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St Peter und Paul die katholische Pfarrkirche von Oberammergau im Landkreis Garmisch Partenkirchen Bayern ist ein bedeutendes Beispiel des suddeutschen Barock Sie wurde von 1735 bis 1749 nach Planen von Joseph Schmuzer erbaut Die Skulpturen schuf Franz Xaver Schmadl die Bilder und Fresken Matthaus Gunther Die Gemeinde gehort zur Erzdiozese Munchen und Freising St Peter und PaulInnenansichtFrontsichtRuckblick Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Fresken 3 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVermutlich schon im neunten Jahrhundert wurde eine vorromanische Vorgangerkirche errichtet die moglicherweise eine noch altere Holzkirche ersetzte Zu dieser Zeit zog sich der Welfe Ethiko mit zwolf Gefahrten hier zu einem Leben in klosterlicher Gemeinschaft zuruck Im Chronicon von Weingarten vom 12 Jahrhundert wird berichtet dass Ethiko im Ammergau eine Kirche errichtete Er selbst und seine Mitstreiter sollen hier begraben sein 1167 wurden dem Stift Kempten zwolf Hofe mit Prasentationsrecht uber die Kirche geschenkt Sie gingen 1295 und 1362 in den Besitz des Augustinerstifts in Rottenbuch uber Alle Pfarrer von Oberammergau lassen sich luckenlos seit 1432 bis zur Sakularisation des Klosters im Jahr 1802 belegen sie alle waren Augustiner Chorherren 1 Die Oberammergauer Pfarrei wurde im 12 Jahrhundert vom Chorherrenstift Rottenbuch aus gegrundet mit dem sie auch bis zur Sakularisation seelsorgerisch verbunden blieb Die erste Kirche wurde im Hochmittelalter durch einen gotischen Bau ersetzt Dieser war zu Beginn des 18 Jahrhunderts so baufallig geworden dass der barocke Neubau in Angriff genommen wurde Baubeschreibung BearbeitenDer Bau ist eine geostete Saalkirche mit schmalerem nahezu quadratischem Chor und hohem im Obergeschoss polygonalem und haubengekrontem Turm als Westabschluss Im Inneren sind die Mauerecken zu Viertelkreisen abgerundet An der Offnung zum Chor setzen sich diese Viertelkreise nach oben zu einem konkaven Triumphbogen fort Der Chor ist mit einer kreisrunden der Ostteil des Langhauses die Mitte des Gesamtbaus mit einer ovalen Flachkuppel uberwolbt Hier sind dem Saal auf beiden Seiten wie kurze Querhausarme zwei Seitenkapellen angefugt die dem Raum im Zusammenspiel mit der Kuppel Aspekte eines Zentralbaus geben Ausstattung BearbeitenSt Peter und Paul ist mit einem Haupt und vier Seitenaltaren reichen Stuckaturen Schmuzer grossflachigen Decken und Wandfresken Kanzel und Orgel ausgestattet Alles ist im vollendeten Stil expressiver spatbarocker Sakralkunst ausgefuhrt Thematisch kreisen die Darstellungen mit Bezug auf die bei Baubeginn gerade hundertjahrige Passionsspieltradition um die Passion Christi sowie um das Martyrium und die Verherrlichung der Kirchenpatrone Petrus und Paulus Ausserdem spielt aufgrund von Stiftungen der 1648 gegrundeten Oberammergauer Rosenkranzbruderschaft das Motiv des Rosenkranzes eine Rolle nbsp Petrus mit Schlussel umgekehrtem Kreuz und Hahn Hochaltar nbsp Blick uber Hauptaltar und Ziborium in die Kuppel von St Peter in Rom Fresko uber der Orgel Altare Bearbeiten Das Mittelbild des Hochaltars Matthaus Gunther zeigt die Mutter Gottes als himmlische Helferin derer die diese um Fursprache bitten und Gaben beitragen Es wird in der Osterzeit und wahrend der Passionsspiele durch eine Figur des auferstandenen Christus ersetzt Vom reichen Dekor und Figurenschmuck des Altaraufbaus Franz Xaver Schmadl sind die Statuen der Apostel Petrus und Paulus sowie aussen