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Dieser Artikel behandelt die Schlacht am 25 Marz 1799 Fur die Zweite Schlacht bei Stockach am 3 Mai 1800 siehe dort In der Schlacht bei Stockach eigentlich Schlacht bei Liptingen am 25 Marz 1799 vier Tage nach der Schlacht bei Ostrach griffen die dort unterlegenen Franzosen unter General Jourdan erneut die unter Erzherzog Karl nachsetzenden Osterreicher an um den auf Feldkirch vorgehenden General Massena zu entlasten Die Franzosen zogen sich nach verlustreichen Anfangserfolgen Richtung Villingen zuruck Bei der Schlacht fiel auf osterreichischer Seite Furst Karl Aloys zu Furstenberg 1760 1799 General Jourdan wurde danach als Heerfuhrer abgelost Erste Schlacht bei StockachTeil von Zweiter KoalitionskriegDatum 25 Marz 1799Ort StockachAusgang Ruckzug der FranzosenKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Jourdan Habsburgermonarchie Karl von TeschenTruppenstarke36 000 ca 70 000Verlusteca 4 000 1 1 General 156 Offiziere 5 756 Mann und 2 Geschutze 1 Beide zusammen ca 2 000 ToteZweiter Koalitionskrieg 1799 1802 Ostrach Feldkirch Stockach I Verona Magnano Cassano d Adda Bassignana Frauenfeld Winterthur Zurich I Trebbia Mantua Novi Vlieter Bergen Zurich II Muotatal Nafels Egmont Genola Wiesloch Genua Stockach II Engen Messkirch Biberach II Montebello Marengo Hochstadt Oberhausen Brion Hohenlinden Walserfeld Pozzolo Kopenhagen Algeciras I Algeciras II Inhaltsverzeichnis 1 Die politische Lage 1799 2 Vor der Schlacht 3 Verlauf der Schlacht 4 Nach der Schlacht 5 Wurdigung 6 Die Generale 6 1 Generale der osterreichischen Armee in Suddeutschland 6 2 Generale der franzosischen Donauarmee 7 Sonstiges 8 Literatur 8 1 Die Schlacht in der Lokalgeschichte 8 2 Die Sicht der Militartheoretiker 8 3 Darstellungen der beiden Feldherren 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDie politische Lage 1799 BearbeitenDer Erste Koalitionskrieg endete 1797 mit dem Frieden von Campo Formio Da dieser Vertrag nur zwischen Osterreich und Frankreich geschlossen worden war sollte uber die politischen Folgen fur das Reich auf dem im Dezember 1797 begonnenen Rastatter Kongress verhandelt werden Mit der Eroberung Maltas durch Frankreich und dem Einfall franzosischer Truppen in Agypten war der Boden zur Zweiten Koalition bereitet in der sich zunachst Russland die Turkei und Grossbritannien gegen Frankreich verbundeten Osterreich hielt sich zunachst zuruck Nachdem es einer russischen Armee jedoch den Durchzug durch Osterreich in Richtung des italienischen Kriegsschauplatzes gestattet und die russische Armee im Februar 1799 osterreichisches Gebiet erreicht hatte betrachtete Frankreich dies als Vertragsbruch des Friedens von Campo Formio Osterreich hatte 1797 gemass dem entsprechenden Vertragstext 2 seine Truppen weit von der franzosischen Grenze bis hinter den Lech in Tirol zuruckgezogen Frankreich uberschritt am 1 Marz 1799 den Rhein und marschierte in Vorderosterreich ohne Kriegserklarung ein Diese erfolgte erst am 12 Marz als die franzosische Donauarmee bereits nordlich des Bodensees stand Vor der Schlacht BearbeitenNach der verlorenen Schlacht bei Ostrach zogen sich die franzosischen Truppen uber Pfullendorf auf eine Linie Singen Engen Tuttlingen zuruck die osterreichischen Truppen folgten Am 24 Marz kam es auf beiden Flugeln zu Gefechten Wahrend Merveldt die Division von Saint Cyr aus Neuhausen ob Eck und Liptingen verdrangen konnte stiess Schwarzenberg zwischen Singen und Radolfzell mit Ferino zusammen wobei er seine Stellungen im Waldgebiet halten konnte Die Vorhut der osterreichischen Truppen stand am Abend des 24 Marz in der Linie Steisslingen Eigeltingen Liptingen 3 Verlauf der Schlacht BearbeitenErzherzog Karl wollte eine Entscheidungsschlacht wagte aber keinen