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Otto von Henneberg wahrscheinlich 1177 in Henneberg vor 1245 bei Kissingen war ein deutscher Minnesanger Kreuzfahrer und Klostergrunder sowie Graf von Botenlauben als solcher auch Otto von Botenlauben bzw Graf Otto I von Henneberg Botenlauben aus dem Adelsgeschlecht Henneberg Graf Otto von Botenlauben vertraut einem Boten sein Lied an Codex Manesse 14 Jhd Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Namensgebung 1 3 Kreuzfahrer 1 4 Minnesanger 1 5 Klostergrunder 2 Siehe auch 3 Literatur 3 1 Primartexte 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Otto war Sohn des Grafen Poppo VI von Henneberg Burggraf von Wurzburg und seiner Gattin Sophie Tochter Bertholds III von Andechs Vettern waren somit Heinrich IV Markgraf von Istrien Ekbert von Andechs Meranien Bischof von Bamberg und Berthold von Meran Patriarch von Aquileia Ottos Cousine war die heilige Hedwig von Schlesien Die heilige Elisabeth von Thuringen war seine Nichte mutterlicherseits Namensgebung Bearbeiten nbsp Burgruine BotenlaubenIn den altesten Urkunden 1196 und 1197 nannte er sich noch nach seinem Vater Graf von Henneberg Im Jahr 1206 zeichnete er erstmals als Graf von Botenlauben nach der Burg Botenlauben im Bad Kissinger Stadtteil Reiterswiesen deren Ruine heute noch steht Kreuzfahrer Bearbeiten Otto ist 1197 erstmals urkundlich am Hof von Kaiser Heinrich VI bezeugt an dessen Italienzug er teilnahm Danach fuhr Otto mit dem Kreuzzug Heinrichs VI ins Heilige Land und machte Karriere im Konigreich Jerusalem wo er es zu Ansehen und Wohlstand brachte und spatestens 1208 Beatrix von Courtenay die Erbtochter des koniglichen Seneschalls Joscelin III heiratete aus deren Recht er die Seigneurie de Joscelin genannte Herrschaft erbte 1220 verkaufte er die Herrschaft an den Deutschen Orden und kehrte endgultig nach Deutschland zuruck wo er in den folgenden Jahren wieder mehrfach am kaiserlichen Hof auftrat 1234 verausserte er die Burg Botenlauben an das Bistum Wurzburg Seine letzten Lebensjahre verbrachte Otto in frommer Zuruckgezogenheit Seine beiden Sohne Otto und Heinrich wie auch sein Enkel Albert traten in den geistlichen Stand so dass Ottos Linie ohne Erben erlosch Minnesanger Bearbeiten nbsp Otto von Botenlauben als Minnesanger Botenlauben Brunnen Marktplatz Bad Kissingen Otto zahlt zu den im Codex Manesse gesammelten Minnesangern Sein Œuvre ist schmal Wenig mehr als zehn Werbe und Tagelieder und ein Leich sind uberliefert Texte von ihm stehen auch in der Weingartner Liederhandschrift und ein Gedicht unter dem Namen Niune in der Kleinen Heidelberger Liederhandschrift und auch in den Carmina Burana Von Otto stammt eine fur die Literaturgeschichte bedeutsame Einzelstrophe die vom Karfunkelstein Karbvnkel ist ain stain genant von dem saget man wie lieht er schine der ist min vnd ist das wol bewant zu loche lit er in dem rine der kvnig also den waisen hat das ime den nieman schinen lat mir schinet dirre als ime tvt der behalten ist min vrowe als er Die 4 Zeile ist ohne Zweifel eine Anspielung auf das Nibelungenlied Versenkung des Nibelungenhortes durch Hagen zu Loche im Rhein Otto muss es also gekannt haben und dieses sein Gedicht konnte ein Schlussel fur seine Datierung sein Allerdings wird der Stein um 1250 im Text von Albertus Magnus und Anno 1350 bei einer Ubergabeinventur erwahnt das Nibelungenlied entstand aber zu Beginn des 13 Jahrhunderts Somit kann der Waise aus der Reichskrone nicht untergegangen sein Die 5 Zeile ist eine Anspielung auf den Waisen genannten schonsten und wertvollsten Karfunkel Stein Bezeichnung fur rote Korunde vor allem Rubine