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Das Kloster Rottenbuch ist ein ehemaliges Augustiner Chorherrenstift im oberbayerischen Rottenbuch im Erzbistum Munchen und Freising 1963 ubernahmen Don Bosco Schwestern die vormaligen Stiftsgebaude Die Anlage liegt rund zwolf Kilometer nordostlich der Wieskirche uber dem Ammertal Kloster Rottenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemalige Stiftskirche 3 Propste 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stift Rottenbuch gegen Ende des 17 Jahrhunderts auf einem Kupferstich von Michael Wening 1 Das den hll Peter und Paul sowie Maria Geburt geweihte Chorherrenstift wurde 1073 durch Herzog Welf I von Baiern auf Wunsch des Bischofs Altmann von Passau gegrundet der fur das Rottenbucher Stift die Augustinusregel einfuhrte Vermutlich lebten schon seit etwa 950 Einsiedler im Gebiet von Raitenbuech die untereinander einen klosterahnlichen Verbund bildeten Erste Chorherren kamen aus dem Passauer Stift St Nikola 1085 begannen die Chorherren mit dem Bau der romanischen Stiftskirche Diese wurde spater im gotischen Stil erweitert und Mitte des 18 Jahrhunderts von dem Wessobrunner Stuckateur Joseph Schmuzer im Rokokostil ausgeschmuckt In der Folgezeit nahm das Stift Rottenbuch eine fuhrende Rolle ein Der Stiftspropst war bis zur Auflosung des Klosters 1803 Archidiakon fur den Ammergau und Werdenfels 2 Als Mutterstift der Augustinerchorherren in Altbayern war das Stift Rottenbuch im 11 Jahrhundert fuhrend in der Kanonikerreform 3 Einer der Rottenbucher Augustiner Chorherren war Eberwin der von etwa 1100 bis zu seinem Tod 1142 der erste Propst des Stifts Berchtesgaden und auch erster Propst des Stifts Baumburg so dass Stift Rottenbuch Mutterkloster beider Stifte war 4 Zum Wirkungsbereich der Rottenbucher Augustinerchorherren gehorte u a die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf dem Hohen Peissenberg Daneben bestand von 1120 bis 1272 in Rottenbuch auch ein Kanonissenstift Danach siedelten die Kanonissen nach St Laurentius in Benediktbeuern um und lebten dort nach der Benediktinerregel 5 Zwischen 1750 und 1770 wurde die Klosteranlage neu errichtet 2 Das Stift wurde 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost und die Klosteranlage verkauft Die Stiftskirche und ein Teil der Stiftsanlage blieben erhalten Die Stiftsbibliothek wurde weitgehend in die Munchner Residenz verbracht verkauft und gelangte zu einem grossen Teil in die Papiermuhle 2 Wer fur den Abbruch der meisten Stiftsgebaude verantwortlich ist ist umstritten 1804 1813 gehorte das Klostergut dem Schweizer Seidenbandfabrikanten Johann Rudolf Meyer aus Aarau danach dessen Sohn gleichnamigem Sohn der es 1816 dem Konigreich Bayern verkaufte 6 1960 ubernahmen Don Bosco Schwestern die erhaltenen Gebaude und bauten sie fur ihr Projekt Heim Maria Auxilium bis 1963 um das zunachst als Ferienlager genutzt wurde 1969 wurden erste Wohnungen fur Behinderte geschaffen Diese Ausrichtung wurde im Anschluss vertieft durch die Einrichtung des heutigen Forderzentrums fur geistige Entwicklung 1973 1975 und die Erweiterung um eine heilpadagogische Tagesstatte sowie ein Internat fur geistig behinderte Kinder und Jugendliche 7 Einige Gebaude dienen heute als Wohngebaude eines enthalt das Rottenbucher Rathaus und ein weiteres die Grundschule und das Dorfmuseum Am 1 September 2010 erwarb die Regens Wagner Stiftung Dillingen das Heim Maria Auxilium und betreibt die Einrichtungen seitdem Die Don Bosco Schwestern zogen in das benachbarte neu renovierte sogenannte Schloss 8 In der Nacht zum 19 September 2018 wurde das ehemalige Brauhaus des Klosters bei einem Brand des Dachstuhls schwer beschadigt 9 Die Staatsanwaltschaft ging von fahrlassiger Brandstiftung aus stellte das Verfahren jedoch mangels einem Verdachtigen ein 10 Ehemalige Stiftskirche BearbeitenDie ehemalige Stiftskirche Maria Geburt dient seit der Sakularisation 1803 als Pfarrkirche von Rottenbuch Propste BearbeitenQuellen 11 12 Ulrich I 1090 Beveric 1116 Ulrich II um 1126 Rudolf um 1144 Otto I von Neuburg 1150 um 1179 Albert I 1194 Ulrich III 1204 Friedrich 1208 Otto II 1208 1210 Witticho I 1214 Arno I 1217 Ludwig I 1217 1220 Witticho II 1220 1249 Arno II 1243 Conrad I 1256 1263 Heinrich I 1268 Ludwig II 1269 1277 Wernher I Albert II 1291 Wernher II 1294 Ulrich IV Peutinger 1309 Conrad II 1326 Heinrich II 1326 1336 Conrad III 1336 Ulrich V Sturmlein 1350 Ulrich VI Dayscher 1350 1361 Ulrich VII Sturm 1361 1376 Conrad IV Daygscher 1376 1377 Heinrich III Meylinger 1393 Ulrich VIII Weichinger Johann I Greulich 1421 Johann II Segenschmid 1421 1431 Georg I Neumair 1431 