direkten Angriff da er nicht genau wusste wo welche feindlichen Verbande standen So ordnete er fur den 25 Marz den Ostermontag auf der ganzen Linie ein langsames Vorrucken zur Aufklarung der Lage an 4 wobei er aber nur die Avantgarde einsetzte 5 Jourdan beabsichtigte seine zahlenmassige Unterlegenheit durch einen Uberraschungsangriff auszugleichen General Merveldt begann auf dem rechten Flugel seinen Vormarsch auf Emmingen aus dem er die Franzosen zunachst vertreiben konnte Er erkannte zu spat dass Verbande von drei franzosischen Divisionen auf Liptingen marschierten Er wollte sich vor dem hier zahlenmassig uberlegen Gegner auf Stockach geordnet zuruckziehen was aber aufgrund eines raschen franzosischen Angriffs zu einer ungeordneten Flucht ausartete Nauendorf stiess mit seinen Truppen von Eigeltingen uber Aach in Richtung Engen vor Er traf auf Einheiten der Division Saint Cyr und als diese noch durch die Division Souham verstarkt wurden musste er sich auf Eigeltingen zuruckziehen Im Suden des Kampfgebietes gerieten wieder die Verbande Schwarzenbergs mit jenen Ferinos aneinander Die Osterreicher konnten hier jedoch die Franzosen vor der Nellenburg und Stockach aufhalten Jourdan war der Meinung die fliehenden Verbande von Merfeld seien die osterreichische Hauptarmee und wollte ihnen den Ruckzug verlegen um einen totalen Sieg zu erringen Hierzu beorderte er Saint Cyr nach Pfullendorf So geschwacht zog er dann gegen die nun eingreifenden Verbande von Petrasch und Furstenberg die durch aus dem Raum Stockach herangezogene Truppen unter Kolowrat verstarkt wurden Der wechselvolle Kampf im Raum Liptingen wurde letztlich durch den Einsatz osterreichischer Kurassierregimenter unter Feldmarschall Leutnant Johann Siegmund Graf von Riesch 6 gegen die franzosische Kavallerie entschieden 7 In diesem Kampfen um Liptingen fiel auch Karl Aloys zu Furstenberg Nach der Schlacht BearbeitenNoch in der Nacht gelang es Saint Cyr bei Laiz uber die Donau zu gehen und damit zu vermeiden dass er von der eigenen Hauptarmee abgeschnitten wurde Zur Entlastung startete Ferino fruh morgens am 26 Marz bei Wahlwies noch einen Entlastungsangriff Jourdan zog sich in den folgenden Tagen Richtung Schwarzwald zuruck Er selbst verliess die Armee am 3 April und sein Generalstabschef Jean Augustin Ernouf fuhrte die Truppen in das Rheintal zuruck wo sie am 5 April den Rhein uberschritten 8 und nach Frankreich zuruckkehrten Wurdigung BearbeitenClausewitz kritisiert beide Oberbefehlshaber Erzherzog Karl habe mit seiner zahlenmassigen Ubermacht zu zaghaft agiert 9 Merfeldt weist er die Hauptschuld fur die ungeordnete Flucht der Avantgarde auf dem linken Flugel zu 10 Jourdan wird von ihm kritisiert weil er in hoffnungsloser Unterzahl einen verlustreichen Angriff nur deswegen wagte weil er vom Pariser Direktorium nicht der Untatigkeit geziehen werden wollte Die Generale BearbeitenGenerale der osterreichischen Armee in Suddeutschland Bearbeiten nbsp Erzherzog Karl nbsp Maximilian Friedrich von Merveldt Avantgarde rechter Flugel nbsp Karl Aloys zu Furstenberg nbsp Karl Philipp zu Schwarzenberg Avantgarde linker Flugel nbsp Alexander Friedrich Karl von Wurttembergohne Bild Olivier Remigius Graf von Wallis Freiherr von Karighmain Kommandeur rechter Flugel Friedrich August von Nauendorf Avantegarde Zentrum Joseph Staader von Adelsheim Franz Freiherr von Petrasch Vincenz Maria Joseph Graf von Kolowrat Liebsteinsky Johann Siegmund Graf von Riesch Generale der franzosischen Donauarmee Bearbeiten nbsp Jean Baptiste Jourdan Oberkommandierender der Donau Armee nbsp Francois Joseph Lefebvre Kommandeur der Avant Garde nbsp Pierre Marie Barthelemy Ferino Kommandeur der 1 Division rechter Flugel nbsp Joseph Souham Kommandeur der 2 Division nbsp Laurent de Gouvion