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Die ehemalige Augustiner Chorherren Stiftskirche und jetzige romisch katholische Pfarrkirche Maria Geburt ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Rottenbuch im Landkreis Weilheim Schongau Bayern Sie ist die ehemalige Stiftskirche des Klosters Rottenbuch Die Gemeinde gehort zum Erzbistum Munchen und Freising 1 Maria Geburt in Rottenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Orgel 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kirchenmodell der Rottenbucher Maria Geburts Kirche nbsp Ansicht der SchiffeBald nach der Grundung des Klosters im Jahr 1073 wurde mit dem Bau einer grossen Stiftskirche begonnen Die Basilika war kreuzformig der Kampanile freistehend sonstige Daten zum Bau sind nicht uberliefert Bei einem Brand des Klosters im Jahr 1262 wurde auch das Kirchengebaude zum Teil zerstort Der Bischof Landulph von Brixen gewahrte 1298 einen Ablass um eine Erneuerung zu fordern Bei einem weiteren grossen Feuer wurde die Kirche noch einmal erheblich beschadigt danach unterstutzte Kaiser Ludwig der Bayer den Wiederaufbau Drei Altare die in der Vorhalle standen wurden 1345 geweiht Der Kirchturm sturzte 1417 ein Propst Georg Neumair liess den Turm bis 1439 wieder aufbauen 2 Unter dem Propst erlebten Stift und Ort eine neue Blute er schloss mit einem Meister Hansen 3 einen Vertrag uber den Umbau des Querschiffes und des Chores Die beiden Altare des Querschiffes die dem Patrozinium der Heiligen Johann und Stephan unterstellt waren wurden am 13 und 14 August 1468 zusammen mit dem neuen Chor geweiht Wahrend der Amtszeit des Propstes Petrus Tagyscher von 1472 bis 1480 wurde der Bau des Langhauses vollendet und zusammen mit acht Altaren vom Freisinger Weihbischof Johannes am 27 Oktober 1477 konsekriert 2 In der Zeit des Propstes Wolfgang Perkhofer 1582 1611 wurden die Kapellen St Veith und Heilig Blut erneuert und die Rochuskirche gebaut Das Altenmunster wurde vergrossert und es wurde noch einmal eine neue Orgel angeschafft In der Zeit von 1611 bis 1663 wurde unter Federfuhrung Michael Piscators der gotische Lettner entfernt 4 Unter Propst Augustin Oberst wurden von 1693 bis 1690 die Josefskapelle im Norden und die Frauenbrunnerlkapelle gebaut Von 1690 bis 1700 wurde nach Planen des Antonio Riva das Kloster umfangreich neu gebaut Der Propst Patritius Oswald 1700 bis 1740 veranlasste die Neufassung der Altare im Langhaus Neue Altare fur die Querschiffe wurden 1716 gebaut und danach wurden fur alle zu der Zeit vorhandenen Altare neue Gemalde angefertigt Fur die architektonische Planung und Ausfuhrung und als Stuckateure wurden die Wessobrunner Joseph Schmuzer und sein Sohn Franz Xaver Schmuzer mit ihrer Werkstatt beauftragt 5 Von 1737 bis 1738 wurden der Chor und das Querschiff mit Stuck versehen und mit Fresken von Matthaus Gunther ausgestattet 1739 wurde eine Sakristei gebaut Das Langhaus wurde 1741 wahrend der Zeit des Propstes Prasser ausgeschmuckt die Josephskapelle folgte 1744 Ursprunglich war fur die Kirche eine Fassade mit zwei Turmen geplant allerdings wurde dem Turm von 1781 bis 1782 ein neuer Kuppelhelm aufgesetzt Im Obergeschoss der zur selben Zeit gebauten Vorhalle wurde die Katharinakapelle