www.wikidata.de-de.nina.az
Schellenberg auch Herren von Schellenberg ist der Name eines alten Adelsgeschlechts mit Ursprung in Schellenberg heutiges Liechtenstein das in den Ritterstand sowie spater in den Freiherrenstand aufgenommen wurde und Anfang des 19 Jahrhunderts erlosch Wappen derer von Schellenberg Zurcher Wappenrolle von 1340Es ist nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen sachsischen Uradelsgeschlecht aus Schellenberg Leubsdorf mit Stammsitz auf Burg Schellenberg und auch nicht mit den westfalischen Freiherren von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte und Denkmaler 2 Wappen 2 1 Historische Wappenbilder 3 Bedeutende Vertreter 4 Burgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamiliengeschichte und Denkmaler BearbeitenDie Schellenbergs wurden in Quellen aus den Jahren 1137 bis 1157 als Vasallen des Otto von Freising erstmals erwahnt Sie hatten ihren Stammsitz im oberen Isartal dienten den Staufern ebenso wie Rudolf von Habsburg und gewannen damit politischen Einfluss und Reichtum In der Stauferzeit liessen sich die Herren von Schellenberg auf dem Eschnerberg bei Feldkirch im heutigen Gebiet Liechtensteins nieder Hier erbauten sie in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts die Burg Neu Schellenberg und einige Jahrzehnte spater die Burg Alt Schellenberg 1 Es ist wahrscheinlich dass die Stauferkonige die Schellenberg hier ansassig machten um die Reichsstrasse nach Italien zu sichern Diesen Besitz im heutigen Furstentum Liechtenstein verkauften die Herren von Schellenberg 1317 an die Grafen von Werdenberg Heiligenberg Dennoch tragt der Berg bei Eschen bis heute ihren Namen Im spaten Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit war das Geschlecht vor allem im Allgau in der Baar und im Hegau begutert Einzelne Vertreter des Hauses finden sich in Diensten der Abte von St Gallen und Kempten Weibliche Familienangehorige waren Mitglieder des Klosters Lindau Als reichsritterliches Geschlecht gehorten die Schellenberg dem Ritterkanton Hegau Allgau Bodensee im Schwabischen Ritterkreis an Von 1280 bis 1374 waren die Schellenberger im Besitz von Wasserburg am Bodensee das sie mit einer festen Mauer und einem Turm versahen Wohl Ende des 13 Jahrhunderts erlangten sie als Reichslehen Burg und Herrschaft Rothenfels bei Immenstadt die sie 1332 an das Haus Montfort Tettnang verkauften Um 1300 beerbte Marquard von Schellenberg der auch mit der Reichsstadt Lindau in Fehde lag die Herren von Kisslegg Burg Alt Kisslegg und begrundete eine eigene Linie und Herrschaft um den Marktort 1560 bis 1570 erbaute Hans Ulrich von Schellenberg 1518 1606 dort ein hochgiebliges Schloss das heutige Alte Schloss oder Wolfegger Schloss Mehrfach waren die Herren von Schellenberg Kisslegg Vogte der Reichslandvogtei Oberschwaben 1637 wurde Hans Christoph von Schellenberg zu Kisslegg von Kaiser Ferdinand II in den erblichen Freiherrenstand erhoben Bereits 1381 wurde die Herrschaft Kisslegg unter zwei Schellenberger Linien geteilt Der eine Teil war seit 1525 im Besitz verschiedener Familien Freiberg Baumgarten Trauchburger Nebenlinie des Hauses Waldburg und kam letztlich 1793 an die Wurzacher Linie des Hauses Waldburg Dessen Wolfegger Zweig erbte 1708 den anderen Teil der Herrschaft Kisslegg durch Heirat der letzten Schellenberger Freiin zu Kisslegg Maria Anna 1681 1754 1383 wurde Ritter Bertold von Schellenberg Besitzer von Schloss Stadt und Dorf Hufingen bei Donaueschingen in der Baar Auch die Hufinger Linie errang spater den Freiherrentitel 1620 wurde Hufingen an das Geschlecht der Furstenberg verkauft Seit dem spaten Mittelalter war eine Linie der Schellenberg in Braunlingen bei Donaueschingen ansassig und neben Osterreich und Furstenberg auch Mitbesitzer der Stadt Das dortige Schloss Schellenberg brannte 1917 ab 1557 bis 1609 gehorte den Schellenberg Schloss von ihnen wiederhergestellt und trotz zweier Brande als Schellenberg Bau bis heute erhalten und Herrschaft Randegg im