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Das Stift St Nikola ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Chorherren und heutiges Mutterhaus der Deutschordensschwestern in Passau Das ehemalige St Nikolakloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Spatere Nutzung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenSt Nikola wurde um 1070 30 September 1067 nach dem Stifterbrief 3 Marz 1072 nach dem Privileg von Papst Alexander II von Bischof Altmann von Passau dem ehemaligen Kapellan der Kaiserin Agnes gestiftet Bald nach der Grundung geriet das Kloster in die Wirren des Investiturstreits und die Kanoniker des Stifts wurden vertrieben 1111 scheint das Stift wiederbegrundet zu sein was durch eine Besitzurkunde von Kaiser Heinrich V bestatigt wird Durch den Ubergang der Vogteirechte von den Formbacher Viechtensteinern an die Ortenburger die von den Herzogen von Bayern verdrangt wurden verloren die Passauer Bischofe das Stift 1248 an die bayerischen Herzoge So lag im Gegensatz zum furstbischoflichen Passau der Klosterkomplex auf dem Gebiet Bayerns Das Klosterleben gab im 15 Jahrhundert Anlass zu Kritik wie in einer Visitation durch Nikolaus Cusanus festgestellt wurde Im 16 Jahrhundert wurde St Nikola von der Reformation erfasst der Propst Thomas Gunner trat zur Lehre Luthers uber musste aber 1556 nach Osterreich fliehen Erst im Laufe weiterer Jahre konnte hier die Gegenreformation Fuss fassen was durch den papstlichen Nuntius Ninguarda 1581 bei seiner Visitation bestatigt wird Seit dem Propst Claudius Aichel 1666 1683 bekamen die Abte des Klosters das Recht die Mitra zu tragen nbsp Nikolaihof in Mautern an der Donau nbsp Turmhof heute Rathaus von Horn Niederosterreich Dem Stift waren auch mehrere Pfarreien inkorporiert und zwar in Bayern Aidenbach Alburg Hartkirchen Pocking und Mittich sowie in Osterreich Alkofen Grieskirchen Munichreith Neukirchen Wimsbach Roitham am Traunfall und Pollham Nach der Auflosung des Klosters wurden diese zu eigenstandigen Pfarreien die zumeist noch von den Chorherren aus St Nikola betreut wurden Das Kloster Sankt Oswald war kurzfristig 1431 1563 von St Nikola aus betreut dann aber an die Benediktiner ubergeben Der letzte der Exchorherren Isidor Alois Reisinger starb am 8 Mai 1851 in Kirchdorf Die vier Freihofe des Klosters in den habsburgischen Landern wurden von der niederosterreichischen Staatsguterverwaltung eingezogen und spater verkauft Der wichtigste war wohl der Nikolaihof in Mautern an der Donau der fruhere Turmhof in Horn dient heute als Rathaus ebenso sind der Klosterneuburger Hof in Klosterneuburg und der Freyhof zu Aschach an der Donau zu nennen Das Klostergebaude hatte in der Barockzeit mehreren Generationen von Bildhauern eine Heim und Werkstatt geboten Darunter waren u a Joseph Matthias Gotz und Joseph Deutschmann zeitweilig war hier sogar die bedeutendste Werkstatt des Bildhauerwesens zwischen Munchen und Wien angesiedelt Architektur BearbeitenDurch ein Erdbeben im Jahr 1348 wurde die Kirche zerstort Darauf folgte ein gotischer Neubau auf dem alten Grundriss Im Nord und Ostteil des Klosters erbaute man eine dreischiffige spatgotische Hallenkirche sowie das jetzt als Klosterkapelle der Deutschordensfrauen verwendete fruhere Refektorium Von 1410 bis 1420 entstand der Turm Die Klostergebaude erfuhren 1666 durch Carlo Antonio Carlone eine Uberarbeitung im Barockstil und gruppieren sich um zwei grosse Hofe Das Innere der Kirche wurde 1716 durch den Linzer Johann Michael Prunner und den Passauer Domkapitel Maurermeister Jakob Pawanger umgestaltet Die Stuckaturen schuf Giovanni Battista d Allio Die Fresken stammen von Wolfgang Andreas Heindl aus Wels und zeigen in der Vierungskuppel Mariae Himmelfahrt Spatere Nutzung Bearbeiten nbsp Der restaurierte KirchturmNach der Sakularisation von 1803 und der Auflosung der Pfarrei St Nikola Auflosungstag war der 21 Marz 1803 verkaufte man die Barockausstattung der Kirche an die Pfarrkirche von Vilshofen an der Donau wo sie sich heute noch befindet Die Bibliothek wurde auf die Hofbibliothek in Munchen die Universitatsbibliothek in Landshut und die Gymnasialbibliotheken in Straubing und Passau aufgeteilt 1806 wurde das ehemalige Kloster von Kaiser Napoleon als Militarhospital beansprucht Von 1809 bis 1945 waren dann in der Nikolai Kaserne ab 1938 als Somme Kaserne bezeichnet Soldaten stationiert Bis heute erinnert daran der gegenuber liegende Kleine Exerzierplatz in den der ehemalige Klostergarten umfunktioniert wurde Die Kirche diente uber all die Jahre als Lagerhalle fur militarisches Gerat Die Gemeinde St Nikola kam am 3 Juni 1870 zu Passau Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Gebaudekomplex als Fluchtlingslager und spater als Fachakademie fur Sozialpadagogik Ab 1972 zog in die Sud und Westflugel die Universitat Passau ein Im Nord und Osttrakt ist das Provinzialat der Deutsch Ordens Schwestern untergebracht Diese unterhalten eine Fachakademie einen Kindergarten und ein Altenheim Nach tiefgreifenden Umbauarbeiten zwischen 1978 und 1980 wurde im Sud und Westflugel des ehemaligen Klosters auch ein Teil der neugegrundeten Universitat Passau untergebracht Die Stadtpfarrei St Nikola entstand 1959 erneut Die ehemalige Stiftskirche dient heute als Pfarr und Universitatskirche Ihre Einrichtung ist grosstenteils modern mit Werken von Wolf Hirtreiter dazu gotische Gemalde und barocke Figuren Der 1815 wegen Baufalligkeit abgebrochene Turm wurde von 1990 bis 1993 restauriert Die romanische Krypta von 1070 unter dem Chor wurde von 1974 bis 1979 wiederhergestellt Sie besitzt gotische Fresken des 14 Jahrhunderts und eine gotische Sandsteinmadonna bei der es sich um ein altes Gnadenbild handelt Der Altar und das Sakramentshaus von Leopold Hafner sind modern Literatur BearbeitenEgon Boshof Geschichte des Klosters St Nikola In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 33 43 Gottfried Schaffer Die Klosterpfarreien von St Nikola In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 45 56 Herbert Schindler Die Bildhauer des Augustiner Chorherrenstifts St Nikola In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 57 66 Ulrich Spelter Traditionsbuch des Augustinerchorherrenstift St Nikola in Passau Arbeitsfassung Stand 2010 Hrsg Ludwig Maximilians Universitat Munchen 2014 S 1 673 hgw online net PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augustinerchorherrenstift St Nikola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Mutterhauses der Deutschordensschwestern in St Nikola Passau St Nikolaus St Nikola Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Stift St Nikola Keimzelle des Augustinerchorherrenordens in Bayern in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Nikolakloster In uni passau de Abgerufen am 16 Marz 2023 Stadtgeschichte St Nikola auf uni passau de48 570783333333 13 457233333333 Koordinaten 48 34 14 8 N 13 27 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustinerchorherrenstift St Nikola Passau amp oldid 238070705