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Albrecht II auch Albert II von Hohenberg Rotenburg um 1235 17 April 1298 vor der Burg Leinstetten war Graf von Hohenberg und Haigerloch Reichslandvogt von Niederschwaben und zeitweise Reichssturmfahnrich Er gehorte der im 12 Jahrhundert vom schwabischen Gesamthaus Hohenzollern abgespaltenen Linie Zollern Hohenberg an Unter dem Namen Albrecht von Haigerloch werden ihm zwei Liedstrophen im Codex Manesse zugeschrieben Codex Manesse Graf Albrecht II im GefechtGrabplatte fur Graf Burkhard III Graf Albrecht II von Hohenberg und seine Gattin Magaretha von Furstenberg im Chor der Kirche von Kloster Kirchberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Graf am oberen Neckar 1 2 Landvogt in Niederschwaben 1 3 Reichssturmfahnrich 1 4 Minnesanger 2 Nachfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenGraf am oberen Neckar Bearbeiten Albrecht war der Sohn des Grafen Burchard V von Hohenberg und seiner Gattin Erbgrafin Mechthild aus der Familie der Pfalzgrafen von Tubingen Er erbte beim Tod seines Vaters 1253 dessen Herrschaftsgebiet um die Burgen Hohenberg Haigerloch und Rotenburg wahrend sein jungerer Bruder Burkhard VI 1318 die Landereien seiner Mutter um die Burgen Nagold und Wildberg erhielt und dort eine Hohenberger Nebenlinie begrundete Er grundete um das Jahr 1280 in der Nahe der bestehenden Burg die Stadt Rotenburg heute Rottenburg am Neckar neu als Verwaltungsmittelpunkt seiner Grafschaft Eine zentralere Verwaltung war notig wegen der bestandigen Gebietserweiterungen der Hohenberger in Richtung Neckartal Landvogt in Niederschwaben Bearbeiten Er war Parteiganger und enger Weggefahrte des 1273 zum Konig gewahlten Grafen Rudolf I von Habsburg der mit seiner alteren Schwester Gertrud Anna verheiratet war Dabei profitierte Albrecht vom Aufstieg und der Revindikationspolitik des Habsburgers Dieser beauftragte Albrecht als Landvogt der neu geschaffenen Reichslandvogtei Niederschwaben damit verlorengegangenes Reichsgut und ehemals staufischen Besitz in Schwaben zuruckzugewinnen und dabei der Restitution des seit Konradins Tod vakanten Herzogtums Schwaben den Boden zu bereiten das Rudolf fur seine Familie vorgesehen hatte Einige Profiteure des Interregnums wollten ihre Zugewinne allerdings nicht kampflos herausrucken so dass Albrecht einige Fehden auszufechten hatte und auch Ruckschlage hinnehmen musste Um seinen machtigsten Gegenspieler den wurttembergischen Grafen Hartmann III von Gruningen zu bezwingen schmiedete er eine Koalition mit mehreren Grafen 1 denen der expansive Hartmann ebenfalls ein Dorn im Auge war Nach mehreren Anlaufen konnte er diesen im April 1280 schliesslich besiegen und steckte ihn auf der Burg Asperg bis zu seinem Tode in den Kerker Damit erhielt Konig Rudolf Zugriff auf die Reichsstadt Gruningen heute Markgroningen und weitere Orte im wurttembergischen Unterland von denen er in den Folgejahren einigen das Stadtrecht verlieh Albrecht residierte im folgenden Jahrzehnt hauptsachlich in der Reichsburg Gruningen wo er 1284 im Beisein Rudolfs und zahlreicher Fursten und Grafen die Hochzeit seines Sohnes Albrecht III feierte 2 Nach dem Ableben Hartmanns III von Gruningen ohne mannlichen Nachkommen erhoben dessen Halbbruder Graf Konrad von Gruningen Landau und dessen Vetter Graf Eberhard von Wurttemberg Anspruche auf dessen Erbe und baumten sich gegen Rudolfs und Albrechts Vormachtstellung in Niederschwaben auf Nach jahrelangen Auseinandersetzungen und einem fruchtlosen Vergleich Konig Rudolfs sohnten sich die Grafen Albrecht und Eberhard erst am 6 Dezember 1291 in Gruningen aus und feierten dabei die Verlobung von Albrechts Tochter Mechthild mit Eberhards Sohn Ulrich 3 Reichssturmfahnrich Bearbeiten In der Rechtsnachfolge des Grafen Hartmann II von Gruningen 1274 begleitete Albrecht den Konig auf mehreren Feldzugen auch als Reichssturmfahnrich Im Jahr 1290 ist zudem ein Aufenthalt Albrechts am Hofe Wenzels II von Bohmen dokumentiert Rudolfs Plan das Herzogtum Schwaben wiederzubeleben und fur die Habsburger zu gewinnen scheiterte jedoch Nach Rudolfs Tod 1291 unterstutzte Albrecht dessen Sohn Albrecht von Osterreich gegen den statt diesem zum Konig gewahlten Adolf von Nassau der ihm die Amter des