zuhorern aus Adel und Kirche Liebhabern des hofischen Gesanges Minnesang gewesen sein Der Fund von 1904 war damals und ist bis heute sensationell weil von der germanistischen Forschung nach solchen Dokumenten des unmittelbaren Liedervortrags immer gesucht wurde seit Sammelhandschriften wie der Manesse Codex die Weingartner Liederhandschrift und andere bekannt waren Bisher ist kein weiteres ahnliches Dokument gefunden worden 22 Kirchen Bearbeiten nbsp Ev Kirche St DionysDie Evangelische Kirche St Dionysius geht auf eine erstmals im Jahr 757 erwahnte Kirche zuruck Im 13 Jahrhundert erfolgte auf dem heutigen Grundriss der Kirche ein romanischer Bau der um 1500 zu einer dreischiffigen Basilika umgestaltet wurde Zwischen 1543 und 1967 diente die Kirche beiden Konfessionen Nach einer umfassenden Sanierung wurde die Kirche im November 2016 wiedereroffnet Die katholische Kirche Bruder Klaus wurde 1966 1967 nach Planen des Architekten Karl Zollig erbaut Benannt ist sie nach dem Hl Bruder Klaus der im Jahr 1460 die Kirche St Dionysius und das Kloster St Katharinental vor der Brandschatzung durch die Zurcher und Unterwaldner rettete Die katholische Kirche mit ihrer markanten Backsteinfassade ist ein Gesamtkunstwerk des Kunstlers Willy Buck aus Wil SG Wirtschaft BearbeitenIm Jahr 2016 bot Diessenhofen 1367 Personen Arbeit umgerechnet auf Vollzeitstellen Davon waren 3 0 in der Land und Forstwirtschaft 44 9 in Industrie Gewerbe und Bau sowie 52 1 im Dienstleistungssektor tatig 5 SWIFT hat am westlichen Stadtrand von Diessenhofen Anfang 2013 sein weltweit drittes eigenes Operationszentrum fur sein Banken Telekommunikationsnetz in Betrieb genommen Personlichkeiten BearbeitenEmil Altenburger 1885 1953 Architekt Jakob Bichsel 1931 Komponist und Dirigent Johann Conrad Brunner 1653 1727 ab 1686 Professor fur Anatomie und Physiologie an der Universitat Heidelberg Leibarzt des Kurfursten von der Pfalz Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina Apothekerfamilie Brunner Jonas Friederich Brunner 1821 1898 sein Sohn Alfred Brunner 1861 1943 und sein Enkel Erwin Brunner 1892 1963 Gabriel Bucelinus 1599 1681 Benediktinermonch und Universalgelehrter Heinrich Truchsess von Diessenhofen Georg Fein 1803 1869 Publizist und demokratischer Politiker des Vormarz Grunder und Organisator von Arbeiterbildungsvereinen Hieronymus Frey 1535 1585 Benediktinermonch und Abt von Muri Friedrich Haag 1846 1914 Altphilologe Simone Meier 1965 Mittelstreckenlauferin Johann Georg Rauch 1789 1851 Unternehmer und Politiker Carl Roesch 1884 1979 Maler Glasmaler und Mosaizist Margrit Roesch Tanner 1880 1969 Kunsthandwerkerin Malerin und Zeichnerin Walter Willy Sommer 1951 Politiker FDP Stadtprasident von Diessenhofen 1987 bis 2017 August Schmid 1877 1955 Maler Buhnenbildner Sebastian Vorster 1666 1733 Professor fur Arzneikunde an der Universitat Freiburg im Brsg Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina Conrad Weidmann 1847 1904 Kolonialschriftsteller Maler Rudolf Wegeli 1877 1956 Historiker und Direktor des Bernischen Historischen Museums Theo Zingg 1925 1993 Zeitungsverleger und VerlagsmanagerGalerie Bearbeiten nbsp Diessenhofen Ansicht von Gailingen aus nbsp Diessenhofen am Hochrhein nbsp Fischerzunft und Unterhof nbsp Unterhof nbsp Oberhof nbsp Rathaus nbsp Obertor mit Siegelturm nbsp Siegelturmbrunnen nbsp Kirchgasse nbsp Hauptstrasse nbsp Hauser Untere Mauer nbsp RheinbruckeLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Diessenhofen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 60 Volltext Wikisource Armand Baeriswyl Marina Junges Der Unterhof in Diessenhofen Von der Adelsburg zum Ausbildungszentrum Archaologie im Thurgau Band 3 Frauenfeld 1995 ISBN 3 905405 02 4 archaeologie tg ch PDF Download Heinrich Waldvogel Diessenhofen Schweizer Heimatbucher Nr 84 Mit Fotografien von Hans Baumgartner Paul Haupt Bern 1958 Alfons Raimann Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Band V Der Bezirk Diessenhofen Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 85 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1992 ISBN 3 909158 73 0 S 33 228 Digitalisat Alfons Raimann Diessenhofen TG Schweizerische Kunstfuhrer Nr 