eingerichtet Mit der Aufhebung des Augustiner Chorherrenstiftes wahrend der Sakularisation verlor die Kirche ihre Stellung als Klosterkirche Schon davor wurden grosse Teile der Kirchenschatze vom Staat konfisziert oder geraubt Die Gebaude des Klosters und die Nebenkirchen wurden versteigert und danach abgebrochen Die Stiftskirche wurde ihrer vorzuglichen Bauart wegen vor dem Abbruch bewahrt und am 23 Oktober 1803 Pfarrkirche von Rottenbuch 6 Der Johannisaltar sowie zwei Seitenaltare wurden 1807 nach Peiting veraussert das barocke Chorgestuhl entfernt Von 1961 bis 1963 wurde die Kirche umfangreich innen und aussen restauriert Die Neuausmalung des Innenraumes und der Einrichtung nahm der Kirchenmaler H Mayrhofer nach Weisung des Landesamtes vor Der Kunstmaler A Dasser reinigte die Fresken und besserte sie aus 7 Architektur BearbeitenDas Aussere ist schlicht gehalten die Fassade der Vorhalle ahnelt einem Haus In ihr steht die Olberggruppe von 1600 und eine Pieta aus der Barockzeit sie stand fruher im Pestfriedhof Der basilikale Eindruck der Anlage wird durch einen Blick von Nordost verdeutlicht Der 67 Meter hohe Turm steht etwa sieben Meter vom Eingang entfernt er ist mit einem Helm und einer Spitze bekront Die ursprunglich romanische Anlage wurde spatgotisch umgebaut Dabei blieben die Umfassungsmauern der Quer und Langsschiffe romanisch erhalten Der Chor wurde neu gebaut Das Gebaude misst 72 m in der Lange 20 55 m in der Breite und 25 60 m bis zum Dachfirst 8 Orgel Bearbeiten nbsp Pfeifenorgel von Freiwiss 1747 2022 rekonstruiert und renoviert von KlaisDer Ursprung der heutigen Orgel liegt im 18 Jahrhundert Propst Clemens Prasser beauftragte 1746 Balthasar Freiwiss mit der Errichtung einer neuen Orgel die am 14 September 1747 fertiggestellt wurde Doch auch zuvor gab es bereits Orgeln so vermerkte Propst Wilhelm Vend in seinen Aufzeichnungen dass 1556 in Augsburg ein Prospekt geschnitzt und ein Jahr spater eine neue Orgel aufgebaut wurde 4 1628 entstand die Vorgangerorgel deren Zinn 1747 verwendet wurde 9 Die Freiwiss Orgel hatte 28 Register Schleifladen auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen waren mechanisch 10 Disposition von 1747 Freiwiss I PositivCopl 8 Principal 4 Fugara 4 Flote 4 Quint 1 1 2 0 0Mixtur V 2 II HauptwerkSubprincipal 8 Principal 8 Copl 8 Viola da Gamba 8 0 0Salicet 8 Quintaton 8 Octav 4 Flote 4 Spizflote 4 Quint 3 Superoctav 2 Sesquialter II 3 Mixtur X 2 Cymbl V 4 Tremulant PedalSubbass 16 Portun 16 Octav 0 8 Violonbass 0 8 Quintbass 0 6 Hollflauten 0 4 Cornett XI 0 4 Posaune 0 8 Die Freiwiss Orgel wurde schon 1783 von Andreas Handmann umgebaut danach 1857 und 1878 durch Max Maerz und 1933 durch Josef Zeilhuber Der letzte Umbau erfolgte 1963 durch Guido Nenninger der die Orgel auf drei Manuale und 30 Register erweiterte Einige historische Teile die bei dieser Modernisierung ersetzt wurden sind erhalten geblieben Ab 2021 wurde das Instrument durch Johannes Klais Orgelbau auf den Zustand von 1783 zuruckgebaut Zu Pfingsten 2022 wurde die Orgel eingeweiht 9 Sie hat folgende Disposition 11 I Positiv C f31 Gedackt 8 2 Principal 4 3 Fugara 4 4 Flote 4 5 Quint 1 1 2 6 Mixtur V 0 2 I Hauptwerk C f30 7 Principal 8 0 8 Salicional 8 0 9 Gamba 8 10 Hohlflote 