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Minnesang zu Minne die Verehrung einer meist hochgestellten Frau von mhd minne liebevolles Gedenken nennt man die schriftlich uberlieferte hoch ritualisierte Form der gesungenen Liebeslyrik die der westeuropaische Adel etwa von der Mitte des 12 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts pflegte Minnesanger Otto von Botenlauben Botenlauben Brunnen Bad Kissingen Inhaltsverzeichnis 1 Zeitliche Einordnung 2 Franzosische Vorbilder 3 Soziologie 4 Der historische Ablauf 5 Kennzeichen des Minnesangs 6 Gattungen des Minnesangs 7 Uberlieferung des Minnesangs wichtige Handschriften wissenschaftliche Pflege 8 Bedeutende deutschsprachige Minnesanger in chronologischer Ordnung 9 Studium und Fortbildung 10 Siehe auch 11 Ausgaben und Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseZeitliche EinordnungIm deutschen Sprachraum kann man ab etwa 1155 von einem Minnesang auf Mittelhochdeutsch sprechen Die im Minnesang gepflegte Version des Hochdeutschen ist der erste bekannte Versuch einer Vereinheitlichung der deutschen Literatursprache Erst 400 Jahre spater erfolgte der zweite Versuch durch Martin Luther Im Spatmittelalter ab etwa 1250 losten andere Gattungen den hofisch ritterlichen Minnesang ab Franzosische VorbilderDie ersten bezeugten Minnesanger sind die Trobadors in Sudfrankreich Die Sprache ihrer Lieder wird in moderner Zeit oft als Provenzalisch bezeichnet wobei darunter aber nicht der okzitanische Dialekt der Provence sondern eine Art okzitanische Koine oder Literatursprache zu verstehen ist die Elemente aus verschiedenen okzitanischen Dialekten aufnimmt Der Minnesang der sudfranzosischen Trobadors spater auch der nordfranzosische der Trouveres hat wesentlichen Einfluss auf die Anfange des deutschen Minnesangs Am klarsten nachweisbar ist dieser Einfluss anhand sogenannter Kontrafakturen also der deutschen Neutextierung provenzalischer Tone unter einem Ton ist die Einheit von Versmass Strophenform und Melodie zu verstehen Ebenso deutlich wie in derartigen Kontrafakturen wird der franzosische Einfluss im erkennbaren Bemuhen deutscher Minnesanger mit raffinierten Metren und Reimtechniken ahnlich artifiziell zu glanzen wie die franzosischen Sanger Die Sprachkunst des deutschen Minnesangs lasst sich jedoch auch ohne Ruckgriff auf den franzosischen Einfluss beschreiben SoziologieMinnesang versteht sich wesentlich als ritterliche Liebhaberei und innerhalb der hofischen Ritterkultur als Konkurrenz hochadeliger Ritter untereinander analog zu den anderen Formen des Wettkampfes etwa dem Turnier Der gegluckte Vortrag eines Minneliedes durch einen Ritter ist in erster Linie als kultureller Kompetenzbeweis zu begreifen ahnlich einem Jagderfolg oder einem Sieg im Ritterturnier auf sportlichem Gebiet Das Lied richtet sich an eine verehrte Dame der Gesellschaft Frauendienst ist jedoch kein Ausdruck lebensweltlicher Verhaltnisse Eine biografische Authentizitat wie sie die allerfruheste Literaturforschung annahm ist zwar nicht grundsatzlich und in allen Fallen auszuschliessen durfte aber nur eine geringe Rolle gespielt haben Minnesang ist kein romantischer Gefuhlsausdruck auch keine Erlebnislyrik sondern ein ritterlich ethisch gepragtes Sprach und Musik Ritual vergleichbar der dem Minnesang in Italien folgenden petrarkistischen Liebeslyrik des dolce stil nuovo seit Francesco Petrarca in der strengen Form des Sonetts die nun in der beginnenden Renaissance allerdings nicht mehr dem adeligen Ritter oblag Der historische Ablauf Walther von der Vogelweide Codex Manesse um 1300 Als erster Trobador gilt Herzog Wilhelm IX von Aquitanien 1071 1127 Die Kunst der Trobadors erreicht in der Mitte des 12 Jahrhunderts durch Bernart de Ventadorn ihre reinste Darstellung und breitet sich nach