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Joseph Anton Feuchtmayer auch Feichtmair und Feichtmayer getauft am 6 Marz 1696 in Linz gestorben am 2 Januar 1770 in Mimmenhausen bei Salem war ein bedeutender Stuckateur und Bildhauer Altarbauer und Kupferstecher des Rokoko der im Gebiet um den Bodensee in Suddeutschland und in der Schweiz tatig war Feuchtmayers weltberuhmter Honigschlecker in der Birnau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Gedenken 3 Werke Auswahl 4 Werke in Museen 5 Ausstellungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJoseph Anton Feuchtmayer entstammte der beruhmten Kunstlerfamilie Feuchtmayer die der Wessobrunner Schule zugeordnet wird Sein Vater Franz Joseph Feuchtmayer 1660 1718 war zunachst in oberosterreichischen Klostern tatig gewesen wohnte in Linz in Osterreich dann in Schongau in Bayern und siedelte sich ab 1706 in Mimmenhausen bei Salem an wo er fur die Reichsabtei Salem arbeitete Joseph Anton Feuchtmayer wird 1715 als Bildhauergeselle in Augsburg und 1718 in Weingarten erwahnt Nach dem Tod des Vaters 1718 ubernahm er die Mimmenhausener Werkstatt Auch er wurde Hausbildhauer des Klosters das ihm beispielsweise den Prospekt der Liebfrauenorgel des Salemer Munsters anvertraute 1721 erhielt er das Killenberggut vom Kloster Salem als Lehen auf Lebenszeit verbunden mit einem Schutzrecht welches ihn von der Leibeigenschaft und dem Zunftzwang befreite Hier heiratete der kunstbegabte und noble Herr am 17 September 1722 die noble und tugendhafte Jungfrau Maria Theresia Hollstein aus Wolfegg die ihm 7 Kinder gebar aber letztlich uberlebte er sie alle Seine Werkstatt das Steuerhaus spater auch Haus der Bildhauer genannt befand sich in Mimmenhausen und beherbergt heute das Feuchtmayer Museum Die Figuren entmaterialisieren sich zu beinahe uberirdischem Ausdruck vergeistigter menschlicher Haltung und religiosen Erlebens Edgar Bruker zu Feuchtmayers Begabung 1 Seine Werkstoffe waren Gips Kalk Stein Holz Blei Ton Wachs Leim Pigmente und weitere Die Herstellung des Stuckmarmors war teurer als der Einsatz von naturlichem Marmor und wurde von Feuchtmayer bevorzugt weil die Farbe frei zu gestalten war 2 In Weingarten arbeitet er als Bildhauer und Bildschnitzer am Chorgestuhl und der Chororgel sowie am Hochaltar in der Stiftskirche Hier traf er auf den Stuckplastiker und Marmorierer Giacomo Antonio Corbellini und den Stuckateur Donato Giuseppe Frisoni Danach war Feuchtmayers massgebliches kunstlerisches Vorbild der oberitalienische Stuckateur Diego Francesco Carlone von dem er um 1721 die Kunst der Glanzarbeit lernte eine Stuck Technik die alabasterartige Oberflachen erzeugt und als deren Vollender er nordlich der Alpen gilt An Werkzeugen benutze man viele verschiedene Arten von Eisen Messer Bohrer Spachteln Lanzetten Die Stuckfiguren wurden plastisch mit der Hand aufgetragen bei grosseren verwendete man Unterkonstruktionen aus Schmiedeeisen und Holzkohlestucken Zum Schleifen und Polieren der Oberflachen verwendete man u a Schachtelhalm Das Blattgold wurde nach alter Tradition wie heute noch ublich aufgebracht Die Werkstatt wurde von Johann Georg Wieland bis zu seinem Tod 1802 weiter