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Gempfing ist ein Pfarrdorf und Ortsteil der Stadt Rain im Landkreis Donau Ries der zum Regierungsbezirk Schwaben in Bayern gehort Zu Gempfing werden auch das Dorf Uberacker und der Einodhof Schlagmuhle gezahlt die von jeher zur Pfarrei gehoren Gemeindeteile von Gempfing waren und gemeinsam am 1 Juli 1972 nach Rain eingegliedert wurden Ebenfalls an diesem Tag wurde der Landkreis Neuburg an der Donau zu dem die selbststandige Gemeinde Gempfing bis dato gehorte im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelost Gempfing und Rain wurden dem Landkreis Nordlingen Donauworth der am 1 Mai 1973 die heutige Bezeichnung Landkreis Donau Ries erhielt zugeschlagen GempfingStadt RainKoordinaten 48 40 N 10 59 O 48 673 10 9853 407 Koordinaten 48 40 23 N 10 59 7 OHohe 407 mFlache 6 85 km Einwohner 332 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 48 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 86641Vorwahl 08432Gempfing von SudenGempfing von SudenKirchberg Gempfing von SudenSchlagmuhle bei Gempfing Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Verkehr 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Vereine 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie und Verkehr BearbeitenGempfing liegt 6 km sudostlich von Rain an der Staatsstrasse 2027 die von Ehekirchen kommend nach Rain fuhrt sowie an den Kreisstrassen DON 31 nach Etting und DON 33 von Bayerdilling und Sallach kommend in Richtung Grenze zum Landkreis Neuburg Schrobenhausen bei Burgheim Gempfing und Uberacker liegen am Nordrand des Unteren Lechrains der Aindlinger Terrassentreppe Naturraumlich gehort es so zur Donau Iller Lech Platte die wiederum Teil des Alpenvorlandes ist eine der Naturraumlichen Haupteinheiten Deutschlands Geschichte BearbeitenFruheste Ausgrabungen in der Gegend weisen auf eine Besiedelung bereits in der Jungsteinzeit hin Die Grundung Gempfings als echter ing Ort wird in der 1 Halfte des 6 Jahrhunderts durch die Bajuwaren vermutet Gempfing gehorte zur Grundungsausstattung des Benediktinerinnenklosters St Walburg in Eichstatt das der Edelfreie Leodegar auch Luitger aus dem Grafengeschlecht von Lechsgmund und Graisbach mit Urkunde vom 24 Juni 1035 stiftete Leodegar starb am 21 Februar 1074 auf dem Weg nach St Mang in Fussen in Gempfing 2 Im 13 14 Jahrhundert baute das Eichstatter Kloster seine herrschaftliche Position in Gempfing kontinuierlich zu einer Hofmark aus zu der der Klosterbesitz 1310 erhoben wurde 3 So loste St Walburg 1306 das Schutzrecht im Dorf Gempfing vom Grafen Berthold von Graisbach mit 200 Pfund Heller ab ebenso vier Jahre spater die Rechte des Maiers von Gempfing 4 1389 nahm jedoch der Pfleger von Rain Gempfing gegen Roggen und Haberabgaben wieder in seinen Schutz 1435 beauftragte die Abtissin ausdrucklich den Pfleger zu Rain mit dem Schutz des Gempfinger Klostergutes 5 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Gempfing zweimal niedergebrannt und gerade wieder aufgebaut im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 nochmals vollstandig zerstort 6 Das Kloster St Walburg blieb bis zur Sakularisation 1805 06 Grund und Patronatsherr in Gempfing um 1800 44 Haus und Hofstellen in der Hofmark zum Maierhof gehorten 1728 54 Jauchert Ackerland 7 Spatestens seit 1324 war die Gempfinger Pfarrei St Vitus in das Kloster St Walburg inkorporiert dabei blieb es bis 1806 In Bayerdilling war die St Peterskapelle seit 1313 der Pfarrei Gempfing inkorporiert und in der Filiale Wengen hatte die Abtei das Patronat uber das Fruhmessbeneficium von 1464 bis 1806 inne 8 Im 17 Jahrhundert fungierte der Zehntmeier also