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Die Firma Zeilhuber ist eine in Altstadten bei Sonthofen im Allgau ansassige Werkstatte fur Orgelbau Seit Firmengrundung durch Josef Zeilhuber entstanden uber 200 Neubauten darunter 1957 die ehemalige Hauptorgel fur den Munchner Dom Die Werkstatt wird in der dritten Generation von Alfons Zeilhuber jun 1965 gefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Josef Zeilhuber sen 1889 1964 2 Josef Zeilhuber jun 1913 1996 3 Alfons Zeilhuber sen 1922 1986 4 Alfons Zeilhuber jun 1965 5 Orgeln der Firma Zeilhuber Auswahl 5 1 Josef Zeilhuber sen 5 2 Alfons Zeilhuber sen 5 3 Alfons Zeilhuber jun 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseJosef Zeilhuber sen 1889 1964 BearbeitenDer Firmengrunder Josef Zeilhuber sen stammt aus dem oberbayerischen Haag und begann zunachst eine Lehre als Schreiner Bedingt durch den Umzug seines Lehrherrn ins Umland von Rosenheim gelangte er zur dort ansassigen Orgelbaufirma Muller amp Hackl Pragend fur sein Orgelbauerleben wurde die Zeit von 1908 bis 1927 bei Otto Monch in Uberlingen am Bodensee wo er ab 1914 als Werkstattmeister auch fur grosse Projekte verantwortlich war Ein von dieser Firma ausgestelltes Arbeitszeugnis zeugt von grosser Wertschatzung 1927 grundete Zeilhuber mit Johann Bottling als Senior Partner in Augsburg Pfersee eine Firma mit Namen Bottling amp Zeilhuber Orgel und Harmoniumbau Aus der Augsburger Zeit ging 1927 eine neun Register umfassende Orgel nach Lichtenau Markt Rettenbach Das opus 2 eine Orgel mit 21 Registern fur die Pfarrkirche Altstadten im Allgau wurde nicht in Augsburg gefertigt sondern in den Raumen der Firma Monch zu welcher Zeilhuber noch immer gute Kontakte pflegte Die fur Altstadten bestimmte Orgel wurde bei einem Werkstattbrand 1928 vernichtet Beim zweiten Anlauf fur dieses Instrument firmierte Zeilhuber nicht mehr mit Bottling zusammen sondern alleine unter dem Namen Orgelbauanstalt Josef Zeilhuber Er gab den Firmensitz in Augsburg auf und liess sich nach muhevoller Uberzeugungsarbeit der ortlichen Verantwortlichen in Altstadten nieder Von hier aus lieferte Josef Zeilhuber in den schwabischen und oberbayerischen Raum eine beachtliche Zahl von Orgeln die bis etwa 1950 mit pneumatischer bei grosseren Instrumenten ab 1930 auch mit elektrischer Kegellade ausgestattet waren Ab 1954 baute die Firma Kegelladen nur noch mit elektrischer Steuerung Die Prospekte der fruhen Jahre sind der Freipfeifen Asthetik verpflichtet entstanden des Ofteren unter Mitarbeit von Architekt Hans Miller aus Munchen und weisen manch kreative Kombination mit barocken Elementen auf z B Altusried St Blasius oder Kempten Allgau St Lorenz Josef Zeilhuber jun 1913 1996 BearbeitenDer alteste Sohn Josef Zeilhuber jun erlernte das Orgelbauhandwerk bei Paul Ott in Gottingen einem Vorreiter der Wiederbelebung des mechanischen Orgelbaus und bei Monch in Uberlingen Nach einigen Jahren der Mitarbeit im vaterlichen Betrieb schied er Ende der 1940er Jahre aus der Firma aus Hauptgrund war neben seiner Heirat nach Bruckmuhl und seinen kunstlerischen Ambitionen die unnachgiebige Haltung des Vaters bezuglich einer Modernisierung des Betriebs hin zum Schleifladenbau den Josef jun bei Ott kennengelernt hatte In Bruckmuhl arbeitete er vorwiegend als geschickter und kunstsinniger Holzbildhauer und war nur noch in geringem Umfang als Orgelbauer tatig Von ihm sollen Instrumente in Albersbach Hl Kreuzauffindung ursprunglich 1969 fur Vagen erbaut II 10 Gempfing St Vitus um 1965 II 20 Kolbermoor Hl Dreifaltigkeit 1967 Chororgel II 8 und Umbau der Hauptorgel II 23 1 Massenhausen Maria Heimsuchung Verwendung von alten Teilen 1972 II 12 und Bruckmuhl stammen Alfons Zeilhuber sen 1922 1986 BearbeitenErst mit dem Eintritt des jungeren Sohnes Alfons Zeilhuber sen zu Beginn der 1960er Jahre wandte sich die Altstadtener Firma zogernd der zunachst elektrischen ab 