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Das Kloster Steingaden ist eine ehemalige Pramonstratenserabtei in Steingaden in Bayern in der Diozese Augsburg Das Kloster Steingaden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Propste und Abte von Steingaden 3 Klosteranlage 3 1 Klosterkirche 3 2 Kreuzgang 3 3 Friedhof 3 4 Johanneskapelle 3 5 Klostermuseum 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kloster Staingaden Kupferstich von Michael Wening 1718 nbsp Ansicht von Philipp Apian ca 1560 von OstenSeit 1055 spielte das Gebiet am oberen Lech eine wichtige Rolle in der welfischen Hausmachtspolitik Zu seinem Schutz entstanden die Burgen auf dem Schlossberg bei Peiting und die Veste bei Alt Schongau Altenstadt 1073 grundete Welf IV das Nachbarkloster Rottenbuch das rasch zu einem bedeutenden Augustinerchorherrenstift aufstieg nbsp In die Wand eingelassenes Wappen des Abtes Marianus Biechele 1708 im Siebnacher Pfarrhaus Das St Johannes Baptist geweihte Kloster Steingaden wurde 1147 von Markgraf Welf VI Sohn von Herzog Heinrich IX von Bayern als Pramonstratenser Chorherrenstift sowie als Hauskloster und Grablege der Welfen gegrundet Die ersten Chorherren und der erste Abt stammten aus der Pramonstratenserabtei Rot an der Rot 1176 erfolgte die Weihe der romanischen Klosterkirche 1470 bis 1491 wurde die Abtei unter Abt Caspar Suiter im Stil der Spatgotik umgestaltet 1525 erfolgte Brandschatzung und Plunderung im Bauernkrieg Der Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg folgte bis 1663 der Wiederaufbau unter Abt Augustin Bonenmayr im Stil des beginnenden Barock Von 1740 bis 1750 wurde das Kirchenschiff im Rokoko ausgestattet Ein weiteres wichtiges kulturgeschichtliches Erbe das mit dem Kloster Steingaden in Verbindung steht ist die nahe gelegene Wieskirche Sie wurde ab 1745 unter Abt Marinus Mayer erbaut und entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Wallfahrtskirchen in Bayern Die unwegsame Lage dieser Kirche und der aufwendige Baustil brachten die Abtei jedoch in grosse finanzielle Schwierigkeiten So stiegen die Baukosten von den ursprunglich veranschlagten 39 000 Gulden auf schliesslich 180 000 Gulden dazu kamen noch weitere 100 000 Gulden fur die Umgestaltung der Abteikirche Abt Augustin Bauer sah schliesslich keinen anderen Ausweg als 1783 bei Kurfurst Karl Theodor die Aufhebung des Stiftes zu beantragen was dieser jedoch ablehnte Als Augustin bereits ein Jahr spater starb verbot Karl Theodor die Wahl eines neuen Abtes So wurde Gilbert Michl am 24 Oktober 1784 zum Administrator des Klosters ernannt In den folgenden Jahren konnte Michl die Schuldenlast des Stiftes erheblich verringern so dass der Geheime Rat zwei Jahre spater die Wahl eines neuen Abtes genehmigte Am 26 November 1786 wurde Gilbert Michl zum letzten Abt von Steingaden gewahlt 1 In den folgenden Jahren gelang es ihm die finanzielle Lage des Klosters weiter zu verbessern Sie blieb jedoch nach wie vor angespannt auch da die Koalitionskriege immer wieder zu zusatzlichen Belastungen in Form von Sondersteuern Einquartierungen und Erpressungen durch Soldaten fuhrten Trotz der schlechten Finanzlage konnte sich das Kloster noch bauliche Investitionen leisten So wurde unter Abt Gilbert von 1787 bis 1790 ein 75 Meter langer Neubau fur die Klosterbrauerei errichtet der fur damalige Verhaltnisse modern ausgestattet war und heute noch erhalten ist 2 Konvent und Kloster wurden 1803 im Zuge der Sakularisation aufgehoben 3 1804 1813 gehorte das Klostergut dem Schweizer