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Die Thumb von Neuburg auch Thumb von Neuenburg sind ein Adelsgeschlecht das wahrend der Zeit des Heiligen Romischen Reichs zur Reichsritterschaft gehorte Es war seit dem 13 Jahrhundert in Vorarlberg und Graubunden und seit 1430 im schwabischen Raum ansassig Wappen der Thumb von Neuburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Thumb stammen vermutlich aus der Ravensburger Gegend und erscheinen erstmals im Jahre 1188 mit Hainricus Tumbo in einer Urkunde Er bezeugt darin eine Schenkung des Herzogs Friedrich von Schwaben an das Kloster Steingaden 1 Alle Nachkommen dieses Heinrich in mannlicher Linie fuhrten den Beinamen Thumb der in auf Latein verfassten Urkunden teilweise als stultus dt dumm tumb wiedergegeben wird Die sichere Stammreihe beginnt mit dem vor 1240 gestorbenen Albertus Tumbin nbsp Blick von der Ruine Neuburg in Vorarlberg im Vordergrund Um 1230 wurden die Thumb mit der Neuburg bei Koblach in Vorarlberg belehnt nach der sich zuerst die Bruder Friedrich und Heinrich Thumb von Neuburg ab dem Jahre 1240 nannten 2 Sie waren schon zur damaligen Zeit reich begutert denn der jungere Bruder Heinrich nannte sich bereits 1244 miles de Biunthe nach der heutigen Gemeinde Baindt bei Ravensburg und 1246 miles de Stadeln nach Stadel bei Niederglatt Die Thumb erwarben weiteren Besitz in Graubunden und errichteten dort u a die Burg Rappenstein Um 1300 wurde die Neuburg bei Chur ihr Stammsitz Vor 1302 heiratete Ritter Friedrich II Thumb von Neuburg 1313 1321 die Grafin Sophia von Montfort eine Karolingerin mit der er eine Tochter 1302 und die Sohne Johann und Seifrid Syfrid hatte Nach Friedrichs Tod heiratete seine Witwe den Neffen Schweickhart III Schwigger Thumb von Neuburg von dem sie weitere funf Kinder hatte 3 darunter Hugo Hiltrude verheiratet mit Albrecht von Schauenstain zu Tagstain Schweikhart Schwigger IV Auseinandersetzungen mit den Grafen von Montfort fuhrten dazu dass die Burg und Herrschaft Neuburg bei Koblach 1363 von Hugo und seinem Bruder Schwigger IV an die Habsburger verkauft wurden 4 nbsp Schloss Kongen Schwaben von 1430 bis 1739 Sitz der reichsritterlichen Familie 1382 erwarb das Rittergeschlecht durch die Heirat des Hans Thumb von Neuburg mit Anna Grafin von Aichelberg das Dorf Kongen in Schwaben wohin sie dann um 1430 ihren Wohnsitz verlegten Sie erbauten dort das heute noch vorhandene Schloss Die Grablege der Thumb von Neuburg wurde die Kongener Peter und Pauls Kirche Enge Verbindungen mit Herzog Ulrich von Wurttemberg fuhrten dazu dass Konrad Thumb von Neuburg im Jahr 1507 Erbmarschall des Herzogs von Wurttemberg wurde ein Amt das die Familie bis 1918 besass In den Besitz der Familie kamen ausser Kongen zeitweilig als Lehen der Herzoge von Wurttemberg die Herrschaft Stetten mit den Dorfern Stetten im Remstal Lobenrot Schanbach und Aichelberg 1507 1508 1645 und die Herrschaft Stettenfels mit der Burg und den dazugehorigen Orten Ober und Untergruppenbach Donnbronn und einem Hof in Wustenhausen 1507 1527 die Reichslehen Muhlhausen an der Enz 1508 1648 und Sielmingen mit dem Dorf Untersielmingen und einem Teil von Harthausen 1521 1532 sowie das Hofgut Hammetweil Neckartenzlingen als Lehen der Grafschaft Hohenberg 1542 1627 Am Bodensee gehorte ihnen zeitweise die Herrschaft