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Gabriel Bucelinus OSB eigentlich Jacob Butzlin pseudonym auch Gerhardus Belga Bincelint und Buccelini 28 Dezember 1599 in der Burg Unterhof in Diessenhofen im Thurgau 9 Juni 1681 in Weingarten war ein Benediktiner Universalgelehrter Historiker und Genealoge Gabriel Bucelinus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer auf den Namen Jacob getaufte Sohn des in Uberlingen geborenen Johann Jacob Butzlin 1561 1617 1 und der adeligen Anna Vogt von Wartenfels und Ober Castell nahm als Benediktiner den Ordensnamen Gabriel an 2 Gabriel 3 richtete 1612 also mit 13 Jahren von Konstanz aus ein instandiges Beitrittsgesuch an das oberschwabische Benediktinerkloster Weingarten Seine betagten und besorgten Eltern unterstutzten ihn nachtraglich dabei so dass man ihn schliesslich noch im selben Jahr aufnahm 4 Er studierte ab 1617 Philosophie und Theologie an der Jesuiten Universitat in Dillingen an der Donau Im April 1624 empfing er in Konstanz die Priesterweihe und wurde Novizenmeister im Kloster Weingarten Das Stift Weingarten erfreute sich damals unter dem Abte Georg Wegelin des besten religiosen und wissenschaftlichen Rufes so dass dessen Religiosen zur Herstellung der strengeren Disciplin in andere Kloster berufen wurden Joseph Bergmann 5 Noch im Mai 1624 sandte Abt Georg Wegelin ihn mit zwei anderen Monchen in der Funktion eines Novizenmeisters in das Kloster St Trudpert im Sudschwarzwald 4 damit dort die Glaubensregeln besser beachtet und das Ausbildungsniveau gehoben werde 1625 kam er wieder zum Kloster Weingarten zuruck und arbeitete ab 1627 als Sekretar des Abtes Franz Dietrich und zugleich der Schwabischen Benediktinerkongregation 1629 wurde Bucelin in Weingarten Professor fur Geisteswissenschaften Lesemeister nbsp Gabriel Bucelinus Ansicht des Klosters Mariaberg um 1650Gabriel Bucelinus hielt immer gute Beziehungen zu dem Land vor dem Arlberg und dem Priorat St Johann in Feldkirch Weingartener Klosterbesitz Nach fruheren kurzen Besuchen hielt er sich ab 1632 oft und lange dort oder auf seinem Lieblingssitz der Burg Blumenegg auf 6 In den Kriegswirren des Dreissigjahrigen Krieges floh er 1635 vor den anruckenden schwedischen Truppen zuerst nach Wien und Venedig und mehrfach ins steiermarkische Stift Admont In Wien hielt sich Bucelin von Ende 1643 bis September 1644 im Schottenkloster auf und lernte dort wahrscheinlich seinen langjahrigen engen Freund und besten Gonner Maecenatum optimo Benedikt Pierin 1605 1662 kennen den Abt von St Lambrecht in der Steiermark 7 Nachdem die schwedischen Truppen im Januar 1647 die Stadt Bregenz einnahmen wich Bucelinus erneut nach Admont aus und widmete sich seinen Studien Mitte 1649 begab er sich nach Venedig wo seine ersten Werke im Druck erschienen Ende 1650 kehrte er in sein Heimatkloster zuruck 6 30 Jahre lang wirkte er dann ab 1651 als Prior des Klosters St Johann in Feldkirch Es war die Hauptperiode seines schriftstellerischen Werkes Von hier aus nahm er 1653 am Reichstag zu Regensburg teil Im Marz 1681 erkrankte er und kehrte fast erblindet nach Weingarten zuruck wo er nach wenigen Monaten verstarb Werke BearbeitenBucelinus war ein Universalgelehrter der ein reiches Werk hinterliess das neben etwa 53 Schriften uber Genealogie Weltgeschichte Hagiographie und Ordensgeschichte auch Plane Karten und zahlreiche Handzeichnungen vor allem von Klostern im Oberschwabischen umfasste Nur der kleinere Teil von Bucelinus Werken wurde bedingt durch die Wirren des Krieges veroffentlicht Einen grossen Teil seiner unveroffentlichten Handschriften bewahrt die Wurttembergische Landesbibliothek auf 8 Literarische WerkeEr ist einer der ersten Autoren der sich mit der Kirchengeschichte im Heiligen Romischen Reich befasste Zu seinen veroffentlichten Werken zahlen Nuclei Historiae Universalis Ulm 1650 1652 Digitalisat 1654 1658 deutsch Der gantzen Universal Historiae Nusskern Augsburg 1657 Aquila Imperii Benedictina Venedig 1651 Digitalisat Germania topo chrono