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Die Kirchenreform des 11 Jahrhunderts kann im Grunde als das Ergebnis eines Anfang des 11 Jahrhunderts beginnenden Prozesses verstanden werden bei dem innerhalb der Westkirche vermehrt uber die Stellung von Laien und Klerikern zueinander sowie uber die Stellung des Papstes in der christlichen Kirche gestritten wurde 1 Die Kirchenreform schloss im Grunde direkt an die Cluniazensische Klosterreform an mit der sie sich teilweise auch in ihren Belangen uberlagerte 2 Insgesamt ging sie nur sehr schleppend vonstatten und hatte zudem viele teils erhebliche Ruckschlage gegenuber ihren Gegnern besonders gegenuber dem Kaisertum zu verkraften 3 Sie verlor daher im Laufe der Zeit immer mehr ihren Ruckhalt im Volk der zumindest zu Beginn der Reform ganz erheblich gewesen war 4 Der Frust des Volkes mundete letztendlich in dem Erstarken und Entstehen haretischer Gruppen in ganz Europa ab dem Ende des 11 Jahrhunderts Zu nennen sind hier insbesondere die Albigenser aber es entstanden auch zahlreiche kleine haretische Bewegungen die sich haufig um eine charismatische Fuhrungspersonlichkeit sammelten wie die Haresie von Antwerpen die Haresie des Monchs Heinrich aus der Provence oder die Haresie des Petrus von Bruys 5 Gemass Le Goff war das primare Ziel der Reform gewissermassen die kirchliche Ordnung zu einer unabhangigen Ordnung zu machen den weltlichen Herren die Ernennung der Bischofe Abte und Pfarrer zu entreissen und die Laieninvestitur auf die Gewahrung der weltlichen Dinge zu beschranken 6 Um dies zu erreichen sollten einige schwere Missstande innerhalb der Kirche wie die Verweltlichung des Klerus der Amterkauf und der Nikolaitismus beseitigt sowie die Stellung des Papstes gestarkt werden Da Papst Gregor VII 1085 zum herausragenden Vertreter dieser Reformbewegung wurde werden diese Reformbemuhungen gelegentlich auch als Gregorianische Reformen bezeichnet Manche Historiker halten Reform des 11 Jahrhunderts fur eine bessere Bezeichnung da die historischen Zeugnisse eine namensgebende Rolle von Papst Gregor VII ihrer Ansicht nach nicht stutzen 7 Andere Historiker darunter insbesondere Charles Dereine sehen auch den Begriff Kirchenreform kritisch und weisen darauf hin dass man eher von einer Restauration der Kirche 8 sprechen muss deren Ziel es war die Kirche nach den Verheerungen der zahllosen Fremdvolker im 10 Jahrhundert wiederherzustellen 9 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalte der Kirchenreform 1 1 Ruckkehr zur fruhchristlichen Armut 1 2 Zolibat vs Konkubinat und Priesterehe 1 3 Simonie 1 4 Investiturstreit 1 5 Stellung des Papstes 2 Ergebnis der Reformen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseInhalte der Kirchenreform BearbeitenRuckkehr zur fruhchristlichen Armut Bearbeiten Die Forderung nach einer Ruckkehr zur urchristlichen Armut stammt zum Teil noch aus der Cluniazensischen Reform 10 wurde aber zu Beginn des 11 Jahrhunderts noch einmal bestarkt und ausgeweitet Die Forderung betraf zunachst vor allem die Monche von denen eine Ruckkehr zum Leben der Evangelien 11 gefordert wurde da sich manche von ihnen die in beguterten Klostern lebten zu Beginn des 11 Jahrhunderts geradezu wie adlige Lehnsherren gaben 12 aber auch von anderen Angehorigen des Klerus wurde vermehrt eine Zurucknahme eingefordert 