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Die Weingartner Liederhandschrift seltener Stuttgarter Liederhandschrift in der Germanistik kurz auch Handschrift B genannt ist eine Sammlung von Minnelyrik aus dem fruhen 14 Jahrhundert Ausnahmen sind ein Sangspruch von Walther von der Vogelweide ein Marien Lobpreis der in Handschrift C Gottfried von Strassburg zugeschrieben wird jedoch nicht von diesem stammt die Minnelehre des Johann von Konstanz und ein spaterer Eintrag von zehn Zeilen auf der letzten Seite Weingartner Liederhandschrift S 28 Miniatur zu Dietmar von Aist Weingartner Liederhandschrift S 18 Text und Miniatur zu Burggraf von Rietenburg Die Weingartner Handschrift gilt neben den anderen beiden oberdeutschen Liederhandschriften der Grossen Handschrift C und der Kleinen Heidelberger Liederhandschrift Handschrift A als Hauptquelle unserer Kenntnis der Blutezeit des Minnesangs und versammelt alle bedeutenden Lyriker des Hochmittelalters die zwischen 1170 80 und 1230 40 gewirkt haben Sie wurde wahrscheinlich zwischen 1310 und 1320 in Konstanz angefertigt Inhaltsverzeichnis 1 Provenienz 2 Beschreibung 2 1 Erster Teil S 1 170 2 2 Zweiter Teil 2 3 Dritter Teil 3 Autoren 4 Literatur 5 WeblinksProvenienz BearbeitenDie Handschrift war moglicherweise ursprunglich Teil der Dombibliothek Konstanz Als Vorbesitzer der Liederhandschrift wird der Konstanzer Burgermeister Marx Markus Schulthais genannt Laut datiertem Schenkungsvermerk auf dem Vorsatz wurde der Codex im Jahr 1613 der oberschwabischen Abtei Weingarten geschenkt Johann Jakob Bodmer nahm 1780 in das Manuskript Einsicht 1781 teilte Leonhart Meister zuerst einige Stellen des Texts mit Heute befindet sich die Handschrift in der Wurttembergischen Landesbibliothek in Stuttgart unter der Signatur HB XIII 1 Beschreibung BearbeitenDie Handschrift enthalt 33 Textblocke in gotischer Minuskel auf I 157 Blatt Pergament und wurde von funf Handen geschrieben Das Buch ist mit 15 11 5 cm sehr kleinformatig Das Werk wurde von spaterer Hand paginiert Die letzten sieben Seiten und einige Seiten im Corpus sind leer Die Texte sind auf vorlinierten Blattern ohne Spaltengliederung strophenweise eingetragen Ausnahme ist hier der Marienlobpreis S 229 238 Die Vers Enden wurden nicht berucksichtigt nur teilweise durch Reimpunkte markiert Es sind 31 Dichtersammlungen von denen bei 25 nur Autorennamen angegeben und 6 tatsachlich identifizierbar sind Bei den genannten Autorennamen handelt es sich um mittelhochdeutsche Versdichter vom Ende des 12 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts Die Sammlung ist in einer hierarchischen Ordnung aufgebaut Beginn mit Kaiser Heinrich die sich spater zu einer anderen Ordnung formiert Erster Teil S 1 170 Bearbeiten Der erste Teil enthalt 25 Dichtersammlungen Die Strophenanfange sind in rot blauem Initialwechsel markiert und laufen zum Teil in Schnorkeln aus Dazu gibt es 25 ganz und halbseitige Abbildungen der Dichter die jedoch weniger individuelle Miniaturen Portrats als vielmehr typisierte Darstellungen ihres Berufsstandes sind Der namentlich nicht bekannte Maler der Dichterportrats wird in der Literatur auch als Meister der Weingartner Liederhandschrift bezeichnet Zweiter Teil Bearbeiten Nach sieben leeren Seiten beginnt auf Seite 178 der zweite Teil mit Wolfram von Eschenbach ohne Bild und endet auf Seite 251 Er ist nur teilweise ausgeschmuckt Miniaturen fehlen ganz stattdessen sind Seiten freigelassen Die spateren Nachtrage ohne Uberschriften und Bilder beginnen auf S 182 mit einer Neidhart Sammlung Auf den Seiten 206 228 findet sich das anonyme Lehrgedicht Der Winsbeke Die Winsbekin auf den Seiten 229 238 ebenfalls ohne jegliche Namens und Herkunftsangabe 36 Strophen eines Marien Lobpreises und auf den Seiten 240 251 eine Frauenlob Sammlung Dritter Teil Bearbeiten Der dritte Teil beginnt auf Seite 253 und enthalt ein umfangreiches episches Gedicht eine Minne Lehre Der werden minne lere die in der neueren Forschung Johann von Konstanz zugeschrieben wird Hier finden sich neue nur rote Verzierungen der Initialen und einiger weiterer Buchstaben Die Seiten 306 309 und 311 312 sind leer Im oberen seitlichen Rand der einzelnen Sammlungen finden sich von spaterer Hand hinzugefugt gelegentlich Namen der Autoren Autoren BearbeitenDie Handschrift fuhrt folgende Autoren auf Kaiser Heinrich Rudolf von Fenis Friedrich von Hausen Burggraf von Rietenburg Meinloh von Sevelingen Otto von Botenlauben Bligger von Steinach Dietmar von Aist Hartmann von Aue Albrecht von Johansdorf Heinrich von Rugge Heinrich von Veldeke Reinmar von Hagenau Ulrich von Gutenburg Bergner von Horheim Heinrich von Morungen Ulrich von Munegur Hartwig von Raute Ulrich von Singenberg Wahsmuot von Kunzich Hiltbolt von Schwangau Wilhelm von Heinzenberg Leuthold von Seven Rubin Walther von der Vogelweide Wolfram von Eschenbach ohne Bild und Namensnennung Neidhart ohne Bild und Namensnennung Der junge Meissner ohne Bild und Namensnennung Der Winsbeke Die Winsbekin ohne Bild und Namensnennung Frauenlob ohne Bild und Namensnennung Johann von Konstanz ohne Bild und Namensnennung Literatur BearbeitenFranz Pfeiffer Hrsg Weingartner Liederhandschrift 1843 Digitalisat in der Google Buchsuche desgleichen bei der University of Michigan Georg Wilhelm Zapf Reisen in einige Kloster Schwabens durch den Schwarzwald und in die Schweiz Erlangen 1786 S 13 Digitalisat in der Google Buchsuche Carmen Kammerer Die Weingartner Liederhandschrift in der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart In Bibliotheksdienst Band 44 Nr 6 2010 ISSN 0006 1972 ZDB ID 501896 1 S 553 564 online abgerufen am 26 November 2015 Ulrich Kuder HB XIII 1 In Christine Sauer Bearb Die gotischen Handschriften der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart 1 Vom spaten 12 bis zum fruhen 14 Jahrhundert Hiersemann Stuttgart 1996 Denkmaler der Buchkunst 12 Katalog der illuminierten Handschriften der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart 3 ISBN 3 7772 9603 1 online Maria Sophia Buhl und Lotte Kurras Bearb Die Handschriften der Wurttembergischen Landesbibliothek 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n2003053669 VIAF 182398143 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weingartner Liederhandschrift amp oldid 228194079