genutzt Feuchtmayers heute bekanntestes Werk ist der Honigschlecker in Birnau ein Putto der die Redegewandtheit des heiligen Bernhard von Clairvaux versinnbildlicht der von der Kirche auch als Doctor mellifluus honigfliessender Lehrer bezeichnet wird Gedenken BearbeitenIn J A Feuchtmayers ehemaligen Wohn und Werkstattraumen in Mimmenhausen ist jetzt das Feuchtmayer Museum eingerichtet In dem 1969 neu erbauten asymmetrischen Kirchenraum der Pfarrkirche von Mimmenhausen befinden sich barocke Tauf und Kreuzigungsfiguren aus alten Kirchen sowie beim Eingang die Grabsteine von Joseph Anton Feuchtmayer und Johann Georg Dirr Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Hochaltar der Schlosskirche Meersburg 1741 1743 nbsp Hl Anna Selbdritt Detail Stadtmuseum Uberlingen1720 1724 St Martin Weingarten Stuckarbeiten Holzplastik fur das Chorgestuhl gilt als erste eigenstandige Arbeit und Kruzifix fur die Sakristei ab 1720 Meersburg Neues Schloss ab 1721 Reichsabtei Salem Stuckaturen im Kreuzgang Chorgestuhl Beichtstuhle und Orgelprospekt im Salemer Munster um 1725 Kisslegg Neues Schloss acht lebensgrosse Sibyllenfiguren fur die reich stuckierte Haupttreppe 1728 1731 Kloster St Peter auf dem Schwarzwald Klosterkirche Figuren fur Altar Apostel Langhaus und Fassade Stifterfiguren 1737 1738 Schlosskapelle des ehemaligen Deutschordensschlosses auf der Mainau Portal und Raumausstattung Engelsfiguren Seitenaltare Differenzen mit Johann Caspar Bagnato um 1740 Schwebender Engel mit Laute jetzt im Badischen Landesmuseum Karlsruhe Schnitzerei aus Lindenholz 1 5 m Fassmalerei vermutlich fur den Orgelprospekt in Salem geschaffen um 1740 Bad Wurzach Pfarrkirche St Verena Skulpturen fur den Hochaltar um 1740 Kloster Einsiedeln Stuckarbeiten im Speisesaal und in der Bibliothek 1740 1741 Pfarrkirche zu Merdingen im Breisgau Ausstattung 1741 1743 Meersburg Neues Schloss Kapelle der Furstbischofe von Konstanz Altar und Raumausstattung Bauherr Damian Hugo von Schonborn ab 1743 Stadtpfarrkirche in Scheer an der Donau 1744 1750 St Martin in Altheim bei Riedlingen Stuckarbeiten 1746 Ausstattung und Hochaltar mit einer Bekronung in der Karmeliterkirche Rottenburg nichts erhalten Altar umgesetzt nach Ergenzingen dort untergegangen 1746 1750 Reichlin Meldeggsche Kapelle in Uberlingen Figuren der Madonna der Mutter Anna und des Christophorus 1748 1757 Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee Gesamtausstattung Putten darunter der Honigschlecker 1754 1757 Modeln fur die Glockenzier des Salemer Munsters durch den Glockengiesser Franz Anton Grieshaber 1757 Schloss Rimpach Stuckdecke des Spiegelsaals zusammen mit Johann Georg Dirr 1760 Franziskanerkirche Uberlingen Hochaltar Laurentius Statue 1760 Augustiner Chorherrenstift Beuron Hochaltar 1761 Mimmenhausen Kruzifix Tabernakel Holzrelief Taufgruppe Holzplastiken 1761 1768 Stiftskirche St Gallen Beichtstuhle zuletzt Reliefs fur das Chorgestuhl mit Vita des Hl Benedikt Giebelrelief Hl Dreifaltigkeit Spaichingen auf dem Dreifaltigkeitsberg Spaichingen 1761 bis 1767 1763 1764 Schloss Zeil Kirche Maria Himmelfahrt Heiligenfiguren fur den Hochaltar ab 1766 neuerlich Arbeiten in der Abteikirche