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Gottesmutter ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Gottesmutter Begriffsklarung aufgefuhrt Der Titel Gottesgebarerin altgriechisch 8eotokos Theotokos lateinisch Dei Genitrix oder Deipara deutsch auch Muttergottes Mutter Gottes oder Gottesmutter lateinisch Mater Dei ist ein Ehrentitel fur Maria die Mutter Jesu Christi Er bezieht sich auf den christlichen Glaubenssatz dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist Meister von Frankfurt Madonna mit KindTheotokos am romanischen Westportal des Moosburger Kastulusmunsters Inhaltsverzeichnis 1 Zu den Begriffen Gottesgebarerin und Gottesmutter 2 Ikonographie 2 1 Byzantinische Fruhformen 2 2 Heraldik 3 Marienfest am 1 Januar 4 Kritik 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseZu den Begriffen Gottesgebarerin und Gottesmutter BearbeitenDer Begriff Theotokos der aus dem profanen Griechisch stammt findet sich im christlichen Gebrauch erstmals nachweislich bei Alexander von Alexandrien um 322 1 Die Verwendung dieses Titels im Sub tuum praesidium dem altesten Mariengebet der Christenheit auf einem Papyrus gefunden der ins 3 Jahrhundert datiert wird weist auf einen noch fruheren Gebrauch und bereits auf seine Bedeutung fur das christliche Glaubens und Gebetsleben hin Der Titel Gottesgebarerin knupft an jene Stellen im Neuen Testament an in denen Maria Mutter Jesu oder die Mutter des Herrn z B Mt 1 18 EU Mt 2 11 EU Lk 1 43 EU Lk 2 34 EU Joh 2 1 EU genannt wird Er steht im Zusammenhang mit theologischen Reflexionen wie in der Person Jesu Christi die gottliche und die menschliche Natur vereinigt sind Zweinaturenlehre Das Konzil von Ephesus bestatigte im Jahre 431 die Verwendung der Bezeichnung Gottesgebarerin gegen Nestorius der lehrte das Gottliche und die Menschennatur in Jesus Christus seien weitgehend geteilt und unvermischt Maria sei nicht als Gottesgebarerin Theotokos sondern als Christusgebarerin Christotokos zu bezeichnen Die katholische Dogmatik sieht den Begriff Gottesmutter als eingangigeres Synonym des Begriffes Gottesgebarerin Die These Maria hat Gott geboren ist aber nicht seine Mutter die sie hinter der oben genannten Empfindung entdeckt halt sie umgekehrt fur eine neuere Formulierung genau dessen was das Konzil einst habe verurteilen wollen Dennoch ist in den lateinischen Texten Dei genetrix keineswegs ungebrauchlich wahrend mater Dei hauptsachlich nur allerdings prominent im Ave Maria vorkommt oftmals handelt es sich also um eine Ubersetzungsfrage Ikonographie BearbeitenDie Muttergottes wird in der Ikonographie des Marienbildnisses dargestellt als Maria mit dem Kind haufig bezeichnet als Madonna mit Kind Byzantinische Fruhformen Bearbeiten Folgende Haupttypen der Darstellung lassen sich ausgehend von den byzantinischen Fruhformen unterscheiden Der Typ der Nikopoia Siegbringende oder Kyriotissa Herrin Mutter des Herrn Maria wird auf einem Thron sitzend dargestellt wahrend das Jesuskind zentral auf ihrem Schoss sitzt Eine weitere Bezeichnung dieses Typs ist Sedes sapientiae Thron der Weisheit Der Typ der Hodegetria Wegweiserin Das Jesuskind wird am linken Arm oder Oberschenkel Marias dargestellt wahrend Maria mit dem anderen Arm auf das Kind zeigt Abwandlungen sind der Typ Dexiokratusa mit der Rechten festhaltend bei dem das Kind auf der rechten Seite sitzt und der Typ Tricherusa Dreihandige bei dem eine dritte Hand abgebildet ist Der Typ der Eleousa Barmherzige oder Glykophilousa Liebkosende Maria wird dem Kind zugewendet dargestellt wahrend sich die Gesichter der beiden beruhren Der Typ der Galaktotrophousa Milchfutternde Stillende Maria wird beim Stillen des Kindes dargestellt Eine weitere Bezeichnung dieses Typs ist Maria lactans Der Typ der Panhagia Allheilige oder Platytera Weitere Maria wird mit zum Gebet ausgebreiteten Armen dargestellt das Jesuskind in einem Medaillon uber ihrer Brust Weitere Bezeichnungen dieses Typs sind Virgo orans