13 Diese Forderungen erwiesen sich jedoch nicht als sonderlich erfolgreich Zolibat vs Konkubinat und Priesterehe Bearbeiten Hauptartikel ZolibatDie Ehe und das Konkubinat fur Priester wurden bereits in konstantinischer Zeit abgelehnt Schon der III Kanon des ersten Konzils von Nizaa untersagte Bischofen Priestern und auch Diakonen das Zusammenleben mit einer nicht uber jedweden Verdacht erhabenen Frau Grundlage dieser Bestimmung waren die Lebensweise Jesu Christi sowie verschiedene Schriftstellen im Neuen Testament Mt 19 12 EU und 22 30 EU 1 Kor 7 32 34 EU Im Osten wurde diese Bestimmung durch die trullanische Synode spater wieder relativiert 14 wohingegen sie im Westen aus Gewohnheitsrecht mit der Zeit ihre Bedeutung einbusste Man beschrankte sich ab dem Mittelalter darauf Zweit und Drittehen sowie nicht standesgemasse Ehen zu ahnden Die Folge davon war dass zu Beginn des 11 Jahrhunderts fast alle Pfarrer im Westen verheiratet waren oder im Konkubinat lebten 15 Ab dem 10 Jahrhundert wurden im Westen im Zuge der Cluniazensischen Reform zunehmend Stimmen nach einer Erneuerung des Zolibats laut 16 Ein systematisches Vorgehen gegen den Missstand des Nikolaitismus ein Begriff der die Priesterehe im selben Masse einschloss wie das Konkubinat wurde dann erst 1022 auf dem Konzil von Pavia beschlossen 17 Noch einige Jahre zuvor war die Priesterehe von hochrangigen Kirchenmannern verteidigt worden Auf dem Konzil wurde das Zolibatsgebot als bindend festgelegt und zudem veranlasst dass die Kinder der Kleriker als Kirchenhorige anzusehen seien Der primare Grund fur die Bekampfung des Nikolaitismus war weniger die Verbindung zwischen einem Priester und einer Frau selbst als die Tatsache dass es im Laufe des Mittelalters immer mehr ublich geworden war Pfarrkirchen und sogar Bistumssitze als ein erbliches Gut zu begreifen 18 Die Bestimmungen wurden 1031 auf der Synode von Bourges noch einmal bekraftigt Einen weiteren Vorschub erhielt die Forderung des zolibataren Lebenswandels in der Auseinandersetzung mit der Ostkirche In der Bannschrift gegen Michael I Kerularios und die anderen griechischen Kirchenfuhrer wurden unter anderem die Gestattung der Priesterehe verurteilt und zum essentiellen Bestandteil der christlichen Lehre stilisiert 19 was sich als wenig diplomatisch erweisen sollte 20 Zuvor hatten sich hohe Vertreter der Ostkirche ihrerseits bereits uber vermeintliche lateinische Irrtumer wie die Bartlosigkeit der lateinischen Priester und das Verbot der Priesterehe emport 21 1059 wurde von der Lateransynode das Verbot ausgesprochen bei einem Priester der offensichtlich in einer eheahnlichen Verbindung lebte die Heilige Messe zu horen Papst Leo IX verbot daruber hinaus den Glaubigen die Gemeinschaft mit nikolaitischen Priestern und erklarte alle Konkubinen der Priester als Unfreie im Besitz des Laterans Gregor VII ordnete an dass das Volk ihre Amtshandlungen d h der Kleriker die die Dekrete gegen die Klerikerehe nicht einhielten auf keine Weise akzeptieren soll 22 Die Synode von Melfi entzog 1089 unter Urban II den verheirateten Subdiakonen das Amt und sprach bei Unverbesserlichkeit ihre Frau dem Landesherrn als Sklavin 23 zu Waren bis dahin die Grundlagen fur die Bekampfung des nichtzolibataren Lebens von Priestern gelegt so begannen erst Papst Alexander II und seine Nachfolger