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Teig ist eine Zubereitung die hauptsachlich aus einem Getreidemahlerzeugnis Mehl besteht und einen plastischen formbaren Zustand hat der sich durch Verquellung der Getreideeiweissstoffe mit Flussigkeit ergibt 1 Man kann Brotteige und Feinteige unterscheiden Feinteige konnen mit Hefe gelockert sein z B fur Plunder Stollen oder ohne Hefe z B Murbeteig Blatterteig Lebkuchenteig Gebacke aus Teigen haben in der Rezeptur uberwiegend mehlartige Bestandteile die Lockerung des Teiges erfolgt beim Backen durch die Gargase der Hefe oder durch Wasserdampf 2 Im Unterschied haben Massen einen hohen Anteil an Fett Eiern und Zucker Makronenmasse Wiener Masse Kneten eines Pizza Teiges Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Zwischenprodukt der Backwarenherstellung 3 Unterschiede zwischen Massen und Teigen 4 Teiglockerung bei Hefeteigen 4 1 Ausbildung eines Teiggerusts 4 2 Gasbildung durch biologische Lockerung 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort stammt vom mittelhochdeutschen teic ab lehnt sich aber eventuell auch an das gotische deigan an was Kneten oder aus Ton bilden bedeutet Zwischenprodukt der Backwarenherstellung Bearbeiten nbsp Mehl Zucker Mandeln Butter Eier fur Platzchen TeigMehl und Flussigkeit vorwiegend Wasser Milch werden durch Ruhren Schlagen Kneten zu einem homogenen Gemisch verarbeitet Diese Teige konnen in der Regel von Hand oder mit Maschinen weiterverarbeitet werden Bei Weizenmehlen sorgt das Klebereiweiss fur eine elastische Konsistenz Weitere Zutaten konnten zum Beispiel sein Speisesalz Triebmittel zur Lockerung und oder andere Lebensmittel wie Fett Butter oder Margarine und Ei Nach einer biologischen chemischen oder physikalischen Teiglockerung und anschliessendem Backvorgang bildet sich die eigentliche Struktur der fertigen Backware mit Krume und Kruste 3 Die Auspragung wird durch die Zutaten und die Verarbeitung bei der Teigherstellung und beim Backen Temperaturverlauf bestimmt Man kann diese Teige unterteilen nach den Zutaten schwere Teige viel Fett und Zucker oder leichte Teige wenig bis kein Fett oder Zucker der Art des Triebmittels Hefe Backpulver oder Sauerteig der Art des Enderzeugnisses Blatterteig Murbeteig Brotteig Kuchenteig und so weiterViele Teige werden heute als Halbfertigerzeugnisse gekuhlt oder tiefgefroren angeboten z B Strudelteig Pizzateig Yufkateig Unterschiede zwischen Massen und Teigen BearbeitenMassen und Teige unterscheiden sich deutlich aber selbst Fachkrafte bezeichnen haufig Massen als Teige Unterscheidung Massen Teige 4 Merkmal Masse Teig Rohstoffe Eier Zucker Starkepuder Fett Mehl Wasser oder MilchHerstellung Ruhren Aufschlagen Kneten oder Ruhren Spritzmurbeteig Konsistenz weich schaumig formbar Teiglinge behalten ihre Form Lockerung Luft Wasserdampf oder Backpulver Hefe Wasserdampf bei Blatterteig Kaliumcarbonat bei Lebkuchenteigen Arten Biskuitmasse Wiener Masse Sandmasse Baisermasse Makronenmasse Brandmasse Hefeteig Plunderteig Blatterteig Murbteig LebkuchenteigBei Teigen sollen die Proteine des Mehls beispielsweise Gluten vernetzen dies wird durch Anruhren mit wassriger Flussigkeit Kneten Rasten lassen mit Quellung und Auswalken erreicht oder beim Erhitzen von Brandteig Um die Vernetzung zu fordern werden feinste glatte Mehle eingesetzt 5 Bei Massen soll verhindert werden dass die Mehlproteine vernetzen und dadurch die Masse und das fertige Backwerk zah oder elastisch werden 5 Die Masse und das Backwerk sollen luftig broselig bleiben Verwendet werden dazu grobe griffige Mehle Fett Eier Zucker und andere Bestandteile verhindern oder verlangsamen die Vernetzung der Mehlproteine im Teig 5 Oder es werden zuerst alle festen Bestandteile gemischt und alle flussigen und beide Mengen werden sanft zusammengeruhrt 5 Beim Schlagen von Eiweiss zu Schaum mit nachfolgendem Zuckerzusatz und Ansauerung werden auch dadurch die Eiweissmolekule vernetzt ist die Vernetzung dann abgeschlossen konnen fetthaltige Zutaten eingemischt werden ohne dass der Schaum bricht 5 Ein Zuckerzusatz bindet Flussigkeit im Eischaum die dann fur die Mehlproteinvernetzung nicht mehr zur Verfugung steht 5 Massen im Back oder Konditorhandwerk werden geruhrt oder aufgeschlagen Mehlzusatz am Schluss Sie werden mit Spritzbeutel dressiert aufgestrichen oder in Formen gegossen Typische Beispiele sind Baiser Hippe Geback und Biskuittortenboden In der Praxis haben sich traditionelle Bezeichnungen gehalten die nicht diesen Regeln entsprechen So werden beispielsweise