den Inhaber des klostereigenen Gempfinger Zehnthofs als Richter der Abtei Ab 1700 gab es einen eigenen klosterlichen Hofmarksrichter 9 Auch erschien wiederholt die Abtissin selbst in Gempfing beispielsweise bis 1624 zum jahrlich einmal stattfindenden sogenannten Bauding bei dem bis zum 15 Jahrhundert die Lehen von der Abtissin neu vergeben werden konnten und ab dem 16 Jahrhundert auch die Inhaber eines Gutes mit Erbrecht zu erscheinen hatten 10 Das ehemalige Richterhaus im 18 Jahrhundert von der Abtissin als Schloss bezeichnet 11 und jetzt Zum Brau genannt hat sich erhalten 1752 bestand Gempfing aus 34 zur Abtei gehorenden Anwesen 12 Fur 1754 ist uberliefert dass die damalige Abtissin Adelgundis I Pettenkoferin 1756 die mit dem bayerischen Hochadel gute Kontakte pflegte mit sieben Nonnen 26 Tage lang zur Erholung in Gempfing weilte 13 Unter ihr entstand auch ein Olgemalde von Gempfing das im Kloster St Walburg verwahrt wird 14 Gempfing war eine wichtige Einnahmequelle des Eichstatter Klosters und lieferte beispielsweise gegen Ende des Alten Reiches 18 Prozent der gesamten Getreide Gilteinnahmen Die Bauern hatten unter mehreren Reichnissen wie Gultganse Gulthennen Gilteier Zehentganse Zehenthuhner und Kasgeld jahrlich ein gult Schwein zu reichen entweder in natura oder in Geld 1724 verglichen sich die Hofmarkbauern nach jahrelangem Rechtsstreit mit dem Kloster in Sachen Scharwerksdienste 15 Im 18 Jahrhundert konnte auch der uber 100 Jahre wahrende Streit uber das Prabendhaus Benefiziatenhaus in Gempfing durch Verhandlungen des Eichstatter Weihbischofs Johann Adam Nieberlein beigelegt werden das Prabendhaus mit Stadel wurde neu errichtet 16 Der gesamte Klosterbesitz in Gempfing wurde am 11 Oktober 1806 zugunsten des Kurfurstentums Bayern offentlich versteigert Wald Acker Wiesen und samtliche Gebaude bis auf den Zehentstadel den der Staat zum eigenen Gebrauch zuruckbehielt ersteigerte die Gemeinde Gempfing um 20810 Gulden 17 In der Eichstatter Abtei haben sich Gempfinger Archivalien uber die Sakularisation hin erhalten 18 1808 wurde Gempfing zusammen mit Kunding ein Steuerdistrikt im Landgericht Rain 1818 wurde daraus die Gemeinde Gempfing wobei Staudheim eingegliedert wurde jedoch nicht das ebenfalls zum Pfarr und Schulbezirk gehorende nahe Dorf Uberacker 19 Am 1 Juli 1972 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde in die Stadt Rain eingegliedert 20 In Gempfing fand vom 13 Mai bis 4 Juni 2000 die Kunst und Werkausstellung Kunstliches Dorf Gempfing Zeichen in der Provinz im Rahmen der Schwabischen Kulturtage am nordlichen Lechrain statt 21 Mit der Veranstaltungsreihe Kultur im Pfarrhof Gempfing tragt der Forderverein Gempfinger Pfarrhof seit dem Jahr 2006 zur Belebung dieses denkmalgeschutzten Gebaudes bei das fur seinen ursprunglichen Zweck nicht mehr benotigt wird Im Besitz des Vereins befinden sich auch Zeichnungen von Josef Oberberger Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirchberg Ensemble mit Pfarrkirche St Vitus und mit Marienkapelle auch Frauenkapelle bzw Friedhofskapelle gestiftet 1411 im Kern noch 15 Jahrhundert Die Pfarrkirche birgt in den Langhausmauern noch Reste der Basilika des 11 Jahrhunderts der Turm entstand um 1300 oder im fruhen 14 Jahrhundert Chor und Westteil des Langhauses wohl 1 Halfte des 15 Jahrhunderts Ende des 17 und zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert Die Frauenkapelle wurde 1411 gestiftet und im fruhen 18 Jahrhundert verandert Pfarrhaus ein zweigeschossiger Walmdachbau aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts mit barocken Stuckdecken Prabendarhaus ein ehemaliges Kaplanhaus 1737 von Johann