Norden Trouveres und Osten deutscher Minnesang aus Wichtige Trobadors waren Jaufre Rudel Marcabru Bernart de Ventadorn Giraut de Bornelh Beatriz de Dia Peire Vidal Wichtige nordfranzosische Trouveres waren Gace Brule Colin Muset Jean Bodel Thibaut de Champagne Conon de Bethune Blondel de Nesle Adam de la Halle aber auch Chretien de Troyes der als Artus Epiker wesentlich bekannter ist denn als Lyriker Der alteste deutsche Minnesang ist mit dem Dichter Kurenberger nachweisbar beruhmt ist das Falkenlied in der Nibelungenstrophe Ich zoch mir einen valken zur Versform vgl Nibelungenlied Dieser donaulandische Minnesang 1150 1170 geographisch Passau Linz die Gegend also aus der auch das Nibelungenlied stammt hat altere deutsche Wurzeln und ist von der verfeinerten provenzalischen Trobador Kunst noch unbeeinflusst Er wird zum Beispiel durch Dietmar von Aist vertreten Die Lieder sind gepragt durch eine naturliche und ungekunstelte Auffassung von Liebe Die Eigenarten die Frau in Ich Form oder Mann und Frau im Wechsel sprechen zu lassen werden durch den spateren provenzalischen Einfluss aus dem Minnesang getilgt Ausseres formales Kennzeichen ist die der epischen Dichtung nahestehende Langzeile In dieser Phase hat der deutsche Minnesang gewissermassen noch keine eigene Form gefunden Die Wurzeln dieser einheimischen Minnelyrik liegen weitgehend im Dunkel Der neue Minnesang nach provenzalischem Vorbild unter anderen nachweisbar importiert durch den weitgereisten Friedrich von Hausen bluht im alemannischen und frankischen Westen ab 1170 auf Ab dieser Zeit entsteht eine Lyrik die formal wesentlich differenzierter ist Sie ist meist mehrstrophig und die Stollenstrophe erfreut sich in dieser Zeit grosser Beliebtheit Inhaltlich enthalt sie das Ideal der Hohen Minne sie betont in aller Regel die Verzicht Haltung des Mannes und die Unerreichbarkeit der Frouwe sowie haufig eine Mischung aus Kreuzzugs und Minnethematik Zu nennen sind hier Vertreter wie Albrecht von Johansdorf Reinmar der Alte und Heinrich von Morungen Walther von der Vogelweide geht als erster weg vom Ideal der Hohen Minne und singt Lieder der gleichberechtigten Liebe niedere Minne genauer gesagt Lieder der Herzeliebe auch Madchenlieder genannt Allerdings sind die Begriffe hohe Minne und niedere Minne nicht zeitgenossisch belegt nur eine Formulierung bei Walther wird von der Literaturwissenschaft als Beleg genommen sondern Konstrukte der philologischen Rezeption in der Romantik die von spateren Forschergenerationen womoglich noch nicht ausreichend hinterfragt wurden So muss zumindest fraglich bleiben inwieweit das von der Germanistik angenommene Ideal der unerfullten Liebe in der sogenannten Hohen Minne nicht eine Vorstellung der Romantik darstellt die auf die Zeit des Hochmittelalters projiziert wurde Insbesondere die Dichtung Heinrichs von Morungen erlaubt nicht nur eine Interpretation Die neuere Forschung hat jedenfalls das bislang vorherrschende Bild teilweise energisch in Frage gestellt so etwa Eva Willms Im 13 Jahrhundert verliert sich das zunachst scheinbar klare Bild vollig Wahrend in der Schweiz noch nach 1300 Hohe Minne in klassischer Tradition wenn auch weniger originell besungen wird greifen andernorts bereits ab 1220 30 parodierende und erotisierende Tendenzen Neidhart Tannhauser Der Begriff Minne selbst andert sich zum Synonym fur den Geschlechtsakt Die Minnesanger des 13 und 14 Jahrhunderts beschrankten sich auf die Wiedergabe der bereits vorgegebenen Form und Themenmuster und variierten oder spezifizierten sie Im 14 Jahrhundert wurde der Minnesang mit dem Aufkommen der Stadte von dem Meistergesang abgelost 1 2 Kennzeichen des MinnesangsEin grosser Teil des deutschen Minnesangs das heisst der mittelhochdeutschen Lyrik ist genau genommen kein Minnesang und sollte