in der Reichskrone der hier wohl ahnlich wie bei Walther von der Vogelweide pars pro toto steht d h die ganze Krone meint Mit dem Konig dem die Krone mit dem Waisen nicht scheint ist nach allgemeiner Auffassung einer der Doppelwahl Konige der Stauferzeit gemeint der jedenfalls im Zeitpunkt der Kronung nicht im Besitz der Reichskrone war Solche Gegen Konige ohne Reichskrone gab es 1198 Otto IV Krone im Besitz Philipps von Schwaben 1208 Otto IV alleiniger Konig aber die Krone von Bischof Konrad von Speier auf der Burg Trifels unter Verschluss gehalten und 1215 1219 Friedrich II Krone im Besitz Ottos IV Klostergrunder Bearbeiten nbsp Hochgrab des Grafen Otto und der Grafin Beatrix in der Klosterkirche FrauenrothOtto stiftete 1231 zusammen mit seiner Frau das Zisterzienserinnenkloster Frauenroth wo beide auch begraben liegen 1244 schenkte er dem Kloster umfangreiche Besitzungen Das Kloster wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort der Grabstein ist jedoch bis heute erhalten 1 Siehe auch BearbeitenStammliste von HennebergLiteratur BearbeitenPrimartexte Bearbeiten Otte von Bottenlouben In Carl von Kraus Deutsche Liederdichter des 13 Jahrhunderts Band 1 Text 2 Auflage durchgesehen von Gisela Kornrumpf Niemeyer Tubingen 1978 ISBN 3 484 10284 5 S 307 316 Nr 41 Sekundarliteratur Bearbeiten Klaus Dieter Jaehrling Die Lieder Ottos von Bodenlouben Geistes und sozialwissenschaftliche Dissertationen Band 5 Ludke Hamburg 1970 ISBN 3 920588 05 3 Joachim Kroll Otto von Botenlauben In Archiv fur Geschichte von Oberfranken Band 40 Bayreuth 1960 ISSN 0066 6335 S 83 107 Joachim Kroll Otto von Botenlauben In Wolfgang Buhl Frankische Klassiker Eine Literaturgeschichte in Einzeldarstellungen Nurnberger Presse Nurnberg 1971 ISBN 3 920701 28 3 S 74 84 Norbert H Ott Henneberg Botenlauben Otto Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 538 f Digitalisat Silvia Ranawake Otto von Botenlauben In Verfasserlexikon Band 7 De Gruyter Berlin 1989 Spalte 208 213 Peter Weidisch Hrsg Otto von Botenlauben Minnesanger Kreuzfahrer Klostergrunder Bad Kissinger Archiv Schriften Band 1 Schoningh Wurzburg 1994 ISBN 3 87717 703 4 Rudolf Kilian Weigand Vom Kreuzzugsaufruf zum Minnelied Uberlieferungsformen und Datierungsfragen weltlicher Minnelyrik In Marcel Dobberstein Hrsg Artes liberales Eichstatter Abhandlungen zur Musikwissenschaft Band 13 Schneider Tutzing 1998 ISBN 3 7952 0932 3 S 69 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto von Botenlouben Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Otto von Botenlouben Quellen und Volltexte Literatur von und uber Otto von Botenlauben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Otto von Botenlauben In Rhoen info Rhonlexikon Memento vom 26 Februar 2019 im Internet Archive Digitale Gesamtedition bei Lyrik des deutschen Mittelalters www ldm digital de Graf Otto von Botenlauben im Codex Manesse Otto I von Henneberg Graf von Botenlauben bei Manfred Hiebl Die Genealogie des MittelaltersEinzelnachweise Bearbeiten Klosterkirche Frauenroth In Burkardroth de Abgerufen am 4 September 2020 VorgangerAmtNachfolgerJoscelin III Herr der Seigneurie de Joscelin de iure uxoris 1208 1220Deutscher OrdenNormdaten Person GND 118738763 lobid OGND AKS LCCN n96078753 VIAF 284413928 Wikipedia Personensuche Anmerkung Dublette VIAF 284413928 PersonendatenNAME Otto von BotenlaubenALTERNATIVNAMEN Otto von HennebergKURZBESCHREIBUNG mittelhochdeutscher Minnesanger Kreuzfahrer KlostergrunderGEBURTSDATUM um 1177GEBURTSORT HennebergSTERBEDATUM vor 1245STERBEORT Bad Kissingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Botenlauben amp oldid 236701328