der heiligen Josef und Joachim mit ihren Attributen bemerkenswert Uber dem Tabernakel thront das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln Die beiden Seitenaltare am Chorbogen Schmadl und Werkstatt sind dem Thema der Erlosung durch das Kreuzesopfer Christi gewidmet Der linke Altar fuhrt in einer seltenen Darstellung den Heilsbeschluss Gottes als inneres Gesprach der Dreifaltigkeit vor Augen Flankierend erscheinen die heiligen Martin und Gregor der Wundertater Der rechte Altar zeigt Christus am Kreuz dieses Kreuz gilt als dasjenige vor dem die Oberammergauer im Pestjahr 1633 das Passionsspielgelubde ablegten mit Maria und Johannes sowie aussen dem guten Schacher Dismas und Maria Magdalena Die Altare in den Seitenerweiterungen ebenfalls von Schmadl sind der Heiligen Sippe links Altarbild von Gunther und dem heiligen Antonius von Padua rechts Bild von Johann Jakob Zeiller gewidmet Fresken Bearbeiten Die Fresken Gunther nehmen im Chorraum das Rosenkranzthema auf in der Kuppel die Uberreichung des Rosenkranzes an den heiligen Dominikus an den Wanden Christus der das Vaterunser lehrt links und Maria die den Engelsgruss empfangt rechts Das Fresko der Zentralkuppel erzahlt in einer grossartigen Komposition die Vollendung der Apostel Petrus und Paulus Abschied in Fesseln vor dem Mamertinischen Kerker Hinrichtung am umgekehrten Kreuz bzw durch das Schwert und Aufnahme in die Schar der Heiligen des Alten und Neuen Bundes die Christus und sein Kreuz umringen Das Deckenfresko uber der Orgelempore zeigt den Blick aus der Confessio des Petersdoms uber den Papstaltar mit Berninis Bronzeuberbau hinauf in Michelangelos Kuppel Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektDie Orgel wurde 1893 von G F Steinmeyer amp Co Oettingen als zunachst zweimanualiges Instrument mit 30 Registern mit pneumatischer Traktur im historischen Gehause des Rokoko Meisters Balthasar Freiwiss erbaut Das Instrument wurde 1931 1932 von Orgelbau Zeilhuber auf 36 Register erweitert 1993 erganzte Steinmeyer das Ruckpositiv mit elektrischer Traktur Die Orgel hat heute 44 Register auf drei Manualen und Pedal 2 I Ruckpositiv C a31 Gedeckt 8 2 Traversflote 8 3 Principal 4 4 Flote 4 5 Flagolett 2 6 Sesquialter I II7 Mixtur III8 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C a39 Bordun 16 10 Principal 8 11 Viola da Gamba 8 12 Gemshorn 8 13 Gedeckt 8 14 Dolce 8 15 Oktave 4 16 Rohrflote 4 17 Quinte 2 2 3 18 Oktave 2 19 Cornett II V20 Mixtur IV21 Trompete 8 III Schwellwerk C a322 Geigenprincipal 8 23 Wienerflote 8 24 Quintaton 8 25 Lieblich Gedackt 8 26 Salizional 8 27 Vox Coelestis 8 28 Fugara 4 29 Traversflote 4 30 Quinte 2 2 3 31 Flautatio 2 32 Terz 1 3 5 33 Cimbel IV 1 1 3 34 Vox Humana 8 35 Clairon 4 Tremulant Pedal C f136 Violonbass 16 37 Subbass 16 38 Quintatonbass 16 39 Quintbass 10 2 3 40 Oktavbass 8 41 Cellobass 8 42 Flotenbass 4 43 Posaune 16 Literatur BearbeitenOffizin Schnell amp Steiner Waldwasser Die Pfarrkirche in Oberammergau Verlag Schnell amp Steiner Munchen und Zurich Hrsg Hugo Schnell 1968Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchenfuhrer PDF 1 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Offizin Schnell amp Steiner Waldwasser Die Pfarrkirche in Oberammergau Verlag Schnell amp Steiner Munchen und Zurich HrsG Hugo Schnell sechste Auflage 1968 Seite 4 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 6 Januar 2020 47 5962 11 0661 Koordinaten 47 35 46 3 N 11 3 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Oberammergau amp oldid 231272382