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Ein Model ˈmoːdel ist eine Hohlform mit der formbare Substanzen in eine bestimmte Form gebracht werden Meist handelt es sich um zahflussige oder teigige Substanzen wie flussiges Metall Ton Wachs Teig oder Butter Mit dem Model kann ein Relief serienmassig reproduziert werden Springerle Model aus Schwaben oben Hochzeitskutsche Rokoko Der Begriff Model wird in der Archaologie und dem Kunsthandwerk verwendet Modeln werden etwa bei Stuckarbeiten verwendet aber auch in der modernen Form und Gusstechnik bei Abgussen bezeichnet man die Hohlform jedoch als Matrize Ferner werden bestimmte Lebensmittel wie Springerle mit Modeln geformt Inhaltsverzeichnis 1 Grammatik und Wortherkunft 2 Archaologie und Kunsthandwerk 3 Guss und Formtechnik 4 Verwendung bei Nahrungsmitteln 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGrammatik und Wortherkunft BearbeitenIm heutigen Sprachgebrauch und speziell im Bereich Technik uberwiegt das maskuline Genus der Model Plural die Model Daneben kommt als Nebenvariante die Model vor Plural die Modeln 1 Im Bereich der traditionellen Lebensmittelherstellung hat sich als dritte Variante auch das Model gehalten Plural die Model 2 Das Wort Model mittelhochdeutsch model althochdeutsch modul geht zuruck auf lateinisch modulus Mass eine Verkleinerungsform von modus Mass Ebenfalls aus dem lateinischen modulus entstand das italienische Wort modello Muster Entwurf und daraus das deutsche Wort Modell 3 nbsp Zwei Model jeweils rechts davon eine damit hergestellte Figur Attalos Museum Athen Archaologie und Kunsthandwerk BearbeitenModel aus Terrakotta sind schon gegen Ende des 3 Jahrtausends v Chr in Mesopotamien durch Funde nachgewiesen Sie wurden dazu benutzt serienmassig Reliefarbeiten hauptsachlich aus keramischen Werkstoffen zu Dekorationszwecken zu produzieren Der Model entspricht dabei einer Negativform des Reliefs Auch Model aus Holz wurden verwendet 4 Ein Sonderfall des Models ist das Rollsiegel Schon in der Antike wurden Model bei der Fertigung von Stuckelementen zur Wand und Deckenverzierung eingesetzt Guss und Formtechnik BearbeitenDer Model bzw die Matrize sind in Guss und Formtechnik Negativformen fur Guss und Kneterzeugnisse die in der gewerblichen und industriellen Produktion verwendet werden um das zu bearbeitende Material rasch in eine die durch den Model definierte Form zu bringen sogenanntes Urformen Die Gegenstande die mit dem Model geformt werden konnen dabei aus Metall Ton Keramik oder Gips oder Kunststoffen aber auch Wachs oder anderen formbaren Substanzen bestehen Der Model selbst kann ebenfalls aus Metall Ton Keramik oder Gips bestehen Holz ist fur die industrielle Fertigung ungeeignet bei der handwerklichen Produktion etwa in der Glasblaserei aber bislang unverzichtbar wird aber auch durch hochhitzebestandige Keramiken ersetzt Model und geformtes Werkstuck sollten nicht aus demselben Material bestehen da sich Positiv und Negativ moglicherweise bei der Erstarrung oder Aushartung verbinden Lasst sich Materialgleichheit nicht vermeiden muss vor dem Gussvorgang eine trennende Zwischenschicht aufgebracht werden die ein leichtes Ablosen des gemodelten Gegenstandes erlaubt Model werden auch bei der Fertigung von Stuck elementen zur Wand und Deckenverzierung eingesetzt Im Metall und Kunststoffbereich gibt es fur die Herstellung von Modeln speziell den Beruf des Formenbauers Verwendung bei Nahrungsmitteln Bearbeiten nbsp Buttermodel aus HolzIn seiner landlaufigen Bedeutung ist der Model eine figurlich geschnitzte Holzform vor allem im Bereich des Haushalts und der gehobenen Konditorei die fur kleinere Backwaren wie beispielsweise Springerle gegossene Schokoladestucke wie Pralinen siehe Chocolatier Confiserie Kaltspeisen oder fur Butter Buttermodel Verwendung findet Besonders im alpenlandischen Bereich sind kunsthandwerklich wertvolle oft reichverzierte traditionelle regionaltypisch unterschiedlich gemusterte Model bekannt die in der regionalen Kuche noch Verwendung finden meist aber nur mehr in Heimatmuseen zu bewundern sind Bereits 1526 wird in den sog Meraner Artikeln ein solcher modl als geeichtes Normalmass fur die Grosse von Zinskasen im Besitz des ortlichen Amtshauses genannt 5 Ein Model besteht meistens aus Holz das moglichst hart und feingliedrig sein muss Neben Erle Pappel Pflaume und Weide wurde vor allem Birnbaum und Linde benutzt 6 da sich darin Motive fein abbilden lassen und sich nach dem Reinigen des Models mit Wasser keine Fasern aufstellen Manchmal bestehen die Model auch aus Steingut eine Signatur auf der Innenseite kann vornehmlich bei besonders prachtigen Stucken Hinweise auf den Hersteller geben Heutige Backmodel werden gepresst und sind nur noch selten handgeschnitzt Die maschinelle Herstellung ist an der gleichmassigen Breite der mit einem Kugelfraser herausgearbeiteten Motive zu erkennen Literatur BearbeitenChrista Fischer Stolze Reiter schone Damen Die Bilderwelt der Gebackmodel Sammlung Christa Fischer Ulm 2013 Felicitas Hartmann Augenlust und Gaumenfreuden Zum Wert und Gebrauchswandel von Springerlesmodeln Studien und Materialien des Ludwig Uhland Instituts der Universitat Tubingen Bd 31 Tubingen 2007 Hans Jurgen Hansen Hg Kunstgeschichte des Backwerks Geschichte und Entwicklung der Gebackarten und ihrer Formen Oldenburg Hamburg 1968 Herbert Kurth Kunst der Model Leipzig 1981 Agathe und Adolf Saile Mode auf Modeln 400 Jahre Modegeschichte Buhl 1988 Siehe auch BearbeitenMatrize Druck Patrize BozzettoEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Duden online der Model Die Nebenvariante die Model wird nur bei Bedeutung 1 erwahnt nicht bei Bedeutung 2 die eher zum Bereich Gusstechnik gehort Bedeutung 3 und 4 sind keine Hohlformen und damit nicht Gegenstand dieses Artikels Der Text Geschichte der Anismodel auf springerle com ist ein Beispiel fur den haufigen Sprachgebrauch das Model im Bereich der Lebensmittelmodel Zugleich belegt er das Schwanken des Genus In dem Satz Zuviel Fingerspitzengefuhl ist notig um den Model richtig in den Anisteig zu drucken taucht plotzlich der Model auf ebenso auf der Seite Informationen Ein neuer Model den betreffenden Model Duden online der Model und Modell Andrea Gorys Worterbuch Archaologie dtv Munchen 1997 ISBN 3 423 32504 6 S 290 Otto Stolz Die Schwaighofe in Tirol ein Beitrag zur Siedlungs und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentaler Wissenschaftliche Veroffentlichungen des D u Oe Alpenvereins 5 Innsbruck 1930 S 69 Ernstgeorg Hanssen Fritz Hahn Uber Model In Deutsche Lebensmittel Rundschau Nr 12 Dezember 1963 S 343 350 hier S 346 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Model und ahnliche Hohlformen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Model fur Geback Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Model Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4039796 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Model Form amp oldid 228627682