Saint Cyr Kommandeur der 3 Division nbsp Jean Joseph Ange d Hautpoul Kommandeur der Reserve nbsp Dominique Joseph Vandamme nbsp Nicolas Jean de Dieu Soult vertrat Lefebvre nach dessen VerwundungSonstiges BearbeitenVon der Kirche St Michael in Liptingen aus ist der 12 Kilometer lange Rundwanderweg Schlacht bei Liptingen ausgewiesen Er fuhrt uber Ederstetten durch den Schindelwald und am Furstenberg Kreuz vorbei zuruck nach Liptingen Entlang des Weges weisen aber lediglich einige alte Grenzsteine bei Ederstetten und im Schindelwald sowie das Furstenberg Kreuz auf das historische Ereignis des Zweiten Koalitionskriegs hin 11 Literatur BearbeitenRoland Kessinger Die Schlacht von Stockach am 25 Marz 1799 In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 10 2006 Heft 22 S 82 115 Die Schlacht in der Lokalgeschichte Bearbeiten Gemeinde Emmingen Liptingen Herausgeber Schlacht bei Liptingen 1799 Gedenkschrift Tuttlingen 1999 Edwin Ernst Weber Hrsg Ostrach 1799 Die Schlacht der Ort das Gedenken Ostrach 1999 ISBN 3 00 004325 X Johann Baptist Trenkle Die Liptinger Schlacht kurz geschildert von einem Augenzeugen 1868 F Konig Vor hundert Jahren eine Jubilaumsschrift uber die Schlacht bei Stockach 25 Marz 1799 1899 Hermann Pfeiffer Die Schlacht bei Stockach am 25 Marz 1799 in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 54 Jg 1926 S 28 71 Digitalisat Georg Tumbult Vor 100 Jahren Die Schlachten bei Ostrach und Stockach Liptingen In Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile in Donaueschingen X Heft 1900 Tubingen 1900 S 68 82 online PDF 26 8 MB Die Sicht der Militartheoretiker Bearbeiten Carl von Clausewitz Hinterlassene Werke uber Krieg und Kriegfuhrung Die Feldzuge von 1799 in Italien und der Schweiz Berlin 1833 Funfter Band S 103ff Google Digitalisat Antoine Henri Baron de Jomini Histoire critique et militaire des guerres de la Revolution Paris 1822 S 126 139 Internet Archive J E Woerl Geschichte der Kriege von 1792 bis 1815 mit Schlachten Atlas Freiburg i Br 1847 S 86 88 Google Digitalisat Darstellungen der beiden Feldherren Bearbeiten Erzherzog Karl von Osterreich Geschichte des Feldzuges von 1799 in Deutschland und in der Schweiz Wien 1814 Band 1 S 187 227 online in der Bayerischen StaatsBibliothek digital Jean Baptiste Jourdan Memoir of the Operations of the Army of the Danube London 1799 S 173ff Ubersetzung aus dem franzosischen Tagebuch des Generals englisch Google DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Stockach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf NapoleonWikiEinzelnachweise Bearbeiten a b K u k Kriegsarchiv Herausgeber Osterreichs Kriege seit 1495 Chronologische Zusammenstellung der Schlachten Gefechte Belagerungen etc an welchen Kaiserliche Truppen auf den verschiedenen Kriegsschauplatzen entweder allein oder mit ihren Alliirten theilgenommen haben Von der Zeit Kaiser Maximilian s I 1495 bis auf die neueste Zeit Wien 1878 S 93 Digitalisat Geheimartikel XIII bis zu deren Erblande Tumbult S 76 Clausewitz S 125 spottet Dies ist ein uralter Lieblingsgebrauch der Osterreicher wenn es ihnen an Unternehmungsgeist fehlt und sie anfangen sich zu schamen Die Schlachtordnung ist der englischen Wikipedia zu entnehmen Order of battle at the Battle of Stockach 1799 nbsp Wikisource BLKO Riesch Johann Sigmund Graf Quellen und Volltexte Tumbult S 81 Die Division Ferino am 5 April bei Breisach die ubrigen Divisionen am 6 April bei Kehl s Clausewitz S 140 fehlt es ihm an Unternehmungsgeist und Siegesdurst Clausewitz S 153 s Clausewitz S 133 Rundwanderweg Schlacht bei Liptingen im Internetauftritt der Gemeinden Emmingen Liptingen pdf abgerufen am 9 Mai 2023 47 85 9 Koordinaten 47 51 0 N 9 0 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Stockach amp oldid 236860699