flussige oder zahflussige Massen wie Pfannkuchenteig und Ruhrteig gemeinhin auch als Teig bezeichnet Auch Kasemassen vor der Reifung Wurstmassen vor der Abfullung oder Fleischmassen vor der Formung Pasteten Frikadellen werden oft als Teige bezeichnet In der Topferei wird teilweise die Ausgangsmasse auch als Teig bezeichnet Die Analogie zum Backen ist hier das Brennen Teiglockerung bei Hefeteigen Bearbeiten nbsp Dehnprobe eines Teiges Die Dehnbarkeit hangt von der Kleberbeschaffenheit ab nbsp Schematische Darstellung von Disulfidbrucken innerhalb einer Peptidkette eines Proteins 6 nbsp Aufgegangener Brotteig in einer KastenformDie Teiglockerung ist erforderlich damit das Volumen zunimmt und sich im Inneren des Teiges Poren bilden Erst die Porenbildung ermoglicht es dass die Gebacke in der vorgegebenen Backzeit durchgebacken werden konnen Voraussetzung fur eine gute Porenbildung und Volumenzunahme sind ein elastisches Teiggerust und eine ausreichende Gas oder Wasserdampfbildung Ausbildung eines Teiggerusts Bearbeiten Das Kneten von Teig erfullt den Zweck eine elastische Struktur und die gewunschten Backeigenschaften durch die Lockerung des Teigs zu erreichen Nur wenn ein ausgewogenes Verhaltnis von Dehnbarkeit und Dehnwiderstand entsteht hat der Teig die optimale Beschaffenheit fur eine Volumenzunahme durch Gargase Dies hangt unmittelbar mit den im Teig befindlichen Proteinen auch Kleberproteine genannt zusammen Proteine sind aus Aminosauren wie Cystein aufgebaut welche sich wiederum in der Struktur und Zusammensetzung ihrer Seitenketten unterscheiden Die Seitenketten konnen in Redoxreaktionen miteinander reagieren wahrend Luftsauerstoff zu Wasser reduziert wird konnen die Thiolfunktionen der Cysteine untereinander oxidativ Disulfidbrucken ausbilden Diese Reaktion fuhrt zu einer Vernetzung der Proteine untereinander sodass die gewunschten Eigenschaften des Teiges ausgebildet werden konnen Das im Mehl befindliche Glutathion ist ein weiteres Protein reagiert jedoch identisch Allerdings konnen in glutathionreichen Mehlen freie Thiolfunktionen von Glutathion blockiert werden Diese Reaktion verhindert die Vernetzung der Proteine untereinander und verschlechtert so die Qualitat des resultierenden Teiges Um dies zu verhindern wird Backmitteln Vitamin C zugesetzt Dieses bildet zunachst durch Oxidation mit Luftsauerstoff Dehydroascorbinsaure welche dann Glutathion oxidiert Dehydroascorbinsaure selbst wird zuruck zu Vitamin C reduziert Auf diese Weise kann das Glutathion entfernt werden sodass die Vernetzung der Kleberproteine nicht gestort wird Die Backqualitat des Teiges wird auf diese Weise erhoht 7 Gasbildung durch biologische Lockerung Bearbeiten Hauptartikel Triebmittel Lockerungsarten Bei der Backwarenherstellung kommen verschiedene Lockerungsarten zum Einsatz in Abhangigkeit vom gewunschten Produkt Die haufigsten Lockerungsarten durften die Lockerung durch Backhefe oder Sauerteig sein die bei der Herstellung von Brot und Brotchen verwendet werden Bei der Lockerung durch Hefezellen und oder Mikroorganismen im Sauerteig werden Zuckerstoffe des Teiges bei ausreichender Gartemperatur und Gardauer in Ethanol und Kohlendioxid CO2 umgewandelt Das Gargas bildet im Teig die Poren Der Alkohol verbindet sich teilweise mit anderen Substanzen was zu typischen Aromastoffen des Brotes fuhrt Eine optimale Garzeit in Abhangigkeit vom jeweiligen Endprodukt fuhrt zu einem grossen Gebackvolumen und einem charakteristischen Aussehen Wenn die Teiglinge am Ende der Garzeit in den Backofen eingeschossen werden findet noch eine weitere Volumenzunahme Ofentrieb statt Bevor die Temperatur im Teig 40 50 C erreicht lauft noch eine weitere deutliche Gasbildung ab Danach sterben die Hefezellen ab Die Gargase nehmen gemass dem Gasgesetz von Gay Lussac weiter an Volumen zu Siehe auch BearbeitenTeigwaren AbaisserWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Teig Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Teig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Claus Schunemann Gunter Treu Technologie der Backwarenherstellung fachkundliches Lehrbuch fur Backer und Backerinnen Gildebuchverlag GmbH 2002 ISBN 978 3 7734 0150 2 S 294 Claus Schunemann Lernfelder der Backerei und Konditorei Verkauf Hauptbd Gildebuchverlag GmbH 2006 ISBN 978 3 7734 0170 0 S 129 Ternes Taufel Tunger Zobel Lebensmittel Lexikon Behr s Verlag Hamburg 2005 ISBN 3 89947 165 2 Josef Loderbauer Das Backerbuch in Lernfeldern Verlag Handwerk und 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