vor allem Gregor VII mit der energischen Durchfuhrung der Bestimmungen allerdings ohne durchschlagenden Erfolg nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Simonie Bearbeiten Hauptartikel SimonieEbenso wie der Zolibat sollte das Verbot der Simonie die Qualitat der Sakramente fur die Glaubigen sicherstellen Schon Gregor I verurteilte Simonie als Haresie Er erklarte daruber hinaus dass Simonie bereits dann vorliege wenn es durch Gefalligkeiten oder Schmeichelei zur Ubertragung des geistlichen Amtes gekommen sei Um 1012 befasste sich die Koblenzer Bischofsversammlung mit der Bedeutung der Lebensfuhrung des Klerikers fur die Qualitat der von ihm vollzogenen Heiligen Messe 1014 befasste sich die Doppelsynode unter Papst Benedikt VIII erstmals mit der Regelung der Bischofsweihe Allerdings galt die Simonie zunachst nur als Problem der Niederkirchen Die Verleihung eines Bischofsamtes durch den Konig betrachtete man nicht als Amterkauf Das fuhrte etwa dazu dass Konrad II auf der Synode in Tribur 1036 simonistische Praktiken verbot auf der anderen Seite aber bedenkenlos die Besetzung von Bistumern und Abteien von Gegenleistungen abhangig machte und von den Hochkirchen das Servitium regis einforderte Die zunehmende Beschaftigung mit dem Problem der Simonie fuhrte schliesslich zur Frage wie die Weihen die von einem simonistischen Priester gespendet wurden zu bewerten seien Die radikaleren Krafte der Reformer gingen davon aus dass solche Sakramente nichtig seien Der gemassigte Flugel sah die Wirksamkeit der Sakramente nicht tangiert weil nicht der jeweilige Priester sondern der Heilige Geist selbst das Sakrament im eigentlichen Sinn spende Schliesslich legte eine von Papst Klemens II und Heinrich III einberufene Generalsynode 1047 fest dass Kleriker die von einem Simonisten geweiht worden waren nach einer vierzigtagigen Busse weiterhin im Amt bleiben konnten Allerdings konnte sich diese Ansicht nicht durchsetzen Erst das Decretum contra Simoniacos von 1059 brachte eine endgultige Losung die allerdings weitgehend mit den Bestimmungen von 1047 ubereinstimmte Bis zu diesem Zeitpunkt waren die simonistische Weihen Thema einer Vielzahl von Abhandlungen In diese Reihe fallen der Liber Gratissimus von Petrus Damiani und die Libri tres adversus Simoniacos von Humbert von Silva Candida Petrus Damiani war ein Vertreter der gemassigten Partei Er ging in seinen Schriften davon aus dass das Amt eines Klerikers fur die Qualitat der Sakramente ausschlaggebend sei nicht dessen Lebenswandel Seine Thesen stutzte er unter anderem auf die Schriften Augustinus der in der Auseinandersetzung mit der donatistischen Kirche eben jene Ansicht uber den Wert der Sakramente vertreten hatte Humbert von Silva Candida vertrat dagegen die Ansicht der Heilige Geist wende seine Gnade nur Katholiken in vollem Umfang zu Da Simonisten als Haretiker galten und nach seiner Meinung Haretiker keine Katholiken seien waren sie also nicht in der Lage gultige Sakramente zu spenden Humbert ging noch einen Schritt weiter ihm erscheinen Simonisten schlimmer als Haretiker und er verglich sie mit dem apokalyptischen Tier Wie bei der allgemeinen Einfuhrung des Zolibats begann die Bekampfung der Simonie im grosseren Umfang erst wahrend des Pontifikats Alexanders II Investiturstreit Bearbeiten Hauptartikel InvestiturstreitDer