Reichssturmfahnrichs Landvogts und Burgvogts zu Gruningen prompt entzogen und seinen Schwager Heinrich von Isenburg damit betraut hatte Beim Versuch Herzog Otto III von Niederbayern daran zu hindern sich mit dem Heer des zuvor abgesetzten Konigs Adolf gegen Albrecht von Osterreich zu vereinigen fiel Graf Albrecht im April 1298 beim Ruckzug von der Schlacht auf den Kreuzwiesen nahe seiner Burg Leinstetten bevor Herzog Albrecht im Juli die Schlacht bei Gollheim fur sich entschied und die Nachfolge seines Vaters Rudolf antreten konnte Albrecht II wurde in dem von seinem Vater Burkhard gegrundeten Kloster Kirchberg beigesetzt Seine Grabplatte blieb erhalten Minnesanger Bearbeiten Albrecht ist auch als Minnesanger bekannt Im Codex Manesse findet sich auf Blatt 42r eine Miniatur die ihn unter dem Namen Graf Albrecht von Haigerloch als Ritter in einem Gefecht zeigt vermutlich die Schlacht in der er fiel Die Ruckseite des Blattes uberliefert die einzigen zwei Albrecht zugeschriebenen Liedstrophen Albrechts Strophen bilden eine Kanzone die durch die Lange der Zeilen und die argumentierende Behandlung der Thematik offene und heimliche Minne der Sangspruchdichtung nahesteht Die erste Strophe stellt staete minne und triuwe der Gesinnung des minnedieps gegenuber die zweite Strophe bietet die Gegenposition verbotenes Wasser mundet besser als offener Wein Nachfahren BearbeitenAlbrecht war dreimal verheiratet Der Name seiner ersten Gattin ist nicht uberliefert Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Agnes 1281 Albrecht 1292 Graf von Gorz und Tirol Albrecht III genannt Rosselmann 1304 Graf von Hohenberg 1284 N N In zweiter Ehe heiratete er 1282 Grafin Margareta von Furstenberg 1296 Aus der Ehe hatte er drei Kinder Margaretha 1295 Verlobung 1288 Heinrich IV 1301 Markgraf von Burgau Mechthild 1291 verlobt mit Ulrich 1315 Graf von Wurttemberg Rudolf I 1336 Graf von Hohenberg Herr von TribergSeine dritte Frau war Grafin Ursula von Ottingen 1308 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Albrecht Monch in Bonndorf 1317 Adelheid 23 Februar 1333 um 1317 Konrad I 1353 Graf von SchaunbergSiehe auch Stammliste des Hauses HohenbergLiteratur BearbeitenAdolf Gauert Albert II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 128 f Digitalisat Adolf Klek Grabstatte von Hohenberg Grafen Erneuertes Gedenken im Kloster Kirchberg In Bernhard Glietsch Horst Kaiser Adolf Klek u a Zollernalb Profile Jahrbuch des Kreises Band 2 Landratsamt Zollernalbkreis Balingen 1990 ISBN 3 927249 02 7 S 79 87 Adolf Klek Vor 700 Jahren fiel Graf Albrecht von Hohenberg Erinnerungsstucke an den Staatsmann und Minnesanger In Heimatkundliche Blatter Balingen Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Balingen 45 Jahrgang Nr 3 31 Marz 1998 S 1113 1115 PDF 6 03 MB Bernhard Ruth Andreas Zekorn Hrsg Graf Albrecht II und die Grafschaft Hohenberg bibliotheca academica Verlag Tubingen 2001 ISBN 3 928471 44 9 Ludwig Schmid Geschichte der Grafen von Zollern Hohenberg und ihrer Grafschaft Band 1 Scheitlin Stuttgart 1862 Ludwig Schmid Hohenberg Graf Albert von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 659 669 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Albrecht II Hohenberg Rotenburg Quellen und Volltexte Verfasserlexikon des Mittelalters Nachdichtungen der Liedstrophen Ludwig Schmid Hohenberg Graf Albert von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 659 669 Digitale Gesamtedition bei Lyrik des deutschen Mittelalters www ldm digital de Anmerkungen Bearbeiten Uberliefert sind neben dem Markgrafen von Baden die Pfalzgrafen von Tubingen sowie die Grafen von Asperg und Vaihingen Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Renczes Markgroningen 1933 S 97 101 Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 101ff VorgangerAmtNachfolgerBurchard III Graf von HohenbergGraf von Haigerloch 1253 1298Albrecht III Normdaten Person GND 118647741 lobid OGND AKS VIAF 64800884 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht II ALTERNATIVNAMEN Albrecht von HaigerlochKURZBESCHREIBUNG Graf von Hohenberg RotenburgGEBURTSDATUM um 1235STERBEDATUM 17 April 1298STERBEORT bei Leinstetten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht II Hohenberg Rotenburg amp oldid 234154023