1968 grosstenteils mechanischen Schleiflade zu Alfons sen hatte seine Ausbildung im vaterlichen Betrieb erhalten der sich ein Praktikum im Bereich Intonation bei der Firma Gieseke anschloss Die Umstellung gestaltete sich nicht einfach da Josef sen bis ins hohe Alter seinen romantischen Stil pflegte und noch 1957 die knapp 80 Register umfassende Hauptorgel fur den Munchner Dom mit Freipfeifen Prospekt und elektrischen Kegelladen ausgestattet hatte Alfons sen leitete die Firma von 1964 bis zu seinem plotzlichen Tod am 10 Januar 1986 Alfons Zeilhuber jun 1965 BearbeitenNach der vorubergehenden Stilllegung des Betriebs wird die Firma heute von Alfons Zeilhuber jun 1965 weitergefuhrt Dieser trat 1986 kurz vor dem Tod seines Vaters als Lehrling in die Firma ein Nach Ausfuhrung der noch anstehenden Auftrage ruhte der Betrieb von 1990 bis 1997 da er ohne geeignete Leitung keine Uberlebenschancen hatte Alfons Zeilhuber jun setzte seine Ausbildung bei Gerhard Schmid in Kaufbeuren fort wo er seine Frau Christine Albiez Tochter des Lindauer Orgelbauer Winfried Albiez kennenlernte Nach seiner Gesellenprufung arbeitete Alfons jun 1988 1989 in Osterreich bei Orgelbau Pfluger Feldkirch und von 1989 bis 1995 bei Rieger in Schwarzach zusammen mit seiner Frau die dort besonders im Bereich Intonation Erfahrungen gesammelt hatte 1996 absolvierte Zeilhuber die Meisterprufung an der Bundesfachschule fur Orgelbau in Ludwigsburg und nahm 1997 in Altstadten die Arbeit mit einem heute funfkopfigen Team wieder auf Orgeln der Firma Zeilhuber Auswahl BearbeitenKursivschreibung zeigt an dass die Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist In der funften Spalte bezeichnet die romische Zahl die Anzahl der Manuale ein grosses P ein selbststandiges Pedal Die arabische Zahl in der sechsten Spalte gibt die Anzahl der klingenden Register an Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand und zu Besonderheiten sowie Links mit weiterfuhrender Information Josef Zeilhuber sen Bearbeiten Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1927 Markt Rettenbach Lichtenau II P 9 Josef Zeilhuber sen zusammen mit Kompagnon Johann Bottling1929 Sonthofen Altstadten St Peter und Paul II P 211929 30 Penzberg ULF von Wladimir II P 23 1944 zerstort1930 Sulzberg Hl Dreifaltigkeit II P 26 Umbau der Koulen Orgel1930 Obermaiselstein St Katharina nbsp II P 91930 31 Augsburg St Anton nbsp III P 60 Hauptorgel durch Offner erweitert neuer Spieltisch von Siegfried Schmid Orgel1931 Opfenbach St Nikolaus II P 241931 Murnau St Nikolaus II P 28 altes Gehause1931 32 Oberammergau St Peter und Paul nbsp II P 36 im historischen Gehause 1993 erweitert auf III 441932 Bad Kohlgrub St Rochus nbsp I P 51932 Maria Rain Heilig Kreuz nbsp II P 131932 Deining St Willibald II P 24 Versetzung aus Opfenbach nicht erhalten1932 Haldenwang St Theodor und Alexander nbsp II P 281933 Rottenbuch Maria Geburt nbsp II P 24 weitgreifender Umbau nicht erhalten1934 Augsburg St Anton II P 15 Chororgel Orgel1934 35 Starnberg Maria Hilfe der Christen nbsp III P 451934 Oberstdorf St Johannes Baptist nbsp III P 58 1936 Fernwerk hinter dem Hochaltar1935 Reichertshofen II P 101934 Lindenberg im Allgau St Peter und Paul nbsp III P 55 Freipfeifenprospekt1935 Antdorf St Peter und Paul nbsp II P 181935 Starnberg Maria Hilfe der Christen nbsp III P 451936 Argelsried St Nikolaus nbsp II P 14 2 1936 Bad Hindelang St Johann III P 52 Verwendung von Pfeifenbestand aus der Vorgangerorgel von Steinmeyer Fernwerk im Dachboden des Chorraums1936 Kempten St Lorenz nbsp III P 62 Umbau und Vergrosserung der Walcker Orgel von 1864 2019 20 klangliche und technische Reorganisation durch Lenter Orgelbau wobei ein Teil der Anlage und Register von Zeilhuber erhalten geblieben sind Orgel1938 Kotz St Nikolaus Kleinkotz nbsp II P 15 Den Prospekt entwarf der Munchner Bildhauer Hans Miller 1938 Bad Oberdorf Unserer lieben Frau im Ostrachtal