Investiturstreit war mit der Bekampfung der Simonie eng verknupft Dabei ging es um die Frage der Laieninvestitur das heisst der Ernennung von Bischofen durch Konige und Kaiser die im Frankenreich unter den Ottonen und auch bei den englischen und franzosischen Konigen bis ins 11 Jahrhundert ublich gewesen war Im Rahmen der Kirchenreform kam es zu Konkordaten mit Frankreich England 1107 und dem Heiligen Romischen Reich im Wormser Konkordat 1122 Stellung des Papstes Bearbeiten Eine weitere Entwicklungslinie ist die Frage nach der Bedeutung des Papstes in der kirchlichen Hierarchie Hier standen die episkopalische und die papalistische Auffassung zur Disposition Allerdings wurde die besondere Stellung Roms von kaum einem Autor rundweg abgelehnt es wurde vielmehr um den Umfang des romischen Primats gerungen Der Papst galt unangefochten schon vor dieser Auseinandersetzung als das spirituelle Oberhaupt der Kirche So definierte der Bischof Burchard von Worms in seinen Decretorum libri XX den Papst als Bischof des ersten Sitzes bei dem grossere Rechtsfalle entschieden werden sollten Er lehnte es aber ab den Papst als hochsten Priester oder Furst der Priester zu sehen Seit den Synoden von Sutri und Rom entwickelte sich aus der besonderen Stellung Roms der Anspruch der die Unterordnung der Bischofe unter den Papst forderte Hierin ist auch der Anfang jener Entwicklung zu suchen die zu einem Papsttum fuhrt dessen Selbstverstandnis durch Institutionalisierung und Verrechtlichung gepragt ist Wahrend des Pontifikats Leos IX 1049 1054 bekam die Entwicklung des romischen Primats einen neuen Schub Durch eine in der Kurze der Amtszeit ungewohnlich hohe Anzahl von Synoden elf oder zwolf in funf Jahren die auch ausserhalb Italiens abgehalten wurden wies er den Weg aus der regionalen Gebundenheit des Pontifikats Mit der Besetzung des Kardinalskollegiums und des Kreises seiner Berater verfolgte er dieselbe Absicht Hier sind unter anderem Hildebrand von Soana der 1073 Papst Gregor VII wurde und Humbert von Moyenmoutier zu nennen Auf diese Weise konnte ausserdem der Einfluss der romischen Adelsparteien zuruckgedrangt werden Die Konigsherrschaft des HRR wurde durch diese Entwicklung ebenfalls tangiert Die rechtliche und verwaltungstechnische Orientierung auf Rom musste zum Konflikt mit dem deutschen Reichskirchensystem fuhren Auf der anderen Seite entfernte sich das Papsttum selbst durch diese Entwicklung aus der Bindung an das deutsche Kaisertum Leo IX akzeptierte seine Ernennung nur unter dem Vorbehalt der Bestatigung durch die Wahl des romischen Klerus und der Bevolkerung Roms Zwar konnte Heinrich III mit der Designation von Gebhard von Eichstatt unter dem Namen Viktor II als Nachfolger von Leo nochmals seinen Kandidaten durchsetzen aber schon dessen Nachfolger fuhrten die Politik Leos fort Nach Gebhart wurde der Reformanhanger Friedrich von Lothringen unter dem Namen Stephan IX zum Papst erhoben und erst nachtraglich um die Zustimmung gebeten Zwar suchten die Reformkrafte einen Konflikt zu vermeiden man war aber der Meinung dass Stephan bereits vor der Zustimmung des koniglichen Hofes rechtmassiger Papst war ein Schreiben an den Bischof von Reims in dem dieser zu Gehorsam und Treue aufgefordert wird macht dies deutlich Im Papstwahldekret von 1059 wurde festgelegt wie die Einsetzung eines