8 11 Gedackt 8 12 Quintadena 8 13 Octav 4 14 Rohrflote 4 15 Flote 4 16 Spitzflote 4 17 Superoctav 2 18 Sesquialter II 3 19 Cornet III IV 4 20 Mixtur minor V 0 2 2 3 21 Mixtur major X 2 Pedalwerk C c122 Principalbass 16 23 Subbass 16 24 Octavbass 0 8 25 Gamba II 0 8 26 Quintbass 0 6 27 Superoctave 0 4 28 Cornettbass XI 0 0 4 29 Posaunenbass 0 8 Koppeln I II I PAusstattung Bearbeiten nbsp Blick auf den Chor nbsp Ausmalung der Decken und WandeDer Propst Johann Messerschmidt 1480 1497 schaffte Teile der Inneneinrichtung an dazu gehorten Altartafeln von Gabriel Maelesskircher eine Muttergottes und ein Sakramentshauschen 4 Unter Michael Piscator wurden von 1611 bis 1663 neue Altare fur das Langhaus angeschafft und ein imposanter Hauptaltar aufgestellt In diesen Hochaltar wurden die sterblichen Uberreste der Heiligen Primus und Felicianus ubertragen deren Leiber vorher jahrhundertelang im Altenmunster verehrt wurden 4 Der Hauptaltar wurde 1750 durch einen anderen ersetzt Die sechs Glocken wurden 1947 vom Bochumer Verein gegossen sie sind auf die Tone b des es ges as und b gestimmt die Gesamtmasse betragt 8 25 t 8 Von dem spatgotischen Hochaltar ist eine Figur der Muttergottes eine Arbeit des Meisters der Blutenburger Apostel aus dem Jahr 1480 erhalten Das Gnadenbild steht auf dem Augustinusaltar 3 Die Kirchenbanke und die Beichtstuhle wurden in den Werkstatten von Georg Fischer aus Schonberg und Georg Probst aus Bobingen geschreinert Der Taufstein stammt von dem Bildhauer Anton Sturm nbsp Hochaltar nbsp Kanzel nbsp Taufstein nbsp AugustinusaltarLiteratur BearbeitenHugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner Chorherrenkirche Schnell Kunstfuhrer Nr 8 22 Auflage Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1974 Hans Pornbacher Rottenbuch Pfarrkirche Mariae Geburt 1 Auflage Verlag Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Geburt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Beschreibung PDF 235 kB Pfarrverband RottenbuchEinzelnachweise Bearbeiten Maria Geburt Rottenbuch auf erzbistum muenchen de Abgerufen am 9 Oktober 2017 a b Hans Pornbacher Rottenbuch Pfarrkirche Mariae Geburt 1 Auflage Verlag Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2006 S 5 a b Ehemalige Klosterstiftskirche In rottenbuch de S 1 abgerufen am 9 Oktober 2017 PDF 235 kB a b c d Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner Chorherrenkirche Schnell Kunstfuhrer Nr 8 22 Auflage Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1974 S 3 Kunstler der Stiftskirche In pv rottenbuch de Abgerufen am 1 September 2021 Sakularisation In pv rottenbuch de Abgerufen am 1 September 2021 Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner Chorherrenkirche Schnell Kunstfuhrer Nr 8 22 Auflage Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1974 S 1 4 a b Hans Pornbacher Rottenbuch Pfarrkirche Mariae Geburt 1 Auflage Verlag Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2006 S 8 a b Orgelrestaurierung In pv rottenbuch de Abgerufen am 1 September 2021 Orgeldatenbank Bayern online Informationen zur aktuellen Disposition47 735914 10 966302 Koordinaten 47 44 9 3 N 10 57 58 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Geburt Rottenbuch amp oldid 231867347