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Stephan Fadinger um 1585 in Parz heute bei St Agatha 5 Juli 1626 in Ebelsberg bei Linz war Bauer Hutmacher und Oberhauptmann der aufstandischen Bauern des Traun und Hausruckviertels im oberosterreichischen Bauernkrieg Stefan Fadinger auf einem zeitgenossischen GemaldeVerwundung Stefan Fadingers Zinnfigurendiorama aus dem Peuerbacher BauernkriegsmuseumStefan Fadinger Grabmal im Seebacher Moos Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bewertung 3 Gedenkstatten und objekte zu Ehren Fadingers 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBereits in seiner Jugend sammelte Fadinger Erfahrung als Soldat Im Jahre 1616 ubernahm er den Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters Er hatte zwei Sohne Michael und Paul Nachdem der bayerische Statthalter Adam Graf von Herberstorff eine Rebellion gegen die gewaltsame Einsetzung eines katholischen Pfarrers im Frankenburger Wurfelspiel vom Mai 1625 grausam hatte sanktionieren lassen war die gesamte Bauernschaft Oberosterreichs in Aufruhr und genoss Solidaritat auch unter den nichtbauerlichen Schichten Stefan Fadinger plante mit seinem Schwager Christoph Zeller einen landesweiten Aufstand den er fur Pfingsten 1626 ansetzte Zwei Wochen vor dem geplanten Termin gab eine Wirtshausrauferei in Lembach im Muhlkreis bei der einige bayrische Soldaten zu Tode kamen den Anlass zum Losschlagen Am 22 Mai wurde der charismatische Anfuhrer der seine Heerschar mit strenger Hand fuhrte und immer Leibwachen bei sich hatte von den Bauern zum Oberhauptmann des Traun und Hausruckviertels gewahlt Er sammelte die einzelnen Bauerngruppen und konnte in relativ kurzer Zeit Eferding Wels Kremsmunster und Steyr besetzen Bei der Belagerung von Linz wurde Fadinger am Sonntag dem 28 Juni 1626 auf einem Erkundungsritt an der Stadtmauer wo er wie auch schon die Tage davor eine gunstige Angriffsstelle auskundschaften wollte von am Dach des Landhauses postierten Schutzen angeschossen und schwer verwundet Sein Pferd kam durch die Schusse ums Leben er fluchtete zu Fuss nach Ebelsberg In seinem dortigen Hauptquartier am heutigen Fadingerplatz erlag er am 5 Juli infolge seiner Schussverletzung einer Blutvergiftung Nachfolger als Bauernfuhrer wurde sein Schwager Zeller Nach dessen Tod am 18 Juli konnten die Aufstandischen keine wesentlichen Erfolge mehr erreichen Die sterblichen Uberreste Fadingers liess der bayerische Statthalter Herberstorff im Jahr nach Beendigung des Bauernkrieges am Eferdinger Friedhof exhumieren enthaupten und mit dem Leichnam von Fadingers Schwager und Kampfgefahrten Christoph Zeller im Seebacher Moos heute Hinzenbach bei Eferding verscharren Uber ihrem Grab wurde ein Galgen zu ihrem ewigen schandlichen Nachgedenken errichtet Zudem wurde Fadingers Hof niedergebrannt und seine Familie auf ewig des Landes verwiesen Seine Frau floh mit den Sohnen nach Norddeutschland Hier fanden sie bei einer adeligen Protestantenfamilie Unterschlupf Spuren von Fadingers Familie gibt es durch Nachkommen seiner Geschwister in St Agatha Der Besitz Fadingers in Form von 70 Hektar Grund ging an die Herrschaft Stauff Nachdem der Bauernhof niedergebrannt war wurde 300 m oberhalb ein neuer Hof errichtet und 1628 an die Familie Ehrenprandtner veraussert Dieser Hof blieb mit wechselnden Namen bis 1990 Erbhof Seit 1990 ist er im Eigentum von Erich Kraft 1 Bewertung BearbeitenStefan Fadinger gilt als zentrale Erscheinung der oberosterreichischen Landesgeschichte seine Biographie machte ihn zu einer legendaren Figur Durch sein Rednertalent sein Charisma und seinen unerschutterlichen Eifer fur den Protestantismus erlangte er binnen kurzester Zeit grosse Popularitat Der Tod fur seine Uberzeugung und der