heutigen Landkreis Konstanz Die Linie Schellenberg Kisslegg starb 1708 aus Der vermutlich letzte Angehorige des Geschlechts Joseph Anton von Schellenberg Hufingen starb 1812 vollig verarmt in Hufingen Wappen BearbeitenDie Herren von Schellenberg waren vermutlich stammverwandt mit den Herren von Neuburg ursprunglich fuhrten sie ein ahnliches Wappen Das von Schwarz und Gold dreimal geteilte Wappen der Herren von Schellenberg wurde im Jahr 1340 in die Zurcher Wappenrolle eingetragen Historische Wappenbilder Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von Schellenberg Scheiblersches Wappenbuch alterer Teil zw 1450 u 1480 nbsp Wappen der Thumb von Neuburg Scheiblersches Wappenbuch alterer Teil zw 1450 u 1480 nbsp Wappen der Ritter von Schellenberg nbsp Gemehrtes Wappen derer von Schellenberg Siebmachers Wappenbuch von 1609Bedeutende Vertreter BearbeitenRitter Ulrich von Schellenberg zu Kisslegg 1478 1549 Doctor beider Rechte Eques auratus Feldhauptmann und Kriegsrat der Kaiser Maximilian I und Karl V Junker Hans von Schellenberg Herr zu Hufingen Staufen und Randegg genannt der Gelehrte 1551 1609 Stadtherr von Hufingen Obermann der hegauischen Ritterschaft und kaiserlicher Gesandter gehorte zu den einflussreichen Mannern der Baar und des Bodenseeraums auf Schloss Randegg trug er eine umfangreiche Bibliothek zusammen zu der auch die beruhmte Manessische Liederhandschrift gehort haben soll sein gleichnamiger Grossvater baute nach 1523 das obere Schloss in Hufingen wieder auf und soll auch die Burg Staufen wieder instand gesetzt haben Alwig X von Sulz und sein Sohn Rudolf V von Sulz Grafen von Vaduz und SchellenbergBurgen BearbeitenHeute sind noch diverse Ruinen und Burgen sichtbar Burgruinen in Schellenberg Liechtenstein Hinang Hugnang in Sonthofen Altstadten Burgruine Rothenfels bei Immenstadt Neuenburg Neusulzberg Neu Durach in Durach Burgruine Sulzberg in Sulzberg Schloss WasserburgLiteratur BearbeitenEugen Balzer Die Herren von Schellenberg in der Baar in Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile in Donaueschingen Heft 11 Tubingen 1904 S 1 148 Paul Beck Schwabische Biographien 24 Hans Ulrich v Schellenberg Heerfuhrer aus Kisslegg In Diozesanarchiv von Schwaben 18 Jg S 145 f Johann Baptist Buchel Geschichte der Herren von Schellenberg Teil 1 3 in Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Bd 7 9 Vaduz 1907 1909 Johann Baptist Buchel Regesten zur Geschichte der Herren von Schellenberg Folge 1 5 in Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Bd 1 und 3 6 Vaduz 1901 und 1903 1906 Michael Grimm Versuch einer historisch statistischen Beschreibung Kissleggs samt seiner Umgebung Erweiterter Nachdruck der Ausgabe Kisslegg 1864 Herausgegeben von Thomas Weiland Kisslegg im Allgau 1994 Beitrage zur Geschichte Kissleggs Bd 2 Max Miller Hg Baden Wurttemberg Stuttgart Kroner 1954 Handbuch der historischen Statten Deutschlands Bd 6 Artikel Brauningen Hufingen Kisslegg Randegg Sibylle Rettner Hans der Gelehrte von Schellenberg Kommentierte Neuauflage der Dissertation von Paul Revellio Hufingen 2004 Kulturhistorische Reihe der Stadt Hufingen Bd 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schellenberg Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl Heinz Burmeister Schellenberg von In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1577 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Johann Friederich von Schellenberg Freiherr von Kieselegg Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1576 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Heinrich Christoph von Schellenberg Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Goop Die Obere Burg Schellenberg In Schellenberg meine Gemeinde Ausgabe 2010 3 Gemeinde Schellenberg Dezember 2010 S 36 online PDF 4 6 MB abgerufen am 12 Mai 2017 Normdaten Person GND 128985461 lobid OGND AKS LCCN sh95007896 VIAF 23206756 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schellenberg Adelsgeschlecht amp oldid 235552408