Neuburg und der Ort Mammern beide als Lehen des Klosters St Gallen 1540 1621 Der finanzielle Niedergang des Reichsrittergeschlechts im 17 Jahrhundert fuhrte dazu dass 1666 Friedrich Albrecht Thumb von Neuburg eine Halfte von Kongen und einen Teil des dortigen Stammschlosses an Wurttemberg verkaufte Da diese Teilung immer wieder Streitigkeiten verursachte verausserte 1739 Wilhelm Ludwig Thumb von Neuburg den restlichen Besitz in Kongen an Wurttemberg Zum Ausgleich erhielt er neben einem Geldbetrag von 45 000 Gulden die benachbarte Herrschaft Unterboihingen wo sich heute noch das Schloss im Besitz der Familie befindet Im Konigreich Wurttemberg wurde die Familie bei der Freiherrenklasse des ritterschaftlichen Adels immatrikuliert Wappen BearbeitenDas Stammwappen ist dreimal Gold Schwarz geteilt Auf dem Helm sind zwei nach rechts gekehrte goldene Schwanenhalse mit schwarzen auch roten Schnabeln Die Helmdecken sind schwarz golden Anlasslich Konrad Thumb von Neuburgs Bestatigung als Erbmarschall wurde das Wappen um gekreuzte goldene Schwerter sowie einen Turnierhelm mit goldener Krone und daraus aufsteigendem Lowen mit aufgeworfenem Schweif und ausgestreckter Zunge erweitert Historische Wappenbilder nbsp Wappen der Nuwenburg in der Zurcher Wappenrolle um 1340 nbsp Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch nbsp Wappen aus Siebmachers Wappenbuch nbsp Erbmarschallenwappen an der Kongener KircheBekannte Familienmitglieder BearbeitenVolkard von Neuburg 1251 Bischof von Chur 5 Konrad Thumb von Neuburg 1465 1525 erster wurttembergischer Erbmarschall Hans Konrad Thumb von Neuburg 1555 Sohn des Konrad Thumb zweiter wurttembergischer Erbmarschall Albrecht Thumb von Neuburg 1531 Furstpropst von Ellwangen Ursula Thumb von Neuburg 1491 1551 Tochter des Konrad Thumb von Neuburg Geliebte Herzog Ulrichs von Wurttemberg dem Morder ihres Gatten Hans von Hutten Karl Konrad Freiherr von Thumb Neuburg 1785 1831 dramatischer Schriftsteller Georg Thumb von Neuburg 1855 1933 deutscher General Max Thumb von Neuburg 1855 1937 wurttembergischer Generalleutnant Sarah Thumb von Neuburg 1982 deutsche HorfunkmoderatorinLiteratur BearbeitenAhnenkreis Thumb von Neuburg Rainer Rusch Baden Baden 2005 als pdf abrufbar Seite 2 bis 44 4 1 MB Ernst Boger Geschichte der freiherrlichen Familie Thumb von Neuenburg Stuttgart 1885 Kathrin Fastnacht Kongen Ein Schloss und seine Herrschaften Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 2007 ISBN 978 3 87437 530 6 S 18 47 Gerhard Hergenroder Kongen Geschichte einer Gemeinde Herausgegeben von der Gemeinde Kongen 1985 Gerhard Hergenroder Wendlingen am Neckar Auf dem Weg zu einer Stadt Die Geschichte von Wendlingen Unterboihingen und Bodelshofen Herausgegeben von der Stadt Wendlingen am Neckar 1992 Otto Hupp Munchener Kalender 1916 Verlagsanstalt Munchen Regensburg 1916 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2003 ISSN 0435 2408Einzelnachweise Bearbeiten Mon boica VI 499 Wurttemb Urkundenbuch III 457 Buccelin Rhaetia Stemmatographica S 407 Alois Niederstatter Osterreichische Geschichte 1278 1411 Die Herrschaft Osterreich Furst und Land im Spatmittelalter Verlag Ueberreuter Wien 2001 S 158 Bundner Urkundenbuch BD IV nr 2101 vom Mai 17 1317 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thumb von Neuburg amp oldid 228311418