Papstes zu verlaufen habe Hierin wurde festgelegt dass der Papst nur durch Wahl des Klerus und der Bevolkerung Roms ermittelt werden konne Dem Konig wurde zwar ein Mitspracherecht eingeraumt die Formulierung liess aber einen weiten Interpretationsspielraum fur die Art und den Umfang der Mitsprache Der erste nach den Bestimmungen des Papstwahldekretes gewahlte Papst Alexander II sorgte fur einen weiteren Ausbau der Zentralisierung innerhalb der Kirche Dazu fuhrte er die Vergabe des Palliums und den Treueid fur Erzbischofe ein Insbesondere der Treueid der die Erzbischofe zu regelmassigen Ad limina Besuchen beim Heiligen Stuhl verpflichtete zeigt wie weit die Macht des Papstes bereits anerkannt wurde In diese Richtung deuten auch erfolgreiche Legatsbesuche in Frankreich England und Spanien nbsp Dictatus PapaeGregor VII der Nachfolger Alexanders der 1073 das Amt ubernahm fasste schliesslich im Dictatus Papae die wichtigsten Grunde fur die Vorrangstellung der romischen Kirche zusammen Er berief sich zwar hauptsachlich auf uberliefertes Kirchenrecht erganzte aber diese Tradition durch eigene Grundsatze Gregor leitet im Dictatus Papae seine Autoritat von Petrus ab Mt 16 18f EU Imund zieht so den Schluss dass der Papst innerhalb der Kirche die absolute auctoritas innehat Diese Autoritat macht ihn zum obersten Kirchenrichter und Huter der Lehrtradition ein Anspruch den er auch in Bezug auf die weltlichen Herrscher vertritt Der nach dem nur ein Jahr amtierenden Nachfolger Gregors eingesetzte Urban II relativierte die Vorrangstellung des Papstes gegenuber dem Kaiser Urban sah zwar eine seelsorgerische Verantwortung der Priester fur die weltlichen Herrscher er ging aber nicht mehr vom universalen Anspruch Gregors aus Vielmehr vertrat er die Zweigewaltenlehre Die Stellung des Papstes innerhalb der Kirche sah er ahnlich absolut wie Gregor Um diesem Anspruch gerecht zu werden baute Urban die Verwaltung der romischen Kurie aus Paschalis II ging in der Anerkennung der weltlichen Macht noch einen Schritt weiter Er betrachtete eine Partnerschaft der Potestas regia mit der Sacerdotalis auctoritas als Ideal Innerkirchlich konnte er die Primatialrechte des Papstes weiter ausbauen Dafur formulierte er fur die Verleihung des Palliums eine inhaltliche Bedeutung Er erklarte mit dem Pallium werde dem Metropoliten die volle bischofliche Gewalt gegeben Ohne Pallium konnte kein Metropolit Bischofe weihen oder Synoden abhalten Ergebnis der Reformen BearbeitenDie Reformen der Kirche hatten das Ziel die Qualitat der Priester und damit die der Sakramente zu verbessern und zu erhalten Ein wesentliches Anliegen Hildebrands Gregors VII scheint die vita apostolica fur die Kanoniker gewesen zu sein Besonders die Armutsforderung sollte durchgesetzt werden 24 Als Begrundung wird auf die primitivae ecclesiae forma Form der Urkirche verwiesen Wie in den anderen Reformfragen Simonie Konkubinat wurde auch in diesem Punkt die Hoffnung der Menschen auf einen Erfolg der Reformbemuhungen enttauscht Diese Enttauschung fuhrte zu einem Erstarken der religiosen Bewegungen die sich neben der Kirche etablierten Waldenser Albigenser Die Auseinandersetzung um die Investitur die unter Gregor und den nachfolgenden Papsten einen breiten Raum einnahmen war im Grunde ein Teil der Simonieproblematik in die zunehmend die Frage