darum nicht so bezeichnet werden Hinsichtlich ihrer Thematik und ihres Sitzes im Leben mussen zwei grosse Gattungen unterschieden werden einerseits die ritterlich adlige Liebeslyrik als eigentlicher Minnesang im engeren Sinne andererseits die Spruchdichtung oder Sangspruchdichtung die ausschliesslich von Berufsdichtern und sangern vorgetragen wurde und sich mit politischen moralischen und religiosen Themen aller Couleur befasste Minnedichtung reflektiert programmatisch unerfullte Liebe preist die Angebetete oder schildert erotische Erlebnisse ab Mitte des 13 Jahrhunderts Spruchdichtung fordert zu religios und ethisch richtigem Handeln auf propagiert gangige Lebensweisheiten oder kritisiert das Zeitgeschehen Da der gesellschaftliche Status von Minnesang hochadelige Reprasentationskunst und Luxus und Spruchdichtung auf Bezahlung angewiesene Gebrauchskunst verschieden ist betatigen sich Dichter nur sehr selten auf beiden Gebieten zugleich Die bekannteste Ausnahme ist Walther von der Vogelweide der auf beiden Gebieten Hervorragendes geleistet hat und darum als der bedeutendste Vertreter der mittelhochdeutschen Lyrik gilt Die inhaltliche Gattungsdifferenzierung lasst sich auch in den lyrischen Formen wiederfinden Formal gibt es die Gattungen Lied Spruchstrophe und Leich Das Lied nur im Minnesang hat die bis heute ubliche strophische Wiederholungsform Das Minnelied ist immer ein festes abgeschlossenes Ganzes mit zwei bis sieben oft mit drei oder funf Strophen Einige Dichter zum Beispiel Heinrich von Morungen pflegen aber auch im Minne Genre die einstrophige Form Die Liedstrophe gliedert sich ihrerseits in den meisten Fallen in zwei gleichgebaute Stollen und einen Abgesang Kanzonenform Spruchdichtung verwendet oft komplexere und umfangreichere Strophenformen Dies wohl nicht zuletzt deshalb weil die gleiche Form fur verschiedene Inhalte immer wieder genutzt und auch ohne strophische Wiederholung eindeutig erkannt und dem Dichter Komponisten zugeordnet werden sollte zum Beispiel Walthers Philipps Ton oder Reichs Ton Der Leich ist eine noch komplexere und umfangreichere Form als die Spruchdichtung siehe unten Gattungen des MinnesangsMinne oder Werbelied Inhalt des Minne oder Werbelied ist eine Minneklage des Mannes an eine unerreichbare Frau oder Angebetete Man unterscheidet die Minneklage des Mannes in Form eines Monologes und ein direkt an die Auserwahlte vorgetragenes Werbe oder Klagelied Diese Formen werden Hohe Minne Frauen und Minnepreislied genannt Minnsangerbalkon im Rathaus von BruggeFrauenlied Im Frauenlied wiederum wird der Minnedienst aus der Sicht der angebeteten Frau betrachtet Sie nimmt den Minnedienst entgegen und druckt ihr Bedauern aus dass sie ihn naturlich zuruckweisen muss Wechsellied Unter Wechsellied versteht man das Nebeneinandersprechen von Mann und Frau Die Sprecher kommunizieren dabei nicht miteinander Dialog oder Gesprachslied Das Dialog oder Gesprachslied dagegen ist ein reiner Dialog zwischen den Minnepartnern zwischen lyrischem Ich und allegorischen Figuren Frau Welt oder zwischen fiktiven Figuren Tagelied Beim Tagelied handelt es sich inhaltlich um den Abschied zweier Liebender bei Tagesanbruch nach einer gemeinsam verbrachten Nacht Es ist dramatisch angelegt und schildert das fiktive Liebespaar beim Morgengrauen vor der unvermeidlichen Trennung Der poetischen Gestaltung dieser Situation begegnen wir noch in Shakespeares Romeo und Julia Pastourelle In einer Pastourelle wird die Begegnung eines Ritters oder Klerikers mit einem einfachen Madchen im Freien beschrieben Dabei handelt es sich um einen Verfuhrungsversuch welchem das Madchen zu entgehen versucht Madchenlied Ein Bruch mit der Hohen Minne ist das sogenannte Madchenlied Dieser Liedtyp wurde besonders von Walther von der Vogelweide gepragt