Hass der Sieger uber diesen hinaus mogen Grunde fur den Mythos sein der ihn umgibt Es sollte allerdings nicht ubersehen werden dass Fadinger eine eher fuhrungsschwache Personlichkeit war er war zunachst selbst nicht begeistert als man ihm den Oberbefehl ubertrug und es seiner militarischen Inkompetenz und seinem fehlenden Weitblick zuzuschreiben ist dass die Bauern durch ihr zogerliches Verhalten Herberstorff die Moglichkeit gaben Linz zu befestigen und somit den Peuerbacher Sieg verschenkten 2 nbsp Gemeindewappen von St Agatha mit Motiv aus dem Siegel von Stefan FadingerFadinger und die meisten Bauernfuhrer waren Analphabeten weshalb einer Schicht von landlichen Intellektuellen mit dem Verfassen von Beschwerdeschriften und der Fuhrung der Kanzlei eine bedeutende Rolle zukam Nicht zuletzt deshalb vermuteten schon zeitgenossische Quellen die Steyrer Burger Wolf Madlseder und Lazarus Holzmuller als die eigentlichen Drahtzieher des tragischen Geschehens 3 Gedenkstatten und objekte zu Ehren Fadingers Bearbeiten nbsp Stefan Fadinger Strasse in EferdingDa Stefan Fadinger als gegen die bayerische Besatzung aufstandischer Bauer hohes Ansehen in der Bevolkerung genoss wurden im Laufe der Jahre mehrere Gedenkstatten zu seinen Ehren errichtet und Objekte nach ihm benannt Stefan Fadinger Museum in St Agatha Stefan Fadinger Strasse in Waizenkirchen Linz Wels Eferding Salzburg Laakirchen Attnang Puchheim Gmunden und Amstetten Stefan Fadinger Platz in Wien Favoriten Fadingerplatz in Ebelsberg BRG Fadingerstrasse Fadingerschule in Linz Gedenktafel am Haus Nr 5 in Ebelsberg Gedenkstein in Parz Gemeinde St Agatha am vermuteten Standort des Fattingerhofes Gedenktafel im Amtsgebaude von St Agatha Stefan Fadinger Grabmal im Seebacher Moos in Seebach in der Gemeinde Hinzenbach Im Gemeindewappen von St Agatha findet sich das Siegel FadingersLiteratur BearbeitenHyacinth Holland Fadinger Stephan In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 532 f Guther Franz Fadinger Stephan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 740 f Digitalisat Hans Fattinger Stefan Fadinger und Christoph Zeller Ihre Familie und ihre Heimat In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 19 Linz 1965 S 49 60 online ooegeschichte at PDF Dietmar Straub Red Der oberosterreichische Bauernkrieg 1626 Ausstellung des Landes Oberosterreich Linzer Schloss Schloss zu Scharnstein im Almtal 14 Mai bis 31 Oktober 1976 Amt der Oberosterreichischen Landesregierung Linz 1976 Georg Heilingsetzer Der oberosterreichische Bauernkrieg 1626 Wien 1976 Franz Kurz Versuch einer Geschichte des Bauernkrieges in Oberosterreich unter der Anfuhrung des Stephan Fadinger und Achatz Wiellinger Leipzig 1805 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenEintrag zu Stefan Fadinger im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Symbolfigur fur Stadt und Land Artikel von Johann Werfring in der Wiener Zeitung vom 12 April 2012 Beilage ProgrammPunkte S 7 nbsp Commons Stefan Fadinger Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten OON vom 17 Marz 2008 Wir Oberosterreicher Land der Bauern Hansjorg Eichmeyer Stefan Fadinger Der oberosterreichische Protestantismus im Spiegel der Literatur PDF 489 kB S 1 abgerufen am 27 Marz 2018 Der Bauernfuhrer Fadinger abgerufen am 27 Marz 2018Normdaten Person GND 129066524 lobid OGND AKS LCCN n2003071554 VIAF 78155794 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fadinger StefanALTERNATIVNAMEN Fadinger StephanKURZBESCHREIBUNG Bauer Hutmacher und Anfuhrer der aufstandischen Bauern im oberosterreichischen BauernkriegGEBURTSDATUM um 1580GEBURTSORT St AgathaSTERBEDATUM 5 Juli 1626STERBEORT Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Fadinger amp oldid 238308644