www.wikidata.de-de.nina.az
Die Ruine Alt Schellenberg auch Untere Burg genannt ist eine von zwei Burgruinen auf dem Gebiet der Gemeinde Schellenberg in Liechtenstein Ruine Alt SchellenbergBurghof der Ruine Alt Schellenberg Blick vom jungeren Tor zu den Resten des Turmbaus von 1350Burghof der Ruine Alt Schellenberg Blick vom jungeren Tor zu den Resten des Turmbaus von 1350Alternativname n Untere BurgStaat LiechtensteinOrt SchellenbergEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 47 14 N 9 33 O 47 2332 9 5425305555556 590 Koordinaten 47 13 59 5 N 9 32 33 1 O CH1903 759301 233499Hohenlage 590 m u M Ruine Alt Schellenberg Liechtenstein Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der Hohenburg liegt auf 590 m u M nordlich des Schellenberger Ortsteils Platta am nordwestlichen Rand des Gipfelplateaus des Eschnerbergs etwa 150 Meter uber dem Rheintal Sie ist frei zuganglich und kann zu Fuss auch uber den Historischen Hohenweg am Eschnerberg erreicht werden 1 Ungefahr einen Kilometer ostlich befindet sich Neu Schellenberg die zweite Burgruine auf Schellenberger Gemeindegebiet Geschichte BearbeitenAlt Schellenberg ist anders als der Name erwarten lasst die jungere der beiden Schellenberger Burgen 2 Auf einem Hugel der bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war 3 wurde vermutlich um 1250 durch die ursprunglich im oberen Isartal ansassigen Herren von Schellenberg eine erste Anlage errichtet deren genauer Umfang jedoch nicht bekannt ist Eine erste urkundliche Erwahnung der Burg erfolgte 1317 als die Schellenberger ihren Besitz auf dem Eschnerberg an die Grafen von Werdenberg Heiligenberg verkauften die ihrerseits die Meier von Altstatten hier als Vogte oder Lehnsmanner einsetzten 4 Um 1350 wurde im Nordosten der Burganlage ein Turmbau errichtet In einer weiteren Bauphase um 1380 entstand der Bering mit der alteren Toranlage Im Jahr 1394 raumte der damalige Besitzer Graf Albrecht III von Werdenberg Bludenz den Herzogen von Osterreich das Offnungsrecht an beiden Schellenberger Burgen ein 5 Ungefahr zu dieser Zeit erhielt die Burg ihr endgultiges Aussehen indem das Tor auf die Nordwestseite verlegt am alten Tor eine Kuche mit Backofen gebaut und sudwestlich der Kernburg eine Vorburg angelegt wurden Die Appenzellerkriege zu Beginn des 15 Jahrhunderts uberstand die Burg Alt Schellenberg vermutlich ohne grossere Schaden In der Folgezeit wechselte sie mehrfach die Besitzer So verkaufte Albrecht III von Werdenberg Bludenz im Jahr 1412 die Burg an seinen Schwiegersohn Wilhelm von Montfort Tettnang Ab spatestens 1437 war die Herrschaft Schellenberg mit den beiden Burgen im Besitz der Freiherren von Brandis die sie im Jahr 1510 an Graf Rudolf V von Sulz weiterverkauften Zu dieser Zeit war die Burg vermutlich bereits verlassen 1613 erwarben die Grafen von Hohenems die Herrschaft Schellenberg deren Burgen in der Emser Chronik von 1616 als Ruinen zerbrochen bezeichnet werden Schliesslich kamen die Fursten von Liechtenstein mit dem Kauf der Herrschaft Schellenberg im Jahr 1699 auch in den Besitz der dortigen Burgruinen Im 19 Jahrhundert wurden die Uberreste der beiden Burgen von der ortlichen Bevolkerung als Steinbruche vor allem fur den Bau der Schellenberger Pfarrkirche und des Klosters genutzt Furst Franz Josef II von Liechtenstein schenkte die stark uberwachsenen Ruinen 1956 dem Historischen Verein fur das Furstentum Liechtenstein der die Burg Alt Schellenberg in den Jahren 1978 bis 1980 ausgraben und konservieren liess Anlage Bearbeiten nbsp Grundriss der Ruine Alt Schellenberg nbsp Burghof mit rekonstruiertem Backofen nbsp Gesamtansicht von OstenDie Burg Alt Schellenberg entstand in mehreren Bauphasen im 13 und 14 Jahrhundert Um 1250 wurde eine erste kleine Anlage erbaut deren genauer Umfang nicht bekannt ist Von diesen Gebauden sind keine sichtbaren Uberreste vorhanden Etwa 1350 wurde der Turmbau mit trapezformigem Grundriss im Nordosten des Burgareals errichtet um 1380 entstanden der Bering