Man nennt diese Art auch niedere Minne oder erreichbare Minne Kreuzlied Das Kreuzlied befasst sich mit der Verbindung von Minne und Kreuzzugthematik Der Sanger kontrastiert einen bevorstehenden oder erlebten Kreuzzug also seinen Dienst an Gott mit seinem Frauendienst Naturlied Naturlieder finden sich selten als reine Jahreszeitenlieder Meist dienen sie als Eroffnung eines Minneliedes Je nach beabsichtigter Stimmung unterscheidet man Mailied Sommerlied und Winterlied Leich Der Leich ist die Prunkform der volkssprachlichen deutschen Lyrik er ist erheblich umfangreicher und hat eine komplexere Form als das strophische Lied Wahrend im Lied dieselbe Baustruktur und Melodie mehrmals wiederholt wird Strophe besteht der Leich aus nichtidentischen Bauteilen mit jeweils eigener Melodie die einzeln oder mehrfach wiederholt hintereinander geschaltet sind Diese Bauform wird als heterostrophisch bezeichnet parodistische Formen Gegen Ende der Ara des Minnesanges pragen sich parodistische Formen aus Entweder handelt es sich dabei um Parodien von bestimmten Dichtern oder eines ganzen Genres Uberlieferung des Minnesangs wichtige Handschriften wissenschaftliche Pflege Der erste Druck von Texten aus dem Codex Manesse 1748 Bearbeitete Textseite aus Karl Bartsch Liederdichter des dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts 1900 Titelblatt einer Luxusausgabe 1850 Einband von Des Minnesangs Fruhling 1935Die fruhesten handschriftlichen Zeugnisse des deutschen Minnesangs stammen vom Ende des 12 Jahrhunderts Gegen Ende des 13 Jahrhunderts wird der Versuch zu grossen musealen Lyriksammlungen in Liederhandschriften erkennbar Moglicherweise hatten diese Sammlungen Vorganger in Form von nicht erhalten gebliebenen Repertoire Handschriften von umherziehenden Sangern die nun in einer gleichsam literaturgeschichtlichen Bemuhung von wohlhabenden Privatleuten gesammelt wurden Gipfelpunkt der Aufzeichnungen ist die reine Text Sammlung des sogenannten Codex Manesse C Codex Manesse auch Grosse Heidelberger Liederhandschrift oder Pariser Liederhandschrift genannt Cod Pal germ 848 der UB Heidelberg Codex Manesse wegen des vermuteten Auftraggebers des Zurcher Patriziers Rudiger Manesse Sie ist die grosste und prachtvollste Sammlung des deutschen Minnesangs eine der aussagekraftigsten Handschriften des deutschen Mittelalters uberhaupt Zwar entstand sie erst im 14 Jahrhundert aber die hier vorhandenen Texte reichen bis etwa 1160 zuruck d h in die fruheste Zeit des Minnesangs Die Klassiker Walther Reinmar Heinrich sind ebenso enthalten wie die Spruchdichtung der Leich und die Schweizer Epigonen Auf 426 Pergamentblattern 852 Seiten enthalt der Codex fast 6 000 Strophen von 140 Dichtern 137 Sangern ist eine ganzseitige Miniatur gewidmet Die auf den Miniaturen verschwenderisch beigegebenen Gegenstande heraldischen Details und kulturgeschichtlichen Hinweise sind von hochster Aussagekraft A Kleine Heidelberger Liederhandschrift Cod Pal germ 357 der UB Heidelberg 13 Jh elsassisch B Weingartner Liederhandschrift auch Stuttgarter Liederhandschrift Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Anf 14 Jh geschrieben in Konstanz E Wurzburger Liederhandschrift UB Munchen Cod Ms 731 geschrieben um 1350 in Wurzburg Hausbuch des Kanzlers Michael de Leone J Jenaer Liederhandschrift Mitte 14 Jh mittelniederdeutsch t Kolmarer Liederhandschrift Munchen Bayer Staatsbibl Cgm 4997 eine sehr spate Handschrift um 1460 im Rheinfrankischen geschrieben uberwiegend meisterliche Lieddichtung Spruche und Lieder in der Tradition der Sangspruchdichter des 12 13 und fruhen 14 Jahrhunderts Ubergang von hofisch adliger Liedkunst zu stadtischem Meistersang Nahezu alle wichtigen Handschriften beschranken sich auf die Aufzeichnung der Texte Sie tauschen damit uber die Tatsache hinweg