Seidenbandfabrikanten Mazen Philanthropen und Revolutionar Johann Rudolf Meyer 1739 1813 aus Aarau danach dessen Sohn Johann Rudolf Meyer 1768 1825 einem der Erstbesteiger der Jungfrau Letzterer verkaufte es 1816 dem bayerischen Staat zuruck der es zum Militarfohlenhof machte 4 Die Klostergebaude wurden 1819 bis auf den Flugel der den romanischen Kreuzgang enthalt abgebrochen Das Klostergut von 213 ha wurde 1965 von der Besitzerin der Pfarrkirchenstiftung Steingaden geschenkt Liste der Propste und Abte von Steingaden BearbeitenQuelle Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band II Die Pramonstratenserstifte die Kloster Altomunster und Altenhohenau die Collegiatstifte der Deutsch und der Malteserorden die nachmittelalterlichen beguterten Orden und Stifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 27 Propste Anselm 1147 1158 Conrad I 1170 1185 Gebezo 1198 unsicher Walter bis 1202 Berthold I 1202 Gebezo II 1220 1226 Berthold II 1238 1263 Manegold 1266 1268 Heinrich 1273 Dietrich 1286 Eberhard Ulrich I 1299 1312 Berthold III 1341 Berthold IV 1361 1362 Johann I Conrad II Ulrich II Peter Johann II Surg von Surgenstein 1399 1431 Johann III Scheytterer 1431 1445 ab 1434 Abt Abte Johann III Scheytterer 1434 1445 Johann IV Pfeiffer 1445 1450 Conrad III Vischer 1450 1456 Caspar Suiter 1456 1491 erhielt 1475 die Pontifikalien Vitus Maier 1491 1500 Ulrich III Griesbeutel 1501 1523 Johann V Dimpt 1523 1535 Michael Moser 1535 1553 Joachim Wiedemann Salicetus 1553 1580 Gallsu Theininger 1580 1606 Georg Fruhschutz 1606 1623 Norbert Marstaller 1623 1645 Augustin I Bonenmayr 1645 1674 Gilbert I Schmid von Wellenstein 1674 1684 Hieronymus Hail 1684 1687 Augustin II Baur 1687 1699 Marian I Bichele 1699 1708 Anton Erath von Erathsburg 1708 1715 Magnus Pracht 1715 1729 Hyacinth Gassner 1729 1745 Marian II Mayr 1745 1772 Gregor Fischer 1772 1774 Franz Weber 1774 1777 Augustin III Bauer 1777 1784 Gilbert Michl 1786 1803 1828Klosteranlage BearbeitenKlosterkirche Bearbeiten nbsp Klosterkirche St Johannes Baptist Hauptartikel St Johannes Baptist Steingaden Die Klosterkirche St Johann Baptist auch Welfenmunster genannt ist jetzt Pfarrkirche von Steingaden Kreuzgang Bearbeiten Von den Konventgebauden hat nur der Westflugel heute Pfarrhaus die Sakularisation uberstanden Der zweistockige Bau birgt in seinem Erdgeschoss die letzten erhaltenen Reste des ehemaligen Kreuzganges Die neun romanischen Joche wurden in der Spatgotik eingewolbt Nach aussen offnet sich der Kreuzgang in sieben dreiteiligen und zwei zweiteiligen Arkaden die noch von barocken Blendbogen eingefasst werden Die Saulenkapitelle zeigen unterschiedliche Ornamente etwa Rosetten und Blattwerk Am sechsten Joch springt die Brunnenkapelle aus der Mauerflucht die dem heiligen Silvester geweiht war Die Wande tragen spatgotische Fresken mit Darstellungen der Kreuzigung Szenen aus dem Leben des heiligen Silvester dem Schweisstuch der heiligen Veronika und anderem Die spatgotische Wolbung zeigt die reiche Netzfiguration der Kreuzgangsjoche nbsp Westlicher Kreuzgangflugel mit Brunnenkapelle nbsp Arkade im Kreuzgang nbsp Westlicher Kreuzgangflugel innen Friedhof Bearbeiten nbsp Grab des Dominikus ZimmermannAuf dem Friedhof befindet sich das Grab von Dominikus Zimmermann dem Baumeister der Wieskirche Johanneskapelle Bearbeiten nbsp Die romanische JohanneskapelleDer romanische Rundbau auf regelmassigen Sandsteinquadern wurde der Uberlieferung nach gegen 1154 im Auftrag Herzogs Welf VI errichtet und erinnert an die