380 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1985 Christine Kolitzus Hanhart Fritz Franz Vogel Rotfarb und Zeugdruck in Diessenhofen edition ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Diessenhofen 2016 ISBN 978 3 03858 701 9 Peter Niederhauser Hrsg Die Grafen von Kyburg eine Adelsgeschichte mit Bruchen Chronos Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 0340 1271 3 Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich Band 82 Neujahrsblatt 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diessenhofen Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Diessenhofen Reisefuhrer Offizielle Website der Stadt DiessenhofenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Thurgau in Zahlen 2019 Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau PDF Datei 1 8 MB abgerufen am 28 April 2020 Schweizerische Arealstatstik Abgeschlossen auf 1 Juli 1912 Memento vom 12 April 2016 im Internet Archive Herausgegeben vom Eidg Statistischen Bureau a b c d e f g h i j k l m n o Simon Netzle Diessenhofen In Historisches Lexikon der Schweiz Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz HLS der gemass den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4 0 International CC BY SA 4 0 steht Ernst Theodor Gaupp Deutsche Stadtrechte des Mittelalters mit rechtsgeschichtlichen Erlauterungen Zweiter Band Breslau 1852 S 274 online Heinrich Gottfried Philipp Gengler Regesten und Urkunden zur Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Erlangen 1863 S 760 771 Benedikt Zach Die kyburgische Munzpragung in der Munzlandschaft des 12 und 13 Jahrhunderts In Peter Niderhauser Hrsg Die Grafen von Kyburg eine Adelsgeschichte mit Bruchen Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich Band 82 Neujahrsblatt 179 Chronos Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 0340 1271 3 S 82 93 mit Abb Winfried Hecht Das Juliusbanner des zugewandten Ortes Rottweil In Der Geschichtsfreund Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 126 7 1973 4 doi 10 5169 seals 118647 Mutation Nr 47 des Amtlichen Gemeindeverzeichnisses der Schweiz 1986 a b Gemeindewappen Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau abgerufen am 8 Dezember 2019 a b c Bevolkerungsentwicklung der Gemeinden Kanton Thurgau 1850 2000 Excel Tabelle 0 1 MB Wohnbevolkerung Wohnbevolkerung der Gemeinden 1990 2000 2010 und 2011 PDF 1 3 MB undOrtschaften und ihre Wohnbevolkerung Ausgabe 2019 Excel Tabelle 0 1 MB Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau abgerufen am 20 Juni 2022 Ortschaften und ihre Wohnbevolkerung Ausgabe 2019 Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau Excel Tabelle 0 1 MB abgerufen am 20 Juni 2022 Axa verkauft den Unterhof St Galler Tagblatt 16 April 2014 Armand Baeriswyl Die Burg Unterhof In Alfons Raimann Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Band 5 Der Bezirk Diessenhofen Die Kunstdenkmaler der Schweiz 85 Basel 1992 S 86 103 Siehe Wikisource St Katharinentaler Schwesternbuch Siehe Das Graduale von St Katharinental Memento vom 27 Mai 2012 im Internet Archive auf der Website des Faksimile Verlags abgerufen am 9 Oktober 2011 Stiftung zum Goldenen Leuen Eckart Conrad Lutz Rene Pfammatter Das Diessenhofener Liederblatt Ein Zeugnis spathofischer Kultur Literatur und Geschichte am Oberrhein Band 3 Mit Einspielung der Lieder durch das Salzburger Ensemble Dulamans Vroudenton Schillinger Freiburg 1993 Eckart Conrad Lutz Rene Pfammatter Das Diessenhofener Liederblatt Ein Zeugnis spathofischer Kultur Literatur und Geschichte am Oberrhein Band 3 Mit Einspielung der Lieder durch das Salzburger Ensemble Dulamans Vroudenton Schillinger Freiburg 1994 ISBN 3 89155 150 9 S 13 15 Politische Gemeinden im Bezirk Frauenfeld Basadingen Schlattingen Berlingen Diessenhofen Eschenz Felben Wellhausen Frauenfeld Gachnang Herdern Homburg Huttlingen Huttwilen Mammern Matzingen Mullheim Neunforn Pfyn Schlatt Steckborn Stettfurt Thundorf Uesslingen Buch Wagenhausen Warth WeiningenEhemalige Gemeinden Basadingen Buch bei Frauenfeld Dettighofen Eschikofen Fahrhof Felben Gerlikon Gundelhart Horhausen Harenwilen Herten Horgenbach Huben 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