Betende Jungfrau und Maria orans betende Maria Spatestens seit dem 3 Jahrhundert mit der Entstehung des Gebets Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir o heilige Gottesgebarerin findet sich auch die Schutzmantelmadonna Heraldik Bearbeiten nbsp Madonna mit Kind Bastogne FR nbsp Muttergottes mit Kind in Strahlenkranz Vettweiss In der Heraldik 2 3 haben sich verschiedene Darstellungen dieser Wappenfigur als gemeine Figur herausgebildet Unterscheiden kann man zwischen einer stehenden und sitzenden Heiligen Weiter mit welchem Arm das Jesuskind gehalten wird Ob sich der Knabe auf dem rechten oder linken Arm befindet ist jedoch nur fur die Beschreibung des Wappens wichtig und sollte bei dieser immer erwahnt werden Eine symbolische Eigenheit ist damit aber nicht verborgen obwohl dies gelegentlich bei Interpretationen behauptet wird Beide Figuren Mutter und Kind werden mit einem Heiligenschein um den Kopf dargestellt Maria oft mit einer Mandorla Diese Heiligenattribute werden einfach oder strahlend in Gold ausgefuhrt Maria im Wappen kann oft an den gelegentlich eingestellten realen weissen Lilien erkannt werden Diese Blume steht fur die Jungfraulichkeit Der Hintergrund vieler Wappen wird durch einen Altar verfeinert Maria und Kind werden als menschliche Figuren in Silber oder Gold und mit vielen Details ins Wappen gestellt Die Haar farbe ist nicht auf blond Gold festgelegt Zugaben sind Krone Stab mit Lilie oder sonstige religiose Insignien Vielfach werden andere Wappenfiguren mit ins Wappenfeld gestellt Marienfest am 1 Januar BearbeitenDas Hochfest der Gottesmutter wird in der romisch katholischen Kirche am 1 Januar dem Oktavtag von Weihnachten begangen Bis zur Kalenderreform von 1969 feierte sie das Fest der Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau Maria am 11 Oktober In der griechisch orthodoxen Kirche wird dieses Fest am 2 Weihnachtstag 26 Dezember gefeiert Kritik BearbeitenHistorisch stand die Ablehnung des Gottesmuttertitels fur Maria immer eng im Zusammenhang mit der Zuruckweisung der Inkarnationslehre So lehnen die Zeugen Jehovas die Jesus nicht fur wesensgleich mit Gott halten Arianismus auch den Gottesmuttertitel ab 4 Auch Adoptionisten wie in neuerer Zeit Rudolf Steiner halten die Bezeichnung der Mutter Jesu als Gottesmutter fur falsch da Jesus erst bei der Taufe im Jordan zum Christus geworden sei Joh 1 28 34 EU 5 Siehe auch BearbeitenMuttergotteskirche zu Patrozinien MarientitelLiteratur BearbeitenHermann Lemperle Madonnen Die Madonna in der deutschen Plastik 1965 Alois Muller Dorothea Sattler Mariologie In Theodor Schneider Hrsg Handbuch der Dogmatik Band 2 Patmos Dusseldorf 2000 ISBN 3 491 69024 2 S 155 187 Marco Alexander Zentler Konigsmutter Gottesmutter Zu den altagyptischen Hintergrunden der Theotokos in der Koptischen Kirche In Bibel Byzanz und Christlicher Orient Festschrift fur Stephen Gero zum 65 Geburtstag Orientalia Lovaniensia Analecta 187 Peeters Leuven 2011 S 231 238 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Madonna mit Kind Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eirini Artemi The rejection of the term Theotokos by Nestorius Constantinople and the refutation of his teaching by Cyril of AlexandriaEinzelnachweise Bearbeiten Theodoret von Cyrus gibt in seiner Kirchengeschichte ein Schreiben des Bischofs Alexander von Alexandrien an den Bischof Alexander von Konstantinopel wieder In Bibliothek der Kirchenvater 51 S 23 Unser Herr Jesus Christus hat in Wahrheit und nicht nur dem Scheine nach einen Leib angenommen aus Maria der Gottesgebarerin Maren Kuhn Refus Das Bistum Konstanz Band 3 Walter de Gruyter amp Co Berlin 1992 ISBN 978 3 11013 449 0 S o A Milan Buben Heraldik Albatros Prag 1986 S o A Maria Die Mutter Gottes www jw org abgerufen am 11 Mai 2018 Hans Werner Schroeder Der kosmische Christus Urachhaus Vlg Stuttgart 1995 S 142 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottesgebarerin amp oldid 236540788