1448 erhielt 1442 die Pontifikalien Johann III 1448 Georg II Neumayr 1448 1472 Peter Daygscher 1472 1480 Johann IV Messerschmid 1480 1497 Hieronymus Huber 1497 1515 Urban I Koberle 1516 1538 Wilhelm Kent 1538 1558 Urban II Schwaiger 1558 1582 Wolfgang Perghofer 1582 1611 Georg III Siessmayr 1611 1619 Johann V Chrysostomos Sutor 1619 1626 Michael Fischer Piscator 1627 1663 Augustin Oberst 1663 1690 Gilbert Gast 1690 1700 Patritius Patriz Oswald 1700 1740 Clemens Prasser 1740 1770 Guarin Buchner 1770 1772 Ambros Mosmer 1775 1798 Herculan Schwaiger 1798 1803 1830Literatur BearbeitenHeinrich Wietlisbach Album Rottenbuchense Verzeichnis aller Propste und Religiosen des Regular Augustinerstiftes Rottenbuch Munchen 1902 Jakob Mois Die Stiftskirche zu Rottenbuch Munchen 1953 Jakob Mois Das Stift Rottenbuch in der Kirchenreform des XI XII Jahrhunderts Ein Beitrag zur Ordens Geschichte der Augustiner Chorherren Munchen 1953 Beitrage zur altbayerischen Kirchengeschichte 19 ISSN 0341 8456 Hans Pornbacher Hrsg Rottenbuch Das Augustinerchorherrenstift im Ammerland Weissenhorn 1980 Hans Pornbacher Das Kloster Rottenbuch zwischen Barock und Aufklarung Munchen 1999 Franz Fuchs Die Anfange Rottenbuchs In Dieter R Bauer Matthias Becher Hrsg Welf IV Schlusselfigur einer Wendezeit In Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte Beiheft Reihe B 24 2004 ISSN 0341 6976 S 261 279 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Rottenbuch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Rottenbuch Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Christian Lankes Rottenbuch Reformzentrum der Augustinerchorherren und Hort der Wissenschaft in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Photos der Ausstattung der Klosterkirche in der Warburg Institute Iconographic Database Einzelnachweise Bearbeiten Michael Wening Beschreibung dess Churfursten und Herzogthums Ober und NidernBayrn Teil I Munchen 1701 S 141 142 a b c Gemeinde Rottenbuch Geschichte Abgerufen am 26 November 2020 Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 286f Digitalisat in der Google Buchsuche abgerufen am 14 Juli 2017 A Helm Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit Berchtesgaden 1929 Nachdruck Munchen 1973 Bd 2 S 107 f nach Kloster Rottenbuch Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Christian Lankes Rottenbuch Reformzentrum der Augustinerchorherren und Hort der Wissenschaft in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Peter Genner Von Aarau nach Bayern Auswanderung und Niedergang der Unternehmerfamilie Meyer In Aarauer Neujahrsblatter 2011 S 36 69 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2011 3A85 2344 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 2012 S 97 143 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2012 3A86 23105 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Peter Genner Nach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolutionare im Pfaffenwinkel In Der Welf Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau 2013 S 69 192 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww academia edu 2F27650986 2FNach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolution C3 A4re im Pfaffenwinkel GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Peter Genner Vor 200 Jahren Aaraus vertuschte Falschgeldaffare In Schweizer Munzblatter September 2020 Heft 279 S 101 117 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Dsmb 001 253A2020 253A70 253A 253A129 26referrer 3Dsearch 23129 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Geschichte uber Regens Wagner Rottenbuch In regens wagner rottenbuch de Abgerufen am 14 Juli 2021 Heim Maria Auxilium verkauft Regens Wagner Stiftungen neuer Trager In Merkur de 13 Februar 2010 abgerufen am 14 Juli 2021 Erheblicher Schaden bei Grossbrand in Kloster Rottenbuch sueddeutsche de 19 September 2018 Christoph Peters Brand im Kloster Rottenbuch Schuldiger nicht zu ermitteln In Merkur de 8 Februar 2019 abgerufen am 14 Juli 2021 Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band I Die Benediktiner Cisterzienser und Augustiner Chorherrenstifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 142 f Heinrich Wietlisbach Album Rottenbuchense Verzeichnis aller Propste und Religiosen des Regular Augustinerstiftes Rottenbuch welche seit der Stiftung bis nach der Aufhebung verstorben sind Seyfried Verlag Munchen 1902 S 15 3447 7358 10 9662 Koordinaten 47 44 8 9 N 10 57 58 3 O Normdaten Korperschaft GND 4481906 7 lobid OGND AKS LCCN no2002086066 VIAF 294545091 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Rottenbuch amp oldid 238391180