Benedikt Ettl erbaut Ehemaliges Richterhaus um 1700 mit geschweiften Giebeln 1902 neubarock verandert und mit 2 Fassadenheiligen links Leonhard als Monch rechts Bischof Ulrich oder Willibald Der Ortsfriedhof an der Kirche wurde im Jahre 2017 im Friedhofsprojekt des Bayerischen Landesvereins fur Familienkunde fotografiert 22 Fast 700 Grabinschriften von Friedhof und Kriegerdenkmal sind abrufbar 23 Vereine BearbeitenForderverein Gempfinger Pfarrhof gegrundet zu Jahresbeginn 2008 24 Freiwillige Feuerwehr Gempfing Krieger und Soldatenverein Gempfing gegrundet 1919 Singkreis Gempfing gegrundet 1989 Gempfinger Viergesang gegrundet 1994 25 Schutzenverein Almenrausch gegrundet 1925 26 Literatur BearbeitenZum 900jahrigen Jubilaum der Abtei St Walburg in Eichstatt Historische Beitrage von J Braun und anderen Paderborn Ferdinand Schoningh Verlag 1935 Historischer Atlas von Bayern Teil Schwaben Heft 2 Das Landgericht Rain Munchen 1966 Digitale Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek Anton Loffelmeier Das Kloster St Walburg in Eichstatt am Ende des Alten Reiches In Sammelblatt Historischer Verein Eichstatt 87 1994 S 7 110 Maria Magdalena Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute Lindenberg Kunstverlag Josef Fink 2009 Weblinks BearbeitenHomepage des Ortsteils Stadtteil Seite auf rain de Gempfing in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 1 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht 2022 der Stadt Rain Der Stifter Leodegar von Lechsgemuend im Okumenischen Heiligenlexikon Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 86 Historischer Atlas S 31 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 90 Zum 900jahrigen Jubilaum S 34 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 48 Sammelblatt HV Eichstatt S 12 17 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 98 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 94 Zum 900jahrigen Jubilaum S 30 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 88 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 92 Historischer Atlas S 18 Zum 900jahrigen Jubilaum S 39 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 57 Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 54 93 Sammelblatt HV Eichstatt S 22 26 28 33 41 Historische Blatter fur Stadt und Landkreis Eichstatt 6 Jg 1957 Nr 3 S 10 Sammelblatt HV Eichstatt S 87 f Zunker Geschichte der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt von 1035 bis heute S 126 Historischer Atlas S 41 ff Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 532 Ruth Borisch und Rainer Wilhelm Kunstliches Dorf Gempfing Zeichen in der Provinz Dokumentation der Kunst und Werkausstellung vom 13 Mai bis 4 Juni 2000 im Rahmen der Schwabischen Kulturtage am nordlichen Lechrain herausgegeben von der Interessengemeinschaft Rainer Winkel und dem Bezirk Schwaben Bayerischer Landesverein fur Familienkunde Bayerisches Friedhofsprojekt des BLF Friedhofsliste In blf friedhofsprojekt de 3 Oktober 2022 abgerufen am 3 Oktober 2022 Bayerischer Landesverein fur Familienkunde Bayerisches Friedhofsprojekt In blf online de Abgerufen am 3 Oktober 2022 gempfingerpfarrhof de br volksmusikplattform de Archivlink Memento des Originals vom 23 Marz 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www almenrausch gempfing deGemeindeteile der Stadt Rain Agathenzell Bayerdilling Brunnen Etting Gempfing Hagenheim Hausen Holzmuhle Kopfmuhle Mittelstetten Neuhof Nordling Oberpeiching Rain Sagmuhle Sallach Schlagmuhle Staudheim Strauppen Todting Uberacker Unterpeiching Wachtering Wallerdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gempfing amp oldid 238224134