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Johann Georg von Werdenstein 8 Januar 1542 in Ebersbach Allgau 3 November 1608 in Eichstatt 1 2 war ein adeliger Domherr in Augsburg und Eichstatt sowie Bucher und Notensammler Johann Georg von WerdensteinWappen Exlibris des Johann Georg von WerdensteinStich zum Priesterjubilaum 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohann Georg von Werdenstein entstammte dem 1796 im Mannesstamm erloschenen Allgauer Adelsgeschlecht der Herren von Werdenstein mit ihrer Stammburg Werdenstein bei Immenstadt im Allgau 3 Er wurde geboren als Sohn des Lorenz Hildebrand von Werdenstein 1570 und seiner Gattin Elisabeth von Grunenstein 1593 Die Familie lebte auf einem Rittergut zu Ebersbach 4 dem heutigen Pfarrhof 5 die Grabplatte der Mutter befindet sich in der dortigen Pfarrkirche St Ulrich 6 Werdenstein studierte ab 1562 in Padua und wechselte 1563 an die Universitat Siena Zwischen 1563 und 1565 sind weitere Studienaufenthalte in Venedig Padua Siena Florenz Ferrara und Bologna belegt 7 Er trat in den geistlichen Stand und wurde 1563 Domherr in Augsburg 1567 auch in Eichstatt wo er 1608 als Domkantor und Kapitelssenior verstarb 8 Seine Grabstatte fand er im Mortuarium des Eichstatter Domes 9 Laut einem Stich zum Priesterjubilaum im Jahr 1600 fungierte er auch als Propst von Geisenhausen und Geheimrat des Herzogs von Bayern Dieser hatte ihn 1592 mit Studien hinsichtlich der Wappen von eingeheirateten Wittelsbachern beauftragt welche an einem geplanten Familien Grabmonument in der Munchner Frauenkirche erscheinen sollten 10 Ein erhaltenes Portrat zeigt den Domherrn in einem Buch blatternd 1592 zu seinem 50 Geburtstag wurde eine Gedenkmedaille verausgabt 11 In Eichstatt wird sein Stammbuch aufbewahrt in dem sich viele beruhmte Personlichkeiten eintrugen 12 Mit den protestantischen Humanisten Johann Jakob Rueger 1548 1606 und Adolf Occo 1524 1606 pflegte er eine herzliche Freundschaft Beide berichten davon dass Werdenstein langere Zeit mit einer Frau zusammengelebt und mit ihr auch mehrere Kinder hatte Trotzdem habe er auch in dieser Periode kein liederliches Leben gefuhrt und sei zudem nach ihrem Tod 1596 zu einer strengeren Kirchlichkeit zuruckgekehrt 13 Johann Georg von Werdenstein war ein grosser Liebhaber von Buchern und Notendrucken der Umfang seiner Sammlung wird auf rund 9000 Bande geschatzt 14 1592 kaufte Herzog Wilhelm V von Bayern von ihm 4000 Bucher und Notendrucke an letztere bildeten den Grundstock zur Musikaliensammlung der spateren Bayerischen Staatsbibliothek 15 Der von dem Domherrn ubernommene Bucherbestand wird folgendermassen beschrieben Grosse universal ausgerichtete Gelehrtenbibliothek das Ergebnis langer kenntnisreicher Sammeltatigkeit enthielt klassische philosophische theologische und historische Werke ferner juristische und medizinische Literatur reiche Bestande an italienischer und franzosischer Dichtung sowie zahlreiche Musikdrucke vor allem mit Vokalmusik des 15 und 16 Jahrhunderts 16 Mit dabei war u a ein handschriftliches Gebetbuch aus dem 12 Jahrhundert das der Hl Hildegard von Bingen zugeschrieben wird und sich ebenfalls noch im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek befindet 17 Ein anderer Teil von Werdensteins Buchern gelangte an die Universitatsbibliothek Wurzburg 18 Nach Aussagen von Zeitgenossen war Johann Georg von Werdenstein eine lebende Bibliothek besonders in den Bereichen Geschichte und Genealogie 19 Literatur BearbeitenRichard Charteris Johann Georg von Werdenstein 1542 1608 A Major Collector of Early Music Prints S 4 Harmonie Park Press 2006 ISBN 0899901344Weblinks BearbeitenJohann Georg von Werdenstein im Bayerischen Musikerlexikon Johann Georg von Werdenstein in Germania Sacra Online Handschriftlicher Brief Johann Georgs von Werdenstein an Adolf Occo 1580 Beschreibung des Stammbuchs von Werdenstein mit Auflistung der Eintrager im Repertorium Alborum AmicorumEinzelnachweise Bearbeiten Richard Charteris Johann Georg von Werdenstein 1542 1608 A Major Collector of Early Music Prints S 4 Harmonie Park Press 2006 ISBN 0899901344 Ausschnittscan zu den Geburtsdaten Neues Archiv der Gesellschaft fur Altere deutsche Geschichtskunde Band 28 S 751 1903 Ausschnittscan zu den Todesdaten Webseite zur Burg Werdenstein mit Familiengeschichte Geographisches statistisch topographisches Lexikon von Schwaben Band 1 Ulm 1791 Spalte 416 Digitalscan Webseite zum Rittergut in Ebersbach Michael Petzet Landkreis Marktoberdorf Band 23 von Bayerische Kunstdenkmale Deutscher Kunstverlag 1966 S 67 Ausschnittscan Jahrbuch des Vereins fur Augsburger Bistumsgeschichte e V Jahrgang 34 Band 2 2000 S 213 Ausschnittscan Ex libris Buchkunst und angewandte Graphik Bande 15 16 1905 S 67 Ausschnittscan Johann Heinrich von Falckenstein Antiquitates Nordgauienses Frankfurt am Main 1733 Band 2 S 278 Digitalscan Karl Theodor von Heigel Das Grabmal Kaiser Ludwig des Bayern in der Munchner Frauenkirche 1893 Digitalansicht Franz Ludwig Baumann Josef 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