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Das Schloss Aistersheim ist ein Wasserschloss aus der Spatrenaissance im Ortskern von Aistersheim in Oberosterreich ca 12 km sudwestlich von Grieskirchen Das Schloss im aktuellen Zustand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Das Aussere 2 2 Innenraume 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Aistersheim um 1674 Stich von Georg Matthaus VischerUrkundlich erwahnt wird das Wasserschloss erstmals 1159 mit Dietmar von Aistersheim einem Ministerialen der steirischen Otakare Die Herren von Aistersheim nannten sich auch Herren von Aist nach ihrem Stammsitz Burg Altaist bei Ried in der Riedmark im Muhlviertel Die damalige Burg war eine Befestigung an der damals bei Haag am Hausruck verlaufenden Grenze zu Bayern und blieb bis 1426 im Besitz der Herren von Aistersheim die mit Heinrich von Aistersheim als letzten ihres Stammes ausstarben 1464 kaufte Hanns von Hohenfeld die Herrschaft Aistersheim blieb nun uber 350 Jahre lang bei diesem Geschlecht Hanns von Hohenfeld hatte die mittelalterliche Wasserburg noch keine sieben Jahre besessen als diese in der Liechtensteiner Fehde durch die modernen Pulvergeschutze des Wolfgang von Schaunberg sturmreif geschossen erobert und zerstort wurde Hohenfelder musste danach mit der Burg Jochenstein entschadigt werden Aistersheim wurde notdurftig wieder hergerichtet aber dann in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt Wichtigster Bauherr des heute noch bestehenden Spatrenaissance Schlosses durfte der Ritterstandsverordnete Achaz von Hohenfeld gewesen sein Um 1600 waren die Bauarbeiten abgeschlossen Mittlerweile waren die von Hohenfeld zum Protestantismus ubergetreten Otto Achaz von Hohenfeld weigerte sich 1619 als militanter Vertreter der protestantischen Stande Kaiser Ferdinand II als neuen Landesfursten die Erbhuldigung zu leisten Daraufhin belagerten im folgenden Jahr Tillys bayrische Truppen das Schloss das von Bauern unter dem Pfleger Wolf Kessel verteidigt wurde Nach wenigen Tagen wurde es eingenommen Kessel busste seinen Widerstand mit seinem Kopf die Bauern wurden grossteils gehangt Im grossen oberosterreichischen Bauernkrieg unter Stefan Fadinger wurde Aistersheim eines der Zentren des bauerlichen Widerstandes Nach Fadingers Tod diente es Achaz Wiellinger von der Au als Hauptquartier und Beutelager Damals wurde das Herrschaftsarchiv vernichtet Bei der anschliessenden Eroberung durch den bayrischen Statthalter in Oberosterreich Adam Graf Herberstorff wurde das Gebaude schwer beschadigt Danach hingen die Bauern zu Dutzenden an den Baumen Die Hohenfelder traten schliesslich wieder zum Katholizismus uber Ihr Ritterstand wurde bestatigt und Ferdinand von Hohenfeld 1669 in den Reichsgrafenstand erhoben Ein Brand im Jahre 1771 richtete grossere Schaden an so dass etliche Umbauarbeiten im Barockstil notwendig wurden In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts erneuerte man die Aussenfassaden Mit Feldmarschallleutnant Otto Adolf Graf Hohenfeld starb die Familie 1824 aus Seine vier Schwestern verkauften die Herrschaft 1830 an Johann Karl Dworzak Durch Erbschaft aus dem Nachlass von Elisabeth Dworzak gelangte das Schloss an deren Nichte Elisabeth Birnleitner geb Korompay Elisabeth Birnleitner erwarb daraufhin noch weitere Anteile von Miterbinnen Nach dem Tod von Elisabeth Birnleitner im Jahr 2011 ging das Eigentum auf ihren Ehemann und Botschafter a D Heinrich Birnleitner uber 1 Im Wormser Dom gibt es ein aufwandiges Epitaph des Domdekans Franz Carl Friedrich von Hohenfeld 1696 1757 das diesen laut Grabinschrift als Herrn von Aistersheim ausweist Beschreibung BearbeitenDas Aussere Bearbeiten Die dreigeschossige rechteckige Anlage weist an den Ecken vier gedrungene Rundturme auf die stark vorspringen Diese Turme sind mit Kegeldachern gedeckt Das Schloss ist noch komplett von einem Teich umgeben uber den zwei Holzbrucken zu den schlichten Toren fuhren Die fast zweieinhalb Meter dicken Aussenmauern ruhen auf einer grossen Anzahl von Holzpiloten Das als Sockel ausgebildete Erdgeschoss ist rustiziert Der Torturm an der dem Ort zugewandten Nordseite stammte aus dem 13 Jahrhundert Er wurde aber spater verbaut und in der Barockzeit in einen schlanken Uhr und Glockenturm verwandelt Der heute bevorzugte Eingang fuhrt von den Wirtschaftsgebauden zur Hinterfront Uber ihm befindet sich ein Balkon mit schmiedeeisernem Gitter Der geraumige Innenhof zeigt an allen vier Fassaden Lauben bzw Arkadengange wobei die Bogen des zweiten Stocks nur halb so breit wie jene in den beiden unteren Geschossen aber dafur doppelt so zahlreich sind Zwei offene Stiegenhauser liegen sich diagonal gegenuber Drei spitzbogige Tore stammen noch aus der gotischen Bauperiode Innenraume Bearbeiten Das Innere des Schlosses ist vorwiegend modern eingerichtet Bemerkenswert ist jedoch der zwei Stockwerke einnehmende Rittersaal der sich fruher uber die gesamte Schmalseite des Ostflugels erstreckte Er gilt als einer der bedeutendsten Renaissancesale Oberosterreichs Die italienisch gepragten Fresken in den stuckgerahmten Feldern der Decke zeigen mythologische Darstellungen Auf zwei grossen Turstocken erkennt man die Jahreszahl 1645 Die sechs Olbilder sind Werke des Malers Stephan Kessler aus Brixen im Thale 2 Im nordostlichen Eckturm ist die Schlosskapelle untergebracht Unter der stuckierten Flachkuppel steht ein von lebensgrossen Statuen geschmuckter machtiger Altar aus dem Jahr 1658 Die ubrige Einrichtung darunter eine seltene Tragorgel ist ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert In das Kaplanzimmer fuhrt eine eindrucksvolle Renaissancetur mit Einlegearbeiten und Schnitzzierat Literatur BearbeitenGeorg Clam Martinic Osterreichisches Burgenlexikon 1992 Georg Grull Burgen und Schlosser im Innviertel und Alpenvorland 1964 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich 3 Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 S 97 98 Ilse Schondorfer Burgen und Schlosser in Oberosterreich 2001 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt 1975 Knaurs Kulturfuhrer Osterreich 1977 Laurin Luchner Schlosser in Osterreich II 1983 Gerhard Stenzel Von Burg zu Burg in Osterreich 1973 Gerhard Stenzel Von Schloss zu Schloss in Osterreich 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Aistersheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserschloss Aistersheim Schloss Aistersheim In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Historie In Wasserschloss Aistersheim at 27 Mai 2022 Friederike Aspernig Der Bilderzyklus des Brixner Barockmalers Stephan Kessler im Schloss Aistersheim In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 163 Linz 2018 S 139 172 zobodat at PDF 48 186436111111 13 739869444444 Koordinaten 48 11 11 2 N 13 44 23 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Aistersheim amp oldid 227377885