stemmatographica sacra et profana 4 Bande Ulm und Augsburg 1655 1678 Digitalisat Annales Benedictini Wien 1655 Augsburg 1656 Digitalisat Menologium Benedictinum Feldkirch 1655 das Leben heiliger Benediktiner nach Monatstagen Rhaetia etrusca romana gallica germanica Augsburg 1661 Rhaetia sacra et profana Augsburg 1666 Constantia sacra et profana Frankfurt 1667 Vita et res praeclare gestae S Gerardi Sagredi patritii Veneti magni Ungarorum episcopi proto martyris Venetorum St Gallen 1672 Digitalisat Benedictus redivivus Feldkirch 1679 Digitalisat Bucelinus war auch der Verfasser zahlreicher Werke uber den Benediktinerorden und seine beruhmtesten Mitglieder darunter Aquila imperii Benedictina Venedig 1651 Annales Benedictini Wien 1655 Augsburg 1656 und Menologium Benedictinum Feldkirch 1655 Bucelin schrieb auch unter dem Pseudonym Gerhardus Belga so Ende 1639 seine aszetischen Schriften 4 S 44 Werke als Zeichner Geograph und Kartograph Man wird wohl sagen mussen das meiste was Bucelin als Zeichner Geograph und Kartograph geschaffen hat ist verloren gegangen Erhalten haben sich nur die Illustrationen seiner Bucher und jene Karten und Zeichnungen die er einem handschriftlichen Band Ephemeris beigab damit sie nicht verlorengehen Thomas J Stump 9 Literatur BearbeitenJoseph Bergmann Der Genealog P Gabriel Bucelin In Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Classe Bd 38 1862 S 47 58 Sitzung vom 16 Oktober 1861 Digitalisat Ernst Kelchner Bucelinus Gabriel In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 462 Julius Kindler von Knobloch Bearb Butzlin in Oberbadisches Geschlechterbuch 1 Band Heidelberg 1898 S 189 Digitalisat Siegfried Kullen Der Schweizer Pater Gabriel Bucelin 1599 1681 als Kartenzeichner In Cartographica Helvetica Heft 19 1999 S 27 36 doi 10 5169 seals 10770 Karin Marti Weissenbach Bucelin Gabriel In Historisches Lexikon der Schweiz 2007 Claudia Maria Neesen Gabriel Bucelin OSB 1599 1681 Leben und historiographisches Werk Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 5553 6 Thomas J Stump Mit Stift und Zirkel Gabriel Bucelinus 1599 1681 als Zeichner und Kartograph Architekt und Kunstfreund Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 5026 7 Thomas J Stump Bilder aus Vorarlberg in Werken von P Gabriel Bucelin In Montfort 1964 S 25 40 zuzuglich Bildteil Volltext Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gabriel Bucelin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Gabriel Bucelinus im VD 17 Literatur von und uber Gabriel Bucelinus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Portrat des Vaters von Gabriel Bucelins Hand Walther Ludwig Jacob Butzlin alias Gabriel Bucelinus uber seine Vorfahren In Sudwestdeutsche Blatter fur Familien und Wappenkunde 38 2020 S 183 188 siehe Literatur Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch a b c siehe Literatur Joseph Bergmann Der Genealog P Gabriel Bucelin Joseph Bergmann Der Genealog P Gabriel Bucelin In Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Classe Bd 38 1862 S 47 58 hier 49 a b siehe Literatur Thomas J Stump Bilder aus Vorarlberg in Werken von P Gabriel Bucelin Joseph Bergmann Der Genealog P Gabriel Bucelin In Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Classe Bd 38 1862 S 47 58 Die bereits digitalisierten Bande findet man auf http digital wlb stuttgart de mit der Suche nach Bucelin Thomas J Stump Mit Stift und Zirkel Gabriel Bucelinus 1599 1681 als Zeichner und Kartograph Architekt und Kunstfreund Sigmaringen 1976 S 24 Normdaten Person GND 118516493 lobid OGND AKS LCCN no91021824 VIAF 95166829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bucelinus GabrielALTERNATIVNAMEN Buzlin Gabriel Bucelin Gabriel Belga Gerhardus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Ordensgeistlicher Universalgelehrter des Spat Humanismus ZeichnerGEBURTSDATUM 28 Dezember 1599GEBURTSORT DiessenhofenSTERBEDATUM 9 Juni 1681STERBEORT Abtei Weingarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabriel Bucelinus amp oldid 233905700