Salem figurliche Alabasterausstattung Weiterhin Kupferstiche Rokokokartuschen und Altarentwurfe in der Stiftsbibliothek St Gallen und im Wessenberghaus Konstanz Werke in Museen BearbeitenStadtischen Wessenberg Galerie Konstanz Werkzeichnungen Plane Skizzen von Joseph Anton Feuchtmayer und den Mimmenhauser Bildnern 3 Stiftsbibliothek St Gallen Feuchtmayer Sammlung Staatsgalerie Stuttgart Graphische Sammlung Rosgartenmuseum Konstanz Terrakottagruppe Verkundigung Werkstattarbeit um 1760 Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart Martyrium des Heiligen Sebastian Relief 1734 Stadtmuseum Uberlingen Feuchtmayer Museum Mimmenhausen Werkstatt Reproduktionen von PlanenAusstellungen Auswahl BearbeitenStadtische Wessenberg Gemaldegalerie Konstanz Hrsg Joseph Anton Feuchtmayer und die Mimmenhauser Bildner J G Dirr F A Dirr J A Dirr A Dirr L Gradtwohl J G Wieland Handzeichnungen Stiche Ausstellungskatalog Ausstellung vom 28 Juli bis 24 August 1985 Redaktion Edgar Bruker Literatur BearbeitenWilhelm Boeck Joseph Anton Feuchtmayer Wasmuth Tubingen 1948 Wilhelm Boeck Feuchtmayer Joseph Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 108 f Digitalisat Wilhelm Boeck Der Bildhauer Altarbauer und Stukkateur Joseph Anton Feuchtmayer Gessler Friedrichshafen 1981 ISBN 3 922137 09 1 Ulrich Knapp Joseph Anton Feuchtmayer 1696 1770 Stadler Konstanz 1996 ISBN 3 7977 0347 3 Marion Harder Merkelbach Das Geheimnis des Honigschleckers Joseph Anton Feuchtmayer Ein Bildhauerleben am Bodensee 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Anton Feuchtmayer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Joseph Anton Feuchtmayer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Feuchtmayer Museum in Mimmenhausen Private Website von Pius Bieri Suddeutscher Barock Joseph Anton Feuchtmayer 1696 1770 Einzelnachweise Bearbeiten Edgar Bruker Vorwort In Stadtische Wessenberg Gemaldegalerie Konstanz Hrsg Joseph Anton Feuchtmayer und die Mimmenhauser Bildner J G Dirr F A Dirr J A Dirr A Dirr L Gradtwohl J G Wieland Handzeichnungen Stiche Ausstellungskatalog Ausstellung vom 28 Juli bis 24 August 1985 Redaktion Edgar Bruker Edgar Bruker Vorwort In Stadtische Wessenberg Gemaldegalerie Konstanz Hrsg Joseph Anton Feuchtmayer und die Mimmenhauser Bildner J G Dirr F A Dirr J A Dirr A Dirr L Gradtwohl J G Wieland Handzeichnungen Stiche Ausstellungskatalog Ausstellung vom 28 Juli bis 24 August 1985 Redaktion Edgar Bruker Stadtische Wessenberg Gemaldegalerie Konstanz Hrsg Joseph Anton Feuchtmayer und die Mimmenhauser Bildner J G Dirr F A Dirr J A Dirr A Dirr L Gradtwohl J G Wieland Handzeichnungen Stiche Ausstellungskatalog Ausstellung vom 28 Juli bis 24 August 1985 Redaktion Edgar Bruker Normdaten Person GND 118532707 lobid OGND AKS LCCN n84189350 VIAF 69721226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feuchtmayer Joseph AntonALTERNATIVNAMEN Feichtmair Joseph AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Stuckateur und Bildhauer des RokokoGEBURTSDATUM getauft 6 Marz 1696GEBURTSORT LinzSTERBEDATUM 2 Januar 1770STERBEORT Mimmenhausen bei Salem Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Anton Feuchtmayer amp oldid 239044622