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Lehnmann ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum deutschen Juristen und Gesandten bei den Westfalischen Friedensverhandlungen siehe Michael Lehnmann Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der mittlerweile tote Weblink bietet auch in seiner Archiv Version keine Informationen zum Thema Lehnsmann nehmer Seriose Literatur dazu fehlt ganzlich Bitte den Artikel mit Einzelnachweisen aus der Fachliteratur belegen Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Lehnsmann Lehnsnehmer Lehenstrager Pl Lehnsleute auch Lehnmann 1 war im Lehnrecht der Empfanger eines Lehens Er war ein Freier der sich einem adeligen Lehnsherrn Lehnsgeber gegen Dienst Ehrschatz und Treue verpflichtete und dafur im Gegenzug von dem Lehnsherrn zur Sicherung seines Lebensunterhalts ein dingliches Besitz und Nutzungsrecht an einer Sache des Lehnsherrn Lehen erhielt Die Beziehung war durch ein wechselseitiges vorzugsweise kriegerisches Treueverhaltnis gepragt 2 Wahrend die personale Bindung zwischen Vasall und Schutzherr mit dem Tode eines der beiden Partner endete war das Lehen in der Regel erblich Die wirtschaftliche Situation der Lehnsleute unterlag starken Schwankungen Das Leben eines Lehnsmanns zu Anfang des 16 Jahrhunderts schildert Ulrich von Hutten 1488 1523 in einem Brief an Willibald Pirckheimer 1470 1530 Die Leute von denen wir unseren Unterhalt beziehen sind ganz arme Bauern denen wir unsere Acker Weinberge Wiesen und Felder verpachten Der Ertrag daraus ist im Verhaltnis zu den darauf verwandten Muhen sehr gering aber man sorgt und plagt sich dass er moglichst gross werde denn wir mussen ausserst umsichtige Wirtschafter sein Wir dienen dann auch einem Fursten von dem wir Schutz erhoffen tue ich das nicht so glaubt jeder er durfe sich alles und jedes gegen mich erlauben Aber auch fur den Furstendiener ist diese Hoffnung Tag fur Tag mit Gefahr und Furcht verbunden Denn so wie ich nur einen Fuss aus dem Hause setze droht Gefahr dass ich auf Leute stosse mit denen der Furst Spahne und Fehden hat und die mich anfallen und gefangen wegfuhren Habe ich Pech so kann ich die Halfte meines Vermogens als Losegeld darangeben und so wendet sich mir der erhoffte Schutz ins Gegenteil Wir halten uns deshalb Pferde und kaufen uns Waffen umgeben uns auch mit einer zahlreichen Gefolgschaft was alles ein schweres Geld kostet Dabei konnen wir dann keine zwei Acker lang unbewaffnet gehen wir durfen keinen Bauernhof ohne Waffen besuchen bei Jagd und Fischfang mussen wir eisengepanzert sein Die Streitereien zwischen unseren und fremden Bauern horen nicht auf kein Tag vergeht an dem uns nicht von Zank und Hader berichtet wird die wir dann mit grosster Umsicht beizulegen suchen Denn wenn ich das Meine allzu hartnackig verteidige oder auch Unrecht verfolge so gibt es Fehden Lasse ich aber etwas allzu geduldig hingehen oder verzichte gar auf mir Zustehendes so gebe ich mich ungerechten Ubergriffen von allen Seiten preis da was ich einem hingehen lasse sofort alle als Lohn fur ihre Ungerechtigkeit beanspruchen Gleichgultig ob eine Burg auf einem Berg oder in der Ebene steht so ist sie auf jeden Fall doch nicht fur die Behaglichkeit sondern zur Wehr erbaut mit Graben und Wall umgeben innen von bedruckender Enge zusammengepfercht mit Vieh und Pferdestallen Dunkelkammern vollgepfropft mit schweren Buchsen Pech Schwefel und allen ubrigen Waffen und Kriegsgerat Uberall stinkt das Schiesspulver und der Duft der Hunde und ihres Unrates ist auch nicht lieblicher wie ich meine Reiter kommen und gehen darunter Rauber Diebe und Wegelagerer da unsere Hauser meist allem moglichen Volk offenstehen und wir den einzelnen nicht genauer kennen oder uns auch um ihn nicht sonderlich kummern Und welch ein Larm Da bloken die Schafe brullt das Rind bellen die Hunde auf dem Felde schreien die Arbeiter die Wagen und Karren knarren und bei uns zu Hause hort man auch die Wolfe heulen Jeden Tag kummert und sorgt man sich um den folgenden immer ist man in Bewegung immer in Unruhe Von Ulrich von Hutten stammen nicht nur Beschreibungen des Lehnswesens sondern auch zahlreiche Kritiken am mittelalterlichen Adel Klerus und Wissenschaft Schliesslich erhob sich der unzufriedene Ritterstand unter Franz von Sickingen 1481 1523 und Ulrich von Hutten im sogenannten Ritterkrieg 1522 1523 Beide unterstutzen Martin Luther Sickingen wurde beim Kampf gegen das Erzbistum Trier todlich verwundet Auch von Hutten starb ein Jahr spater in der Schweiz Der Reichsritterstand verlor seine politische Bedeutung endgultig Erst ab 1848 erfolgte auch die offizielle Abschaffung des Lehnswesens In der Walhalla bei Donaustauf wurden Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen mit Busten geehrt Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Lehnsmann Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Lehn s mann In Deutsches Rechtsworterbuch Band 8 Heft 5 6 1988 Sp 958 adw uni heidelberg de Lehn Pierer s Universal Lexikon Band 10 Altenburg 1860 S 223 231 zeno org abgerufen am 20 Juni 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lehnsmann amp oldid 235936472