dass Minnesang wie das Wort vollig zu Recht sagt stets Gesangslyrik war in vielen Fallen wohl mehr als das Wie diverse Miniaturen belegen wurden die vortragenden Sanger von Rhythmus Streich und Blas Instrumenten begleitet Von den oben genannten Handschriften bieten nur die Jenaer J und Kolmarer t auch zugehorige Melodien Wichtig fur die Musikuberlieferung des deutschen Minnesangs ist ferner die sogenannte Wiener Leichhandschrift Nationalbibliothek Wien cvp 2701 Sigle W Neben diesen drei Handschriften J t W existiert sporadisches bruchstuckhaftes nur in vagen Neumen notiertes oder durch Kontrafakturen erschlossenes Melodiematerial Eine Gesamtsicht dieses Materials kann gemeinsam mit den uberlieferten Miniaturen und den Textaussagen zur Auffuhrungssituation sehr wohl ein sprechendes Gesamtbild daruber vermitteln wie Minnesang musikalisch realisiert wurde die historisch authentische Rekonstruktion einzelner Stucke bleibt aber selbst bei scheinbar zuverlassiger Melodieuberlieferung Illusion Auch die am besten uberlieferten Melodien beschranken sich auf die Wiedergabe der Gesangsmelodie Takt Rhythmus Tempo Dynamik Harmonik Begleitinstrumente und polyphone Techniken erschliessen sich uns bisher nicht Die philologisch germanistische Beschaftigung mit den Texten setzt 1748 durch Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger ein wurde vor allem von Karl Lachmann Moriz Haupt Wilhelm Wilmanns Friedrich Vogt Karl Bartsch unter anderem bis zu Carl von Kraus 1935 erschien seine Bearbeitung von Lachmanns Des Minnesangs Fruhling Hugo Kuhn und Peter Wapnewski bis ins 20 Jahrhundert gefuhrt Neben diesen in diachroner Loyalitat bis heute fortgeschriebenen wissenschaftlichen Textausgaben gab es auch prachtvolle Luxusdrucke bereits im 19 Jahrhundert auch zwei technisch sehr aufwendige Faksimile Drucke des Codex Manesse im 20 Jahrhundert wurden vom Insel Verlag veranstaltet Denn ahnlich wie im Nibelungenlied und in Wolframs Parzival wurde seit der Romantik auch im deutschen Minnesang eine ausdrucklich deutsche Kulturleistung gesehen ja sogar ein Vorbild fur volkische Identitat Dies kommt jedoch nicht uberein mit den kulturpolitischen Verhaltnissen wahrend der Regentschaft der letzten beiden Stauferkaiser Kaiser Heinrich VI trat noch selbst als deutscher Minnesanger hervor sein Sohn Kaiser Friedrich II der puer Apuliae unterhielt dann an seinem sizilisch apulischen Hof schon eine Dichterschule die sich unter seiner personlichen Mitwirkung zwar des Minnesang Erbes bediente aber nun italienisch dichtete und wahrend der ersten Regungen der italienischen Renaissance schliesslich uber Petrarca und Dante eine neue Entwicklung einleitete die bis ins fruhe 17 Jahrhundert zu William Shakespeare reichte Diese internationale statt nur nationale Bedeutung des Minnesangs wird in letzter Zeit starker gesehen Bedeutende deutschsprachige Minnesanger in chronologischer Ordnung Der Kurenberger Mitte 12 Jh Dietmar von Aist Heinrich von Veldeke Friedrich von Hausen Albrecht von Johansdorf Hartmann von Aue Heinrich von Morungen Reinmar der Alte Walther von der Vogelweide Wolfram von Eschenbach Friedrich II Leiningen 1237 Otto von Botenlauben Neidhart 1 Halfte 13 Jh Gottfried von Neifen Burkart von Hohenfels Der Tannhauser Ulrich von Liechtenstein etwa 1200 1275 Konrad von Wurzburg 1220 1230 1287 Heinrich von Meissen Frauenlob 1250 1260 1318 Johannes Hadlaub Ende 13 Jh 1340 Hugo von Montfort Oswald von Wolkenstein Der Monch von SalzburgStudium und FortbildungDer weltweit einzige grundstandige musikpraktische Vollzeitstudiengang fur die europaische Musik des Mittelalters wird an der Schola Cantorum Basiliensis der Hochschule fur alte Musik in Basel angeboten Siehe auchDeutsche Literatur des hohen Mittelalters Deutsche Literatur des Spatmittelalters