Grabeskirche in Jerusalem Unter Abt Ulrich III Griespeitel 1501 1523 soll sie an die heutige Stelle neben dem Westeingang des Friedhofes versetzt worden sein Der Schlussstein des Netzgewolbes ist mit 1511 bezeichnet Aussen deutet nur das gotische Spitzbogenfenster der Ostseite auf diesen Wiederaufbau hin Die hochmittelalterliche Gliederung besteht aus Wandvorlagen mit Halbsaulen deren Kapitelle einen Rundbogenfries stutzen Daruber lauft ein Zahnschnittband um den Bau Die Westseite wird allerdings seit 1589 durch ein Torhaus verdeckt Das rundbogige Nordportal besitzt noch sein altes Tympanonrelief mit den Halbfiguren des Erlosers zwischen Maria und Johannes Links neben dem Portal sind zwei Lowenreliefs in das Mauerwerk eingefugt Nach der Sakularisation musste der Sakralraum als Holzlege herhalten 1845 erwarb Reichsgraf Eckbrecht von Durckheim Montmartin die Kapelle um sie ab 1853 zur Familiengruft umgestalten zu lassen in der auch Karlfried Graf Durckheim begraben liegt Der neuromanische Steinaltar ist eine Schopfung von Ludwig Foltz d J 1853 der an der Westwand hangende Totenschild stammt aus dem 20 Jahrhundert Klostermuseum Bearbeiten Im ehemaligen Apothekentrakt des Klosters unmittelbar an die Klosterkirche anschliessend befindet sich das Klostermuseum im Pfarrhof 5 Siehe auch BearbeitenGarten und Komodienhaus des Klosters SteingadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Steingaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Steingaden Basisdaten in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteLiteratur BearbeitenSigfrid Hofmann Stift Steingaden 1147 1803 Schongau 1947 Historisches Steingaden Auf klosterlichen Pfaden PDF 4 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Hans Josef Bosl Gilbert Michl 1750 1828 der letzte Abt von Steingaden Ein Leben zwischen Aufklarung und Sakularisation In Sankt Barbara Abensberg Wie es war und ist Abensberg 2005 S 39 68 Historisches Steingaden Auf klosterlichen Pfaden Memento des Originals vom 28 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www steingaden de PDF 4 1 MB S 22 Joachim Wild Die Pramonstratenser Chorherren von Steingaden im Sakularisationsjahr 1803 In Der Welf Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau 2006 f S 143 154 Peter Genner Von Aarau nach Bayern Auswanderung und Niedergang der Unternehmerfamilie Meyer In Aarauer Neujahrsblatter 2011 S 36 69 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2011 3A85 2344 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 2012 S 97 143 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2012 3A86 23105 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Peter Genner Nach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolutionare im Pfaffenwinkel In Der Welf Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau 2013 S 69 192 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww academia edu 2F27650986 2FNach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolution C3 A4re im Pfaffenwinkel GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Peter Genner Vor 200 Jahren Aaraus vertuschte Falschgeldaffare In Schweizer Munzblatter September 2020 Heft 279 S 101 117 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Dsmb 001 253A2020 253A70 253A 253A129 26referrer 3Dsearch 23129 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Klostermuseum im Pfarrhof Website der Gemeinde Steingaden47 7013 10 8625 Koordinaten 47 42 4 7 N 10 51 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Steingaden amp oldid 235563201