nach der Stellung des Papstes im Verhaltnis zur weltlichen Macht trat Die harte Konfrontation zwischen Heinrich IV und Gregor VII war demzufolge auch nur eine Episode in der Entwicklung Bereits seine Nachfolger suchten den Ausgleich der im Wormser Konkordat mit der Trennung der Temporalien und Spiritualien schliesslich gefunden wurde Die Auseinandersetzung mit der Funktion und Stellung der Kirche und des Klerus forderte innerhalb der Kirche die Verrechtlichung wahrend der Ausbau der Bedeutung des Papstes uber seine spirituelle Vorrangstellung hinaus den Aufbau der Kurienverwaltung notwendig machte Beide Vorgange forderten die Entwicklung einer Kirche die aus der engen Bindung an die weltliche Macht wie sie im Fruhmittelalter bestand ausbrach und zu einem eigenstandigen Machtfaktor wurde Literatur BearbeitenAxel Bayer Spaltung der Christenheit Das sogenannte Schisma von 1054 Koln 2002 Uta Renate Blumenthal Gregor VII Papst zwischen Canossa und Kirchenreform Darmstadt 2001 Jan Dhondt Weltbild Weltgeschichte Das fruhe Mittelalter Augsburg 2000 Werner Goez Kirchenreform und Investiturstreit 910 1122 Stuttgart Berlin Koln 2000 Wolfgang Hage Das Christentum im fruhen Mittelalter 476 1054 Vom Ende des westromischen Reiches bis zum west ostlichen Schisma Gottingen 1993 Ludger Korntgen Ottonen und Salier Darmstadt 2002 Johannes Laudage Priesterbild und Reformpapsttum im 11 Jahrhundert Beihefte zum Archiv fur Kulturgeschichte Heft 22 Koln Wien 1984 Johannes Laudage Gregorianische Reform und Investiturstreit Ertrage der Forschung Bd 282 Darmstadt 1993 ISBN 3 534 08566 3 Jacques Le Goff Weltbild Weltgeschichte Das Hochmittelalter Augsburg 2000 Francis Donald Logan Geschichte der Kirche im Mittelalter Darmstadt 2005 Joseph Lortz Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung Band 1 Altertum und Mittelalter 23 Auflage Munster Westfalen 1965 Jean Marie Mayeur Die Geschichte des Christentums 4 Bischofe Monche und Kaiser Freiburg 1994 Gerd Tellenbach Die westliche Kirche vom 10 bis zum fruhen 12 Jahrhundert Gottingen 1988 ISBN 3 525 52324 6 Gerd Tellenbach Gregorianische Reform Kritische Besinnungen In Karl Schmid Hrsg Reich und Kirche vor dem Investiturstreit Sigmaringen 1985 ISBN 3 7995 7030 6 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Jean Marie Mayeur Die Geschichte des Christentums 4 Bischofe Monche und Kaiser Freiburg 1994 S 870 f Vgl Jan Dhont Weltbild Weltgeschichte Das fruhe Mittelalter Augsburg 2000 S 235 f Vgl Jacques Le Goff Weltbild Weltgeschichte Das Hochmittelalter Augsburg 2000 S 91 94 Vgl Dhont 2000 S 245 Vgl Le Goff 2000 S 182 f Le Goff 2000 S 89 Vgl F Donald Loagan Geschichte der Kirche im Mittelalter Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 S 118 Vgl Dhont 2000 S 239 Vgl Dhont 2000 S 240 Vgl Dhont 2000 S 243 Vgl Le Goff 2000 S 146 Vgl Le Goff 2000 S 147 150 Vgl Le Goff 2000 S 92 146 Vgl Hage 1993 S 156 Vgl Dhont 2000 S 235 Vgl Hage 1993 S 123 Vgl Mayeur 1994 S 871 Vgl Mayeur 1994 S 869 Vgl Bayer 2002 S 96 f Vgl Bayer 2002 S 98 Vgl Bayer 2002 S 95 Uta Renate Blumenthal Gregor VII Papst zwischen Canossa und Kirchenreform Darmstadt 2001 S 165 f Roland Frohlich Grundkurs der Kirchengeschichte Freiburg 1980 S 85 Vgl Blumenthal 2001 S 106 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchenreformen des 11 Jahrhunderts amp oldid 236458581