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Dietmar von Aist um 1115 nach 1171 war ein Minnesanger aus oberosterreichischem freiherrlichen Geschlecht und Vertreter der donaulandischen Lyrik also der Fruhphase des deutschsprachigen Minnesangs Dietmar von Aist Codex Manesse Blatt 64r Die Miniatur die keinen Bezug zu Dietmars Werk nimmt deutet auf ihn als einen Fahrenden hin Dietmar von Aste Konstanz Weingartner Liederhandschrift Alternative Namen die ebenfalls den Minnesanger Dietmar von Aist bezeichnen sind Dietmar von Aste oder Ast wie hier in der Weingartner Liederhandschrift dargestellt wahrscheinlich entstanden im Zeitraum 1310 bis 1320 im Kloster St Martin bei Weingarten Ravensburg Man beachte das Einhorn als Wappentier Dietmars Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Ez stuont ein frouwe alleine Erwartung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 4 1 Textausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 WeblinksLeben BearbeitenUber das Leben des Dichters ist wenig bekannt Ein Dietmar von Aist wird ab circa 1139 in zeitgenossischen Urkunden aus Salzburg Regensburg und Wien namentlich erwahnt Der Name Aist bezieht sich wahrscheinlich auf den Fluss Aist der in Osterreich unterhalb der Enns die Donau speist Das Geschlecht derer von Aist ist ab etwa 1125 in Oberosterreich bezeugt wo sich an der Aist heute die Ruinen des Stammsitzes befinden sowie in Aistersheim deren im Jahre 1136 errichtetes Wasserschloss Schloss Aistersheim Ob der in Urkunden bezeugte Freiherr Dietmar de Aist wirklich der Dichter war ist aber aus chronologischen Grunden unsicher Ein urkundlich belegter Ditmarus de Agasta der um 1171 verstarb ist moglicherweise mit Dietmar identisch auch sind die Schreibweisen Ayst und Eist in Dokumenten anzutreffen und spater schliesslich als die Linie in die von Aistersheim ubergeht lassen sich ebenfalls noch Belege mit dem Namen Dietmar finden wie etwa um 1299 All dies erschwert eine eindeutige Unterscheidung der namensgleichen Personen Werke BearbeitenDietmar wird eine Reihe von Liedern zugeschrieben nur bei wenigen ist seine Urheberschaft eindeutig zu bestimmen Insgesamt sind unter seinem Namen 16 Minnelieder mit 42 Strophen uberliefert Mit den Strophen die ihm sicher zugewiesen werden konnen gehort er in die fruheste Zeit des Minnesangs Mit seinem Werk stellt Dietmar von Aist das Bindeglied zwischen der ausserhofischen und hofischen Form dar Er verwendet als einer der ersten Refrains und Wechsel Thema seiner Lieder ist meist das Verhaltnis von Mannern zu Frauen Liebe Trennung Partnerschaft wobei einige seiner Gedichte aus weiblicher andere aus mannlicher Perspektive geschrieben sind Ez stuont ein frouwe alleine Erwartung Bearbeiten Ez stuont ein frouwe alleine und warte uber heide und warte ir liebes so gesach si valken vliegen so wol dir valke daz du bist du vliugest swar dir liep ist du erkiusest dir in dem walde einen boum der dir gevalle also han ouch ich getan ich erkos mir selbe einen man der erwelten miniu ougen daz nident schoene vrouwen owe wan lant si mir min liep joch engerte ich ir deheiner trutes niet 1 Es stand eine Frau alleine Und sah uber die Heide Und wartete auf ihre Liebe Da sah sie einen Falken fliegen Wie gut fur dich Falke wie du bist Du fliegst wohin du mochtest Du wahlst dir in dem Wald Einen Baum der dir gefallt So hab s auch ich getan Ich suchte mir selbst einen Mann Den meine Augen erwahlten Das neiden mir schone Frauen Oh weh dass sie mir meine Liebe nicht lassen Wahrlich noch nie neidete ich einen der ihren 2 Dieser Text wird in Des Minnesangs Fruhling als Dietmar zugeschrieben betrachtet da es in mindestens einer Hs unter Dietmars Namen uberliefert ist 1 Auch das erste uberlieferte Tagelied Slafest du friedel ziere stammt aus seiner Feder Einzelnachweise Bearbeiten a b Hugo Moser Helmut Tervooren Bearb Des Minnesangs Fruhling 38 erneut revidierte Auflage Hirzel Stuttgart 1988 ISBN 3 7776 0448 8 S 59 Ubersetzung von Gedichte von Dietmar von Aist im Codex Manesse Memento des Originals vom 8 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot phys merger physik unibas chLiteratur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Hugo Moser Helmut Tervooren Bearb Des Minnesangs Fruhling 38 erneut revidierte Auflage Hirzel Stuttgart 1988 ISBN 3 7776 0448 8 S 56 69 Sekundarliteratur Bearbeiten Hugo Kuhn Dietmar von Eist In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 675 Digitalisat Wilhelm Scherer Dietmar von Eist In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 167 Joachim Bumke Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter dtv Munchen 1990 ISBN 3 423 04552 3 S 85 86 Hans Fromm Hrsg Der deutsche Minnesang Aufsatze zu seiner Erforschung Band 1 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1961 Band 2 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 ISBN 3 534 08604 X Wege der Forschung Band 608 Rolf Grimminger Poetik des fruhen Minnesangs C H Beck Munchen 1969 Munchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Band 27 Andreas Hensel Vom fruhen Minnesang zur Lyrik der Hohen Minne Studien zum Liebesbegriff und zur literarischen Konzeption der Autoren Kurenberger Dietmar von Aist Meinloh von Sevelingen Burggraf von Rietenburg Friedrich von Hausen und Rudolf von Fenis Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 31138 9 Fritz Peter Knapp Deutschsprachiges Schrifttum In Anna M Drabek Red Osterreich im Hochmittelalter 907 bis 1246 Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1991 ISBN 3 7001 1861 9 S 505 526 Veroffentlichungen der Kommission fur die Geschichte Osterreichs Osterreichische Akademie der Wissenschaften Band 17 Alfred Romain Die Lieder Dietmars von Eist Univ Diss Leipzig 1911 auch in Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 37 1912 S 349 431 565 Gunther Schweikle Minnesang 2 korrigierte Auflage Metzler Stuttgart 1995 ISBN 3 476 12244 1 Sammlung Metzler Band 244 Helmut Tervooren Dietmar von Aist In Verfasserlexikon Band 2 2 Auflage De Gruyter Berlin 1980 ISBN 3 11 007699 3 Spalte 95 98 Ingo F Walther Hrsg Codex Manesse Die Miniaturen der Grossen Heidelberger Liederhandschrift Insel Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 458 14385 8 Herbert Zeman Hrsg Literaturgeschichte Osterreichs von den Anfangen im Mittelalter bis zur Gegenwart Akademische Druck u Vlgs Graz 1996 ISBN 3 201 01650 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Dietmar von Aist Quellen und Volltexte Dietmar im Codex Manesse Digitalisat der Universitatsbibliothek Heidelberg Dietmar von Aist a discography bei medieval org englisch Digitale Gesamtedition bei Lyrik des deutschen Mittelalters www ldm digital de Normdaten Person GND 11867191X lobid OGND AKS LCCN nr89003470 VIAF 74048311 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietmar von AistALTERNATIVNAMEN Dietmar von EistKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MinnesangerGEBURTSDATUM um 1115GEBURTSORT OberosterreichSTERBEDATUM nach 1171 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietmar von Aist amp oldid 235834060