nbsp II P 81947 Eberfing St Laurentius II P 221948 Furstenfeldbruck Klosterkirche Furstenfeld nbsp II P 25 Chororgel Orgel1943 1952 Altusried St Blasius und Alexander Altusried III P 44 2021 durch Orgelbau Heiss Vohringen renoviert1948 Munchen Giesing Konigin des Friedens nbsp III P 37 Teilausbau urspr 54 Register geplant Unter Verwendung von zahlreichem alteren Pfeifenmaterial spater durch Munchner Orgelbau Fuhrer erweitert Orgel1950 Ursberg Mutterhauskapelle nbsp III P 30 Teilbau1951 Ursberg Hauskapelle St Maria II P 151952 Mittelberg St Jodok nbsp II P 17 2021 von Alfons Zeilhuber jun renoviert1952 Witzighausen Maria Geburt nbsp III P 28 Umbau und Erweiterung der Koulen Orgel von 1913 unter Einbau eines Ruckpositivs Umgestaltung des Prospekts nach einem Entwurf des Munchner Bildhauers Jakob Miller Orgel1954 Ursberg Hauskapelle St Camillus II P 111955 Munchen Haidhausen St Johann Baptist neue Pfarrkirche I P 6 Chororgel1956 Peissenberg St Barbara nbsp III P 411957 Munchen Frauenkirche IV P 79 Hauptorgel heute eingelagert im Orgelzentrum Valley1957 Munchen St Katharina von Siena nbsp II P 28 ehemals Andreasorgel der Munchner Frauenkirche 1994 aus dem Orgelzentrum Valley 1958 Ursberg Kapelle St Florian nbsp II P 231959 Ruckholz St Georg nbsp II P 161959 Issing St Margaretha nbsp II P 121960 Wengen St Johannes der Taufer nbsp II P 26 Freipfeifenprospekt1961 Dingolfing St Josef nbsp III P 19 1982 zweiter Bauabschnitt Michael Weise Orgel1962 Peissenberg St Johannes Baptist nbsp III P 461962 Socking St Ulrich nbsp III P 311963 1965 Munchen Haidhausen St Johann Baptist neue Pfarrkirche III P 41 Hauptorgel zunachst 1963 Teilbau mit 19 Registern Beschreibung2005 durch Neubau ersetzt Teile fur Orgel in Homburg Erbach verwendet1963 Kempten Basilika St Lorenz nbsp III P 17 Chororgel Nord nicht erhalten1963 Kempten Basilika St Lorenz nbsp I 10 10 Chororgel Sud nicht erhalten1964 Dorfen Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt nbsp III P 34 2013 Erweiterung durch Orgelbau Utz und Orgelbau Weber auf 40 Register1964 Munchen Leiden Christi nbsp III P 39 2012 renoviert von Munchner Orgelbau Johannes FuhrerAlfons Zeilhuber sen Bearbeiten Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1970 Regensburg St Bonifaz nbsp II P 24 Auxiliarwerk unten von Weise1973 Ursberg Hauskapelle St Martha nbsp I P 4 Steht heute in der Kapelle St Franziskus 1973 Planegg St Elisabeth nbsp III P 321975 Oberstdorf St Loretto nbsp II P 71976 Obermaiselstein St Katharina nbsp II P 141978 Kaldorf St Andreas nbsp II P 10 3 1985 Sonthofen St Michael nbsp III P 43 neobarocke Disposition Orgel1987 Fischen im Allgau Frauenkapelle nbsp II P 7Alfons Zeilhuber jun Bearbeiten Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1997 Waldbrunn Hausorgel II P 9 zwei Register vorbereitet2000 Pfronten Kappel St Martin I P 42002 Markgroningen Heilig Geist Spital nbsp II P 262003 Jengen St Martin nbsp II P 172006 Mockmuhl St Kilian II P 21 26 2007 Buhl bei Tubingen St Pankratius II P 18 21 2008 Frommern St Paulus II P 16 17 durch Kirchenbrand vernichtet2009 Eching Magdalenenkirche nbsp II P 12 18 4 Transmissionen 2 Vorabzuge Orgel2013 Bamberg Auferstehungskirche nbsp II P 29 32 2014 Kempten Maria Himmelfahrt II P 17Literatur BearbeitenChristian Kohler Orgeln und Orgelbauer im Allgau von 1850 bis zur Gegenwart Diplomarbeit Augsburg 2007 Musikhochschule Augsburg Nurnberg Orgeldatenbank Bayern Version 5 Gesellschaft fur bayerische Musikgeschichte 2009 Weblinks BearbeitenWebauftritt der Orgelbaufirma Zeilhuber Biografien Beschreibungen einzelner Orgeln beim Allgauer Orgelbau Organ index Josef Zeilhuber sen Alfons Zeilhuber sen Alfons Zeilhuber jun Josef Zeilhuber jun Einzelnachweise Bearbeiten Festschrift zur Orgelweihe Stadtkirche Kolbermoor 2018 S 16 St Nikolaus in Gilching Bistum Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgelbau Zeilhuber amp oldid 237957578