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48 47575 8 9336388888889 Koordinaten 48 28 32 7 N 8 56 1 1 O Neckarfront des KarmeliterklostersDas Karmeliterkloster in Rottenburg am Neckar ist ein Barockbau aus dem 17 Jahrhundert der heute das Priesterseminar das Diozesanmuseum sowie die Diozesanbibliothek des Bistums Rottenburg Stuttgart beherbergt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 2 1 Diozesanmuseum 2 2 Diozesanbibliothek 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliges Karmeliterkloster und heutiges Johann Baptist Hirscherhaus in RottenburgGraf Albert II von Hohenberg schenkte 1276 dem Bettelorden der Karmeliter einen Platz am Neckarufer zum Bau eines Klosters An dieser Stelle wird die Wasserburg der Herren von Rotenburg vermutet die vor den Grafen von Hohenberg die Herrschaft in der Region ausubten 1281 wurde der Grundstein fur den Bau des Klosters gelegt Der Konstanzer Bischof bestatigte 1292 die Grundung die im selben Jahr am Tag der heiligsten Dreifaltigkeit geweiht wurde In der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts wurde das Kloster neu errichtet nachdem der erste Bau baufallig geworden war Seit 1534 war das Kloster ein Schwerpunkt der Reformationsbestrebungen in Rottenburg Drei Jahre spater bestand der Konvent der gegen Ende des 14 Jh 20 Monche umfasst hatte neben dem Prior nur noch aus zwei Monchen Die vollstandige Auflosung des Klosters konnte nur durch energisches Eingreifen des Provinzials P Andreas Stoss einem Sohn des Bildhauers Veit Stoss verhindert werden Am Ende des 16 Jahrhunderts hatte sich das Kloster mit 20 Monchen wieder erholt Gegen starken Widerstand im Konvent nahm man 1651 die strengere Fassung der Ordensregel an Bei den Stadtbranden 1644 und 1735 verbrannten mit der gesamten Klosteranlage auch das Archiv und die Bibliothek und mussten danach jeweils neu aufgebaut werden In der Aufklarungszeit verkleinerte sich der Konvent 1783 waren es nur noch acht 1792 nur noch sechs Priestermonche Nach der wurttembergischen Besitzergreifung Rottenburgs erfolgte 1806 die Aufhebung des Klosters Die Monche wurden teils als Weltgeistliche weiterverwendet teils pensioniert Der Klosterbesitz wurde verkauft bzw verpachtet Die Klostergebaude wurden zuerst als Kaserne genutzt Seit 1817 befindet sich in den Gebauden das Priesterseminar der Diozese Rottenburg Stuttgart Der Chor der seinerzeit vollstandig ausgeraumten Kirche dient als Hauskapelle Im umgebauten Schiff waren zuerst Wohnungen fur Kleriker untergebracht seit der ersten Halfte des 20 Jh war es Standort kirchlicher Dienststellen und der Diozesanbibliothek Nach grundlegendem Umbau ab 1991 sind im Langhaus seit 1996 Diozesanmuseum und bibliothek untergebracht Architektur und Ausstattung BearbeitenAb 1281 wurde das Kloster direkt am Neckar errichtet 1475 77 erfolgte unter der Leitung von Meister Hans Schwarzacher dem Erbauer des Rottenburger Domturms der Neubau zu einer gotischen Vierflugelanlage Nach den verheerenden Stadtbranden von 1644 und 1735 wurden Kirche und Kloster 1747 neu geweiht Die Plane fur diesen noch bestehenden Neubau stammten vom hohenzollerischen Bauinspektor Hermann Schopf aus Hechingen An der Ausstattung waren u a der Bildhauer und Stuckateur Josef Anton Feuchtmayer aus Mimmenhausen der Karmeliterbruder Modestus ebenfalls als Bildhauer und Kunstschreiner sowie die Maler Josef Adam Molk aus Wien und der furstbischofliche Hofmaler Franz Sebald Unterberger aus Brixen beteiligt Von der uberaus reichen Kirchenausstattung blieb bis heute nur ein Beichtstuhl ausserhalb Rottenburgs in der Pfarrkirche St Peter und Paul in Obernau erhalten im Priesterseminar befinden sich einige gute Kunstschreiner und Stuckateurarbeiten z B im Speisesaal Heute wird das Gebaude als Priesterseminar genutzt Die 1806 profanierte Kirche nahm nach einem grundlegenden Umbau das Diozesanmuseum und die Diozesanbibliothek auf Der ehemalige Chor der Kirche wird als Hauskapelle des Priesterseminars genutzt Diozesanmuseum Bearbeiten Das Diozesanmuseum wurde 1862 gegrundet und besitzt eine umfassende Sammlung geistlicher Plastiken und Tafelbilder des 13 bis 18 Jahrhunderts Die Malerei des 15 und 16 Jahrhunderts bildet dabei einen besonderen Schwerpunkt Die Kunstwerke stammen zum grossten Teil aus dem sudwestdeutschen Raum In der Schatzkammer ist unter anderem eine der umfangreichsten Sammlungen von Reliquienglasern mit Beispielen vom 2 bis zum 19 Jahrhundert untergebracht Leiter des Museums war vom 1992 bis zum 1 April 2013 Wolfgang Urban Seit seinem Ausscheiden wird es von der Kunsthistorikerin Melanie Prange geleitet Diozesanbibliothek Bearbeiten Die Diozesanbibliothek wurde 1916 als wissenschaftliche Spezialbibliothek gegrundet und umfasst 150 000 Bande die fur jedermann nutzbar ist Darunter finden sich 116 Inkunablen und 30 000 Titel die vor 1800 erschienen sind Auch Teile der Klosterbibliothek blieben hier erhalten Daruber hinaus betreut die Bibliothek die Bestande der Landkapitelsbibliotheken in den Dekanaten des Bistums mit weiteren 150 000 Banden siehe auch Priesterseminar RottenburgLiteratur BearbeitenDieter Manz in Rottenburger Miniaturen Band 3 S 39 ff 65 ff 77 ff Wolfgang Urban Museumsfuhrer Adalberg Baur Rottenburg am Neckar S 62 f ISBN 3 87437 109 3Weblinks BearbeitenKarmeliterkloster Rottenburg in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Seite des Priesterseminars Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karmeliterkloster Rottenburg amp oldid 238462834