Sangerkrieg auf der Wartburg VagantendichtungAusgaben und LiteraturDie Grosse Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse in getreuem Textabdruck herausgegeben von Friedrich Pfaff Heidelberg 1984 Codex Manesse Die Grosse Heidelberger Liederhandschrift Texte Bilder Sachen Katalog zur Ausstellung der Universitatsbibliothek Heidelberg 1988 herausgegeben von Elmar Mittler und Wilfried Werner Heidelberg 1988 Dies ist die massgebliche Dokumentation zur Uberlieferung mittelhochdeutscher Lyrik Thomas Cramer Die kleineren Liederdichter des 14 und 15 Jhs 4 Bande Munchen 1979 1985 Hans Fromm Hrsg Der deutsche Minnesang 2 Bande Darmstadt 1972 und 1985 Wege der Forschung Band 15 und 608 W Hofmeister Die steirischen Minnesanger Edition Ubersetzung Kommentar Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 472 Kummerle Verlag Goppingen 1987 Carl von Kraus Deutsche Liederdichter des 13 Jhs 2 Auflage Tubingen 1978 ISBN 3 484 10284 5 Ingrid Kasten Hrsg Deutsche Lyrik des fruhen und hohen Mittelalters Ed der Texte und Kommentare von Ingrid Kasten Ubers von Margherita Kuhn Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 618 66030 8 Hugo Kuhn Minnesangs Wende Hermaea Neue Folge 1 2 Auflage Tubingen 1967 Hugo Kuhn Minnesang des 13 Jhs Ausgewahlt von H Kuhn mit Ubertragung der Melodien von Georg Reichert Tubingen 1953 Minnesangs Fruhling herausgegeben von Hugo Moser Helmut Tervooren 38 Auflage Stuttgart 1988 ISBN 3 7776 0448 8 Harald Haferland Hohe Minne Zur Beschreibung der Minnekanzone Berlin 2000 Beihefte zur Zeitschrift fur deutsche Philologie 10 H Heinen Mutabilitat im Minnesang Mehrfach uberlieferte Lieder des 12 und 13 Jahrhunderts Band 1 Texte Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 515 Kummerle Verlag Goppingen 1989 ISBN 3 87452 754 9 Gert Hubner Minnesang Minnerede In Gert Ueding Hrsg Historisches Worterbuch der Rhetorik WBG Darmstadt 1992 ff Band 10 2011 Sp 701 711 Ulrich Muller Hrsg Minne ist ein swaerez spil Neue Untersuchungen zum Minnesang und zur Geschichte der Liebe im Mittelalter Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 440 Kummerle Verlag Goppingen 1986 ISBN 3 87452 671 2 Olive Sayce The medieval German lyric 1150 1300 Oxford 1982 Gunther Schweikle Minnesang 2 korrigierte Auflage Sammlung Metzler Band 244 Stuttgart Weimar 1995 ISBN 3 476 10244 0 D Sittig Vyl wonders machet minne Das deutsche Liebeslied in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts Versuch einer Typologie Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 465 Kummerle Verlag Goppingen 1987 ISBN 3 87452 700 X Eva Willms Liebesleid und Sangeslust Untersuchungen zur deutschen Liebeslyrik des spaten 12 und fruhen 13 Jahrhunderts Munchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Band 94 Dusseldorf 1990 ISBN 3 7608 3394 2 Weblinks Commons Codex Manesse Album mit Bildern Videos und Audiodateien Frauenschonheit Studie zur Beschreibung der Frauenschonheit im Minnesang mit zahlreichen Textbeispielen Nachdichtungen deutscher Minnesanger Ubertragungen ins Hochdeutsche Minnesang Musik als Prestigeobjekt Memento vom 29 Februar 2012 im Internet Archive Interview mit Volker Mertens in Q HistoryEinzelnachweise Werner Habicht Wolf Dieter Lange Brockhaus Redaktion Hrsg Der Literatur Brockhaus in acht Banden Grundlegend uberarbeitet und erweiterte Taschenbuchausgabe Taschenbuchverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich Taschenbuchverlag Band 5 KLI MPH S 368 Vgl auch C Handl Rollen und pragmatische Einbindung Analysen zur Wandlung des Minnesangs nach Walther von der Vogelweide Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 467 Kummerle Verlag Goppingen 1987 ISBN 3 87452 702 6 Normdaten Sachbegriff GND 4039501 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minnesang amp oldid 235834290