mit der alteren Toranlage im Sudwesten sowie Anbauten am Turm In einer letzten Bauphase um 1400 wurde sudwestlich der Kernburg jenseits des Halsgrabens eine Vorburg angelegt Vermutlich im Zusammenhang mit diesem Umbau wurde der Zugang zur Kernburg nach Nordwesten verlegt am alten Tor entstand eine Kuche mit Backofen Erhalten sind die seit 1978 gesicherten und konservierten Mauerreste des Turmbaus des Berings und der Vorburg an deren Eingang im Nordwesten noch die Balkenlocher der Schliessbalken sichtbar sind Im Burghof nahe dem alteren Tor befindet sich die Rekonstruktion eines Backofens Die heute sichtbaren Anlagen uberdecken eine Flache von ungefahr 50 20 Metern Literatur BearbeitenJakob Bill Robert Mittelhammer Schellenberg Untere Burg Tierknochen aus Schellenberg Untere Burg In Jakob Bill Hrsg Ergrabene Geschichte Die archaologischen Ausgrabungen im Furstentum Liechtenstein 1977 1984 Katalog zur Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum Vaduz 31 Marz 31 Oktober 1985 Historischer Verein fur das Furstentum Liechtenstein Vaduz 1985 ISBN 3 906376 00 1 S 22 33 Alfred Goop Blick in die Geschichte der Gemeinde Schellenberg Broschure der Gemeindeverwaltung Schellenberg 2005 schellenberg li PDF 1 3 MB Alfred Goop Die Untere Burg In Schellenberg meine Gemeinde Ausgabe 2011 2 Gemeinde Schellenberg September 2011 S 33 35 europa gmgnet li PDF 3 2 MB H Rudolph Inhelder Lukas Hauser Die Burgen Befestigungen und Ansitze Unterratiens Eine Betrachtung des Gebiets zwischen Luziensteig und Hirschensprung beidseits des Rheins In Historisch Heimatkundliche Vereinigung des Bezirks Werdenberg Hrsg Werdenberger Jahrbuch 7 Jahrgang BuchsDruck und Verlag Buchs 1994 ISBN 3 905222 71 X S 28 69 hier S 49 Schellenberg Untere Burg Alt Schellenberg Volltext auf digishelf de Ulrike Mayr Marlu Kuhn Pflanzt Garten an und esst ihre Frucht Mittelalterliche Birnenfunde aus der Unteren Burg in Schellenberg In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Band 96 Selbstverlag des HVFL Vaduz 1998 ISBN 3 906393 20 8 S 253 265 eliechtensteinensia li PDF 4 7 MB Verena Hasenbach Schellenberg Burgen In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Untere Burg Castle Schellenberg Liechtenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alfred Goop Die Burgen auf dem Schellenberg In historischerverein li Historischer Verein fur das Furstentum Liechtenstein HVFL archiviert vom Original am 21 Marz 2017 abgerufen am 28 Juni 2020 Oliver Steimann Olaf Kaiser Burg Alt Schellenberg Untere Burg Mit Fotos Grundriss Geschichte und Literaturhinweisen In Burgenwelt Olaf Kaiser 10 April 2014 abgerufen am 28 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Der Hohenweg Interaktive Karte In unterland tourismus li Liechtensteiner Unterland Tourismus Ruggell abgerufen am 30 Juni 2020 Alfred Goop Die Obere Burg Schellenberg In Schellenberg meine Gemeinde Ausgabe 2010 3 Gemeinde Schellenberg Dezember 2010 S 36 38 europa gmgnet li PDF 4 6 MB abgerufen am 30 Juni 2020 David Beck Der Burghugel Altschellenberg als prahistorischer Fundplatz In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Band 55 Selbstverlag des HVFL Vaduz 1955 S 111 116 eliechtensteinensia li PDF 641 kB abgerufen am 30 Juni 2020 Alfred Goop Die Untere Burg In Schellenberg meine Gemeinde Ausgabe 2011 2 Gemeinde Schellenberg September 2011 S 33 35 hier S 34 europa gmgnet li PDF 3 2 MB abgerufen am 30 Juni 2020 Albrecht von Werdenberg Siegler Graf Albrecht von Werdenberg Herr zu Bludencz Bludenz bekennt dass er seine Feste und Stadt Bludenz die Feste Pu o rs das Tal Muntafun und die Festen Altschellenberg und Nuwschellenberg der Herrschaft Osterreich auf deren oder deren Vogts zu Veltkilch Feldkirch Anfordern hin offnen wird Urkunde im BayHStA Tirol Urkunden 258 Baden 11 September 1394 urn nbn de stab bddd520c b8b7 47e4 82db b478baa8be222 Katalogeintrag abgerufen am 30 Juni 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Alt Schellenberg amp oldid 223543682